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Julius Voos

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Stolperstein im Gedenken an Julius Voos im Rathausinnenhof Münsters

Dr. Julius Voos (geb. 3. April 1904 in Kamen, Provinz Westfalen; gest. 2. Januar 1944 im KZ Auschwitz III Monowitz)[1] war ein deutscher Kantor, Rabbiner und Pädagoge.

Leben

Julius Voos wurde 1904 als ältester Sohn des Metzgers Jakob Voos und der Hulda Lifmann geboren. Ab 1910 besuchte er in Kamen die evangelische Diesterweg-Schule. Bis 1918 war er Schüler der evangelischen Wilhelmschule. Ostern 1918 trat er in die Präparandenanstalt der renommierten Marks-Haindorf-Stiftung in Münster ein. Von Ostern 1924 bis 1928 war er als Religionslehrer und Kantor in Meisenheim (Pfalz) tätig. Doch erst im Oktober 1928 legte er an der Oberrealschule in Idar-Oberstein die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Gleichzeitig gab er im Auftrag der jüdischen Gemeinde bereits Religionsunterricht. Nach einem Universitätswechsel nach Bonn promovierte er dort über ein Thema aus der mittelalterlichen jüdischen Religionsgeschichte. Zurück in Berlin legte er dort das Rabbinerexamen ab. 1938 wirkte er in Guben (Brandenburg) als Kantor und musste dort die Novemberpogrome 1938 miterleben. Bis 13. Dezember 1938 war er im KZ Sachsenhausen inhaftiert. [1]

Als Nachfolger Fritz Leopold Steinthals stieg Voos 1939 zum letzten Schulleiter der Marks-Haindorf-Stiftung auf. Bis zu seiner Übersiedlung nach Bielefeld am 30. März 1942 unterrichtete er die verbliebenen jüdischen Kinder. In Bielefeld lebte die Familie Voos im so genannten Judenhaus in der Detmolder Straße.

Obwohl er bis 1943 Rabbiner der Bielefelder Gemeinde war, wurde er zur Zwangsarbeit in einer Fahrzeugfabrik verpflichtet, bevor er zunächst nach Theresienstadt und dann am 2. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Dort starb Julius Voos an den Folgen der Zwangsarbeit. Seine Frau und sein Sohn fanden in den Gaskammern den Tod.

Literatur

  • Susanne Freund: Jüdische Bildungsgeschichte zwischen Emanzipation und Ausgrenzung. Das Beispiel der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster (1825–1942). Forschungen zur Regionalgeschichte . Ferdinand Schöningh-Verlag, Paderborn 1997. S. 342–343.
  • Gisela Möllenhoff: Erinnerungen an Dr. Julius Voos. In: Auf Roter Erde, Neue Folge 18, 1. Dezember 1993 und Gisela Möllenhoff/Schlautmann-Overmeyer: Jüdische Familien in Münster, Teil 1, S. 479f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gedenkbuch, Bundesrepublik Deutschland
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julius Voos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.