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Elisabeth Lenk

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Elisabeth Lenk (* 22. Dezember 1937 in Kassel; † vor oder am 4. Juli 2022 in Berlin[1]) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Soziologin.[2]

Leben

Elisabeth Lenk studierte Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main (bei Theodor W. Adorno) und in Paris (bei Lucien Goldmann). Sie war danach Assistentin bei Helge Pross und Peter Szondi und ab 1976 Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Hannover.

Zu Lenks Arbeitsschwerpunkten gehörten die Literatur des Surrealismus sowie die Untersuchung der Verbindungen zwischen Literatur und Traum. 1966 schrieb sie für die von Adorno herausgegebene deutsche Übersetzung der Studie Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen des französischen Frühsozialisten Charles Fourier ein Nachwort.[3][4] Mit der 1970 erschienenen Dissertation Der springende Narziss über André Breton begann ihre Beschäftigung mit dem Surrealismus. 1983 veröffentlichte Lenk mit Die unbewusste Gesellschaft eine literaturwissenschaftliche, philosophische und anthropologische Studie über die Analogien von ästhetischer Form und Traumform. Für die 1976 gegründete feministische Zeitschrift Die Schwarze Botin hat Lenk außerdem Texte über Weiblichkeit und Ästhetik geschrieben, von denen einige in der 1986 erschienenen Essaysammlung Kritische Phantasie nachgedruckt wurden. Wie die Soziologin Rita Bischof, mit der sie mehrfach zusammengearbeitet hat[5][6], bezog Lenk sich in ihren Arbeiten neben der Kritischen Theorie immer wieder auf den französischen Soziologen Georges Bataille.

Nach ihrer Emeritierung befasste Lenk sich u. a. mit der Lyrik von Rudolf Borchardt, dessen 1935 im italienischen Exil entstandenen Gedichtband Jamben sie 2004 mit einem Nachwort im Suhrkamp-Verlag herausgegeben hat.

Elisabeth Lenk starb Mitte 2022 im Alter von 84 Jahren in Berlin.

Schriften (Auswahl)

  • André Breton und die Aufhebung der Kunst im Surrealismus. Eine kunstsoziologische Monographie, Gießen 1970.
  • Der springende Narziss. André Bretons poetischer Materialismus, Rogner und Bernhard, München 1971.
  • Die unbewusste Gesellschaft. Über die mimetische Grundstruktur in der Literatur und im Traum, Matthes & Seitz, München 1983.
  • Kritische Phantasie. Gesammelte Essays, Matthes & Seitz, München 1986.
  • Ethik des Ästhetischen. Am Beispiel des "acte gratuit". Vortrag im Kunstmuseum Bern am 26. November 1989, Benteli, Bern 1991.
  • Elisabeth Lenk, Katharina Kaever (Hrsg.): Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf, Eichborn, Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3-8218-4156-4, Reihe Die Andere Bibliothek
  • Theodor W. Adorno und Elisabeth Lenk: Briefwechsel 1962–1969, Ed. Text und Kritik, München 2001.
  • Nachwort, in: Rudolf Borchardt: Jamben, hg. von Elisabeth Lenk, Frankfurt am Main 2004

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rita Bischof: Vom Anderen her denken. In: taz.de. 4. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022.
  2. Biographische Daten von Elisabeth Lenk in: Wer ist Wer – Das deutsche Who’s Who 2000/2001. 39. Ausgabe. Schmidt-Römhild – Verlagsgruppe Beleke, Lübeck 2000, ISBN 3-7950-2029-8, S. 856.
  3. Charles Fourier: Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1966.
  4. Elisabeth Lenk: Gegen das Verdikt über Phantasie als Phantasterei.. In: Dies.: Kritische Phantasie, München 1986, S. 11 f..
  5. Georges Bataille: Die psychologische Struktur des Faschismus. Die Souveränität. Matthes & Seitz, München 1978.
  6. Rita Bischof: Souveränität und Subversion. Georges Batailles Theorie der Moderne. Matthes & Seitz, München 1984.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elisabeth Lenk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.