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Februarumsturz

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Als Februarumsturz (gelegentlich auch als Februarputsch bezeichnet) wird die Machtübernahme der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in der Tschechoslowakei im Februar 1948 bezeichnet. Im Sprachgebrauch der KPTsch hieß er offiziell der Siegreiche Februar (Vítězný únor).

Vorgeschichte

Schon vor den Wahlen im Mai 1946 besetzten kommunistische Minister Schlüsselpositionen in der tschechoslowakischen Regierung. Die Kommunistische Partei hatte 38 % der Stimmen, nicht kommunistische Parteien 62 % der Stimmen errungen. Nachdem die Kommunisten bei diesen Wahlen die stärkste Partei wurden, übernahm zusätzlich ihr Vorsitzender Klement Gottwald das Amt des Ministerpräsidenten in einer Allparteienregierung.

Im Laufe des Jahres 1947 kam es immer wieder zu Konflikten in der Koalition, die die Kommunistische Partei meist für sich entscheiden konnte.[1] Es wurde auch klar, dass die Sowjetunion sich als Hegemonialmacht der Tschechoslowakei betrachtete, nachdem die tschechoslowakische Regierung ihre schon beschlossene Teilnahme am Marshallplan zurückziehen musste.

Auf Initiative des KSČ-Abgeordneten, General Jura Sosnar-Honzák, wurden in Krčmaň drei mit TNT gefüllte Parfümschachteln an die nichtkommunistischen Minister Petr Zenkl, Jan Masaryk und Prokop Drtina versandt, die am 10. September 1947 in Prag eingingen. Die von der Olmützer KSČ-Gebietsführung, wahrscheinlich direkt von deren Sekretär, Gottwalds Schwiegersohn Alexej Čepička, angeordneten Sprengstoffattentate schlugen jedoch fehl.

Ereignisse

Um Neuwahlen zu erzwingen, traten am 20. Februar 1948 zwölf nichtkommunistische Mitglieder der Regierung aus Protest gegen die Absetzung acht nichtkommunistischer Prager Bezirkspolizeichefs durch den kommunistischen Innenminister Václav Nosek zurück. Staatspräsident Edvard Beneš wurde von Gottwald unter Druck gesetzt, keine Neuwahlen anzusetzen und stattdessen eine neue, kommunistisch dominierte Regierung zu vereidigen. Dazu organisierte die kommunistische Partei Massendemonstrationen. Weiter wurde mit einem Generalstreik der kommunistisch dominierten Gewerkschaften und einem Einmarsch der Roten Armee gedroht. Am 25. Februar gab Beneš nach und vereidigte eine neue Regierung: die Regierung Gottwald II. Außenminister Jan Masaryk erlitt am 10. März beim sogenannten dritten Prager Fenstersturz tödliche Verletzungen.

Literatur

  • Der Vorhang fiel. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1948, S. 8 (28. Februar 1948, online).
  • So weit die Armeen kommen …. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1984, S. 179–188 (24. September 1984, online).
  • Torsten Hartleb: „Qui est (anti)munichois?“ – Prag 1948 und der französische Münchenkomplex. In: Francia 3. Vol. 23, Nr. 3, 1996, ISSN 0937-7751, S. 75–92, online.

Einzelnachweise

  1. Links-Kurve. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1947, S. 7 (8. November 1947, online).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Februarumsturz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.