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Hanna Rheinz

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Hanna Rheinz

Hanna Rheinz (* 1950 in Köln) ist eine jüdisch-deutsche Publizistin, Psychologin und Tierrechts­ethikerin.

Leben und Werk

Hanna Rheinz studierte Japanologie, Sinologie, Philosophie und Soziologie (Frankfurt, München, Tokyo) sowie Psychologie (München, Salzburg) mit den Abschlüssen Magister Artium, Diplom und Promotion. Sie arbeitete als klinische Psychologin an verschiedenen Kliniken, sowie als niedergelassene psychologische Psychotherapeutin. Sie war Leiterin des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben. Als freie Autorin und Publizistin war sie für Printmedien, öffentlich-rechtliche Fernseh- und Rundfunkanstalten tätig.

Bekanntheit erlangte sie mit ihrer Untersuchung über die Mensch-Tier-Beziehung, veröffentlicht 1994 in „Eine tierische Liebe – Zur Psychologie der Beziehung zwischen Mensch und Tier“ sowie „Frauen, Tiere, Seelenbilder“ (2000). In zahlreichen Essays, Artikeln, mit Fernsehauftritten und Dokumentarfilmen trat sie zum Thema Mensch-Tier Interaktion sowie Tierrechten an die Öffentlichkeit. Als Jüdin beschäftigte sie sich mit der Bedeutung des Tieres für Holocaust- Überlebende und deren Nachkommen, der Stellung der jüdischen Frau, sowie der kollektiven gesellschaftlichen Abwehr der vom Judentum entwickelten Tierschutztradition. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Jüdische Tierschutztradition, deren Bedeutung als weltweit erste Tierrechtsbewegung sie aufzeigt. Sie legte die Grundlage einer Kabbala der Tiere“. Damit einher ging der Nachweis, dass Antisemitismus und Antijudaismus auch als Folge der kollektiven Abwehr dieser biblischen Tierrechtsvorstellungen entstanden und bis zum heutigen Tage weiter wirken.

Sie ist Gründerin der Initiative Jüdischer Tierschutz sowie des interreligiösen und interkulturellen Vereines Trialog 4 Animals (TriAni) e.V., dessen Ziel es ist, in der Gesellschaft und unter den Anhängern der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam tierschutzbezogene Dialoge zu fördern.

Auch in ihrem künstlerischen Werk setzt Hanna Rheinz sich mit der Begegnung von Mensch und Tier auseinander (“Schemesch Chai”, Ausstellungen des Internationalen Projekts „Flying Carpet“).

Hanna Rheinz erhielt den Hans Henny Jahnn Preis für Essayistik und war Literatur-Stipendiatin des Landes Schleswig-Holstein.

Bibliographie

Bücher

  • Oedipus oder der gewundene Pfad der Psychoanalyse. Frankfurt 1988.
  • Eine tierische Liebe – Zur Psychologie der Beziehung zwischen Mensch und Tier. München 1994.
  • Die manipulierte Seele – An den Grenzen des Bewußtseins. Stuttgart 1995.
  • An diesem Zeichen kannst du mich erkennen – Leben mit Narben an Körper und Seele. Frankfurt 1997.
  • Die jüdische Frau – Auf der Suche nach einer modernen Identität. Gütersloh 1998.
  • Tiere, Frauen, Seelenbilder – Die neue Tierpsychologie. München 2000.
  • Zwischen Streichelzoo und Schlachthof: Über das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Tier. München 2011

Essays

  • Flucht vor dem Anderssein, In: Kursbuch 101, Berlin 1990
  • Wie man einen Bumerang in Bewegung setzt – Deutschland, die Juden und der Krieg der Männer, In: Frankfurter Jüdische Nachrichten, 75, 1991
  • Generationenkonflikte prägen den jüdischen Alltag, In: Deutsche Juden – Juden in Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1991
  • Aus der Diaspora ins Exil: Der doppelte Ursprung der Sefarden, In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zum Parlament, B 37, Bonn 1992
  • Die ausgesucht Besten – Wissenschaft für die Menschenvernichtung, In: Das Jüdische Echo, Wien Oktober 1995
  • Utopias Mutanten – Wie die moderne Medizin den Möglichkeitsraum verändert, In: Mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte, Juni 1996
  • Xenomenschen und Chimären – Vom Einbau des tierischen in den menschlichen Körper, In: Kursbuch „Lebensfragen“, Juni 1997
  • Unentdeckte Obsessionen – Tierbilder und Tierlieben im Werk des Sigmund Freud, In: Jüdischer Almanach 1999, Frankfurt 1998
  • Herzspiele – Aspekte weiblicher jüdischer Identität im Zeitalter der Assimilation, In: Das Jüdische Echo, Wien, Oktober 1999
  • Dunkle Wasser, lästige Chimären – Über Alpdruck und Traumgespinste Kursbuch „Träume“ 100 Jahre Traumdeutung Sigmund Freud, November Rowohlt-Verlag, Berlin 1999
  • Human-Animal Relations between Exploitation, Illusion and Partnership – A Cultural Historical Survey, In: Anima 21 – European Conference, AKIB, Berlin 1999
  • Warum wir bleiben, wo wir sind – Aus dem Wörterbuch des neuen alten jüdischen Lebens in Deutschland, Berlin 1999
  • Seelenbilder und Machtgestalten – Das Tier in der Kunst- und Kulturgeschichte des Abendlandes In: Lammfromm oder saudumm? Das Tier in unserer Kultur Baden 2000
  • Eine Liebe in Ketten In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, September 2000
  • Zen und die Kunst der Erinnerung, Erich Fromm und Sigmund Freud, In: Ethik – Psychoanalyse – Religion – Zum Hundertsten Geburtstag von Erich Fromm, Karlsruhe 2001
  • Finkelstein, Goldhagen & Co. – Zur Psychodynamik der Holocaust-Debatten, In: Kursbuch Nr. 142 „Stilfragen“, Dezember 2000
  • Ist Finkelstein wirklich ein Psychopath? In: Die Finkelstein-Debatte, München 2001
  • Galut HaNeschama – Female Body and Sacred Space in Jewish Tradition, In: Bet Deborah Conference Papers, Berlin, June 2001
  • Der Mythos vom Maschinenmenschen – Zwischen Sachlichkeit und magischem Realismus In: Mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte, Oktober 2001
  • Wilkomirski und seine Leser, In: Die Rückkehr d. Biographien, Kursbuch Nr. 148
  • Wider die eliminatorische Vernunft, In: Simonis, Udo et al.: Die Rousseau-Frage ökologisch betrachtet, Berlin 2002
  • Grausames Schächten vs. humanes Schlachten? Plädoyer wider die Leichtigkeit des Tötens, In: Jüdisches Echo, Wien 2002
  • Wie dunkel der Raum des Vergessens, In: H. Erler (Hrsg.): Erinnern und Verstehen – Der Völkermord an den Juden im politischen Gedächtnis der Deutschen, 2003
  • Antigone * Kassandra In: Antike Mythen und ihre Rezeption, Leipzig 2003
  • Promis, Steine, Stürze – Jüdisches Leben in Deutschland zwischen Schein und Schatten, Jüdischer Almanach Wien 2004
  • Schechita – Öko-Kaschrut – Veganismus In: Tierschutz in guter Verfassung? 2004
  • Das „zoophile” Projekt: Zur Psychodynamik der sexuellen Ausbeutung von Tieren, In: B. Schröder. Verschwiegenes Tierleid – sexueller Mißbrauch an Tieren, Elz 2006
  • Natur- und Tierschutz nach jüdischer Tradition In: Simonis U.: Jahrbuch Ökologie, München 2007
  • Kabbala der Tiere: Tierrechte im Judentum und warum sie bis zum heutigen Tag kollektive Abwehr auslösen, In: Heidelberger Tierrechtsvorlesungen, 2007,
  • Gottes unwerte Geschöpfe? Religionen und Tierschutz, In: Deutsches Tierärzteblatt 8/2009

Hörbücher

  • Schräge Vögel und Koschere Katzen – Tierschutz im Judentum. 2008.

Weitere Texte

  • Kleine Psychodynamik der Jagd
  • Plädoyer wider die Leichtigkeit des Tötens
  • Zoophilie – die mißbräuchliche, mißverstandene Tierliebe
  • Kabbala der Tiere: Tierrechte im Judentum und warum sie bis zum heutigen Tag kollektive Abwehr auslösen
  • Geliebte und andere Tiere im Judentum, Christentum und Islam. In: W.-R. Schmidt: Und schont die Seele des Tieres – Tier und Tierschutz im Judentum. Gütersloh 1996.
  • Gottes unwerte Geschöpfe? Religionen und Tierschutz. In: Deutsches Tierärzteblatt. 8/2009.
  • Das Fleisch gequälter Tiere ist niemals koscher
  • Koscherer Vegetarismus

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hanna Rheinz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.