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Fritz Dobisch

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Fritz Dobisch (geb. 16. Februar 1890 in Merzingen; gest. 7. Juli 1941 im KZ Buchenwald) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär und NS-Opfer.

Leben

Dobisch absolvierte nach dem Ende seiner Schulzeit eine Lehre zum Schreiner in Nördlingen und war anschließend in diesem Beruf tätig. Am Ersten Weltkrieges nahm er von 1914 bis 1918 als Soldat Deutschen Heeres teil.[1] Nach Kriegsende zog er mit seiner Ehefrau Katharina Portz nach Bous. Dort gehörte er zu den Mitbegründern des Ortsvereins der SPD.[2]

Ab 1919 war Dobisch in Luisenthal beim Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands als Gewerkschaftssekretär tätig und wurde dort bereits 1920 Bezirksleiter. Dobisch wurde 1928 zum Vorsitzenden des Allgemeinen Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB) Saar gewählt und bekleidete dieses Amt bis 1935. Seine Leitungstätigkeit beim Fabrikarbeiterverband führte Dobisch weiter.[1] Ab 1930 lebte er in Saarbrücken, wo er für die SPD dem Stadtrat von Saarbrücken angehörte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich war Dobisch darum bemüht den ADGB im Saargebiet von Auseinandersetzungen mit der NSDAP fernzuhalten. Im Zuge der Abstimmung im Saargebiet über deren zukünftigen Status positionierte sich der saarländische ADGB auf seiner Konferenz in Saarbrücken am 16. Dezember 1934 für die Beibehaltung des Status quo.[3]

„Wer für die Freiheit, wer für eine bessere Zukunft ist, der wähle am 13. Januar den Statusquo!“

Fritz Dobisch: Die Geschichte der Sozialdemokratie in Bous bei www.spd-bous.de

Am 17. Februar 1935, zwei Wochen vor der Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich, emigrierte Dobisch mit seiner Frau nach Luxemburg. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Dobisch nach der Besetzung Luxemburgs durch die Wehrmacht von Angehörigen der Gestapo im Mai 1940 verhaftet. Danach war er in Trier und Düsseldorf inhaftiert und wurde Anfang Juli 1941 in das KZ Buchenwald überstellt, wo er am 7. Juli 1941 ermordet wurde.[3] Als Todesursache wurde in einem Schreiben aus dem KZ Buchenwald offiziell „Gehirnerschütterung durch Unfall“ angegeben.[4] Die Urne mit seinen sterblichen Überresten ist auf dem Friedhof in Bous beigesetzt.[2]

Ehrungen

  • Nach Dobisch wurde in Saarbrücken die Fritz-Dobisch-Straße benannt.[1]

Literatur

  • Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Band 4 Saarland, Köln 1989, S. 14.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Fritz Dobisch bei Saarländische Biografien
  2. 2,0 2,1 Die Geschichte der Sozialdemokratie in Bous bei www.spd-bous.de
  3. 3,0 3,1 Fritz Dobisch
  4. Johannes A. Bodwing: Die SPD Bous feiert ihren 90. Geburtstag. In: Saarbrücker Zeitung vom 5. Juni 2009
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fritz Dobisch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.