Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Dorothea Schlegel

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dorothea Schlegel (Anton Graff)

Dorothea Friederike Schlegel, geborene Brendel[1] Mendelssohn, (geb. 24. Oktober 1764 in Berlin; gest. 3. August 1839 in Frankfurt am Main[2]) war eine Literaturkritikerin und Schriftstellerin der Romantik, Lebensgefährtin und spätere Ehefrau von Friedrich Schlegel. Die Tochter des jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn war eine der prominentesten jüdischen Frauen, die um 1800 zum Christentum übertraten.

Leben

Brendel Mendelssohn wurde am 24. Oktober 1764[3] als zweite Tochter von Moses und Fromet Mendelssohn geboren.[4]

1778, mit 14 Jahren, wurde sie mit dem zehn Jahre älteren Kaufmann Simon Veit verlobt, den sie am 30. April 1783, im Alter von 18 Jahren, heiratete. Sie bekam vier Söhne, von denen zwei überlebten: Jonas Veit und Philipp Veit, die später zu den Mitbegründern der Nazarener Malergemeinschaft wurden. Im Salon ihrer Freundin Henriette Herz lernte sie im Juli 1797 den jungen Friedrich Schlegel kennen. Daraufhin ließ sie sich am 11. Januar 1799 durch ein Rabbinatsgericht scheiden, wobei sie sich verpflichtete, nicht wieder zu heiraten, sich nicht taufen zu lassen und ihre Kinder nicht zum Übertritt zum Christentum zu bewegen.[5]

Anschließend lebte sie frei und öffentlich mit Friedrich Schlegel zusammen. Sie zog mit ihm, seinem Bruder August Wilhelm Schlegel und dessen Frau Caroline nach Jena, um dort, wo sich mit Novalis, Tieck und Schelling ein Zentrum der literarischen Romantik etablierte, eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Friedrich Schlegels für damalige Verhältnisse skandalöser Roman Lucinde ist eine ins Programmatische ausgeweitete Darstellung ihres Zusammenlebens.

1804 erfolgte in Paris ihr Übertritt zum Protestantismus und die Trauung mit Friedrich Schlegel. 1808 wechselte sie in Köln erneut die Religion, diesmal gemeinsam mit Friedrich Schlegel, indem sie zum Katholizismus übertrat – wofür Schlegels protestantische Familie, die diesen Religionswechsel missbilligte, sie verantwortlich machte. Die Tochter des prominenten jüdischen Vertreters der Aufklärung und Toleranz war nun gemeinsam mit ihrem zweiten Mann davon überzeugt, dass es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil gebe und bemühte sich, unter ihren Freunden und in ihrer Familie Proselyten zu werben, worauf sich auch ihre beiden Söhne katholisch taufen ließen. Nach zwanzigjährigem Aufenthalt in Wien, wo Schlegel die Stelle eines Hofsekretärs innehatte, zog sie, nach dessen Tod, zu ihrem Sohn Philipp Veit nach Frankfurt, der dort Direktor des Städelschen Kunstinstituts war.

Ihr Grab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof, im Gewann B, Grabnummer 180.

Für ihren ersten Roman Florentin waren Goethes Wilhelm Meister und Franz Sternbalds Wanderungen von Tieck Vorbilder. Ferner unternahm sie Übersetzungen aus dem Französischen (u.a. Madame de Staëls Corinne und die Erinnerungen der Margarete von Valois) und verfasste literaturkritische Arbeiten.

Ehrungen

Nach ihr ist der Dorothea-Schlegel-Platz in Berlin benannt.

Werke

  • Rezension über Werke von Ramdohr, Engel und Parny, von D. (Dorothea) Schlegel, in: Athenäum Bd. III, 2. Stück. 1800. (S. 238–266)
  • Florentin, Lübeck und Leipzig 1801
  • Gespräch über die neueren Romane der Französinnen, in: Europa (Zeitschrift, herausgegeben von Friedrich Schlegel)
  • Geschichte des Zauberers Merlin, Leipzig 1804

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berenike resp. Veronica
  2. Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 704
  3. Nicht 1763, wie in älteren Schriften und auf ihrem Grabstein angegeben.
  4. so die neuere Literatur; darüber hinaus sind die Lebensdaten ihrer älteren Schwester Sara, 23. Mai 1763 – 15. April 1764, durch Moses Mendelssohns Korrespondenz zum Phädon dokumentiert
  5. Net-Biografie von Sebastian Panwitz und Lebensdarstellung durch Carola Stern.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dorothea Schlegel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.