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Hadrianswall

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Vorlage:Infobox Limeskastell

Wallanlagen und Kastelle in Nordbritannien (155 n. Chr.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Kastelle am Hadrianswall weitgehend unbemannt.
Münzporträt des Hadrian
Wegweiser am Hadrianswall-Path bei Burgh by Sands
Die Ruinen der befestigten Stadt Corbridge/Corstopidum an der Kreuzung des Stanegate mit der Dere-Straße; diese Stadt war ein wichtiger Versorgungsstützpunkt für den Hadrians- und Antoninuswall
Schüssel aus Staffordshire/Moorlands, auf ihr werden neben einigen Kastellen im Westsektor des Walls auch sein antiker Name, Val[l]i Aeli, genannt
Rekonstruktionsversuch der Rudge Cup, die vermutlich eine schematische Darstellung des Walls zeigt
Schnitt durch die Sperranlagen des Hadrianswalles
Konstruktionsmerkmale des Walls
Abschnitt 0: Ausgrabungen im Kastell Segedunum (Wallsend)
Abschnitt 2: Rekonstruktion des Westtores von Kastell Arbeia (South Shields)
Abschnitt 2: Rekonstruierte Kaserne und Kommandantenhaus in South Shields
Abschnitt 6: Die Reste des Grabenübergangs beim Wallkastell Benwell
Abschnitt 6: Rekonstruktionsversuch des Vallum Tors bei Benwell, solche Tore konnten nur von den Kastellbesatzungen geöffnet werden
Abschnitt 7: Reste des Walls bei Denton Hall
Abschnitt 27: Die Lagertherme des Kastells Chesters
Abschnitt 27: Überreste des östlichen Widerlagers der Wallbrücke bei Chesters
Abschnitt 30: Grabenabschnitt am Limestone Corner
Abschnitt 30: Verlauf des nördlichen Grabens und Befestigungen am Abschnitt Limestone Corner
Abschnitt 34: Die Ruine des Meilenkastelles 34 (Castle Nick) im Mittelteil des Walles
Abschnitt 36: Teil des von John Clayton (1792–1890) restaurierten Wallabschnitts am Kastell Housesteads; Clayton, Stadtschreiber von Newcastle u. T., machte sich um den Erhalt des Mittelteiles der Anlage verdient, indem er begann, stückweise das Land rund um den Wall zukaufen, um so den Steinraub zu unterbinden.
Abschnitt 36: Getreidespeicher im Kastell Housesteads
Abschnitt 36: Die zweiphasig ausgebaute steinerne Mannschaftstoilette nahe dem südöstlichen Eckturm des Kastells Housesteads
Abschnitt 36/37: Ansicht des Walles westlich von Housesteads, Northumberland
Abschnitt 37: Meilenkastell 37 westlich von Housesteads; Blick zum Nordtor
Abschnitt 38: Sycamore Gap, der Abschnitt des Walles zwischen zwei Erhebungen westlich des Meilenkastelles 38
Abschnitt 39: Südlich der Turmstelle 39B wird auf dem Windshields Crag die ursprüngliche Breite der Limesmauer sichtbar.
Abschnitt 42: Der Graben nahe dem Meilenkastell 42 Cawfields Drag vom Westen aus gesehen
Abschnitt 45: Der Hadrianswall westlich des Turms Walltown und nordöstlich von Greenhead
Abschnitt 48: Die Reste des Meilenkastells 48, Poltross Burn, Blick aus nördlicher Richtung
Datei:MK 49 Harrow's Scar u. Wallbrücke Irthing.png
Abschnitt 49: Rekonstruktionsversuch des MK 49 und der Wallbrücke über den Irthing bei Willowford, Blick aus SW
Abschnitt 49: Der Wall nahe Birdoswald; die Mauer wird von Zeit zu Zeit mit Chemikalien besprüht, um unerwünschten Pflanzenbewuchs zu verhindern.
Abschnitt 52: Der Wall beim Kastell Birdoswald
Abschnitt 59/60: Am Hadrianwall-Weg nach Bleatarn. Der Weg führt unmittelbar über den sich als Geländeerhebung erhaltenen Wall.
Rekonstruierter Wachturm des Walls beim Kastell Vindolanda, Blick aus Norden
Rekonstruktionsversuch eines Meilenkastells des Langachsentyps
Holz-Erde-Kastell 21, Swarty Hill, des Küstenschutzes in Cumbria, (Zustand im 2. Jahrhundert)
Römischer Kavallerist der Nordgrenze (frühes 3. Jahrhundert n.Chr.)
Romano-britischer Offizier in der Ausrüstung des 4. Jahrhunderts n.Chr.
Limitanei der cohortis primae Tungrorum, stationiert im Kastell Borcovicio/Vercovicium, heute Housesteads am Hadrianswall, 3. bis 4. Jahrhundert n.Chr.

Der Hadrianswall (antiker lateinischer Name möglicherweise vallum Aelium) war ein römisches Grenzbefestigungssystem des britannischen Limes, das zwischen Newcastle und Solway Firth, nahe der heutigen Grenze zwischen Schottland und England in Großbritannien, angelegt war. Er wurde zwischen 122 und 128 n. Chr. auf Anordnung Kaiser Hadrians (76–138) erbaut, nachdem dieser auch die nördlichen Grenzen im Rahmen seiner Inspektionsreise durch alle Provinzen des Reichs besucht hatte. Der Wall erstreckte sich auf einer Länge von rund 117,5 Kilometern.[1] Nach heute vorherrschender Sicht diente er nicht der Abwehr von Invasionen (für diesen Zweck waren die römischen limites ungeeignet), sondern sollte in erster Linie den Grenzverkehr überwachen und kanalisieren, die Erhebung von Zöllen ermöglichen und kleinere Überfälle sowie die unkontrollierte Einwanderung schottischer und irischer Stämme in das Gebiet der Provinz Britannia inferior verhindern.

In ihrem östlichen Teil bestand die Anlage aus einer bis zu 4,5 Meter hohen Steinmauer, im westlichen Teil aus einem Erdwall. Zu ihrer Absicherung wurden ein Grabensystem sowie 320 Türme, 17 Hilfstruppenkastelle und 80 Meilenkastelle errichtet. Ein fast identisches – wenn auch einfacher aufgebautes – Sicherungssystem, vermutlich bestehend aus bis zu 26 Kleinkastellen samt daran angeschlossenen Wach- und Signaltürmen, wurde an der Westküste der heutigen Grafschaft Cumbria als Flankenschutz angelegt.

Die Überreste des Walls lassen noch heute erahnen, wie Roms Grenzbefestigungen einst die Landschaft prägten. Er war das Ergebnis einer neuen Außenpolitik und Limesorganisation, die unter Hadrian ihre endgültige Gestalt annahm. Der Wall war bis zur Regierungszeit des Antoninus Pius, auf dessen Veranlassung an der Schwelle zum schottischen Hochland ein neues Holz-Torf-Wallsystem („Antoninuswall“) gebaut wurde, die nördlichste Grenzzone des römischen Reiches. Diese Erweiterung konnte jedoch nicht lange aufrechterhalten werden (etwa von 141 n. Chr. bis 180 n. Chr.). Der Hadrianswall und dessen Kastelle wurden nach Aufgabe des Antoninuswalles erneut zur Überwachung der Grenze genutzt.

Große Teile der Wallanlage existieren noch heute, vor allem im landschaftlich eindrucksvollsten mittleren Abschnitt. Größtenteils auf Hochflächen angelegt, hat man von ihm aus einen guten Ausblick über das Umland. Das Baudenkmal ist heute eine der bekanntesten Touristenattraktionen Nordenglands und wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Man kann es auch bequem auf dem sogenannten Hadrianswall-Path/National-Trail erwandern und dabei alle relevanten archäologischen Stätten besuchen.

Lage und Topographie

Die Wallzone lag auf dem Gebiet der römischen Provinz Britannia inferior, ab der Spätantike der Maxima Caesariensis, die den ganzen Norden Britanniens umfasste.

Bis Wallsend bildete der Mündungstrichter des Tyne eine natürliche Grenze bis zur Ostküste. Die Mauer erstreckte sich über 117,5 Kilometer (78 römische Meilen), beginnend im Osten bei Segedunum, wo sie acht Kilometer im Landesinnern aus dem Fluss Tyne heraus „auf Land geht“, über Kastell Pons Aelius (heute Newcastle upon Tyne), Condercum (heute Benwell), Corstopitum (heute Corbridge), Luguvalium (heute Carlisle), um nur einige zu nennen, bis zum westlichsten Kastell Maia (heute Bowness-on-Solway), wo sie am Solway Firth endete. Ein Fjord, der sich nach 30 km zur Irischen See öffnet. Hinter Bowness-on-Solway setzten sich die Befestigungen entlang der Küste von Cumbria, verstärkt durch eine Reihe von Kleinkastellen und Türmen - Richtung Süden bis Maryport - fort. Alle diese Orte liegen nördlich einer einst bedeutenden römischen Militärstraße, der sogenannten Stanegate zwischen Carlisle und Corbridge, die sich mit der Dere Street, die nach Schottland führte, kreuzte. Der Wall schließt den Isthmus zwischen der Mündung des Tyne und dem Solway Firth und verbindet über das zentrale Hügelland der Pennines, das Gebirge im Westen der Insel mit den östlichen Höhen. Das Wallterrain liegt durchschnittlich 150 Meter über dem Meeresspiegel und erreicht bei Whin Sill seine höchste Erhebung (680 Meter). Dieses Gebiet wurde bereits vor Ankunft der Römer landwirtschaftlich intensiv genutzt. Die Landenge war ideal für die Errichtung eines Sperrwerkes, dies auch deshalb, da in dieser Region Britanniens natürliche Grenzmarkierungen – wie zum Beispiel Flüsse – fehlen.

Verlauf

Die Trasse auf der nördlichen Seite der Flusstäler von Tyne, Irthing und Eden war den Römern schon seit den Feldzügen des Agricola im 1. Jahrhundert bekannt. Hier verlief in der Talsohle auch die durch Kastelle und Wachtürme gesicherte Militärstraße des Stanegate, die seit 105 n. Chr. die nördliche Grenze in Britannien markierte. Von Osten zieht sich der Wall von Newcastle upon Tyne nach Chesters und begann von dort über seinen nördlichsten Punkt, Limestone Corner, zu den Whin Sills aufzusteigen, von wo aus man einen guten Blick auf das Umland hat. Diese aus vulkanischem Gestein bestehenden Klippen fallen dann steil zu den sogenannten Craigs ab. Bei Willowford überquert der Wall den Irthing und hält sich nun eng an dessen Nordufer. Westlich von Carlisle erreicht die Mauer schließlich das Marschland des Solway, wo sie zwischen Burgh-by-Sands und Bowness-on-Solway auf einer knapp über der Hochwassermarke liegenden Linie verläuft. Ab Bowness setzten sich die Grenzbefestigungen entlang der Küste von Cumbria fort.[2]

Entwicklung

Obwohl sie fast 400 Jahre über Britannien herrschten, gelang es den Römern nicht, die Kontrolle über die gesamte Insel zu erringen. Kaiser Claudius und seine Nachfolger konnten nur den Süden und Osten weitgehend „romanisieren“. Den wilden und unruhigen Stämmen des Nordens hingegen war auf Dauer allein mit militärischen Mitteln nicht beizukommen, das Land war klimatisch wesentlich rauer als der Süden, die Versorgungsrouten länger und der wirtschaftliche Ertrag dieser Region für die Römer letztendlich viel zu gering, um Kosten und Aufwand einer größeren Besatzungsarmee auszugleichen. Unter Kaiser Domitian zog sich die römische Armee wieder aus Schottland (Caledonien) zurück und legte die Grenze – in ungefähr gleicher Höhe wie der spätere Wall – zunächst am Stanegate fest. Gleichzeitig verstärkte man unter Trajan die Stanegatelinie mit neuen Kastellen und sicherte so vorerst die neue Nordgrenze provisorisch ab.

2. Jahrhundert

Auch zu Beginn der Herrschaft Hadrians war Britannien noch immer weit davon entfernt, eine vollkommen befriedete Provinz zu sein. Münzemissionen dieser Zeit weisen Britannien als in „ständiger Verteidigung stehend“ aus, ein Hinweis, der auch von archäologischen Beweisen gestützt wird. 122 besuchte Hadrian, im Zuge einer Inspektionsreise durch die westlichen Provinzen, auch Britannien:

„Ergo conversis regio more militibus Britanniam petiit, in qua multa correxit murumque per octoginta milia passuum primus duxit, qui barbaros Romanosque divideret.“

„Hadrian begab sich nach Britannien; auch hier ordnete er viele Verbesserungen an. Er errichtete eine Mauer von über 80 Meilen Länge, um die Römer von den Barbaren zu trennen.“[3]

Nach Hadrians Tod (138) ließ sein Nachfolger Antoninus Pius aber die Grenztruppen vom gerade erst fertiggestellten Hadrianswall 160 Kilometer weiter nach Norden verlegen, wo sie an der wesentlich kürzeren Linie Firth of Forth – Clyde mit dem Bau einer neuen Grenzsperre, dem Antoninuswall, begannen.

Dennoch misslang die Unterwerfung der in den Lowlands lebenden Stämme, und Kaiser Marcus Aurelius ordnete 20 Jahre später an, den Antoninuswall aufzugeben und die Truppen wieder zurück an den Hadrianswall zu verlegen. Einige Kastelle in seinem Vorfeld, wie High Rochester, blieben jedoch weiter besetzt, um damit zu demonstrieren, dass die Römer sich nicht vollends zurückgezogen und das Gebiet den südschottischen Stämmen überlassen hatten. Der Hadrianswall selbst war in dieser Zeit aber nie vollständig aufgegeben worden, lediglich einige überflüssige Tore scheinen zugemauert worden zu sein. Ab 164 wurde er wieder in Vollbetrieb genommen; einige Reparaturarbeiten können sogar schon auf das Jahr 158 datiert werden. Dies alles geschah unter dem Statthalter Calpurnius Agricola, der in Inschriften aus den Kastellen Carvoran und Stanwix erwähnt wird. Wenn zu diesem Zeitpunkt noch Teile des Torfwalles im Westsektor gestanden hatten, müssen sie damals ebenfalls durch eine Steinmauer ersetzt worden sein, um u. a. auch den Warenschmuggel in den Norden wirksam zu unterbinden, denn dies – und nicht nur die Verteidigung gegen Angriffe – war die wichtigste Aufgabe der Wallbesatzung.

Trotzdem konnte die römische Armee im Norden nur mühsam den Frieden aufrechterhalten. Cassius Dio erwähnt so auch für die Regierungszeit des Commodus (180–192) Kämpfe mit den nördlichen Stämmen:

„Commodus musste auch einige Kriege mit den Barbaren jenseits von Dakien führen, wobei Albinus und Niger, die späteren Gegner des Kaisers Severus, sich Ruhm erwarben. Größte Bedeutung aber hatte sein Krieg in Britannien. Die Stämme auf der Insel überschritten nämlich die Mauer, die sie von den römischen Heerlagern trennte, begingen zahlreiche Gewalttaten und machten einen Feldherrn mitsamt seinen Leuten nieder.“[4]

Einige Kastelle, wie Blatobulgium (Birrens) und Haltonchesters, wurden dabei zerstört. Cassius Dio berichtet weiter, dass einer der beiden Wälle in diesen Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle spielte; welcher von ihnen, bleibt jedoch im Dunkeln. Man nimmt an, dass es sich hierbei um den Hadrianswall gehandelt haben dürfte, vielleicht in Verbindung mit dem damals schon weitgehend aufgegebenen Antoninuswall. Wie auch immer, die Stammesunruhen wurden offensichtlich niedergeschlagen, da eine Münzprägung aus dem Jahre 184 n. Chr. einen „Sieg in Britannien“ (Victoria Britannica) verherrlicht. Nach Ansicht vieler Forscher wurden im Zuge dieser Kämpfe die letzten römischen Besatzungstruppen vom Antoninuswall abgezogen.

3. Jahrhundert

Am Ende seiner Herrschaft, im frühen 3. Jahrhundert, führte der schon schwerkranke Septimius Severus mit seinen Söhnen Caracalla und Geta einen verlustreichen Feldzug in den Stammesgebieten nördlich der Grenze. Eine große Anzahl von Militärbauten entlang des Walls wurde dabei wieder instand gesetzt, auch der Abriss von Wachtürmen und die Verkleinerung einiger Kastelle dürfte in dieser Periode angeordnet worden sein. Für das Kastell Banna/Birdoswald sind in den Jahren 205–208 Reparaturen an einem Getreidespeicher überliefert, das vormalige Reiterkastell South Shields/Arbeia wurde in ein Nachschublager umgebaut.[5] Auch in der Folgezeit sind Ausbesserungsarbeiten am Hadrianswall belegt, der nun endgültig die Nordgrenze Britanniens bildete. Um 220 wurden u. a. einige Wachtürme abgebrochen und mit dem so gewonnenen Material die Mauer an ihrer Oberseite renoviert. Nach Caracallas Friedensschluss mit den caledonischen Stämmen erlebten die nördlichen Regionen während des 3. Jahrhunderts eine relativ ruhige Periode.

Am Ende der Herrschaft des Usurpators Carausius war der Wall erneut baufällig geworden und wurde auch teilweise bei Kampfhandlungen zerstört; dies scheint mit dem Abzug eines großen Teiles seiner Besatzung zusammenzuhängen, die Carausius' Nachfolger, Allectus, zur Verteidigung der Kanalküste gegen Constantius Chlorus benötigte. Dass die Zerstörungen durch angreifende Plünderer verursacht wurden, ist wahrscheinlich, aber nicht bewiesen. Eine aus der Zeit zwischen 297 und 305 stammende Inschrift aus Birdoswald erwähnt, dass verschiedene Gebäude verfallen und teilweise eingestürzt, aber nun wieder aufgebaut worden seien. Dieser Wiederaufbau dürfte auch das Prätorium und die Therme des Kastells eingeschlossen haben. Diese Gebäude scheinen zuvor für eine längere Periode in der Geschichte dieses Kastells offensichtlich keinen praktischen Nutzen für die dortige Besatzung gehabt zu haben, da Hinweise auf ihre Zerstörung durch Feindeinwirkung fehlen. Auch die oben genannte Inschrift aus Birdoswald spricht von einem natürlichen Verfall, nicht von Zerstörungen, so dass zeitgleiche Reparaturarbeiten an anderen Wallkastellen in den Zusammenhang einer routinemäßigen Erneuerungskampagne fallen könnten. Einige Unterkunftsbaracken wurden komplett neu gebaut, die klassischen, streifenförmigen Räume durch einzelne Kammern ersetzt, wie man in Housesteads und Wallsend festgestellt hat. Umbauten an Meilenkastellen, an Toranlagen oder auch die Errichtung eines komplett neuen Tores bei Knag Burn (Abschnitt 36) – nahe Housesteads – sind weitere Beispiele für Erneuerungen, die damals am Wall vorgenommen worden sind. Dies zeigt, dass ein Großteil der Infrastruktur des Walles auch weiterhin instand gehalten wurde und damit staatliche Unterstützung erhielt. Dass an manchen Kastellen, wie zum Beispiel Haltonchesters, keinerlei Anzeichen von Sanierungsmaßnahmen festgestellt werden konnten, kann auch bedeuten, dass eine Reparatur entweder nicht notwendig schien oder das Kastell zeitweise nicht besetzt war. Dies ist auch nicht abwegig, wenn man sich vor Augen führt, wie viel Zeit seit der Errichtung des Hadrianswalles schon vergangen war. Die Soldaten, die den Wall einst erbaut hatten, waren so weit von den Garnisonstruppen im 4. Jahrhundert entfernt wie heute das Zeitalter Napoleons. In diesem Kontext ist es einfacher zu verstehen, warum der Wall zwischenzeitlich immer wieder verfiel, um dann wiederholt aufwendig renoviert zu werden.

4. Jahrhundert

Im 4. Jahrhundert wurde die Lage Britanniens immer bedrohlicher, denn auch seine Insellage konnte es auf Dauer nicht vor den Auswirkungen der sogenannten Völkerwanderung schützen. Äußere Angriffe und Bürgerkriege schwächten zunehmend die Abwehrkraft des Imperiums. Die Römer griffen aufgrund von Rekrutierungsengpässen immer öfter zur Anwerbung von reichsfremden Söldnern (foederati). In Britannien waren diese häufig Angelsachsen, die versuchten, auf diese Weise Anteil am Wohlstand des Römischen Reiches zu haben.[6] Sie verteidigten gemeinsam mit römischen Grenztruppen (limitanei) die nunmehr fünf britannischen Provinzen. Schriftliche Quellen melden über die Lage an der Nordgrenze in Britannien, dass sie zu jener Zeit bei der römischen Führung als besorgniserregend angesehen wurde. Für die Jahre 306, 346, 360 und 367 n. Chr. wird von größeren Militäroperationen berichtet, die der Vergeltung und Abschreckung der Pikten dienten. Rom musste 360 eine Armee unter den Befehl des bewährten Comes Theodosius in Marsch setzen, um das dortige – durch Barbareneinfälle ausgebrochene – Chaos zu beenden und die britannischen Provinzen wieder unter kaiserliche Herrschaft zu bringen.[7] Auch die Wallzone selbst wurde wahrscheinlich dabei in Mitleidenschaft gezogen, es gibt dort jedoch keine Anzeichen von größeren Zerstörungen in dieser Periode. Vermutlich wollten die Angreifer keine kostbare Zeit mit der Niederbrennung der Kastelle verlieren und wandten sich nach Überschreiten des Walls sofort dem reichen Südosten zu, wo wesentlich reichere Beute winkte. An eine dauerhafte Eroberung scheinen sie dabei nicht gedacht zu haben.

Reparaturen am Wall sind erst wieder durch spätere Inschriften bekannt (Ravenscar);[8] manche von ihnen erwähnen dabei die Beteiligung südbritischer Stämme wie z. B. die der Durotriges. Wahrscheinlich wurden auch alle arbeitsfähigen Provinzbewohner von Kaiser Theodosius nach Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung zur Beseitigung der Schäden verpflichtet. Nun wurden auch an der Ostküste Cumbrias auf einer Länge von 42 km Wachtürme und Kastelle errichtet, um die Flanken der Wallzone abzusichern. Die Vorpostenkastelle nördlich des Walls wurden jedoch nicht mehr besetzt und nun endgültig aufgegeben. Sehr wahrscheinlich ist, dass im Zuge der Usurpation des Comes Britanniarum Magnus Maximus um 388 die letzten römischen Münzen auf britannischem Boden geschlagen wurden. Vermutet wird außerdem, dass Maximus 383 für seinen Gallienfeldzug gegen den legitimen Kaiser Gratian alle römischen Garnisonen aus Wales abzog. Ihre Anzahl reichte jedoch vermutlich bei weitem nicht aus, und so musste er für sein Vorhaben auch einen großen Teil der Garnisonseinheiten an der Nordgrenze in seine Armee einreihen. Dies führte wahrscheinlich dazu, dass der Hadrianswall nun fast vollkommen unbewacht war. Aus diesem Grund hörten die Kastelle am Wall am Ende des 4. Jahrhunderts auf, Teil eines zusammenhängenden und einheitlich organisierten Grenzsicherungsystems zu sein. Die Maßnahmen von Maximus läuteten schon das Ende der römischen Militärpräsenz in Britannien ein. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen immer mehr unabhängige, regionale Machthaber bzw. Warlords mit ihren eigenen Privatarmeen (bucellari) die Kontrolle über die britischen Provinzen.[9] Im Jahr 399 sandte Stilicho ein letztes Mal Truppen, die Invasoren aus dem Norden zurückschlugen.[10]

5. Jahrhundert

Um 400 erlaubte es die militärische Situation offensichtlich wieder, diese Interventionstruppen abzuziehen. Der Mönch Gildas berichtete später, dass die Soldaten (nachdem die Pikten besiegt waren) damals den Romano-Briten halfen, den Hadrianswall wieder instand zu setzen und an der Küste neue Wachtürme zu errichten, und sie auch in der Herstellung neuer Waffen unterwiesen (exemplaria armorum).[11]

In den darauf folgenden 50 Jahren driftete Britannien immer mehr dem sogenannten „Dunklen Zeitalter“ entgegen. Was genau in dieser Zeit passierte, kann man heute mangels verlässlicher Quellen nicht mehr vollständig rekonstruieren. Man geht davon aus, dass die von den Briten angeworbenen angelsächsischen Söldner, die an die Stelle der kaiserlichen Soldaten getreten waren, um 440 meuterten und nach und nach die Kontrolle über die ehemaligen britischen Provinzen erlangten.[12] Was derweil am Wall passierte, liegt im Dunkeln. Da für die Periode nach 407 in den untersuchten Kastellen keine römischen Münzen mehr gefunden werden konnten, wird angenommen, dass niemand mehr da war, der solche Spuren hätte hinterlassen können. So muss es aber nicht überall am Wall gewesen sein. Geldverkehr wurde, so die alternative Erklärung, wohl wegen Münzmangels und des wieder zunehmenden Tauschhandels in dieser Zeit einfach überflüssig. Mit dem spätestens im Jahre 410 erfolgten Abzug des britannischen Feldheeres (Comitatenses) durch den Usurpator Konstantin III. verlor der Wall vermutlich wiederum einige seiner regulären Besatzungen. Konstantin folgten aber wahrscheinlich nur sehr wenige Soldaten aus dem Norden, da sie wohl größtenteils aus der Provinz stammten und bei den Stationierungsorten ihre eigenen Höfe bewirtschafteten. Auch laut der um 420 aktualisierten Notitia Dignitatum (ND) scheint der gesamte Wall zu Anfang des 5. Jahrhunderts noch von regulären limitanei bewacht worden zu sein. Möglicherweise waren aber diese Truppenlisten der ND bei ihrer Abfassung schon überholt, da in ihr auch viele mittelkaiserzeitliche Einheiten angeführt werden, andererseits spricht das Fehlen der Außenposten in der diesbezüglichen Liste für ihre damalige Aktualität. Neuere archäologische Funde belegen, dass zumindest einige Kastelle am Wall noch bis etwa 500 von den Nachkommen der römischen Soldaten bewohnt und genutzt wurden. In dieser Zeit wandelten sie sich entweder zu Wehrdörfern (oppida) um oder verkamen zu Steinbrüchen; die Meilenkastelle wurden u. a. als Viehpferche verwendet.

Nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft bildeten kleine Gehöfte und einige größere Landgüter vom Hadrianswall bis zum Humber im Südosten und Chester im Südwesten das ökonomische Rückgrat der britischen Nordregion. Sie stand unter der Kontrolle des Befehlshabers der Grenztruppen mit Sitz im Legionslager von Eburacum. Magnus Maximus ernannte vermutlich einen gewissen Coel (lat. Coelius bzw. Coelestinus) zum Oberbefehlshaber an der Nordgrenze; dieser dürfte somit der letzte von den Römern eingesetzte Dux Britanniarum gewesen sein. Coelius schützte mit seinen Truppen auch weiterhin die Städte und Provinzen im Südosten vor Einfällen der Pikten aus den schottischen Lowlands und erhielt dafür wohl im Gegenzug seinen Nachschub aus diesen Regionen. Durch den Zusammenschluss der caledonischen Königreiche nördlich des Forth und des Clydes nahmen die Überfälle der Pikten noch weiter zu. Der verfallene Hadrianswall erfüllte aber immer noch – wenn auch stark eingeschränkt – seine Funktion, sodass die Angreifer ihn, wie schon früher, oft auf dem Seeweg umgingen. Die Küstenbewohner konnten aber durch Signalstationen entlang der Küste meist noch rechtzeitig vor dem herannahenden Feind gewarnt werden. Die Pikten verlegten daher ihre Raubzüge weiter in den Süden, wo sie auf den gut ausgebauten Römerstraßen rasch in die wohlhabenderen Regionen der Insel gelangten. Der dux bekämpfte die Invasoren aber offenbar nur solange sie sein Territorium gefährdeten, und überließ den Süden zunehmend sich selbst. Die Verwaltungsbezirke der spätrömischen Provinzen entwickelten sich durch Erbteilung immer mehr zu eigenständigen Kleinkönigreichen, weshalb der dux auch wahrscheinlich keine Zahlungen mehr aus dem Südosten bezog. Coelius verwaltete seinen Machtbereich weiter von Eburacum aus. Auch frühe walisische Überlieferungen (wie das Bonedd Gwŷr y Gogledd, „Die Nachkommenschaft der Männer des Nordens“) berichten von einem König namens Coel Hen (cymrisch: der alte Coel), der der mythische Stammvater aller unabhängigen romano-britischen Könige des Nordens gewesen sein soll.

Es gibt zahlreiche archäologische Hinweise darauf, dass die meisten der Wallkastelle nicht aufgegeben wurden. Ihre Soldaten waren wohl zum größten Teil in Nordbritannien geboren worden. Auch ihre Familien lebten schon seit Generationen an der Nordgrenze. Nach dem Versiegen der Soldzahlungen und der Versorgung mit Lebensmittel durch den römischen Staat, versuchten sie wahrscheinlich zumindest die unmittelbare Umgebung der Kastelle zu kontrollieren und wandelten sich zu regionalen Bauernmilizen. Möglicherweise unternahmen sie gelegentlich auch Beutezüge in die noch etwas bessergestellten Südprovinzen der Insel. Ausgrabungen im Kastell von Birdoswald förderten zu Tage, dass seine Infrastruktur so lange weitergenutzt wurde, bis sie schließlich völlig unbrauchbar geworden war und durch einfachere Holzgebäude ersetzt werden musste. Auch dieses Kastell war noch lange Jahre nach Ende der römischen Herrschaft bewohnt. Seine Bewohner schlugen sich ebenfalls als weitgehend autonome und stark bäuerlich geprägte Gemeinschaft durch. Sie pflegten wohl auch noch im späten 5. Jahrhundert die Traditionen und Kultur der Militäreinheiten, denen sie einst angehört hatten; Spuren solcher Aktivitäten fand man überall auf Grabungsplätzen entlang des Walles. Was in Birdoswald geschah, konnte daher auch anderswo in der Wallregion genauso - oder zumindest ähnlich - abgelaufen sein.

6. Jahrhundert

Zumindest für Nordgallien ist das Festhalten der liminatei der Rheinarmee an der spätrömischen Militärordnung und Kultur bis ins 6. Jahrhundert ausdrücklich bezeugt.[13] Es spricht daher nichts gegen die Vermutung, dass dies in Britannien ebenso war. Die Inschrift eines Grabsteins aus Vindolanda zum Beispiel (heute in Chesters) ist dabei allerdings in einem schon sehr verwilderten Latein abgefasst, die nicht mehr einer klassisch-römischen, sondern eher einer frühmittelalterlich-christlichen Kulturgemeinschaft angehört. Sie ist zwar nicht exakt zu datieren, stammt aber wahrscheinlich aus dem frühen 6. Jahrhundert.[14]

Der griechische Geschichtsschreiber Prokopios von Caesarea, der Britannien allerdings nie betrat, erwähnt um 550 eine Mauer (teichos), die die Insel Brittia in einen römischen und einen lebensfeindlichen nichtrömischen Teil scheide und „in alter Zeit“ errichtet worden sei.[15] Auffällig ist dabei, dass Prokopios' Quelle zwar einerseits noch von der Anlage wusste, andererseits aber nicht mehr darüber informiert gewesen zu sein scheint, dass der Wall von den Römern erbaut worden war. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde der nutzlos gewordene Wall abgetragen, um seine Steine woanders wiederzuverwenden, u. a. für den Bau des Klosters Lanercost Priory. Ein großer Teil des Materials wurde auch noch im 18. Jahrhundert durch General George Wade (1673–1748) zur Pflasterung einer Militärstraße (der heutigen B6318) verwendet. Die Straße sollte während der Niederschlagung einer schottischen Revolte unter Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie) rasche Truppenbewegungen der Engländer von Ost nach West ermöglichen.

Funktion

Archäologen und Historiker debattierten lange über den eigentlichen Zweck des Walls. Man glaubte lange Zeit, er sei errichtet worden, um eine unüberwindliche Sperrzone zwischen der römischen Zivilisation und den Barbaren zu schaffen. Die Situation war aber damals wohl wesentlich komplexer. Jahrzehntelang war die Grenze im Norden nur durch den Stanegate und eine lockere und durchlässige Kastellkette markiert bzw. gesichert worden. Nun wurde den nördlichen Stämmen unmissverständlich klargemacht, dass am Wall das Römische Reich mit all seinen Errungenschaften (z. B. der Rechtssicherheit) begann und es sich wirksam zu wehren wusste. Neben seiner (geringen) militärischen Schutzfunktion diente der Wall mithin vor allem zur Demonstration römischer Macht, Bau- und Ingenieurskunst.

Hadrians neues Grenzsicherungskonzept war, die Grenzen an klar erkennbaren natürlichen Hindernissen wie zum Beispiel Flüssen und Gebirgszügen endgültig zu etablieren und die Lücken dazwischen mit künstlichen Befestigungen aus Erdwällen oder Palisaden wie am Limes zwischen den römischen Provinzen Niedergermanien, Obergermanien, Raetien und der Germania magna – aus der sich die Römer nach ihrer Niederlage in der Varusschlacht zurückziehen mussten – auf Dauer zu sichern bzw. zu markieren. Auch der Hadrianswall zählte zu dieser neuen Art von festen Grenzkontrollanlagen. War der Frieden an der Grenze erst einmal gesichert, so die Überlegung des Kaisers, konnte auch die Romanisierung voranschreiten und die Wirtschaft sich nach römischem Vorbild ungestört entwickeln, was wiederum für spätere Steuereinnahmen unumgänglich war. Nördlich des Walls war das Land recht karg und rau, während südlich davon gutes Weideland im Überfluss vorhanden war. Dieser Unterschied ist besonders gut bei Grag Lough zu erkennen. Auch das Umland von Chesterholm/Vindolanda ist sehr fruchtbar.[16] Hadrian erkannte auch, dass Britannien eine Quelle für etwas werden könnte, das damals noch wertvoller als Gold war: Soldaten. Die beste Voraussetzung dafür war seine kurze Landgrenze. Die meisten Provinzen, die Hadrian besuchte, hatten sehr lange Grenzen, für deren Sicherung man viele Soldaten benötigte. In Britannien gab es derartige Schwierigkeiten nicht, man musste nur die Stämme im Norden wirksam und auf Dauer fernhalten. Die Historia Augusta gibt uns diesbezüglich noch einen weiteren Hinweis: Sie berichtet, dass der Imperator in Germanien eine wesentlich straffere Dienstordnung bei den Grenztruppen eingeführt habe. Es ist so gut wie sicher, dass Hadrian die gleichen Maßnahmen auch in Britannien ergriffen hat. Die Historia Augusta spricht auch von einer Menge Probleme in der Provinz, geht aber dabei nicht genauer auf diese ein. Die jahrelangen wirkungslosen Vorstöße und Rückzüge im Norden müssen aber auf die dortigen Soldaten zunehmend demoralisierend gewirkt haben. Der Bau des Walls war also wohl auch ein Mittel zur Hebung der Moral durch eine sinnvolle Beschäftigung und bot gleichzeitig den Nebeneffekt der gemeinsamen Bewährung in einem großen Projekt, das allen einen Nutzen versprach.

Zusätzlich unterhielten die Römer auch Kastelle (Netherby, Bewcastle und Birrens) im nordwestlichen Vorfeld, um so auch das Glacis des Walles und das Gebiet der verbündeten Brigantes besser unter Kontrolle zu halten. Im Falle des Falles hatten entschlossene Angreifer aber keine größeren Schwierigkeiten, ihn an einer nur schwach gesicherten Stelle zu übersteigen: Zur Abwehr eines ernsthaften militärischen Angriffs war der Wall ebenso wenig geeignet wie andere damalige Grenzanlagen. Dennoch machte es die Mauer mit ihren wenigen, sicherlich streng bewachten Übertrittspunkten möglich, die alltäglichen Reisebewegungen der grenznahen Stämme zu überwachen, deren angestammte Gebiete der Wall vermutlich durchschnitt, ganz wie bei heutigen Grenzübergängen, die ebenfalls den Verkehr auf bestimmte Kontrollpunkte kanalisieren (zum Beispiel zwischen den USA und Mexiko oder zwischen Syrien und der Türkei). Ähnlich wie der obergermanisch-raetische Limes war also auch der Hadrianswall in erster Linie eine Überwachungsanlage für Friedenszeiten. In der Sperrzone zwischen Mauer und südlichem Graben konnten Individuen oder auch Gruppen, die vom Norden her mit ihren Handelswaren den Wall passierten, zur Zahlung von Abgaben genötigt, ihr Weiterzug nach Süden oder auch der Waren- und Waffenschmuggel im großen Stil verhindert werden. Die Grenze blieb somit weiter durchlässig und stellte für den römischen Fiskus eine zusätzliche Einnahmequelle dar. Ob diese Einnahmen den personellen und materiellen Aufwand, den sich der römische Staat an der Nordgrenze leistete, wieder wettmachten, ist allerdings fraglich.[17]

Baugeschichte

Aufgrund von Münzfunden im Kastell Birdoswald nimmt man an, dass der Westsektor schon in der Zeit des Traian mit einem durchgehenden Erdwall gesichert worden sein könnte. Die Bauarbeiten am Hadrianswall begannen vermutlich schon um 120 n. Chr., d. h. schon vor dem Besuch Hadrians in Britannien.[18] Sie standen unter der Aufsicht des Statthalters Aulus Platorius Nepos, ein persönlicher Freund Hadrians, er hatte den Herrscher von Germanien nach Britannien begleitet und war im Sommer des Jahres 122 in sein neues Amt eingesetzt worden. Um die Jahre 126–127 folgte ihm Trebius Germanus nach, der die Arbeiten am Wall weiterführte.

Die Arbeiten begannen auf der ganzen Strecke mit dem Verlegen des Fundamentes. Das Sperrwerk bestand in seiner frühesten Bauphase aus einer Stein- und Torf-Erde-Mauer, die tw. auch auf Brückenkonstruktionen über die Flüsse Tyne, Irthing und Eden geführt wurde. Errichtet wurden zuerst die südseitig angelegten Kastelle und Türme. Die Lücken dazwischen wurden vermutlich vorerst provisorisch teilweise mit einem Torf-Erde-Wall geschlossen, dies auch deswegen, da die Grenzregionen, wie man mittels Pollenanalysen feststellte, schon 600 Jahre vor Ankunft der Römer in Britannien weitgehend abgeholzt waren und so das Material für herkömmliche Palisaden fehlte.[19] Später wurde die Steinmauer hochgezogen, aber dann an einigen Stellen von drei Meter auf 2,5 m verschmälert. Die Meilenkastelle und Wachtürme wurden später mittels ihrer Flügelmauern mit dem Wall verbunden.[20] Faktum ist auch, dass die Fundamente ursprünglich für eine wesentlich breitere Mauer gedacht waren (dies konnte bei Stichgrabungen auch nachgewiesen werden), aber schlussendlich wurde nur eine etwas schmälere Version verwirklicht. Eine Erklärung dafür, die ursprünglichen Pläne zu ändern, wäre, dass schon vorhandene oder ungünstig positionierte Kastelle entlang der geplanten Walllinie entweder integriert oder beseitigt werden mussten.

Die verbleibende Distanz vom Irthing zum Solway Firth bei Bowness-on-Solway an der Westküste wurde mit einer an der Basis 5,9 m breiten Torf-Erde-Konstruktion geschlossen. Beim Osttor des Kastells Birdoswald finden sich heute immer noch Reste der ursprünglichen Torf-Erde-Mauer. Dieser wurde in severischer Zeit größtenteils durch eine 1,8 m breite Steinmauer ersetzt. Auch das feuchte Klima in diesen Breiten musste berücksichtigt werden: In regelmäßigen Abständen (2,4 m) läuft unter der Mauer ein nachträglich gegrabener Kanal hindurch, der das Regenwasser in den Nordgraben ableitete. Im Osten war der Wall von Anfang an aus Stein errichtet worden; er verlief auf den ersten Kilometern auch etwas weiter nördlich als die ursprüngliche Torfmauer. Das Fundament bestand aus nur stellenweise vermörtelten oder mit Lehm gebundenen Bruchsteinen und einem unterschiedlich hohen Sockel aus drei bis vier Steinlagen. Sie war schätzungsweise zwischen vier und fünf Meter hoch und bestand aus Quadersteinen, die man mit einem Mörtelgemisch aus Sand, Kalk und Tierblut als Bindemittel um einen festgestampften Gussmörtelkern aus Bruchsteinen aufzog. Die Mauer weist keine Gerüstlöcher auf und sprang an beiden Seiten deutlich zurück. Die Quadersteine sind klein, nur 20 bis 23 cm im Quadrat. Das erscheint zunächst ungewöhnlich, bis man berücksichtigt, dass alles in Handarbeit errichtet werden musste, weitgehend ohne Hilfsmittel wie Kräne oder Flaschenzüge. Man schätzt, dass ein römischer Steinmetz ca. 20 Minuten für die Bearbeitung eines dieser Quader benötigte. Das Baumaterial musste größtenteils aus zehn bis zwölf Kilometer Entfernung, von Steinbrüchen in Cumberland, herangeschafft werden. Diese Brüche ließen sich aufgrund von Inschriften auf beiden Seiten der Wallzone lokalisieren. Teilweise wurden auch unbearbeitete Steine für die Verschalung verwendet, das auf den großen Druck hinweist, den Bau möglichst rasch fertigzustellen. Die Kalkbrenngruben lagen direkt am Wall. Ein Versuch, den Materialaufwand für die Gesamtanlage möglichst exakt zu berechnen, führte zu dem Ergebnis, dass für seine Fertigstellung ungefähr 3,7 Millionen Tonnen Steine benötigt wurden. Peter Hill berechnete, dass bis zu 18 Millionen Steine in der Mauer verbaut wurden. Wie sie im oberen Teil ausgesehen hat, ist unbekannt. Bei Wallsend kann man eine fünf Meter hohe, mit Zinnen bewehrte Rekonstruktion des Walles besichtigen. Der Wehrgang setzte sich vermutlich auch auf den drei Brücken über die Flusstäler fort. Ob der Wall auf seiner ganzen Länge verputzt war, wie einige Befunde andeuten, ist nach wie vor umstritten. Vor dem Wall wurde ein nicht auf der ganzen Distanz durchgängiger Graben angelegt.[21]

Man nimmt an, dass der Wall nicht nach den ursprünglichen Plänen fertiggestellt wurde. Um den Arbeitsaufwand zu reduzieren, wurde die anfangs noch etwa drei Meter breite Mauer auf 1,8 bis 2,4 m verschmälert. Stellenweise änderte man auch etwas ihren Verlauf ab, um sie besser an das Gelände anzupassen. Ereignisse wie zum Beispiel Epidemien, Kriegshandlungen oder der Abzug ganzer Garnisonen zwangen die Römer bei der Ausführung ihrer Bauvorhaben oft zu Kompromissen. Auch die Transportlogistik warf wohl große Probleme auf. Es ist unklar, ob der Wall in seiner vollen Länge fertiggestellt wurde, im Vergleich mit anderen römischen Großprojekten scheint es nicht ausgeschlossen, dass er immer ein Provisorium blieb. Der Torf-Erde-Wall im Westsektor unterstützt zusätzlich die Theorie, dass es für die Erbauer wohl von großer Wichtigkeit war, dieses Sperrwerk möglichst rasch fertigzustellen.

Organisation und Arbeitskräfte

Die Bauarbeiten wurden von Angehörigen der in Britannien stationierten Legions- und Hilfstruppeneinheiten ausgeführt. Die Meilenkastelle und Türme scheinen sich auf den ersten Blick nicht voneinander zu unterscheiden, und dennoch gibt es – vor allem bei der Gestaltung ihrer Eingangstore und ihrer Ausrichtung – einige markante Unterschiede. Nach den in den Meilenkastellen aufgefundenen Bauinschriften zu schließen, dürfte jede der drei am Bau beteiligten Legionen in ihrem Abschnitt teilweise eigene Baukombinationen angewendet haben. Da diese an verschiedenen Stellen des Walles wiederholt auftreten, wurde zuerst vermutet, dass die Baulose in drei „Legionseinheiten“ gleicher Größe aufgeteilt wurden.[22] Diese wurden dann von den Kohorten und Zenturien in Eigenverantwortung anhand der Planvorgaben ausgeführt. Neuere Untersuchungen an den Abschnitten an Tyne-North und Irthing erbrachten jedoch, dass sich wahrscheinlich nur zwei separate Baukommandos das Projekt teilten. Vom Standpunkt der Logistik und der Effizienz her gesehen erscheint dies auch sinnvoller. Kleinere Trupps hätten sich auf kürzeren Strecken bald wohl nur mehr gegenseitig behindert. Jedes zugewiesene Baulos erstreckte sich über ungefähr acht bis zehn Kilometer und war auch abhängig von der Geländebeschaffenheit. Die Aufteilung der Abschnitte unter die verschiedenen Einheiten diente der Optimierung der vorhandenen Arbeitskräfte, war ein Anreiz zum produktiven Wettstreit und formte sie zu kooperativ und effizient arbeitenden Gruppen um. Nach Ende der Bauarbeiten wurde an jedem abgenommenen Abschnitt des Walls eine Inschriftentafel angebracht, die die am Bau beteiligten Einheiten und ihre Offiziere angab. Eine beträchtliche Anzahl dieser – meist nur grob ausgeführten – Inschriftensteine haben die Zeiten überdauert und werden heute in den Museen entlang des Walles ausgestellt. Das Museum in Carlisle besitzt 36 von ihnen, sie zeigen auch, dass nicht nur ausschließlich Legionäre beim Bau beteiligt waren. Ein interessantes Exemplar, das aus dem Umland des Kastelles Birdoswald stammt, trägt zum Beispiel folgende Inschrift:

[PED] ATURA [CLA] SSIS [BRI] TANNICAE, „diese Länge wurde von der britannischen Flotte gebaut“.

Andere wiederum nennen wieder Legionäre:

[LEG] IONIS [II AUG] USTAE [COH] HORS [VII SU] B [CU] RA…, „von der zweiten Legion Augusta, die siebente Kohorte unter dem Befehl von…“

Diese Inschrift ist leider unvollständig.[23] Sie wurde beim sogenannten „High House Castel“ (Meilenkastell 50) gefunden, das nur von hoch spezialisierten Kräften gebaut worden sein konnte. Speziellere Arbeiten wurden von Facharbeitern (immunes) durchgeführt, die ebenfalls von den drei in Britannien stationierten Legionen abkommandiert wurden. Einfachere Arbeiten – wie der Aushub des Grabens beispielsweise – wurden von den Auxiliaren erledigt, der Fund eines Steines südlich des Walls mit folgender Inschrift bezeugt dies:[24]

[C] OHORS [IIII LIN] GONUM [F] ECIT, „Die vierte Kohorte der Lingonier hat dies gemacht“.[25]

Es hat aber nicht den Anschein, dass das mit Bestimmtheit für den Aushub des Grabens im Nordabschnitt des Walls oder gar für die komplette Länge des Grabens angenommen werden kann. Ein schwieriger Abschnitt war aber beispielsweise Teppermoor Hill, auch bekannt als „Limestone Corner“, der nördlichste Punkt des Walls. Hier wird der ansonsten leicht zu bewerkstelligende Aushub von Basaltgestein gestört, der besonders in der Steinbearbeitung geschulte Spezialisten erforderte, um hier weiter voranzukommen. Eine große Felsmasse blieb bis heute in der Mitte des Grabens zurück, mit Löchern an der Oberseite, um sie zur Brechung mittels mit Wasser aufgeweichter Holzkeile vorzubereiten. Dennoch wurden diese Arbeiten hier offensichtlich bald eingestellt.

Sicherungsanlagen und Verteidigungsstrategie

Noch vor der kompletten Fertigstellung der Mauer wurden die Kastellbesatzungen des Stanegate um 126 n. Chr. direkt an den Wall verlegt. Entlang des Walls entstanden bis zu 14 größere Auxiliarlager, die in regelmäßigen Abständen voneinander errichtet wurden. In diesen lag auch das Gros der römischen Besatzung des Hadrianswalles. Sie konnte von dort aus über eine gut ausgebaute Straße rasch an jeden beliebigen Einsatzort in der Wallzone herangebracht werden. Von den Doppelkastellen Corbridge/Halton Chesters Vindolanda/ und Carlisle/Stanwix konnten bei Bedarf Eingreiftruppen an gefährdete Abschnitte des Walles abgezogen werden, ohne die Grenze dort völlig zu entblößen. Bei Stagshaw kreuzte sich die Deere Street mit dem Wall. Hier stand das sogenannte „Portgate“, ein befestigtes Durchgangstor, das als Kontrollpunkt diente. Zur Kommunikation zwischen den einzelnen Stützpunkten verwendeten die Römer ein altbewährtes Signalsystem. Am Tag wurden von den Posten wohl mit Spiegeln oder polierten Metallplatten Blinkzeichen von Turm zu Turm übermittelt, bei Bewölkung oder Nebel behalf man sich mit Tubas oder Hörnern, in der Nacht wurden Fackeln verwendet.[26] Nachrichten konnten also mittels solcher Leucht- und Akustikzeichen (oder wohl auch durch Meldereiter/läufer auf der gut ausgebauten Wallstraße) binnen kurzer Zeit und ungestört von Küste zu Küste übermittelt werden. Ein guter Läufer überwand die Distanz zwischen zwei Türmen in nur 2,5 Minuten. Die Nachrichtenübermittlung zur raschen Alarmierung der Grenztruppen bei feindlichen Überfällen, um die Eindringlinge mittels eines Zangenmanövers noch in der vorderen Grenzzone abfangen zu können, bevor sie größeren Schaden anrichten konnten, zählte zu den Hauptaufgaben der Wallbesatzung. Dieses Warnsystem war auch an den anderen Limites des Reiches üblich.

Auf seiner ganzen Länge hatte der Hadrianswall insgesamt – durch Kleinkastelle gesicherte – 80 Tore, jeweils im Abstand von genau einer römischen Meile, was nach heute gebräuchlicher Maßeinheit etwa 1470 bis 1490 m entspricht. Einige Kastelle wurden vor dem Wall platziert, mit nach Norden zu öffnenden Toren. Obwohl dies widersprüchlich erscheint, da sie ja die kriegerischen Stämme aus dem Norden fernhalten sollten, waren sie dadurch ein probates Mittel der Abschreckung für jeden Angreifer, da durch sie z. B. ein rascher Ausfall der Kavallerie möglich war und für den Fall, dass sie abgeschnitten zu werden drohte, auch wieder ein schneller Rückzug hinter die sicheren Mauern angetreten werden konnte. Die hohe Anzahl der Tore erklärt sich David Breeze auch vor allem aus der Strategie, die die damalige römische Armee bevorzugt anwendete: Die römischen Soldaten der mittleren Kaiserzeit kämpften nur selten aus dem Schutz fester Mauern herab, sie waren für die Vorwärtsverteidigung und für Feldschlachten in enger Formation trainiert.[17] Diese offensive Vorgehensweise wurde aber durch den Wall behindert. Mit Hilfe der vielen Durchgänge konnten die Garnisonen aber trotzdem schnell und flexibel auf heranrückende Angreifer oder wechselnde Gegebenheiten reagieren. Der von Küste zu Küste geschlossene Wall wurde also so trotzdem besonders durchlässig gemacht, dies allerdings nur in eine Richtung, nach Norden. Heranstürmende Feinde konnten damit theoretisch schon weit im Vorfeld unschädlich gemacht werden, noch ehe sie die Grenzzone überhaupt erreicht hatten (sofern sie rechtzeitig entdeckt wurden).

Die Mauer selbst wurde in Intervallen von ungefähr einer römischen Meile noch zusätzlich mit Kleinkastellen (Meilenkastelle) an der Südseite des Walles und innerhalb einer Drittelmeile noch mit zwei Wachtürmen versehen. Der Abstand zwischen den Türmen differiert aber oft ein wenig. An der Nordseite wurde hinter einer sechs Meter breiten Berme ein acht Meter breiter und drei Meter tiefer, V-förmiger Graben als Annäherungshindernis angelegt, ausgenommen dort, wo der Wall an extrem abschüssigem Terrain, wie an der vulkanischen Auffaltung des Great Whin Sill (Nationalpark Northumberland), vorbeilief und so eine weitere Aushebung überflüssig machte. Vor der mit dem Aushub des Grabens aufgeworfenen Böschung befanden sich als zusätzliches Hindernis drei Grubenreihen, die vermutlich mit spitz zugerichteten Ästen gespickt waren. Vor den Wallabschnitt bei Wallsend fand man einige zur Römerzeit angelegte Löcher, in denen sich noch Reste von Dornengestrüpp (cippi) befand. Es fungierte vermutlich ebenfalls als Annäherungshindernis.

Südlich des Walls verliefen eine gut ausgebaute Militärstraße und daneben ein flach ausgehobener Graben. Mit dem Aushub wurde beiderseits des Grabens ein kleiner Damm aufgeschüttet; die direkte Zufahrt zur Mauer war so südseitig nur über 16 streng bewachte Dammwege, die bei den größeren Kastellen angelegt waren, möglich. Man nimmt an, dass dieser Graben als Markierung einer streng gesicherten Sperrzone diente, in der man ohne unvorhergesehene Hindernisse auf der Ost-Westachse schnelle Truppenbewegungen vornehmen konnte. Obgleich dies der primäre Zweck des Grabens sein dürfte, war er doch auch ein Hindernis, um sich leichter gegen plötzlich aus dem Süden auftauchende Feinde verteidigen zu können.

Das Verteidigungssystem bestand von Norden nach Süden gesehen aus folgenden Elementen:

  • das nördliche Glacis mit einem Graben und getarnten Fallgruben, gespickt mit spitzen Holzpfählen und eisernen Fußangeln (die sogenannten Lilia),
  • dem Wall selbst,
  • einer Militärstraße und
  • dem südlichen Graben, vallum, zwischen zwei Erddämmen.

Im Vergleich zum obergermanisch-raetischen Limes war der Hadrianswall damit eine beträchtlich stärker befestigte Verteidigungslinie. Die Einbindung schon vorhandener Kastelle in den Wall stieß wohl schon während des Anfangsstadiums der Bauarbeiten auf heftigen Widerstand der hauptsächlich Viehzucht betreibenden caledonischen Stämme, da er nun ihre Gebiete teilte und sie wohl damit auch von ihren fruchtbarsten Weidegründen im Süden abschnitt. Es erschien den römischen Befehlshabern wohl auch unzweckmäßig, mit beträchtlichem Truppenaufwand die gesamte Baustelle sichern zu müssen, die in den relativ weit entfernten Kastellen an der alten Stanegatelinie ihre Quartiere hatten. Es ist daher gut vorstellbar, dass diese beiden Faktoren die Entscheidung beeinflussten, anstatt einer Massiv- nur eine Light-Version des Walls zu errichten.

Wall

Die über 100 km lange Sperrmauer wies nicht nur eine unterschiedliche Bauqualität auf sondern bestand auch aus verschiedenen Materialen: Das schmale Fundament bestand aus Bruchsteinen, die nur stellenweise vermörtelt oder mit Lehm gebunden waren. Der Sockel war unterschiedlich hoch, etwa drei bis vier Steinlagen. Darüber erhob sich eine 4,5 m hohe, zweischalige Mauer die deutlich hinter den Fundamentsockel zurücktrat. An den Außenseiten waren keine Gerüstlöcher festellbar. Entwässerungsgräben an den Fundamenten wurden erst bei späteren Reparaturen hinzugefügt. Sie wurden in einem regelmäßigen Abstand von 2,4 m angelegt. Für die ersten 72 km (Newcastle bis zum Irthing) wurden lokal verfügbare Steinsorten verwendet. Unbearbeitet eingefügte Steine zeugen vom Druck den Wall möglichst rasch fertigzustellen. Steinbrüche ließen sich beiderseits des Walls durch Inschriften lokalisieren. Der Kalk wurde, um lange Transportwege zu vermeiden, direkt vor Ort gebrannt. Ob die Mauer auf ihrer gesamten Länge verputzt war, ist unsicher. Bei den 45 km langen Abschnitt zwischen Irthing und Solway wurden auf einem, an der Basis 2,4 m breiten Erdwall nur Rasensodenplatten verlegt. Der Erdwall stieg nordseitig steil an und fiel im Süden sanft ab. Steinmangel kann für die Errichtung des westlichen Erdwalls keine befriedigende Erklärung sein. Noch unter Hadrian wurde beispielsweise der durch Erosion eingestürzte Erdwall zwischen MK 49 und WT 54A durch eine Steinmauer geschlossen. Im späten 2. Jahrhundert wurde er schließlich unter Septimius Severus komplett durch einen Steinwall (sog. Schmalversion 1,8 m breit) ersetzt. Es ist auch möglich, dass der Erdwall schon unter Traian entstand und man dafür das damals für Befestigungen übliche Baumaterial heranzog.[27]

Nordgraben

Vor der etwa sechs Meter breiten Berme verlief ein acht Meter breiter und drei Meter tiefer, im Profil V-förmiger Graben. Der Aushub wurde feindseitig zu einer Böschung aufgeschüttet, der nur vor den Meilenkastellen unterbrochen war. Hier ermöglichten Erddämme den Übertritt. Er verlief nicht durchgehend, sondern wurde nur abschnittweise ausgehoben. Wahrscheinlich wurde er von den Ingenieuren als nicht überall notwendig erachtet. Bei den Kastellen südlich des Irthing fehlt er vollkommen. In der Forschung wird der Graben als Markierung eines Sicherheitsbereiches angesehen. Einer Neuinterpretation zufolge sollte er aber in Wirklichkeit die Grenzzone während des Aufbaus des Walls schützen.[28]

Besonders bemerkenswert ist ein ca. 1,6 km langer Grabenabschnitt, „Limestone Corner“. Er befindet sich auf dem Teppermoor Hill (Whin Sill-Massiv) nahe dem MK 30. Seine Bezeichnung ist etwas irreführend. In Wahrheit besteht das Gestein dort nicht ausschließlich aus Kalkstein, sondern größtenteils aus vulkanischem Quarzdolerit (Basalt) und feinkörnigem Eruptivgestein. Der Graben wurde an dieser Stelle von den Römern nie fertiggestellt. An einem Punkt wurde nur eine kleine Menge des Mutterbodens entfernt. Dort stehen noch heute mitten im Graben und an dessen Nordseite große Steinblöcke, die wohl nicht mehr weggeschafft werden konnten. Auf einem der Felsbrocken fanden sich Hinweise, welche Methode die Legionspioniere anwandten, um das Gestein für den Abtransport zu zerkleinern. Dazu wurden zuerst Löcher in die Quarzadern an der Oberseite des Felsens gebohrt oder eingemeißelt. Dann wurden Holzkeile eingeschlagen, damit sich der Felsen entlang der Quarzadern spaltete. Wahrscheinlich wurden die Holzkeile zusätzlich mit Wasser übergossen, damit sie aufquollen und so das Gestein schneller brachen. Warum die Römer den Graben hier nicht mehr weiter aushoben, ist unklar. Möglicherweise wurde das Gestein an dieser Stelle zu hart, der Aufwand, es zu zerkleinern, damit zu groß, oder die Arbeiter standen unter zu hohem Zeitdruck, sodass es für nicht nötig erachtet wurde, ihn fertigzustellen.[29]

Vallum

Im Gegensatz zu anderen Limites hatte der Wall auch an seiner Rückseite, im Süden, ein Annäherungshindernis. Es handelte sich dabei um das sogenannte vallum, eine 36 Meter breite militärische Sperrzone. Vallum ist jedoch eine neuzeitliche Bezeichnung, die Römer bezeichneten ihn vermutlich als fossatum. Sie bestand aus einem Graben, der an beiden Seiten von Erdwällen begleitet wurde. Sie markierten zusammen mit dem Wall die Sicherheitszone, in der auch die Militärstraße verlief. Vermutlich wurde sie erst nach Fertigstellung der Mauer eingerichtet, da sie um die in der Zeit Hadrians entstandenen Kastelle herumführt.[30]

Kastelle

Am Wall selbst waren ursprünglich nur zwölf Kastelle geplant und erbaut worden. Der Abstand zwischen ihnen betrug generell sieben römische Meilen. Die Entfernung, die man zu Fuß an einem Tag bewältigen konnte. Zwei weitere Steinkastelle wurden später zur bestehenden Kastellkette hinzugefügt (Carrawburgh und Drumburg). Carvoran wurde gegen Ende von Hadrians Regierung umgebaut. Es stand zusammen mit Carlisle, Chesterholm und Corbridge an der alten Stanegatelinie.

Die Wallkastelle wiesen den für die damalige Zeit üblichen spielkartenförmigen Grundriss auf, hatten jedoch einige Besonderheiten: Das Kastell von Halton Chesters wurde in severischer Zeit durch einen Anbau (Annex) erweitert. Vier Lager waren so an die Mauer angebaut, dass sie die nördliche Umwehrung bildete. Bei fünf der Kastelle ragte ihre praetentura weit über die Mauer vor (Birdoswald, Chesters, Halton Chesters, Rudchester, Benwell). In ihnen waren - mit wenigen Ausnahmen - nur Kavalleristen stationiert. Dort, wo schon zu Beginn ein Steinwall stand, wurden auch die Kastelle in Steinbauweise hochgezogen. Bei den Lagern an der Holz-Erde-Mauer bestand auch die Umwehrung zunächst aus diesem Material. Nur die Innenbauten waren in Stein gefertigt worden. Beim Umbau der Mauer wurden später auch die Kastellumwehrungen durch Steinmauern ersetzt.

Die Befestigungen der Wallkastelle dienten zum Schutz vor den damals gebräuchlichen Fernwaffen wie Wurfspeeren, Schleudersteinen oder Pfeilen. Die Lager waren von 5,4 bis 5,9 Meter breiten und 2,66 bis 2,96 Meter tiefen Spitzgräben umgeben. Die Mauern waren 1,2 bis 1,5 Meter breit und mit 3,6 bis 4,4 Meter nicht besonders hoch. Der Wehrgang war durch Zinnen geschützt. Er war zusätzlich durch innen angesetzte, quadratische Türme, die in regelmäßigen Abständen aufgestellt waren, verstärkt. Auch die Kastellecken waren durch solche Türme gesichert. Der Wehrgang bestand aus einer aufgeschütteten Rampe aus Erde, Geröll oder Torf und Lehm. Erreichen konnte man ihn über eine intern das ganze Lager umlaufende Straße (via sagularis). Eingefügt waren in ihr auch die Backöfen (clibani), die wegen der enormen Feuergefahr von den übrigen Gebäuden fern gehalt werden mussten. An der Rampe befand sich auch die Latrine (lavatrina). Die bisher ausgegrabenen Exemplare befanden sich stets am tiefsten Punkt des Kastells und waren in langrechteckigen Gebäuden untergebracht. Diese Position ermöglichte die ständige Spülung mit Frischwasser. Die am besten erhaltene Latrine im Kastell Housesteads bot Platz für 16 Mann.

Der Zugang zu den Kastellen war über vier Tore mit jeweils zwei Durchgängen möglich. Ragte die praetendura über den Wall hinaus, waren drei von ihnen nördlich davon platziert, um Reitern einen schnellen Ausfall zu ermöglichen. Die Reiterkastelle verfügten im Osten und Westen noch über kleinere Seitentore, durch die die Militärstraße hindurchführte und die die hintere Lagerhauptstraße (via quintana) bildete. Da diese Tore im Schutz des Walls lagen, wurde über sie wohl auch der gesamte Durchzugsverkehr abgewickelt. Bei jenen Kastellen, bei denen der Wall selbst die Nordmauer bildete, öffnete sich nur ein Tor in diese Richtung. Die Lagerhauptstraßen führten direkt zu den Hauptgebäuden. Das Innere der Kastelle war in drei Funktionsbereiche aufgeteilt: Zentrum (latera praetori), Vorderlager (praetentura) und Hinterlager (retendura). Die standardmäßigen Gebäude eines Wallkastells waren die Lagerverwaltung (principia), das Kommandantenhaus (praetorium), das Lagerhaus (horreum), das Hospital (valetudinarium), sowie Werkstätten (fabricia) und Kasernen/Ställe (centuriae/stabuli). Einige Räume der Lagerverwaltung und des Kommandantenhauses waren reich bemalt und z. T. mit Fußbodenheizungen, Bädern und Latrinen ausgestattet.[31]

Lateinischer Name Nächstgelegener Ort
Maia Bowness-on-Solway
Concavata Drumburgh
Aballava Burgh-by-Sands
Luguvalium Carlisle
Petrianis Stanwix
Camboglanna ? Castlesteads
Banna ? Birdoswald
Aesica Great Chesters
Vercovicium Housesteads
Brocolitia Carrawburgh
Cilurnum Chester
Onnum Haltonchesters
Vindobala Rudchesters
Condercum ? Benwell
Pons Aelius Newcastle upon Tyne
Segedunum Wallsend
Arbeia South Shields

Acht Kastelle (Birrens und Netherby sollten zusätzlich das Stammesgebiet der verbündeten Briganten sichern) lagen als Vorposten nördlich des Hadrianswalles:

Lateinischer Name Nächstgelegener Ort
Blatobulgium Birrens
Castra Exploratorum Netherby
Fanum Cocidii Bewcastle
Habitancum Risingham
(?) Blakehope
Bremenium High Rochester
(?) Hartburn
(?) Learchild

Im Westen entlang der Küste südlich von Bowness wurden weitere Kastelle errichtet:

Lateinischer Name Nächstgelegener Ort
Bibra Beckfoot
Alauna Maryport
Gabrosentum Moresby
Tunnocelum Ravenglass

An der Ostküste wurden später noch eine Reihe von Signaltürmen hinzugefügt, um eine unbemerkte Landung von See her auszuschließen.

Meilenkastelle

Die Meilenkastelle bedeckten eine Fläche von ca. 270 m² und waren an ihrer Nordseite in den Wall integriert. Sie verfügten über zwei Durchgänge im Süden und im Norden, wobei der nördliche zusätzlich von einem Turm gesichert wurde. Die meisten waren von Anfang an in Stein erbaut worden – mit Ausnahme der Exemplare an der Torfmauer, auch sie bestanden ursprünglich aus Rasenziegel. Sie wurden routinemäßig im Abstand von einer römischen Meile unabhängig von der Geländebeschaffenheit platziert. An Innenbauten verfügten sie standardmäßig über eines oder zwei langgestreckte Gebäude aus Holz oder Stein. Sie dienten als Depot und Unterkunft für 8 bis 32 Männer. Backöfen befanden sich in der Regel in der Nordwestecke, in der Nordostecke war ein Treppenaufgang installiert, die den Zugang zum Wehrgang und den nördlichen Torturm ermöglichte. Ihr Baustil variierte regional ein wenig. Sie werden vor allem anhand der Gestaltung ihrer Durchgänge, oder auch anhand der Ausrichtung ihrer Hauptachsen (zwischen Nord- und Südtor) unterschieden und sind als Langachsentyp und Kurzachsentyp (I bis IV) bekannt.

Detaillierte Beschreibungen in: Meilenkastelle und Wachtürme am Hadrianswall.

Wachtürme

Zwischen jedem Meilenkastell standen in gleichmäßig verteiltem Abstand zwei Türme, ca. sechs Quadratmeter groß und mit quadratischem Grundriss. Sie wurden zur selben Zeit wie der Wall errichtet und waren in Steinbauweise hochgezogen worden, auch die Exemplare entlang der Torfmauer. Sie boten Platz für eine temporäre Besetzung durch ungefähr acht Soldaten. Mit ziemlicher Sicherheit waren sie höher als der Wall (schätzungsweise bis zu neun Meter). Sie dienten als Beobachtungsposten und zur Weitergabe von Licht- oder Rauchsignalen. Jeder Turm stand in Sichtweite der benachbarten MKs, wodurch der gegenseitige Schutz und – bei Vollbesetzung – eine flächendeckende Überwachung der Grenze möglich war. Der Eingang befand sich an der Südwand. In der Mitte des Erdgeschosses lag eine Feuerstelle, die zum Heizen und Kochen verwendet wurde. Der Zugang in die obere Etage und zum Wehrgang erfolgte wohl über eine einfache Holzleiter im Inneren des Gebäudes. Über das Aussehen des Obergeschosses (Zinnen oder ein Ziegeldach) herrscht mangels archäologischer Beweise noch Unklarheit.

Detaillierte Beschreibungen in: Meilenkastelle und Wachtürme am Hadrianswall.

Wallbrücken

Bei Willowford, Chesters und Carlisle wurden die Flüsse Tyne (Tinea), Irthing und Eden von Wallbrücken überspannt. Von diesen lässt sich besonders die mehrphasige Brücke von Chesters gut rekonstruieren. Im 2. Jahrhundert führte zunächst nur eine einfache und schmale Steinbogenbrücke über den Fluss. An ihren beiden Enden stand je ein flußseitig spitz zulaufendes Widerlager. Die Breitenmaße von Brücke und Wall waren nahezu identisch, was auf eine zeitgleiche Anlage schließen lässt. Auch ein Beweis für die Existenz eines Wehrganges auf der Oberseite des Walls. Möglicherweise wurde die Brücke durch ein Hochwasser zerstört und im frühen 3. Jahrhundert durch eine 9 m hohe und 61 m lange Vierbogenkonstruktion mit breiterem Fahrweg ersetzt. Sie war vom Ufer aus über eine zwölf Meter breite Auffahrtsrampe zu betreten. Das Mauerwerk der Brückenbögen war in Opus-quadratum-Technik ausgeführt. An beiden Enden stand direkt über dem Widerlager ein Torturm, die Steingeländer waren mit Säulen und Statuen dekoriert, die auch kleine Schreine enthielten.

In Willowford verband die zur Zeit des Hadrian errichtete steinerne Dreibogenbrücke die westliche Erdwallsektion mit dem östlichen Ende der Steinmauer. Sie durchlief drei Bauphasen und war ebenfalls an beiden Enden mit Wachtürmen bestückt. Auch auf ihrer Ostseite hat sich bis heute das Widerlager erhalten. Bei dieser Brücke und noch zwei anderen bei Stanwix und Corbridge konnten für das späte 3. Jahrhundert größere Renovierungsarbeiten nachgewiesen werden. Sie wurden vermutlich im Zuge der Vorbereitungen für den Feldzug des Septimius Severus im Norden Britanniens durchgeführt.

In der näheren Umgebung des Walls standen noch drei andere Brücken. Die erste stand beim Kastell Pons Aelius. Sie war die einzige Brücke außerhalb von Rom die nach einem Kaiser benannt wurde, was ihre besondere Bedeutung für den Straßenverkehr am Hadrianswall unterstreicht. Fahrbahnplatte und Hauptträger bestanden wahrscheinlich aus Holz, nur die Pfeiler und Widerlager dürften komplett in Stein ausgeführt gewesen sein. Sie entstand noch vor dem Kastell (122) und war vermutlich bis 1248 in Gebrauch. Eine andere befand sich westlich von Corbridge, dort überquerte die Dere Street den Tyne. Die Reste des südlichen Brückenwiderlagers kann man bei niedrigen Wasserstand sehen. Bei Ausgrabungen wurden Steine ihrer Auffahrtsrampe aufgedeckt. Es gibt auch Hinweise auf eine römische Brücke weiter stromabwärts bei Bywell die Ebchester und Halton östlich von Postgate verband.[32]

Rekonstruktionsversuch der Pons Aelius, Newcastle upon Tyne (2. Jahrhundert n.Chr.)

Detaillierte Beschreibungen in:

Die Küste von Cumbria

Die Flankensicherung des Hadrinswalls (Cumberland-Coast-System) entstand gleichzeitig mit dem Wall, setzte sich ab Bowness-on-Solway noch etwa 42 km an der Westküste von Cumbria fort und reichte wohl ursprünglich bis zum Kastell von Ravenglass. Sie schloss sich zwar nicht direkt an den Hadrianswall an, dennoch wird sie als funktioneller Bestandteil des Wallsicherungssystems angesehen. Ein durchgehender Steinwall oder Graben war hier nicht vorhanden. Eine Biegung des Hadrianswalls an seinem westlichen Ende deutet darauf hin, dass möglicherweise geplant war, ihn noch weiter entlang der Küste weiterzuführen. Es bestand wahrscheinlich aus 26, in regelmäßigen Abständen in Holz-Torf-Technik errichteten Kleinkastellen mit teilweise steinernen Wachtürmen dazwischen, die manchmal zusätzlich von Doppelgräben umgeben waren. Die Besatzungen dieser Befestigungen kontrollierten eine Straße, die von Norden heranführte, und die fruchtbare Ebene des damals dicht besiedelten Solway-Planes. An manchen Abschnitten fanden sich Spuren einer Palisade. Vom Grundriss her ähnelten die Kastelle jenen am Hadrianswall, hatten aber keinen zweiten Durchgang. Die Befestigungskette dürfte teilweise aber bereits vor der Mitte des 2. Jahrhunderts wieder aufgegeben worden sein. Das Hauptquartier der hier stationierten Garnisonstruppen befand sich wohl im Kastell von Maryport, das zusammen mit dem Kastell von Beckfoot bis ins 3. oder 4. Jahrhundert bestand. Sie wurden später noch zusätzlich mit Geschützplattformen verstärkt. Das weiter im Landesinnere gelegene Kastell von Brougham schützte die Straße nach Ravenglass und Carlisle.[33]

Garnisonstruppen

Wahrscheinlich rückten die Truppen nicht geschlossen vom Stanegate an den Wall vor. Nur wenige Einheiten besetzten die unmittelbar nördlich von ihren alten Kastellen gelegenen neuen Lager. Die cohors millaria equitata aus Corbridge z. B. lag nicht in Halton Chesters. Auch die Garnisonen von Benwell, Rudchester und Wallsend stammten aus weiter südlich gelegenen Kastellen. Die Garnisonen des Walles bestanden ausschließlich aus Hilfstruppenkohorten (auxilia). Nach Fertigstellung des Walls wurde er mit einem Drittel der Auxiliaren Britanniens, bestehend aus Infanterie und Kavallerie, bemannt. In Stanwix, dem größten Lager am Hadrianswall, lag die ranghöchste Truppe, die ala Petriana, eine 1000 Mann starke Reiterkohorte, deren Kommandeur auch den Oberbefehl an der Nordgrenze innehatte. Die Zahl der Wachmannschaften schwankte im Laufe der Zeit stark auf und ab, doch man schätzt, dass sie etwa zwischen 9000 und 12.000 Mann lag. Auch bei voller Sollstärke der Garnison war nie die gesamte Besatzung anwesend – wie man von den Holztäfelchen von Vindolanda weiß –, da das Gros der Truppe meist anderswo mit Sonderaufgaben beschäftigt war. Man schätzt, dass nur ein paar hundert Mann am Wall ständig Wache hielten. Das war offensichtlich genug, um – zumindest in den ersten Dekaden seines Bestehens – den Eindruck der scheinbar lückenlosen Überwachung des Walls gegenüber den nördlichen Stämmen aufrechtzuerhalten. Im Laufe der Zeit wechselte das streng geregelte Garnisonsleben an der Grenze in eine gewisse Routine über, das auch einen regen Handel und Wandel mit der Zivilbevölkerung beiderseits der Grenze einschloss. Andrew Birley nimmt an, dass der Wachdienst im Großen und Ganzen ziemlich ereignislos war und die Soldaten auch dementsprechend bei Laune gehalten werden mussten. Wein aus den Mittelmeerregionen zählte neben Getreide, für das es große Speicherbauten (Horreum) in jedem Kastell gab, zu den Grundversorgungsgütern der Grenzsoldaten. Auch diverse Luxuswaren wurden in großer Zahl an der britannischen Nordgrenze gefunden.[34] Es wird des Weiteren angenommen, dass viele Angehörige der Garnisonen Frauen aus der Region heirateten, so rasch in die lokale Bevölkerung integriert und dadurch sesshaft wurden. Obwohl die Bauarbeiten größtenteils von Legionären ausgeführt wurden, wurden sie nie als Besatzungen in die Wallkastelle abkommandiert. Die am Wall eingesetzten Marinesoldaten der Classis Britannica errichteten hauptsächlich Speichergebäude (horrea) und waren für den Nachschub zuständig.

Ab dem späten 4. Jahrhundert standen die Grenztruppen unter dem Befehl eines Dux Britanniarum, fielen in ihrem Status zurück und zählten nun zu den Limitanei.[35][36] Sie waren die letzten Regulären der Römischen Armee, die am Hadrianswall eingesetzt wurden. Diese Soldaten stammten vermutlich zum größten Teil aus Britannien und betrieben bei ihren Stationierungsorten meist auch noch eigene Bauernhöfe.

Durch Inschriften nachgewiesene Garnisonseinheiten am Hadrianswall

Abkürzungen:

  • Vex. = Vexillation
  • qu = quinquenaria (500 Mann)
  • equ = equitata (beritten)
  • mil = milliaria (1000 Mann)
  • RIB = Roman inscriptions in Britain
  • ILS = Inscriptiones Latinae Selectae
  • (ND) = Erwähnung in der notitia dignitatum
Kastelle am Wall 2. Jahrhundert n. Chr. 3. Jahrhundert n. Chr. Inschrift

South Shields I + II (Arbeia)

ala I Hispanorum Asturum qu

cohors V Gallorum qu

RIB 1070.B, 1060 &
RIB 1064

Wallsend (Segedunum)

cohors II Nerviorum qu

cohors IIII Lingonum qu (ND)

RIB 1303 &
RIB 1322.C

Newcastle (Pons Aelius)

Vex.d. legio VI Victrix & legio XX Valeria Victrix

cohors I Ulpia Traiana Cugernorum qu

RIB 1322 &
RIB 1322.C

Benwell (Condercum)

Vex.d. legio II Augusta &
cohors I Vangonium mill

ala I Hispanorum Asturum qu (ND) &
Vex.d. Classis Britannica

RIB 1330, 1328 &
RIB 1337, 1334

Rudchester (Vindobala)

cohors I Frisiavonum qu (ND)

RIB 1395

Haltonchesters (Onnum)

ala I Pannoniorum Sabiniana qu (ND)

RIB 1433

Chesters (Cilurnum)

ala Augusta qu ob virtutem apellata,
Vex.d.legio VI Victrix,
cohors I Vangonium mill,
cohors I Delmatorum qu,
ala II Asturum qu

ala II Asturum qu (ND)

RIB 1497.C, 1460-I, 1482, 1496.A, 1463-4 &
RIB 1462, 1465–6

Carrawburgh (Brocolitia)

cohors I Aquitanorium qu,
Vex.d.cohors II Nerviorum qu,
cohors I Ulpia Traiana Cugernorum qu

cohors I Batavorum qu (ND)

RIB 1550, 1538, 1524 &
RIB 1544-5, 1553

Housesteads (Vercovium)

cohors I Tungrorum mill,

cohors I Tungrorum mill (ND),
cuneus Frisiorum Vercoviensium Severiani Alexandriani,
numerus Hnaudifridi

RIB 1632.A &
RIB 1576, 1578–80, 1584–6,
1591, 1594, 1598, 1618–19

Greatchesters (Aescia)

cohors VI Nerviorium qu,
cohors VI Raetorum qu

cohors II Asturum qu (ND),
Vex.d.Gaesatorum Raetorum

RIB 1731, 1737 &
RIB 1724, 1738

Carvoran I + II (Magnis)

cohors I Hamiorum sagittariorum qu

cohors II Delmatarum qu (ND)

RIB 1792 &
RIB 1795

Birdoswald (Banna)

cohors I Thracum qu equ,
cohors Aelia Dacorum mill (ND),
numerus venatores Bannienses

RIB 1909, 1892, 1914, 1929.A-B,
1875, 1896, 1882-3, 1886,
1885, 1905,

Castlesteads (Camboglanna)

cohors IIII Gallorum qu,
cohors II Tungorum mill

RIB 1979-80 &
1981-3, 1999

Stanwix (Petrianis)

ala Augusta Gallorum Petriana mill torquata

ala Augusta Gallorum Petriana mill torquata (ND)

RIB 2411.84

Burgh-by-Sands (Aballava)

cohors I Nervana Germanorum mill equ,
cuneus Frisionum Aballavensium,
numerus Maurorum Aurelianorum Valeriani Gallienique (ND)

RIB 882-3, 2041–42

Drumburgh (Concavata)

cohors II Lingonum qu (ND)

Bowness-on-Solway (Maia)

Kastelle an
der Westküste von Cumbria
2. Jahrhundert n. Chr. 3. Jahrhundert n. Chr. Inschrift

Beckfoot (Bibra)

cohors II Pannoniorum qu

RIB 880

Maryport (Alauna)

cohors I Aelia Hispanorum mill,
cohors I Delmatarum qu,
cohors I Baetasiorum qu ob virtuem et fidem

cohors III Nerviorum qu &
Vex.d. legio XX Valeria Victrix

ILS 2735, RIB 823, 832, 850, 830, 837-8, 842-3 &
RIB 879.A, 854

Moresby (Gabrosentum)

cohors II Lingonium qu (ND) &
cohors II Thracum qu equ

cohors II Thracum qu equ

RIB 798, 800, 797 &
RIB 804

Ravenglass (Tunnocelum)

cohors I Aelia classica qu

cohors I Aelia classica qu

Kastelle am
Stanegate
2. Jahrhundert n. Chr. 3. Jahrhundert n. Chr. Inschrift

Corbridge I+II (Coria)

ala Augusta Gallorum Petriana
civium Romanorum torquata mill,
Vex. d. legio II Augusta,
Vex. d. legio VI Victrix,
Vex. d. legio XX Valeria Victrix

Vex. d. legio VI Victrix pia fidelis

RIB 1172, 1147-8, 1137, 1149 &
RIB 1163

Chesterholm III (Vindolanda)

cohors I Tungorum mill,
cohors II Nerviorum civium Romanorum qu,
cohors II Pannoniorum qu ob virtutem et fidem

cohors III Gallorum qu equ

RIB 1683, 2411.143 &
RIB 1684, 1686, 1705, 1706, 1710

Carvoran I (Magnis)

cohors I Hamiorum sagittariorum qu &
cohors II Thracum qu equ

cohors II Delmatorum qu

RIB 1778 &
RIB 1795

Carlisle (Luguvalium)

ala Augusta qu ob virtutem apellata

Vex.d.legio II Augusta,
Vex.d. legio XX Valeria Victrix,
ala Gallorum Sebosiana qu

RIB 946 &
RIB 964.A, 965.B
Kastelle in den
Central Lowlands
2. Jahrhundert n. Chr. 3. Jahrhundert n. Chr. Inschrift

Risingham (Habitancum)

cohors III Gallorum qu equ

cohors I Vangonium mill equ,
numerus Raeti gaesati,
exploratores Habitancences

RIB 1227, 1249 &
RIB 1234, 1235

High Rochester (Bremenium)

cohors I Lingonum qu equ,
cohors III Gallorum qu equ,
cohors II Nerviorum civium Romanorum qu

cohors I fida Vangonium mill equ civium Romanorum, &
numerus exploratorum Bremeniensium

RIB 1276, Britannia 1983, 337.12 &
RIB 1279, 1272, 1281, 1262

Bewcastle (Fanum Cocidii)

cohors I Aelia Dacorum mill

RIB 991

Netherby (Castra Exploratorum)

cohors I Nervana Germanorum mill equ,
cohors I Aelia Hispanorum mill equ

cohors I Aelia Hispanorum mill equ

RIB 966, 968 &
RIB 976-7, 980, 978-9

Birrens (Blatobulgium)

cohors I Nervana Germanorum mill equ,
cohors II Tungrorum mill equ coram laudata

aufgegeben

RIB 2093, 2097, 2116.B, 2092, 2094,
2100, 2104, 2107–10

Anmerkungen

  1. en.wikipedia.org
  2. Margot Klee: 2006, S. 14.
  3. Historia Augusta, Hadriansvita 11, 2. Diese Notiz in der spätantiken Sammlung von Kaiserbiographien stellt den einzigen erhaltenen Verweis auf die Errichtung des Walles in der literarischen Überlieferung dar.
  4. Cassius Dio 72, 8, 1–2
  5. Roman Inscriptions of Britain 1909.
  6. Doel, Doel, Lloyd: 2000, S. 16.
  7. Ammianus Marcellinus 27, 8, S. 1–6.
  8. Roman Inscriptions of Britain 721
  9. Stuart Laycock: Warlords. The Struggle for Power in Post-Roman Britain. Stroud 2009.
  10. Claud. 22, 247–255
  11. De excidio 18.1
  12. Henning Börm: Westrom. Von Honorius bis Justinian. Stuttgart 2013, S. 75–77.
  13. Prok. Hist. 5,12,12–19.
  14. Doel, Doel, Lloyd: 2000, S. 16–31.
  15. Prok. Hist. 8,20,42; vgl. Henning Börm: Prokop und die Perser. Stuttgart 2007, S. 217 f.
  16. Gisela Graichen, 2009, S. 40.
  17. 17,0 17,1 G. Graichen, 2009, S. 51.
  18. Margot Klee: 2006, S. 11.
  19. David J. Breeze: Hadrian's Wall. London 2003.
  20. Margot Klee: 2006, S. 15.
  21. Margot Klee: 2006, S. 16–17.
  22. Margot Klee: 2006, S. 20.
  23. Roman Inscriptions of Britain 1932.
  24. Roman Inscriptions of Britain 2014.
  25. RIB 2014
  26. Gisela Graichen: 2009, S. 49.
  27. Margot Klee 2006, S. 16–17.
  28. Margot Klee 2006, S. 16–17 und 22
  29. Tony Wilmott: The Linear Elements of the Hadrian's Wall Complex: Four Investigations, 1983–2000. In: Hadrian’s Wall, Archaeological Research by English Heritage 1976–2000. 4. Ausgabe. English Heritage, ISBN 978-1-905624-71-3, S. 74 und 80; David J. Breeze: Handbook to the Roman Wall. (14. überarbeitete Ausgabe. 2006, ISBN 0-901082-65-1), Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne, 1934, S. 213–214; Hunter Davies: A Walk Along the Wall. Orion Books, 2000, ISBN 0-7528-3689-7, S. 92.
  30. Thomas Fischer 2012, S. 301
  31. Thomas Fischer 2012, S. 301, Nic Fields 2003, S. 16-20.
  32. Margot Klee: 2006, S. 18–19.
  33. Margot Klee: 2006, S. 23–24.
  34. Gisela Graichen:, 2009, S. 50.
  35. Notitia Occ. XL
  36. Notitia: Item per lineam valli

Literatur

  • Ine Schmale: Der Hadrian’s Wall Path. Fernwege, Roxheim 2007, ISBN 978-3-937304-79-3.
  • John Collingwood Bruce, David J. Breeze: Handbook to the Roman Wall. 14. Auflage, Society of Antiquaries, Newcastle upon Tyne 2006, ISBN 0-901082-65-1.
  • Peter Hill: The construction of Hadrian’s wall. Tempus, Stroud (Gloucestershire) 2006, ISBN 0-7524-4011-X.
  • Ulrike Karin Peters, Karsten-Thilo Raab: Hadrian’s Wall Path. Stein, Welver 2006, ISBN 3-86686-174-5.
  • Geraint Osborne: Hadrian’s Wall and its people. Phoenix Press, Bristol 2006, ISBN 1-904675-44-1.
  • Nic Fields: Rome’s northern frontier AD 70–235. Beyond Hadrian’s Wall. Osprey, Oxford 2005, ISBN 1-84176-832-4.
  • Nic Fields: Hadrian’s Wall AD 122–410. Osprey, Oxford 2003, ISBN 1-84176-430-2.
  • David J. Breeze: Hadrian’s Wall. English Heritage, London 2003, ISBN 1-85074-834-9.
  • Guy de la Bédoyère: Hadrian’s Wall, History and Guide. Tempus 1998, ISBN 0-7524-1407-0.
  • Robin Birley: Garrison life on the Roman frontier. 2. Auflage. Roman Army Museum Publications, Greenhead 1994, ISBN 1-873136-02-1.
  • Robin Birley: The Building of Hadrian’s Wall. Roman Army Museum Publications, Greenhead 1991, ISBN 1-873136-07-2.
  • David J. Breeze, Brian Dobson: The Army of Hadrian’s Wall. 3. Auflage. Graham, Newcastle upon Tyne 1976, ISBN 0-902833-76-6.
  • David J. Breeze, Brian Dobson: The Building of Hadrian’s Wall. Graham, Newcastle upon Tyne 1970.
  • David J. Breeze: Handbook to the Roman Wall. 14. überarbeitete Auflage. Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne, 2006, ISBN 0-901082-65-1.
  • D. Charlesworth: The Journal of Roman Studies. Society for Promotion of Roman Studies, London 1967.
  • Courtenay Edward Stevens: The Building of Hadrian’s Wall. Wilson, Kendal 1966.
  • Peter Prestel: Der Hadrianswall in Britannien. In: Gisela Graichen: Limes, Roms Grenzwall gegen die Barbaren. Scherz, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-502-15186-9, S. 35–51.
  • Geoff und Fran Doel, Terry Lloyd: König Artus und seine Welt. Ein Streifzug durch Geschichte, Mythologie und Literatur. 2. Auflage. Sutton Verlag 2000, ISBN 3-89702-191-9.
  • Margot Klee: Grenzen des Imperiums, Leben am römischen Limes. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2015-8.
  • Rev. John Hodgson: A History of Northumberland. Part II, Band III, Newcastle upon Tyne, 1840.
  • Henry MacLauchlan: Memoir written during a survey of the Roman Wall: Through the counties of Northumberland and Cumberland in the years 1852–1854. Kessinger Publishing Co., 1858, ISBN 1-4370-5803-5.
  • Madeleine Hope-Dodds: Northumberland County History. Band 13, The Parishes of Heddon-on-the-Wall, Newburn, Longbenton, Wallsend, the Chapelries of Gosforth and Cramlington, the Townships of Benwell, Elswick, Heaton, Byker, Fenham, & Jesmond in Newcastle-upon-Tyne. The Northumberland County History Committee, 1930.
  • Eric Birley: Excavations on Hadrian’s Wall west of Newcastle upon Tyne in 1929. Titus Wilson & Son, 1930.
  • Eric Birley: Research on Hadrian’s Wall. Titus Wilson & Son, 1961.
  • John Horsley: Britannia Romana or the Roman Antiquities of Britain. Hrsg. Frank Graham. 1974, ISBN 0-85983-090-X.
  • William Stukeley: Itinerarium Curiosum or an account of the antiquities, and remarkable curiosities in nature or art, observed in travels through Great Britain. 2. Auflage. Baker & Leigh, London, 1776, ISBN 0-576-19312-7.
  • John Brand: The History and Antiquities of Newcastle upon Tyne. Band 1, B. White & Son, 1789.
  • Barbara Harbottle, R. Fraser, F. C. Burton, J. N. Dore, Patrick J. Casey, J. P. Huntley: The Westgate Road Milecastle, Newcastle upon Tyne. Britannia, Band 19, 1988, S. 153–162.
  • Charles Daniels: Fact and Theory on Hadrian’s Wall. In: Britannia. Band 10, 1979, S. 357–364.
  • B. C. Burnham, L. J. F. Keppie, A. S. Esmonde, Mark Hassall, Roger Tomlin: Roman Britain in 1999. Britannia, Band 31, 2000, S. 389.
  • Tony Wilmott: The Hadrian’s Wall Milecastle, Project:1999–2000. English Heritage 2010.
  • W. P. Hedley: A Record of Milecastle 18 (East Wallhouses) in 1687. Proceedings of the Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne 1947.
  • Grace Simpson: Excavations on Hadrian’s Wall between Heddon-on-the-Wall and North Tyne in 1930. In: The Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne. 1931, S. 308, 317–319.
  • Nikolaus Pevsner, John Grundy, Grace McCombie, Peter Ryder, Humphrey Welfare: Northumberland. Yale University Press, 2002, ISBN 0-300-09638-0.
  • Roger J. A. Wilson: A Guide to the Roman Remains in Britain. Constable, London 2002, ISBN 1-84119-318-6.

Elektronische Medien

  • Historic Scotland, English Heritage, The Countryside Agency, University of Glasgow: DVD Roms nördliche Grenzen, Hadrianswall/Antoninuswall. Deutsch und Englisch, Theiss, LZ 45 min, ISBN 3-8062-2055-7.

Weblinks

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Brücken

Meilenkastelle/Wachtürme

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