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Jörg Frey

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Jörg Frey (* 1962 in Freudenstadt[1]) ist ein deutscher evangelischer Neutestamentler.

Leben

Jörg Frey war in einem eher pietistischen Milieu sozialisiert worden: „Der Bibelgebrauch geht der Bibelexegese voraus. [...] Mir selbst war die Vertrautheit mit und die Liebe zu biblischen Texten durch die Prägung in der kirchlichen Jugendarbeit meiner württembergischen Heimat gleichsam in die Wiege gelegt.“[2]

Er begann 1983 mit dem Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen, wo er zur Hausgemeinschaft des Albrecht-Bengel-Hauses gehörte. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Bibel erlebte er zunächst als verunsichernd, dann aber als eine „große Weite und Freiheit“[3]. Die Vorlesungen und Seminare Martin Hengels sprachen ihn besonders an. Es war die Zeit, in der Texte der antiken jüdischen Mystik und der Gnosis (Schriften von Nag Hammadi) gerade neu erschlossen wurden. Weitere Studienorte waren Erlangen und Jerusalem.[4] 1988 legte er in Tübingen das Erste Theologische Examen ab und arbeitete danach als Assistent von Martin Hengel und Hermann Lichtenberger am Tübinger Institut für antikes Judentum und hellenistische Religionsgeschichte. Nach dem Vikariat in der Württembergischen Landeskirche (1992/93) legte er das Zweite Theologische Examen ab. Er promovierte 1996 in Tübingen und habilitierte sich dort 1998 für das Fach Neues Testament.

Seit 1998 war Jörg Frey Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit 1999 Ordinarius für Neues Testament mit Schwerpunkt Antikes Judentum an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Einem Ruf nach Göttingen folgte er 2002 nicht.

2003 wurde Jörg Frey zum Pfarrer der Bayerischen Landeskirche ordiniert.

Seit 1. April 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaft mit den Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich. Er ist zugleich Research Associate der University of the Free State in Bloemfontein.

Lehre

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind die Johanneischen Schriften, die Katholischen Briefe, das antike Judentum (Qumran, Apokalyptik), das Judenchristentum und die Literatur des frühen Christentums. Er arbeitet an einem Kommentar zum Johannesevangelium (EKK), den er als sein Lebenswerk bezeichnete.[5]

Werke (in Auswahl)

  • Die johanneische Eschatologie I. Ihre Probleme im Spiegel der Forschung seit Reimarus (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 96). Mohr Siebeck, Tübingen 1997.
  • Die johanneische Eschatologie II. Das johanneische Zeitverständnis (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 110). Mohr Siebeck, Tübingen 1998.
  • Die johanneische Eschatologie III. Die eschatologische Verkündigung in den johanneischen Texten (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 117). Mohr Siebeck, Tübingen 2000.
  • Der Brief des Judas und der zweite Brief des Petrus (= Theologischer Handkommentar 15/2). EVA, Leipzig 2015.
  • Von Jesus zur neutestamentlichen Theologie. Kleine Schriften II, hrsg. von Benjamin Schliesser (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 368). Mohr Siebeck, Tübingen 2016.
  • Der implizite Leser und die biblischen Texte. Der 'Akt des Lesens' nach Wolfgang Iser und seine hermeneutische Relevanz. In: Theologische Beiträge 23 (1992), S. 266–290.
  • Der Philipperbrief im Rahmen der Paulusforschung. In: Jörg Frey, Benjamin Schliesser (Hrsg.): Der Philipperbrief in der hellenistisch-römischen Welt (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 353). Mohr Siebeck, Tübingen 2015, S. 1–31.
  • Between Torah and Stoa: How Could Readers Have Understood the Johannine Logos. In: J. G. van der Watt, R. Alan Culpepper, Udo Schnelle (Hrsg.): the Prologue of the Gospel of John: Its Literary, Theological, and Philosophical Contexts. Papers read at the Colloquium Ioanneum 2013 (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 359). Mohr Siebeck, Tübingen 2016, S. 189–234.
  • Paulus als Pharisäer und Antiochener. Biographische Grundlagen seiner Schriftrezeption. In: Florian Wilk, Markus Öhler (Hrsg.): Paulinische Schriftrezeption. Grundlagen – Ausprägungen – Wirkungen – Wertungen (= FRLANTA 268). Göttingen 2017, S. 81–112.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Professor Dr. Jörg Frey. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  2. Jörg Frey: Eine persönliche Zwischenbilanz: Mein Weg vom Lesen des Neuen Testaments zur neutestamentlichen Wissenschaft. In: Von Jesus zur neutestamentlichen Theologie. S. 4.
  3. Jörg Frey: Eine persönliche Zwischenbilanz. S. 5.
  4. Jörg Frey: Eine persönliche Zwischenbilanz. S. 5 (Jörg Frey wird auch als Dozent zum Theologischen Studienjahr eingeladen.).
  5. Jörg Frey: Eine persönliche Zwischenbilanz. S. 4.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jörg Frey aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.