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Konsole (Bauwesen)

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Als Konsole oder Kragstein (auch Krage, seltener Balken-, Kraft-, Trag-, Kunst- oder Notstein) wird im Bauwesen ein aus der Wand herausragender, tragender Vorsprung bezeichnet. Auf ihm können andere Bauteile, wie Gesimse, Bögen, Figuren, Säulen, Pilaster, Balkone oder Balken aufgesetzt sein. Je nach Einsatzort können Konsolen ein reines Gestaltungselement, ein reines Tragelement oder eine Mischung aus beidem darstellen.

Konsolen in der Architektur

Auf Konsolen aufgesetzte Eselsrücken an der Porte de la Craffe in Nancy, Frankreich

Konsolen sind in der Architektur neben der Funktion als Tragelement oft auch ein Gestaltungselement. Sie werden in der Regel in Naturstein oder Mauerwerk ausgeführt, im Holzfachwerk spricht man dabei von Knaggen. In eher seltenen Fällen können sie auch aus Holz oder Metall und als Dekorationswerk auch aus gebranntem Ton, Gips, Steinpappe usw. gefertigt sein.

Ein Zungen- oder Ankerstein ist eine besondere Form der Konsole, bei dem der in der Wand liegende Teil des Konsolsteines schwalbenschwanzförmig ausgeführt ist. Dies ist eine besonders kraftschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk, die ein Herausrutschen des Steines verhindert.

Konsolen sind häufig ornamental oder figürlich geschmückt. In der romanischen Architektur wurden sie oft mit Fratzen, Obszönitäten etc. versehen, die einerseits eine dämonen- oder allgemein unheilabwehrende (apotropäische) Bedeutung haben können, andererseits aber auch als Drolerien oder als handwerkliche Spielereien aufgefasst werden können. Seit der Spätrenaissance werden sie oft als Voluten gestaltet.

Konsolen im Tragwerksbau

Vor allem in Hochbauten, Fabrik- und Industriehallen, sowie Ingenieurbauten werden Konsolen eingesetzt, um Lasten in eine Stütze oder eine Wand einzuleiten. Der Einsatz hat dort meist funktionale Gründe, der gestalterische Aspekt steht im Hintergrund. Der Werkstoff wird meist entsprechend der Umgebenden Tragstruktur gewählt. Üblich sind Stahl und Stahlbeton. Typische Anwendungen für Konsolen sind die Auflagerung von Kranbahnen für Brückenkräne in Hallen und die Verbindung von Betonfertigteilen.

Konsolen im Stahlbetonbau

Konsolauflager

Im Fertigteilbau werden Balken in der Regel als Einfeldträger ausgeführt. In die durchlaufenden Stützen werden die Balkenlasten über Konsolen eingeleitet. Um die Raumhöhe unter der Konsole nicht einzuschränken, werden die Balken im Auflagerbereich entsprechend der Konsolengröße ausgeklinkt („abgesetztes Auflager“). Für die Bemessung von Konsolen und abgesetzten Auflagern ist die Balkentheorie nicht mehr gültig. Die erforderliche Bewehrung wird in der Regel mit Hilfe eines Stabwerkmodells bemessen. Schwierig ist oft, die erforderliche Bewehrung sinnvoll anzuordnen und auch zu verankern. Zur genauen Lasteinleitung werden Lager angeordnet. Zur Auflagerung von Betonplatten werden auch durchgehende Bandkonsolen angeordnet.

Die Herstellung von Stahlbetonkonsolen geschieht entweder gleichzeitig mit der Stütze oder der Wand, an die die Konsole anschließt oder nachträglich mit Hilfe von Anschlussbewehrung.

Konsolen im Stahlbau

Konsolen im Stahlbau sind in der einfachsten Bauform kurze Profilstahlstücke, z.B. aus der I- oder H-Reihe. Sie werden entweder mit einer Kopfplatte verschweißt und dann über eine Schraubverbindung an einer Stütze befestigt oder direkt an dieser angeschweißt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Konsolen in der Architektur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Konsole (Bauwesen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.