Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Hafsia Herzi

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hafsia Herzi am Crossing Europe Filmfestival in Linz (2008)

Hafsia Herzi (* 25. Januar 1987 in Manosque, Alpes-de-Haute-Provence) ist eine französische Schauspielerin.

Biografie

Herzi wurde 1987 als jüngstes von sechs Kindern einer algerisch-tunesischen Familie geboren. Sie wuchs in einfachen Verhältnissen im Norden von Marseille auf. Ihr Vater starb, als sie zwei Jahre alt war, ihre Mutter war Hausfrau. Erste schauspielerische Erfahrung sammelte Herzi im Alter von zwölf Jahren, als sie als Komparsin in einem Fernsehfilm des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders France 3 vor der Kamera stand. Schauspielkurse konnte sie jedoch nicht besuchen, da ihre Familie nicht über genügend finanzielle Mittel verfügte.

Nach dem Schulabschluss begann Herzi ein Studium der Rechtswissenschaft, ehe sie 2005 bei einem Casting in ihrer Heimatstadt von dem französischen Regisseur Abdellatif Kechiche entdeckt wurde. Kechiche, ebenfalls nordafrikanischer Abstammung, bereitete zu dieser Zeit in Marseille seinen dritten Spielfilm Couscous mit Fisch vor, nachdem er für sein vorangegangenes Werk L’Esquive, eine Milieustudie über eine Gruppe von heranwachsenden Jugendlichen in den Pariser Vorstädten, das Lob der Kritiker und den wichtigsten französischen Filmpreis, den César, erhalten hatte. Wie L’Esquive fokussiert Couscous mit Fisch erneut das Leben der nordafrikanischen Minderheit in Frankreich und wurde ebenso fast ausnahmslos mit Laiendarstellern besetzt. Der Film erzählt die Geschichte eines 60-jährigen arbeitslosen Werftarbeiters (gespielt von Habib Boufares), der von seiner Familie geschieden lebt. Mittlerweile arbeitslos, flüchtet er sich in seine Träume und versucht mit seiner neuen Lebensgefährtin und deren Tochter ein Restaurantboot für Couscous und Fisch zu eröffnen.

Couscous mit Fisch feierte seine Welturaufführung auf den 64. Filmfestspielen von Venedig, wo er im Wettbewerb um den Goldenen Löwen vertreten war. Für seine Bilder und seinen kunstvoll arrangierten Erzählrhythmus gelobt,[1][2] avancierte der Film zum Mitfavoriten auf den Hauptpreis, während Herzi für ihr Porträt der jungen und energischen Stieftochter Rym ebenso Anerkennung erhielt und gemeinsam mit der australischen Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett (I’m Not There), der Britin Kierston Wareing (It’s a Free World…) und der Chinesin Tang Wei (Gefahr und Begierde) als Mitfavoritin für die Coppa Volpi, den Preis für die beste Schauspielerin des Filmfestivals, galt.[3][4] Zwar ging der Darstellerpreis an Blanchett, doch erhielt Herzi den Marcello-Mastroianni-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin und 2008 den César in derselben Kategorie. Die Laiendarstellerin hatte für ihr Kinodebüt ihr Studium von September bis Dezember 2005 unterbrochen, für eine Bauchtanz-Szene fünfzehn Kilogramm zugenommen sowie täglich vier Stunden Muskeltraining und sechs Stunden Tanz pro Woche absolviert.

Nach der Zusammenarbeit mit Kechiche verlor Herzi das zugenommene Gewicht und den markanten Marseiller Akzent. Sie brach ihr Jura-Studium ab und lebt heute im 19. Pariser Arrondissement, wo sie eine Schauspielausbildung absolviert. Weitere Film- und Fernsehrollen folgten, darunter Française, der Debütfilm von Souad El-Bouhati, die ARTE-Produktion Außer Kontrolle von Christophe Lamotte und Abbas Fahdels arabischsprachiges Drama Dawn of the World. Im Jahr 2009 war sie in Francis Husters Drama Un homme et son chien an der Seite von so bekannten Schauspielern wie Jean-Paul Belmondo und Max von Sydow zu sehen. Ebenfalls 2009 erschien die Filmkomödie Le roi de l’évasion (Alain Guiraudie); im Mai 2010 kam Raja Amaris Drama Anonymes in die Kinos.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Hafsia Herzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Nord, Christina: Verliebt in die Farben. In: die tageszeitung, 4. September 2007
  2. vgl. Feldvoss, Marli: Alle Ketten gesprengt. In: Neue Zürcher Zeitung, 6. September 2007
  3. vgl. Koppold, Rupert: Gruppenbild mit Mörder. In: Stuttgarter Zeitung, 8. September 2007, Kultur, S. 33
  4. vgl. Suspense avant la remise du 64e Lion d'or à Venise, Kechiche grand favori (PAPIER GENERAL), Agence France-Presse, 8. September 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hafsia Herzi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.