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Kaufmännischer Verband Schweiz

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Verbandslogo

Der Kaufmännische Verband Schweiz (KV Schweiz, bis 2001 Schweizerischer Kaufmännischer Verband, SKV) ist die grösste schweizerische Berufsorganisation der Angestellten in Büro und Verkauf sowie verwandter Berufe. Auf nationaler Ebene vertritt er die Interessen von 59'000 Mitgliedern in 47 Sektionen. Zentralpräsident des KV Schweiz ist Daniel Jositsch.[1]

Vereinsziele

Der KV Schweiz betreibt Interessenvertretung in der Berufspolitik und ist in der Aus- und Weiterbildung (Duale Ausbildung) für kaufmännische Berufe engagiert. Er ist Vertragspartei bei Gesamtarbeitsverträgen und engagiert sich für die Gleichstellung von Frau und Mann. Viele Sektionen unterhalten an den grösseren Orten in der Schweiz sogenannte KV-Schulen. Der KV Schweiz ist Träger und Mitträger verschiedener Berufsprüfungen und höherer Fachprüfungen. Direkt dem KV Schweiz gehören die Schulen: SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie, Woodtli Schulen Zürich AG, HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich (50%) sowie der Verlag SKV.

Der KV Schweiz ist konfessionell neutral, keiner politischen Partei angeschlossen und föderalistisch (Sektionen) aufgebaut.

Die vom Kaufmännischen Verband abgeleitete Abkürzung «KV» ist in der Deutschschweiz allgemein üblich für die eidgenössische kaufmännische Berufsausbildung («KV-Lehre») sowie deren Schulen («KV-Schulen»).

Geschichte

Am 7. März 1861 wurde in Zürich Der Verein junger Kaufleute (heute KVZ) durch den Vorstandsvorsitzenden Stefan Keusch als erste Sektion des späteren Dachverbandes gegründet. Unter dem Motto «Bildung, Fortschritt, Freundschaft» sollte der Verein der Vervollkommnung der dem Kaufmann nötigen Kenntnisse dienen. Bereits 1838 hatten Arbeiter den Schweizerischen Grütliverein in Genf als patriotisch-demokratischen Arbeiterbildungsverein gegründet. In den 1870er Jahren bildeten sich weitere Vereine junger Kaufleute, die sich 1873 auf gesamtschweizerischer Ebene als Zentralverein zusammenschlossen. Weibliche Mitglieder wurden ab 1918 zugelassen. 1918 war der KV Schweiz bei der Gründung der Vereinigung schweizerischer Angestelltenverbände (VSA) beteiligt. Damit markierte er Distanz zur sich radikalisierenden Arbeiterbewegung und zum Schweizerischen Gewerkschaftsbund. Die Krisenjahre führten zu einem Bündnis mit den Gewerkschaften im Rahmen der Kriseninitiative 1934.

Um den durch die Auswirkungen des amerikanischen Bürgerkrieges 1861–1865 und der Wirtschaftskrise stellenlos gewordenen Angestellten zu helfen, wurde in Zürich vorübergehend eine Stellenvermittlung eingerichtet. 1868 wurde erstmals ein handgeschriebenes «Vereinsblatt» im Vereinslokal aufgelegt und vier Jahre später erschien die erste gedruckte Nummer des Vereinsorgans Der Fortschritt.

1896 übernahm der Zentralverein die Verlagsrechte und brachte Schweizerische Kaufmännische Zentralblatt heraus. Im Rahmen der Vereine entstanden eine Reihe von Klubs und Sektionen, und zwar der Dramatische Klub, der Schachklub, die Gesangssektion, die Warensektion, der Cercle français, der English Club, der Circolo italiano und die Turnsektion. 1883 übernahm der KV Zürich die Führung des Offiziellen Verkaufsbüros der ersten Schweizerischen Landesausstellung in Zürich. Vom erzielten Reingewinn konnte der Grundstock zum späteren Erwerb des ersten eigenen Vereinshauses am Pelikanplatz in Zürich gebildet werden. 1895 fand die erste freiwillige Lehrlingsprüfung in Zürich statt und 1906 wurde mit dem kantonalzürcherischen Lehrlingsgesetz die Lehrabschlussprüfung obligatorisch.

Der Einstieg in die Berufspolitik bildete die Revision des kantonalen Gesetzes betreffend die Polizei an öffentlichen Ruhetagen. Dort verlangte der KV Zürich das Verbot der Büro- und Ladenarbeit an Sonntagen. Seine Vorschläge wurden bei der Ausarbeitung des Gesetzes betreffend die öffentlichen Ruhetage von 1907 berücksichtigt.

Seit 1909 führt der KV Schweiz die Diplom-Buchhalterprüfung durch. Diese erhielt 1934 mit dem neuen schweizerischen Berufsbildungsgesetz die staatliche Anerkennung. Heute ist der KV Schweiz zusammen mit dem VEB Schweiz Träger dieser Prüfung.

Die Mitgliederzahlen erreichten in den 70er-Jahren mit über 80'000 Mitgliedern ihren Höhepunkt. Seither findet ein Mitgliederschwund statt.

1925 wird der Verlag SKV gegründet. Er publiziert und vertreibt Lehrbücher für die Grund- und Weiterbildung sowie Ratgeber im kaufmännischen Bereich.

1991 trat der KV Schweiz mit der Vereinigung schweizerischer Angestelltenverbände (VSA) zum Europäischen Gewerkschaftsbund, einem Teil der supranationalen Gewerkschaftsbewegung, bei.

Auszeichnungen

Für besondere Verdienste um die Gleichstellung von Frau und Mann in der Arbeitswelt verleiht der KV Schweiz den Prix Egalité.

Literatur

  • Festschrift zum 125-Jahr-Jubiläum des Kaufmännischen Verbandes Zürich (KVZ) 1861–1986, Zürich 1986

Einzelnachweise

  1. Daniel Jositsch ist neuer Präsident. Medienmitteilung des KV Schweiz vom 9. November 2011 (PDF-Datei)

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kaufmännischer Verband Schweiz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.