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Karl-Hermann Steinberg

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Karl-Hermann Steinberg (* 22. Juni 1941 in Heiligenstadt; † 17. Oktober 2021[1]) war ein deutscher Hochschullehrer für Chemie und Politiker (CDU). Im Jahr 1990 war er Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit der Deutschen Demokratischen Republik.

Leben

Karl-Hermann Steinberg wurde als Sohn eines Angestellten in der preußischen Provinz Sachsen geboren, besuchte die Oberschule und legte das Abitur ab. Ab 1954 war er Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ), ab 1959 der DDR-CDU und ab 1964 des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). Von 1959 bis 1964 studierte er mit dem Abschluss als Diplomchemiker an der Technischen Hochschule für Chemie Leuna.

Von 1964 bis 1970 war er wissenschaftlicher Assistent in Leuna; 1968 promovierte er. Ab 1971 wirkte er als wissenschaftlicher Lektor an der Hochschule in Leuna. Von 1974 bis 1977 arbeitete Steinberg als Forschungschemiker im VEB Leuna-Werke. 1976 wurde er habilitiert, ein Jahr später wurde er Dozent und 1982 Professor für Technische Chemie an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

Von 1971 bis März 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Ab 1970 war er darüber hinaus Mitglied des CDU-Kreisausschusses Merseburg und des CDU-Bezirksvorstandes Halle und ab Dezember 1989 stellvertretender Vorsitzender der CDU der DDR. Ab November 1989 war er stellvertretender Minister für Schwerindustrie und vom 12. April bis 2. Oktober 1990 Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit der letzten DDR-Regierung (Regierung de Maizière). Im August 1990 wurde Steinberg zudem als Landesbevollmächtigter für den Verwaltungsaufbau im neugegründeten Land Sachsen-Anhalt eingesetzt; dieses Amt hatte er bis zum Amtsantritt der ersten Landesregierung von Sachsen-Anhalt am 2. November 1990 inne.

Anschließend kehrte Steinberg an die Universität Leipzig zurück. Noch 1991 machte er sich als Unternehmensberater selbständig. Bald darauf wurde Steinberg Forschungsdirektor der Preussag AG und erhielt den Auftrag, eine Technologie gegen die zu hohen CO2-Emissionen des Konzerns zu entwickeln. Die so konzipierte Einrichtung nutzte in einem Großlabor gezüchtete Chlorella (Mikroalgen). Als nach dreijähriger Forschungsarbeit das Pilotprojekt abgeschlossen war, konnte es wegen der Umwandlung des Preussag-Konzerns in das Reiseunternehmen TUI nicht mehr eingesetzt werden. Steinberg glaubte an das Projekt und machte sich als Geschäftsführer mit dem Bioreaktor selbständig. Er fand in der Wirtschaft Verbündete und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt genehmigte und förderte eine Ansiedlung im Ort Klötze. Aus der ersten Produktion von Chlorella-Erzeugnissen wurde nach problematischem Beginn mittlerweile ein Großunternehmen unter dem Dach der Firma Roquette Frères, dessen Produkte für Medizin, Kosmetik und Nahrungsmittel eingesetzt werden.[2]

Auszeichnungen

In der DDR wurde Steinberg unter anderem mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze (1985) sowie dem Banner der Arbeit ausgezeichnet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Roger Gläser: Trauer um Prof. Dr. Karl-Hermann Steinberg. In: uni-leipzig.de. Universität Leipzig, 27. Oktober 2021, abgerufen am 6. November 2021.
  2. Kathrin Schrader: Algen in Klötze: Das grüne Steak. In: berliner-zeitung.de. 11. Juli 2013, archiviert vom Original am 25. Juli 2021; abgerufen am 6. November 2021.

Vorlage:Navigationsleiste Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl-Hermann Steinberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.