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Fallätsche

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Fallätsche wird ein markanter Erosionstrichter im Molassegestein des Albisgrats zwischen Uetliberg und Baldern genannt.[1]

Fallätsche, vorne Wollishofen
Ansicht von Seite Üetliberg

Topographie

Die Fallätsche liegt auf Gebiet des Quartiers Leimbach (Kreis 2) der Schweizer Stadt Zürich.

Der Flurname leitet sich möglicherweise von falaise (franz.: Steilküste) oder valláccia (galloromanisch: talartiger Einschnitt) ab.[1]

Durch Rückwärtserosion frisst sich die in Nord–Süd-Richtung rund 400 Meter messende Fallätsche – sie reicht rund 200 Meter in das tiefergelegene Leimbach hinunter – langsam nach Westen, so dass der Gratweg (~780 m ü. M.) in der Vergangenheit mehrmals verschoben werden musste.[1] Steinschlag tritt vergleichsweise oft auf, der letzte grössere Bergsturz fand am 8. Mai 2004 statt.[2] Die Fallätsche ist das Quellgebiet des Rütschlibachs, der bei Leimbach in die Sihl mündet.

Flora und Fauna

Die Flora des Gebiets ist ausgesprochen artenreich: Im Jahr 1996 wurden 301 Gefässpflanzen, acht Farn- und 48 Moosarten gezählt. Hier wachsen nicht weniger als 74 Arten der regionalen Roten Liste gefährdeter Arten, wovon neun auch auf der gesamtschweizerischen Roten Liste stehen.[3]

Zu den in der Schweiz seltenen Bewohnern des Gebiets zählen der Siebenschläfer und der Gelbringfalter.

Freizeit

Teehütte 1909

Die nicht markierten Trampelpfade (T4–T5 auf der SAC-Wanderskala) am Osthang gelten als recht gefährlich;[1][4] so mussten schon mehrfach unvorsichtige Wanderer aus dem Erosionstrichter gerettet werden.[5]

Das Fallätschengebiet ist Standort mehrerer Clubhütten, die in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstanden sind, als die Fallätsche noch weniger bewaldet war: Das Bristenstäfeli, die Alpina-Hütte, die 1908/09 errichtete Teehütte Fallätsche des Alpenclubs zur steilen Wand zwischen Gratweg und Ruine Manegg, die 1909/10 erbaute Glecksteinhütte des Alpenclubs Amicitia zwischen Gratweg und Friedhof Leimbach sowie die Hütte des Alpenclub Felsenkammer.[6][7][8][9]

Die Gratstrasse auf dem Albisgrat von der Bergstation der Uetlibergbahn bis Baldern wurde ursprünglich als Trassee einer Eisenbahnlinie vom Üetliberg zum Albishorn erbaut; das Projekt wurde nie verwirklicht.[1]

Landschaftsschutz

Die Albiskette und das Reppischtal wurden 1983 in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (Objektnummer 1306) aufgenommen. Grosse Teile der Flächen sind Wälder mit naturkundlicher Bedeutung (WNB) und als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.[10]

Zusammen mit fünf weiteren Gebieten am Uetliberg – insgesamt 61 Hektaren – wurde die Fallätsche vom Stadtrat Zürich im Dezember 2009 in das städtische Inventar von Schutzgebieten mit strengen Auflagen betreffend die Nutzung als Freizeitareal aufgenommen. Eine für das gesamte Gebiet umfassende Verordnung sei für einen späteren Zeitpunkt geplant, und die Erweiterung der Schutzgebiete ist ein erklärtes Ziel, um die biologische Vielfalt zu fördern und weil zunehmend mehr Arten und Ökosysteme verloren gehen.[11]

Weblinks

 Commons: Fallätsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Das Üetliberg-Lexikon (Memento vom 6. November 2008 im Internet Archive)
  2. Bergsturz in der Fallätsche (Memento vom 18. August 2007 im Internet Archive)
  3. Rolf Holderegger, Elias Landolt, Ivana Stehlik, Edwin Urmi, Thomas Wohlgemuth: Ist die Reliktvegetation der Fallätsche gefährdet? Floren- und Vegetationsveränderung in einem Erosionstrichter bei Zürich. In: Botanica Helvetica. 106/2, 1996 (Kopie des Artikels (Memento vom 19. Juni 2002 im Internet Archive)).
  4. Hikr.org: Fallätsche
  5. Bergnot in der Fallätsche (Memento vom 11. Juni 2008 im Internet Archive)
  6. Adi Kälin: Wo Zürich am wildesten ist. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 166, 21. Juli 2015, S. 13 (Artikel online, abgerufen am 31. Juli 2015).
  7. Warum denn in die Berge schweifen … In: Neue Zürcher Zeitung. 22. Juni 2009, abgerufen am 1. November 2013.
  8. Zur Geschichte der Teehütte Fallätsche. Alpenclub zur steilen Wand, abgerufen am 1. November 2013.
  9. Immer wieder Abbruch auf dem Uetliberg. In: Tages-Anzeiger. 10. Januar 2012, abgerufen am 1. November 2013: „1910 baute der Alpenclub Amicitia in der Fallätsche die Glecksteinhütte.“
  10. Landschaftsentwicklungskonzept Adliswil – Leimbach: Bericht mit Massnahmenplan. Adliswil, Zürich, 2001/2003.
  11. Tages-Anzeiger (1. Dezember 2009): Fallätsche wird Schutzgebiet, abgerufen am 1. Dezember 2009
47.3350098.504214
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fallätsche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.