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The Huffington Post
The Huffington Post ist eine US-amerikanische Onlinezeitung. Sie wurde von Arianna Huffington, Kenneth Lerer und Jonah Peretti gegründet und ging am 9. Mai 2005 als Nachrichten- und Nachrichtenkommentarplattform online. Die politische Ausrichtung der amerikanischen Ausgabe gilt als linksliberal.[1] Seit Februar 2011 ist die Zeitung im Besitz von AOL. Arianna Huffington wurde Präsidentin und Chefredakteurin der neu gegründeten Huffington Post Media Group.[2][3] 2012 erhielt die Huffington Post als erste kommerzielle Onlinezeitung einen Pulitzer-Preis.[4] Seit dem 10. Oktober 2013 gibt es auch eine deutsche Ausgabe.
Publikationsmodell
Die Huffington Post vereint Internetlinks zu verschiedensten Nachrichtenquellen und -kolumnisten und bietet daneben eigene Berichte und Kommentare. Ein Großteil der Beiträge wird von unbezahlten freiwilligen Autoren verfasst. Sie verweisen nahezu ausschließlich auf Berichte anderer Medien und bereiten diese für ihre Leserschaft auf. Daneben stehen die fast täglichen Kolumnen von Huffington selbst und einem Kernteam von Mitarbeitern. Zudem publiziert die Huffington Post Beiträge von Prominenten aus dem Bereich Politik, Journalismus, Wirtschaft und Unterhaltung (u. a. Norman Mailer, John Cusack, Bill Maher). Aufgrund ihrer Bekanntheit und des Zugangs zu wichtigen Informationskanälen gelingt es den Mitarbeitern regelmäßig, exklusive Meldungen zu veröffentlichen.
Geschichte
Entwicklung ab 2008
Ab 2008 begann Huffington auf der Basis des wirtschaftlichen Erfolgs ihr Unternehmen umzustrukturieren. Sie engagierte namhafte Journalisten von etablierten Medien und baute eine Redaktion auf, die eigenständigen Journalismus betreibt. Im Februar 2011 verkaufte Huffington ihr Unternehmen für 315 Millionen US-Dollar als Ganzes an AOL. In der Folge wurden sämtliche journalistischen Bereiche beider Unternehmen unter dem Dach AOL Huffington Post Media Group und der Leitung Huffingtons zusammengeführt.[5]
Seit 2011 expandiert die Huffington Post weltweit, zumeist mit Kooperation mit nationalen Medienhäusern.[6] So startete im Mai 2011 eine kanadische Huffington Post, welche, je nach regionalem Fokus, in englischer und französischer Sprache (Le Huffington Post Québec) erscheint. Es folgten Länderversionen für Großbritannien im Juli 2011,[7] Frankreich im Oktober 2011 (mit dem Partner Le Monde),[8] Spanien im Juni 2012 (mit dem Partner El País)[9] und Italien im September 2012 (mit dem Partner Gruppo Espresso).[10] Seit Mai 2013 gibt es auch eine japanische Version zusammen mit dem Partner Asahi Shimbun,[11] im Juni 2013 folgte die französischsprachige Ausgabe Al Huffington Post für die Staaten im nordafrikanischen Maghreb.[12] Im Januar 2014 kam die portugiesische Ausgabe Brasil Post mit dem Partner Grupo Abril und im Februar die koreanische Huffington Post mit dem Partner Hankyoreh heraus.
Huffington Post Deutschland
Die deutsche Ausgabe der Huffington Post wurde seit Ende 2011 von AOL geplant[13] und nahm im April 2013 konkretere Formen an, indem zusammen mit der Burda-Tochter Tomorrow Focus der deutschsprachige Ableger gegründet wurde. Am 10. Oktober 2013 startete die deutsche Ausgabe und ging online. Zum Chefredakteur wurde Sebastian Matthes ernannt,[14] Herausgeber ist TV-Journalist Cherno Jobatey. Der Hauptsitz der deutschen Huffington Post befindet sich in München.[15]
Rezeption
- Laut dem Marktforschungsunternehmen comScore hat The Huffington Post im Mai 2013 monatlich 77,2 Millionen Besucher weltweit, davon entfallen 47,8 Mio. Besucher auf die amerikanische Ausgabe.
- Die taz spricht vom meistvernetzten politischen Blog des Internets.[16]
- Spiegel Online nennt die Huffington Post die wichtigste Informationsquelle für Millionen von US-Amerikanern und das einflussreichste Alternativmedium der USA.[17]
- Vom Time Magazine wird Arianna Huffington in der Liste der 100 einflussreichsten Personen geführt.[18]
- Stefan Niggemeier veröffentlichte im Oktober 2013 in der FAZ einen kritischen Artikel (ein Kernsatz lautet: Journalisten hingegen sehen sich plötzlich damit konfrontiert, dass ihnen an jeder Stelle Aufmerksamkeit angeboten wird, aber immer häufiger die Möglichkeiten fehlen, sie in Euro umzutauschen).[19]
- Der Huffington Post-Blogger Thilo Specht veröffentlichte im Oktober 2013 einen Artikel, der kolportiert, die Huffington Post sei kein klassisches Nachrichtenformat, sondern vielmehr eine Engagement-Plattform (Zitat: Die Huffington Post ist ein Content Management System mit angeschlossener 15-köpfiger Redaktion und Community.).[20]
- Cicero bezeichnet den deutschsprachigen Ableger der Huffington Post als „neues Einfallstor für Lobbyismus“ in das Internet. Die Autorin des Artikels bezieht sich hierbei auf die am ersten Tag des Angebots unter „Empfohlene Blog-Beiträge“ veröffentlichte „Lobeshymne auf den russischen Energieriesen“ Gazprom durch den Chef der Exportsparte desselben Unternehmens, Alexander Medwedew.[21]
- Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert, dass Gastautoren der Huffington Post Deutschland „nicht nur kostenlos arbeiten, sondern (fast) komplette Rechte übertragen und auch noch die Haftung übernehmen“.[22]
- Laut Spiegel Online wird die Deutschland-Ausgabe von der CDU nahestehenden Bloggern dominiert; die amerikanische Ausgabe von linksliberalen Bloggern.[23]
Kolumnisten/Blogger
Für die Huffington Post schreiben viele bekannte Kolumnisten (als Blogger bezeichnet), unter ihnen:
- Alec Baldwin
- Lawrence Bender
- Bruce Cohen
- Marc Cooper
- Richard Dawkins
- Alan Dershowitz
- Gary Hart
- Nicholas von Hoffman
- Robert Reich
- Yoani Sánchez
- Harry Shearer
- Cenk Uygur
- Bradley Whitford
- Jose Antonio Vargas
Auszeichnungen
- 2006 gewann die Online-Zeitung ihren ersten Webby Award für den besten politischen Blog.[24]
- 2012 gewann die Huffington Post den Pulitzer-Preis in der Kategorie „Nationale Berichterstattung“ für eine Artikelserie ihres Militärkorrespondenten David Wood über verwundete amerikanische Kriegsveteranen.[25][26]
Weblinks
- The Huffington Post (engl.)
- Die deutschsprachige Ausgabe der Huffington Post
- Dylan Tweney: „This is the Future of the News: The Arianna Huffington Interview“, Wired Blog Network, 15. Mai 2007, auch als MP3, 18,5 MB, (vgl. Wired Magazine)
- Publicintelligence.net: WikiLeaks Hysteria Causes “Journalists” To Disparage Their Own Freedoms
Einzelnachweise
- ↑ The Huffington Post. In: Encyclopædia Britannica Online. Abgerufen am 9. Oktober 2013.
- ↑ Betting on News, AOL Is Buying The Huffington Post. 7. Februar 2011, abgerufen am 17. April 2012 (englisch).
- ↑ Interview mit Arianna Huffington im Schweizer Tages-Anzeiger vom 30. September 2014 anlässlich eines Besuchs in Berlin
- ↑ Matthew Flamm: Digital media takes home a Pulitzer. In: Crain's New York Business. 16. April 2012, abgerufen am 17. April 2012 (englisch).
- ↑ Joe Pompeo: The road ahead for the Huffington Post – Nine months and a merger later, 'Capital-J Journalism' is still a work in progress. In: Capital New York. 16. November 2011, abgerufen am 17. April 2012 (englisch).
- ↑ Huffington Post targets global expansion vom 3. Januar 2012
- ↑ Huffington Post launches UK edition vom 5. Juli 2011
- ↑ Huffington Post startet französische Ausgabe vom 10.Oktober 2011
- ↑ Hola. Introducing El Huffington Post vom 7. Juni 2012
- ↑ Benvenuti a L'Huffington Post vom 25. September 2012
- ↑ 2013 Huffington Post startet japanische Ausgabe vom 7. Mai 2013
- ↑ Huffington Post für die Maghreb-Staaten startet vom 24. Juni 2013
- ↑ AOL plant deutsche "Huffington Post" vom 2. November 2011
- ↑ Sebastian Matthes wird Chefredakteur der deutschen Huffington Post. In: Focus Online. 20. September 2013, abgerufen am 20. September 2013.
- ↑ Cherno Jobatey gibt deutschsprachige „Huffington Post“ heraus. In: Focus Online. 9. Oktober 2013, abgerufen am 13. Oktober 2013.
- ↑ Niklas Hofmann: Erfolgsblog aus den USA. Huffingtons Online-Terminator. (Memento vom 29. Juni 2008 im Internet Archive) In: die tageszeitung, 26. November 2007.
- ↑ Marc Pitzke: „Amerikas Alpha-Bloggerin mischt den Wahlkampf auf“, Spiegel Online, 10. April 2008
- ↑ Al Franken: The Time 100. In: Time Magazine, 30. April 2006.
- ↑ Ein Angebot, das man ablehnen kann
- ↑ Denk ich an Journalismus in der Nacht
- ↑ Petra Sorge: „Die PR-Postille“, Cicero, 10. Oktober 2013, abgerufen am 11. Oktober 2013
- ↑ Autoren sitzen auf rechtlich heißem Stuhl, Deutscher Journalisten-Verband, 11. Oktober 2013
- ↑ Deutsche „Huffington Post“ ist laut Spiegel Online unionsnah. Abgerufen am 10. Oktober 2013.
- ↑ 10th Annual Webby Awards (2006). Abgerufen am 17. April 2012.
- ↑ David Wood: Beyond The Battlefield: From A Decade Of War, An Endless Struggle For The Severely Wounded. In: The Huffington Post. 10. Oktober 2011, abgerufen am 17. April 2012 (englisch).
- ↑ Pulitzer Preis für "Huffington Post" und "Politico". In: Zeit Online. 17. April 2012, abgerufen am 17. April 2012.
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