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Elefanten-Orden

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Der Elefanten-Orden
Trageversion A: an einer Kette aus Goldelefanten und Türmen
Der Elefanten-Orden
Trageversion B: an dem Schulterband über die linke Schulter
Der Elefantenorden auf einer Grabstätte der Familie Blome in Heiligenstedten

Der Elefanten-Orden ist der höchste und älteste dänische Ritterorden und, abgesehen von Sonderanfertigungen, das weltweit handwerklich am aufwendigsten ausgeführte Kleinod.

Geschichte

Der Orden wurde 1462 als Bruderschaft durch König Christian I. gestiftet und vom Papst sanktioniert, er erhielt den Namen Orden des Elefanten. Während einige Geschichtsforscher die ursprüngliche Stiftung des Ordens auf das Jahr 1188 unter König Knuth VI. datieren und andere sie König Erik VII. (1412–1439) zuschreiben, steht fest, dass der Orden von König Christian I. im Jahr 1458 erneuert wurde. Damals hieß er noch Brüderschaft der Jungfrau Maria. Weil diese Brüderschaft in kirchliche Bereiche übergriff – ihr höchstes Ziel war die Verteidigung des christlichen Glaubens –, ließ König Christian I. seine Neuerungen durch Bullen der Päpste Pius II. (1462) und Sixtus IV. (1474) bestätigen. Zu der damaligen Zeit hing an der Ordenskette das Bild der Jungfrau Maria mit dem Christuskind auf dem Arm. Berühmte frühe Träger des Ordens waren Tycho Brahe und Heinrich Rantzau. Ihre Porträts zeigen – um 1580 – bereits das Bild eines Elefanten an der Ordenskette.

Eine grundlegende Änderung erfuhr der Orden durch König Christian V., der 1693 neue Statuten erließ. Die Ritterzahl wurde von 50 auf 30 herabgesetzt, allerdings werden die (acht) Prinzen des königlichen Hauses als geborene Ritter nicht mitgezählt. Eigenartig ist die Vorschrift, dass der Elefanten-Orden nur verliehen werden kann, wenn der Ritter schon zuvor den zweiten dänischen Orden, den Danebrog-Orden, verliehen bekommen hatte. Besitzt er ihn nicht, so wird er dem ausersehenen Ritter acht Tage zuvor überreicht. Beim Empfang des Elefanten-Ordens muss der Danebrog-Orden aber wieder abgelegt werden, weil kein anderer Orden neben ihm getragen werden darf.

Heute wird der Elefanten-Orden fast nur noch an Mitglieder der königlichen Familie und an ausländische Staatsoberhäupter verliehen, über die Verleihung des Ordens entscheidet allein die Königin als Herrin des Ordens.

Im Jahr seiner Neuordnung 1693 erhielt der Orden auch seine heutige Gestalt. Der Elefant ist aus Gold und mit Ausnahme der Zähne (Elfenbein) weiß emailliert. Der Elefant trägt auf der einen Seite ein Kreuz, auf der anderen Seite das Monogramm des regierenden Monarchen. Auf dem Rücken liegt eine blaue, goldgefasste Decke, an deren Seite sich fünf Diamanten befinden, die ein Kreuz bilden. Auf dem Rücken des Elefanten steht ein roter Turm mit goldenen Bogenfenstern, auf dem Hals sitzt ein Mohr mit goldenem Wurfspeer.

Die Ordensdevise lautet: Magnanimi pretium (Preis der Großherzigkeit)

Für den Orden gibt es zwei Trageversionen:

  • A: Der Ordens-Elefant wird bei feierlichen Anlässen an einer Ordenskette aus Goldelefanten mit blauer Decke und goldenen Türmen getragen.
  • B: Der Orden gehört zu den seltenen Ausnahmen, bei denen das Schulterband über die linke Schulter getragen wird, so dass das Kleinod an der rechten Hüfte hängt.

Bei der Betrachtung des Elefanten-Ordens taucht die Frage auf, wieso gerade dieses im hohen Norden Europas gelegene Land den Elefanten zum Symbol seines höchsten Ordens erwählen konnte. Indessen wurde der Elefant nicht nur in seinen südlichen Heimatländern hoch verehrt, sondern galt auch in Europa schon in frühen Zeiten als Sinnbild für Weisheit und vorzügliche Eigenschaften. Der Sage nach soll auch ein dänischer Krieger im Kampf gegen die Sarazenen während der Kreuzzüge einen Elefanten erlegt haben. Daher liegt es nahe, dass der Elefant sowohl als Symbol der Weisheit als auch zum Andenken an den dänischen Krieger gewählt worden ist.

In älteren Quellen werden Ritter des Elefanten-Ordens auch als Blau-Ritter oder Blaue Ritter bezeichnet.

Ritter des Elefanten-Ordens (Auswahl)

Jacob van Wassenaer Obdam mit der frühen Form des Ordens

Der Orden wurde früher an den Hochadel Europas verliehen oder aber mit Geld durch den Adel erworben. Dazu gehörte Georg Albrecht aus Ostfriesland, der zwar den Orden in den Wappenstein des Marstalls einarbeiten ließ und für den Orden bezahlte, nicht aber das Geld aufbrachte, um die goldenen Schmiedearbeiten an dem Gebäude zu bezahlen. Der Elefanten-Orden wurde an die letzten drei in Ostfriesland regierenden Fürsten verliehen: Christian Eberhard (1682), Georg Albrecht (1722) und Karl Edzard (1734).

Außer an den Hochadel Europas und Asiens wurde der Orden auch an weitere Persönlichkeiten verliehen:

Literatur

  • J. H. F. Berlien: Der Elephanten-Orden und seine Ritter. Kopenhagen 1846 (Digitalisat).

Weblinks

 Commons: Elefanten-Orden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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