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Jack Feldman (Holocaustüberlebender)

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Jack Feldman mit seinem Urenkel
Nochmals Jack Feldman und Elliot

Jack Feldman (19262021), US-amerikanischer Holocaustüberlebender

Leben

  • tachles, 29.12.2021:

Jack Feldman verstorben

Der Auschwitz-Überlebende wurde als Protagonist einer Film-Dokumentation bekannt.

2016 hat ihn sein Urenkel Elliot nach der Bedeutung der auf seinen Arm tätowierten Zahlen gefragt. Aus der Unterhaltung erwuchs die 20-minütige Dokumentation «The Number on Great-Grandpa's Arm» von Amy Schatz über das Leben und Überleben von Jack Feldman, die zwei Jahre später Mittelpunkt einer vielbeachteten Ausstellung am «Museum of Jewish Heritage» in Manhattan wurde. Elliotts Mutter Stacey Saiontz ist Vorstands-Mitglied beim Museum.

Geboren 1926 als Srulek Feldman im polnischen Skarzysko-Kamiena, wuchs er in Sosnowiec auf und wurde mit seiner Familie nach dem deutschen Einmarsch von der SS in das dortige Ghetto eingewiesen. Im folgenden Jahr deportierten die Nazis den 14-Jährigen zunächst nach Bergen-Belsen und später in die Lager Buchenwald, Annaberg, Fallsbruck, Gleiwice, Ludwigsdorf und im Juli 1944 nach Auschwitz-Birkenau. Dort wurde ihm die Nummer A-17606 eintätowiert. Im Januar 1945 trieben ihn die Wachen mit anderen Insassen auf einen «Todesmarsch» nach Deutschland, wo Feldman schliesslich am 5. Mai von alliierten Truppen befreit wurde.

Erst dann hat er erfahren, dass niemand sonst in seiner engeren Familie den Völkermord der Deutschen überlebt hatte. Feldman kam anschliessend in das DP-Lager Feldafing, wo er seine Frau Sally kennenlernte und ihr erster Sohn Sam geboren wurde. 1949 konnte die Familie in die USA auswandern. Dort kamen die Kinder Irving und Rochelle zur Welt.

Die Feldmans liessen sich in Rochester, New York, nieder, wo er einen Fischladen in einer später vorwiegend von Schwarzen bewohnten Nachbarschaft im Nordosten eröffnete. Feldman konnte nie seine eigene Hungersnot in den Lagern vergessen und schenkte daher Armen immer wieder Fisch. Laut der Lokalpresse wurde sein Geschäft daher bei den Rassenunruhen in Rochester 1964 von Plünderern verschont.

Bei der Filmpremiere 2018 wurde er nach seinen Motiven für die Teilnahme an dem Projekt gefragt. Feldman gab zurück: «Die Leute sollen sehen, was damals passiert ist». Zu viele Menschen wüssten nicht genug über den Holocaust oder hätten kein Interesse daran. Er hinterlässt neben drei Kindern sieben Enkel und sechs Urenkel.