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Jaimie Branch

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Jaimie Branch mit Mars Williams presents: An Ayler Xmas im Club W71, 2018

Jaimie Branch (* 17. Juni 1983 in Huntington, New York; † 22. August 2022 in Brooklyn, New York City[1]) war eine US-amerikanische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Trompete, Elektronik) und Komponistin.

Leben und Wirken

Jaimie Branch wuchs in einem musikalisch förderlichen Umfeld auf, teilweise inspiriert durch das Beispiel ihres Halbbruders, der ein Jahrzehnt älter war als sie. Sie begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspielen und mit neun Jahren Trompete zu spielen. Als Jaimie 14 Jahre alt war, zog die Familie Branch von Long Island in die nördlichen Vororte von Chicago, nach Wilmette, Illinois. Sie studierte dann am New England Conservatory of Music bei Charles Schlueter. Als Studentin am NEC entdeckte sie auch die experimentelle Klangpalette des deutschen Trompeters Axel Dörner und erweiterte ihre Techniken um Zirkularatmung, Mehrklänge, spektrale Resonanz und weitere Bereiche des reinen Klangs.

Nach ihrem Abschluss 2005 lebte Branch in Chicago und arbeitete als Musikerin, Veranstalterin und Toningenieurin in der dortigen Musikszene, u. a. mit Jason Ajemian (The Art of Dying, 2006), Keefe Jackson's Project Project (Just Like This, 2007), Tim Daisys New Fracture Quartet (1.000 Lights, 2008), Anton Hatwich und Ken Vandermark; sie trat in Chicago und New York mit ihrem Trio Princess, Princess (mit dem Bassisten Toby Summerfield und dem Schlagzeuger Frank Rosaly) auf, ferner in Trio-Konstellationen mit Tim Daisy/Daniel Levin,[2] Matt Schneider/Jason Adasiewicz[3] und mit Chris Welcome/Sam Weinberg. Zu ihren musikalischen Einflüssen zählte sie Don Cherry, Axel Dörner, Booker Little und Miles Davis.[4] Mit Jason Stein, Jeb Bishop und Jason Roebke gründete sie die Gruppe Block and Tackle.

Jaimie Branch, Jazzfestival Saalfelden 2019

2012 zog Branch nach Baltimore, wo sie in einem Graduiertenprogramm den Master in Jazz Performance an der Towson University erwarb. In dieser Phase ihres Lebens verschärften sich einige persönliche Kämpfe: „Es ist schwierig in Baltimore zu leben, wenn man mit dem Heroinkonsum aufhören will“, sagte Branch 2017 in einem Artikel für den Chicago Reader zu Peter Margasak.[5] In dieser Zeit gründete sie das Plattenlabel Pionic Records, auf dem sie ihre Musik in Vinyl-Pressungen veröffentlichte, und trat mit ihrer Formation Bomb Shelter auf.[6] Sie verließ Towson nach zwei Jahren, schrieb sich in ein Drogensucht-Behandlungsprogramm auf Long Island ein und fand ihren Weg nach Brooklyn.

In New York City arbeitete sie u. a. mit Brandon Lopez, Fred Lonberg-Holm und Mike Pride.[7] Daneben wirkte sie in den Independent-Rock-Formationen Never Enough Hope, Local H und Atlas Math bei Aufnahmesessions mit. In den 2010er-Jahren arbeitete sie mit einem eigenen Quartett, dem Chad Taylor (Schlagzeug), Jason Ajemian (Bass) und Lester St. Louis (Cello) angehörten,[8] außerdem mit Brandon Lopez, Mike Pride, Shayna Dulberger und Weasel Walter bzw. mit Yoni Kretzmer, Tobey Cederberg und Dave Gisler (Zurich Concert). 2017 legte sie ihr Debütalbum Fly or Die vor, an dem Tomeka Reid, Jason Ajemian, Chad Taylor sowie als Gastmusiker Matt Schneider (Gitarre), Ben LaMar Gay und Josh Berman (Kornett) mitgewirkt hatten. Beim Down Beat Critics Poll 2020 wurde sie Siegerin in der Kategorie „bester Trompeter (Rising Star)“.

2019 folgte Branchs zweites Album Fly or Die II: Bird Dogs of Paradise, auf dem sie auch erstmals sang. Im Bereich des Jazz war sie zwischen 2006 und 2021 an 24 Aufnahmesessions beteiligt, u. a. auch mit Ken Vandermark, Ig Henneman, Ashley Henry, Jeremy Cunningham, Mars Williams und John Dikeman.[9] 2021 wurde sie als Bläserin mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.[10] Zu ihren letzten Aufnahmen gehört Dave Gislers Album See You Out There mit David Murray, Raffaele Bossard und Lionel Friedli.

Sie starb im August 2022 im Alter von 39 Jahren in ihrem New Yorker Zuhause in Red Hook, Brooklyn.[11] Die Todesursache wurde nicht öffentlich genannt.[12]

Diskographische Hinweise

Weblinks

 Commons: Jaimie Branch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Evan Minsker: Nachruf. Pitchfork, 23. August 2022, abgerufen am 24. August 2022 (english).
  2. Veranstaltungshinweis 2008 (Memento vom 16. November 2017 im Internet Archive)
  3. JazzTimes – Band 3o Ausgaben 6–10, 2008
  4. Interview in Jazz Right Now (2016) (Memento vom 11. August 2016 im Internet Archive)
  5. Peter Margasak: Trumpeter Jaimie Branch finally spreads her wings. Chicago Reader, 26. April 2017, abgerufen am 24. August 2022 (english).
  6. Besetzung: Jarrett Gilgore (Altsaxophon), Alan Munshower (Schlagzeug), Kevin Davis (Cello), Chris Pumphrey (Fender-Rhodes), Toby Summerfield (Bass)
  7. Kurzporträt bei Experimental sound studio (Memento vom 19. Juli 2016 im Internet Archive)
  8. Veranstaltungshinweis auf der Webpräsenz von Tomeka Reid
  9. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 14. November 2020)
  10. Deutscher Jazzpreis. Initiative Musik, abgerufen am 25. August 2022.
  11. Nate Chinen: Lauded trumpeter and composer jaimie branch dies at 39. National Public Radio, 24. August 2022, abgerufen am 24. August 2022 (english).
  12. Jaimie Branch, jazz composer and trumpeter, dies aged 39. 24. August 2022, abgerufen am 24. August 2022 (english).
  13. Jaimie Branch: Fly or Die Live (International Anthem/Indigo). In: Jazz thing. 10. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jaimie Branch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.