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Fritz Fränkel

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Fritz Fränkel (geb. 7. September 1892 in Berlin; gest. 21. Juni 1944 in Mexiko) war Suchtmediziner und Neurologe, bekannter Kommunist (KPD) deutsch-jüdischer Herkunft und im Krieg um die spanische demokratische Republik als Interbrigadist aktiv.

Leben

Fränkel studierte Medizin und Psychologie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und meldete sich 1915 freiwillig zum Kriegsdienst. Im Anschluss promovierte er 1919 über Kriegsneurosen. Er war Mitglied im Spartakusbund und Delegierter beim Gründungsparteitag der KPD (1918/1919). Seit 1919 arbeitete er an der Charité in Berlin, später im Klinikum Berlin-Buch. Er engagierte sich im Verein Sozialistischer Ärzte und im Proletarischen Gesundheitsdienst, deren Berliner Gruppe er seit 1924 vorsaß. Ab 1925 ließ sich Fränkel als Nervenarzt in Berlin nieder, wo er, neben anderen Untersuchungen zu Drogenabhängigkeit, gemeinsam mit Ernst Joël auch die Haschisch-Experimente von Walter Benjamin wissenschaftlich begleitete.

Nach dem Machtantritt der NSDAP und ihrer deutschnationalen Bündnispartner wurde Fränkel am 23. März 1933 von der SA festgenommen, misshandelt und im SA-Gefängnis Papestraße inhaftiert. Nach seiner Freilassung floh er in die Schweiz und von dort nach Paris, wo er heimlich als Arzt praktizierte. 1936 nahm er als Angehöriger des Thälmann-Bataillons der XI. Internationalen Brigade auf republikanischer Seite am Spanischen Bürgerkrieg teil. Im Offiziersrang war er Chefarzt eines Hospitals an der Madrider Font und später in Barcelona verantwortlich für die Versorgung der Internationalen Brigaden mit Medizin aus Frankreich. Fränkel sympathisierte mit der POUM und wurde aus der KPD ausgeschlossen. Anfang 1939 kehrte er nach Paris zurück. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er in Frankreich interniert. 1941 gelang ihm die Flucht nach Mexiko. Dort schloss er sich der Gruppe Socialismo y Libertad an.[1]

Literatur

  • Werner Abel/Enrico Hilbert: "Sie werden nicht durchkommen". Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution, Bd. 1, Lich 2015
  • Klaus Täubert: Psychologe, Suchtmediziner, Kommunist – Materialien zu Fritz Fränkel, in: europäische ideen, Heft 100, S. 15–27, Hrsg.: Andreas W. Mytze, mylet druck, Dransfeld 1996.
  • Klaus Täubert: ‘Unbekannt verzogen…’ Der Lebensweg des Suchtmediziners, Psychologen und KPD-Gründungsmitgliedes Fritz Fränkel. Trafo Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-89626-509-1
  • Fränkel, Fritz. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.

Weblinks

Fußnoten

  1. Alle Angaben: Werner Abel/Enrico Hilbert, "Sie werden nicht durchkommen". Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution, Bd. 1, Lich 2015, S. 152 und [ (Link nicht mehr abrufbar) Fritz Fränkel (1892–1944)].
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fritz Fränkel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.