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Kreis Heinsberg

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Heinsberg (Kreis) Deutschlandkarte, Position des Kreises Heinsberg (Kreis) hervorgehoben
51.0616.1081
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landschaftsverband: Rheinland
Verwaltungssitz: Heinsberg
Fläche: 627,99 km²
Einwohner:

254.936 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 406 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:
Kreisschlüssel: 05 3 70
Kreisgliederung: 10 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Valkenburger Straße 45
52525 Heinsberg
Webpräsenz: www.kreis-heinsberg.de
Landrat: Stephan Pusch (CDU)
Lage des Kreises Heinsberg (Kreis) in Nordrhein-Westfalen
NiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeldKarte
Über dieses Bild

Der Kreis Heinsberg ist ein Kreis im Westen von Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Köln. Er ist der westlichste Kreis Deutschlands, der westlichste Punkt liegt in der Gemeinde Selfkant.

Geografie

Der Kreis Heinsberg weist verschiedene Landschaften auf:

  • Der Selfkant im Westen mit seinem zentralen Unterelement Geilenkirchener Lehmplatte.
  • Anteilen an der Schwalm-Nette-Platte im nordöstlichen Kreisteil um Wegberg.
  • Die Erkelenzer Börde und das Baaler Riedelland als Teil der Jülicher Börde im Südosten.

Während die Erkelenzer Börde und das angrenzende Baaler Riedelland naturräumlich zur Niederrheinischen Bucht gezählt werden, gehören die übrigen Kreisteile zum Niederrheinischen Tiefland.

Der Norden des Kreises hat Anteil am Naturpark Maas-Schwalm-Nette, der an den auf niederländischer Seite befindlichen Nationalpark De Meinweg unmittelbar angrenzt. Im Südwesten findet sich das größere Naturschutzgebiet Teverener Heide.

Flüsse

  • Die Rur fließt von Südosten nach Nordwesten durch das Kreisgebiet.
  • Die Wurm mündet bei Kempen in die Rur.
  • Die Schwalm entspringt im Norden bei Tüschenbroich.
  • Die Niers hat ihren Ursprung östlich von Erkelenz.

Kreisgliederung

Der Kreis Heinsberg setzt sich aus zehn Gemeinden zusammen. Sieben führen den Titel „Stadt“. Von diesen sieben sind die fünf Städte Erkelenz, Geilenkirchen, Heinsberg (Rhld.), Hückelhoven und Wegberg Mittlere kreisangehörige Städte, da ihre Einwohnerzahlen jeweils zwischen 25.000 und 60.000 liegen.

Die folgende Liste zählt die zehn Gemeinden des Kreises Heinsberg alphabetisch mit amtlichen Namen auf.

Die Einwohnerzahlen – in Klammern – haben den Stand vom 31. Dezember 2010.[2] Vorlage:Imagemap Landkreis Heinsberg

Städte

  1. Erkelenz (44.457)
  2. Geilenkirchen (28.253)
  3. Heinsberg (40.760)
  4. Hückelhoven (39.215)
  5. Übach-Palenberg (24.779)
  6. Wassenberg (17.297)
  7. Wegberg (29.100)

Gemeinden

  1. Gangelt (11.634)
  2. Selfkant (10.245)
  3. Waldfeucht (9196)

Der Kreis Heinsberg hat eine Fläche von 628 Quadratkilometern. Die Kreisgrenze hat eine Länge von 171 Kilometern, fast 78 Kilometer davon sind identisch mit der deutsch-niederländischen Grenze. Mit seiner Ausdehnung von 42,8 Kilometern in west-östlicher Richtung und 32,6 Kilometern in nord-südlicher Richtung gehört der Kreis Heinsberg zu den mittelgroßen Flächenkreisen in Nordrhein-Westfalen.

Nachbarkreise und -städte

Der Kreis Heinsberg grenzt im Norden an den Kreis Viersen, im Nordosten an die kreisfreie Stadt Mönchengladbach, im Osten an den Rhein-Kreis Neuss, im Südosten an den Kreis Düren, im Süden an die Städteregion Aachen sowie im Westen an die niederländische Provinz Limburg.

Geschichte

Der Kreis Heinsberg ist ein altes Siedlungsgebiet. Dies beweisen Bodenfunde aus den verschiedensten Epochen. Ob es steinzeitliche Werkzeuge mit einem Alter von bis zu 100.000 Jahren sind, oder der rund 7000 Jahre alte Holzbrunnen, der zu Beginn der 90er Jahre bei Erkelenz-Kückhoven gefunden wurde. Auch die Römer waren in der Region heimisch, zumal das Gebiet durch Römerstraßen, unter anderem die bedeutende Verbindung Heerlen – Xanten, erschlossen wurde.

Die Christianisierung hinterließ ihre siedlungsgeschichtlichen Spuren, da bereits im 8. Jahrhundert erste Kirchenbauten nachzuweisen sind. Die Motten in Brüggelchen, Karken (2: am Friedhof und an der Wolfhagener Mühle), Arsbeck, Birgelen und Heinsberg, die um die erste Jahrtausendwende als Fliehburgen vor einfallenden Wikingerhorden dienten, sind ebenfalls Zeugnisse früher Siedlungsgeschichte.

Im Mittelalter gab es in der Region kein homogenes Gebiet. Unterschiedlichste Adelshäuser beanspruchten Besitztümer im heutigen Kreisgebiet, das sprachlich und kulturhistorisch dem Maasland zuzuordnen war.

Mit Errichtung des Regierungsbezirks Aachen im Königreich Preußen entstanden 1816 die Kreise Heinsberg, Geilenkirchen und Erkelenz. Während der Kreis Erkelenz 156 Jahre Bestand hatte, wurden die Kreise Geilenkirchen und Heinsberg 1932 zunächst unter dem Namen „Kreis Geilenkirchen“ zusammengefasst. Ein Jahr später erfolgte die Umbenennung in „Kreis Geilenkirchen-Heinsberg“. Im Jahr 1951 wurde dieser Kreis in „Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg“ umbenannt. Maßgebend dafür war die vorübergehende Unterstellung des Selfkantgebietes unter niederländische Verwaltung in den Jahren 1949 bis 1963.

Am 1. Januar 1972 entstand der neue Kreis Heinsberg im Rahmen der kommunalen Neugliederung im Raum Aachen (Aachen-Gesetz) durch Zusammenlegung des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg mit dem Landkreis Erkelenz. Seit dem 1. Januar 1975 – damals wurde die Gemeinde Niederkrüchten in den Kreis Viersen eingegliedert – hat der Kreis Heinsberg seine heutige Gestalt.

Religionen

Im Kreis Heinsberg leben etwa 257.000 Menschen. Rund 167.000 von ihnen gehören der katholischen Kirche an. (Stand 2006)

Politik

Kreistag

Kreistagswahl 2009[3]
Wahlbeteiligung: 55,0 % (2004: 57,7 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,8 %
19,8 %
9,7 %
9,0 %
4,7 %
3,5 %
1,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-3,0 %p
-6,0 %p
+0,7 %p
+0,2 %p
+4,7 %p
+3,5 %p
+0,1 %p

Bei der Wahl zum Kreistag am 30. August 2009 ergab sich folgendes Ergebnis (54 Sitze):

Landrat

Bei der Kommunalwahl am 26. September 2004 konnte sich Stephan Pusch (CDU) mit 56,2 % der Stimmen gegen seinen Herausforderer Franz-Josef Fürkötter (SPD), auf den 26,2 % entfielen, durchsetzen. Bei der Wahl am 30. August 2009 erreichte Landrat Pusch 60,8 %. Sein Herausforderer Michael Stock (SPD) kam auf 20,4 %.

Ehemalige Landräte

Bundestagswahlen

Am 18. September 2005 gewann Leo Dautzenberg (CDU) mit 51,4 % der Erststimmen das Direktmandat des Wahlkreises Heinsberg für den Deutschen Bundestag. Die CDU errang 43,2 % der Zweitstimmen. Dautzenberg ist am 1. Februar 2011 durch Mandatsverzicht aus dem Bundestag ausgeschieden.[4] Seitdem hat der Kreis Heinsberg zwar keinen direkten Vertreter im Bundestag mehr, wird aber von dem Abgeordneten Thomas Rachel (CDU) aus dem Nachbarkreis Düren mitbetreut. Dautzenbergs Nachfolger wurde Cajus Julius Caesar (CDU) als Nachrücker, da er als nächster Kandidat auf der nordrhein-westfälischen Landesliste stand.

Wappen, Siegel und Flagge

Dem Kreis Heinsberg ist durch Urkunde des Regierungspräsidenten Köln vom 3. September 1973 die Genehmigung erteilt worden, Wappen, Siegel, Banner und Hissflagge wie nachstehend beschrieben zu führen.

Wappenbeschreibung
„Geteilt und oben gespalten. Oben: vorn in Rot ein zwiegeschwänzter, bekrönter, silberner (weißer) Löwe; hinten in Gold (Gelb) ein schwarzer Löwe. Unten: in Silber (Weiß) ein freischwebendes, liegendes, rotes Lilienkreuz, belegt mit einer fünfblättrigen blauen Flachsblüte.“[5]
Herkunft und Bedeutung

Der Gestaltung des Wappens lag die Absicht zugrunde, die Entstehung aus den drei Kreisen Erkelenz, Geilenkirchen und Heinsberg und deren gemeinsame Interessen symbolisch darzustellen.

  • Der zweigeschwänzte silberne Löwe auf rotem Grund war das Wappen der Herren von Heinsberg und der Stadt Heinsberg
  • Geilenkirchen erhielt vom Herzog von Jülich als Wappen einen Löwen (schwarz auf gelbem Untergrund), der als Zeichen der Abhängigkeit von der Heinsberger Herrschaft zwiegeschwänzt dargestellt wurde und damit an den Löwen des Heinsberger Wappens erinnerte. Bei der Gestaltung des Wappens für den Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg wurde diese Darstellung zu einem eingeschwänzten Löwen geändert.
  • Das Lilienkreuz mit der Flachsblüte stammt aus dem Wappen des Kreises Erkelenz. Die Lilie erinnert an die jahrhundertealte Beziehung der Stadt Erkelenz zum Marienstift Aachen, die Flachsblume an den Flachsanbau im Gebiet des ehemaligen Kreises.


Siegelbeschreibung
„Umschrift: oben: Kreis
unten: Heinsberg
Siegelbild: Im Siegelrund das Kreiswappen im geteilten und oben gespaltenen Schild. Oben: vorn in Schwarz ein zwiegeschwänzter, bekrönter, weißer Löwe; hinten in Weiß ein schwarzer Löwe. Unten: in Weiß ein freischwebendes, liegendes, schwarzes Lilienkreuz, belegt mit einer fünfblättrigen, weißen Flachsblüte.“
[5]
Beschreibung des Banners
„Zweifach geteilt mit frei schwebenden Wappenfiguren. Oberes Drittel: gespalten; vorn in Rot ein zwiegeschwänzter, bekrönter, silberner (weißer Löwe); hinten in Gold (Gelb) ein schwarzer Löwe. Mittleres Drittel: in Silber (Weiß) ein frei schwebendes, liegendes, rotes Lilienkreuz, belegt mit einer fünfblättrigen, blauen Flachsblüte. Unteres Drittel: Von Rot nach Gold (Gelb) gespalten.“
Beschreibung der Hissflagge
„Dem Kreiswappen entsprechend geteilt und oben gespalten; die Wappenfiguren freischwebend.“ [5]

Partnerkreise

Europaregion

Der Kreis Heinsberg gehört seit 1978 zur Euregio Maas-Rhein.

Verkehr

Straße

Individualverkehr

Seit dem Ausbau der A 46 Heinsberg - Düsseldorf (Selfkantstraße) im Jahre 1995 gibt es mehrere Anschlussstellen zu Orten im Kreisgebiet.

Busverkehr

Der Kreis Heinsberg gehört zum Aachener Verkehrsverbund (AVV). Die Versorgung im Busverkehr übernehmen die kreiseigene WestEnergie und Verkehr GmbH und die Deutsche Bahn AG (RVE). Der Verkehr ist hauptsächlich auf den Transport von Schülern ausgerichtet, deshalb folgt das Busangebot teilweise keinem einheitlichen Takt. Während der Verkehr werktags oftmals schon nach 19 Uhr endet, kommt dieser am Wochenende nahezu ganz zum Erliegen. Um dennoch Verkehrsleistungen in Schwachzeiten anbieten zu können setzt man auf Anruf-Sammel-Taxis oder im westlichen Teil auf den Multibus, einem Bus, der nur auf Anforderung fährt.

Eisenbahn

Links: RegionalExpress auf der Rurbrücke zwischen Baal und Brachelen, Rechts: Erntezeit

Strecken

Hauptstrecken

Durch den Kreis Heinsberg führen seit 1852 die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach und seit 1879 die Strecke Mönchengladbach – Wegberg – Roermond – Antwerpen , Eiserner Rhein genannt. Vom Eiserner Rhein zweigt eine Anschlussbahn zum Bahnprüfzentrum der Firma Siemens in Wegberg-Wildenrath ab. Eine weitere vom Eisernen Rhein abzweigende Anschlussbahn zu (früheren) militärischen Einrichtungen bei Arsbeck und Elmpt ist mittlerweile wieder abgebaut worden.

Nebenstrecken

Die Preußische Staatsbahn schloss 1890 die heutige Kreisstadt Heinsberg in Lindern (Bahnstrecke Heinsberg–Lindern) an die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach an. Ferner kam 1911 die Bahnstrecke Jülich–Dalheim, welche eine über die Verknüpfungspunkte Dalheim und Baal eine Querverbindung zwischen dem Eisernen Rhein und der Strecke Aachen–Mönchengladbach schuf, hinzu. Der Verkehr auf dieser Querverbindung ist im Kreisgebiet mittlerweile vollends eingestellt und die Strecke weitgehend abgebaut. Im Güterverkehr an diesen Strecken bedeutend waren die Anschlüsse zur Zeche Sophia-Jacoba und dem Chemiepark Oberbruch, welche über eigene Werksbahnen verfügten.

Selfkantbahn
Gleisabbau in Wassenberg
Arbeiten zur Reaktivierung der Heinsberger Strecke
Schmalspurbahn

Im Jahre 1900 eröffneten die Geilenkirchener Kreisbahnen Schmalspurbahnen von der damaligen Kreisstadt Geilenkirchen einerseits nach Alsdorf, andererseits nach Wehr, von wo es 1905 bis Tüddern weiterging. Heute betreibt die IHS auf einem Reststück dieser Bahnlinie eine Museumsbahn, die Selfkantbahn.

Entwicklung

Blütezeit

Der Grenzbahnhof in Dalheim erreichte einst eine Ausdehnung von über 27 Gleisen und war damit für lange Zeit der größte Bahnhof im Kreis. Der Personenzugverkehr nach Heinsberg erreichte in den 1950er Jahren mit 13 Personenzugpaaren am Tag seine Höchstzahl.

Der Güterverkehr zur (heute stillgelegten) Zeche Sophia-Jacoba zwischen Baal und Ratheim (dieses Teilstück der Strecke Jülich–Dalheim war auch elektrifiziert) war eine wichtige Einnahmequelle für die Bahn; so hatte der Bahnhof Ratheim einst 14 Beamte und der Güterverkehr erreichte bis zu 60.000 Güterwagen pro Jahr (1987). Es fuhren vier bis sechs sogenannte „Programmzüge“ pro Tag (bei Bedarf weitere Güterzüge) und nahezu im Blockabstand betriebsinterne Transporte zwischen dem Zechengelände in Ratheim und der Verarbeitung (Brikettfabrik) in Hückelhoven.

Niedergang

Im Zuge der individuellen Motorisierung mit PKW ging das Fahrgastaufkommen in den Nachkriegsjahrzehnten zurück. Mit dem Einsatz von Bahnbussen verlagerte die damalige Bundesbahn den öffentlichen Personenverkehr weg von der Schiene und reduzierte gleichzeitig auch den Betrieb auf den Nebenstrecken auf nur sehr wenige Zugpaare pro Tag und Richtung.

So endete in den Jahren 1949 bis 1971 schrittweise der Verkehr auf der Selfkantbahn. Bereits seit 1953 verkehrten keine Personenzüge mehr im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Dalheim und Roermond. Am 29. September 1968 wurde der Personenverkehr von Baal nach Jülich eingestellt. Am 27. September 1980 verkehrte der letzte Personenzug von Baal nach Dalheim und einen Tag früher der letzte Personenzug von Heinsberg nach Lindern. Kritiker sahen ein verringertes Zugangebot als Ursache für den Rückgang bei den Reisenden und unterstellten, die Bahn habe systematisch versucht, den Betrieb auf den Bahnstrecken unattraktiv zu gestalten und mit dem resultierenden Fahrgastrückgang einen Grund für deren Stilllegung zu konstruieren.

Nach der Schließung der Zeche „Sophia-Jacoba“ 1997 wurde der Streckenabschnitt zwischen Ratheim und Baal noch für die bis 2008 weiter bestehende Brikettfabrik in Hückelhoven verwendet.

Gegenwart

Beide Hauptstrecken sind wichtige Städteverbindungen im Rheinland.Während die Dalheimer Strecke die Versorgung der Stadt Wegberg im ÖPNV sichert, ist die den Süden des Kreises durchschneidende Hauptstrecke Aachen–Mönchengladbach eine wichtig Verbindung auf der Relation Ruhrgebiet-Aachen-Belgien und von großer Bedeutung für die Berufspendler des strukturschwachen Heinsberger Landes.

Für den Kreis und die Stadt Wegberg hat der Schienenverkehr aufgrund des Bahnprüfzentrums in Wegberg-Wildenrath außerdem eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung.

Nachdem Heinsberg über 30 Jahre lang eine der wenigen Kreisstädte ohne eigenen Bahnanschluss war, wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 die Strecke Heinsberg - Lindern als Wurmtalbahn wieder eröffnet.

Zukunft

Langfristig wird angestrebt, die Verbindung Baal–Ratheim–Wassenberg wieder in Betrieb zu nehmen. Vorgesehen ist auch der Neubau einer Verbindung zwischen Baal und Linnich oder zwischen Lindern und Linnich, um Anschluss an die euregiobahn zu erlangen. Für den überregionalen Güterverkehr soll der Eiserne Rhein wieder genutzt werden.

Schifffahrt

Die Rur war in früheren Jahrhunderten schiffbar. Sie stellte eine wichtige Verkehrsader für die Region dar und gab den Heinsberger Landen einen Zusammenhalt. Flussaufwärts konnte die Rur z.T. nur mittels Treideln befahren werden. Die Wege entlang der Rur führten ins Jülicher beziehungsweise Limburger Land.[6]

Freizeit und Touristik

Museen

Begas Haus. Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg

Das vormalige Kreismuseum Heinsberg, seit 1949 im historischen Torbogenhaus in der oberen Hochstraße beheimatet, war von Mitte 2010 wegen Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen bis Mitte März 2014 geschlossen.[7] Am 14. März fand die offizielle Wiedereröffnung statt. Der Ausstellungsschwerpunkt wird die aus Heinsberg stammende Berliner Künstlerfamilie Begas sein, ergänzt um Exkurse zur regionalen Territorial-, Kultur- und Kirchengeschichte. Das Museum wurde in „Begas Haus. Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg“ umbenannt; sein Träger ist seit dem 1. Januar 2011 der Trägerverein Museum Heinsberg e.V. unter maßgeblicher finanzieller Beteiligung des Kreises Heinsberg, der Stadt Heinsberg und der Kreissparkasse Heinsberg.[8]

Sonstige Museen

  • Rheinisches Feuerwehrmuseum in Erkelenz-Lövenich
  • Flachsmuseum in Beeck (Wegberg)
  • Museum für europäische Volkstrachten in Wegberg-Beeck
  • Dauerausstellung „Bionik-Zukunftstechnik lernt von der Natur“ im Naturparkzentrum Wegberg-Wildenrath.
  • Bauernmuseum Selfkant in Selfkant-Tüddern
  • Die Sammlung Riediger in Übach-Palenberg zeigt Funde aus der Mittelsteinzeit und Blitzröhren.
  • Heimatmuseum „Gerhard Tholen Stube“ in Waldfeucht
  • Mineralien- und Bergbaumuseum in Hückelhoven
  • Schacht 3 in Hückelhoven ist eine ehemalige Schachtanlage der Zeche Sophia-Jacoba.
  • Korbmachermuseum in Hückelhoven-Hilfarth
  • historisches Klassenzimmer in Geilenkirchen-Immendorf
  • Privates Loewe Opta Radiomuseum in Waldfeucht-Bocket, hier findet man einmaliges aus der Radiogeschichte.

Andere Ausflugsziele

  • Wildpark Gangelt
  • Selfkantbahn, eine historische meterspurige Dampfeisenbahn
  • Wassermühlen
  • Windmühlen entlang der Selfkant-Mühlenstraße
  • Die St.-Jans-Klus in Haaren
  • Verschiedene Naherholungsgebiete

Fahrradtouristik

Seit 2006 dient ein an die benachbarten Niederlande und die Nachbarkreise angepasstes Orientierungssystem mit Knotenpunkten der Förderung des Fahrradtourismus. Drei Fernradwege führen durch das Kreisgebiet.

Radwegbeschilderung im Kreis Heinsberg

Im Jahre 2006 wurde im Kreis Heinsberg das aus den Niederlanden stammende „Knooppuntsystem“ (Knotenpunktsystem) eingeführt. An diesen rot markierten und durchnummerierten Knotenpunkten befindet sich jeweils eine Orientierungskarte.

Kultur

Jüdische Friedhöfe

Für den Kreis Heinsberg sind 8 Jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Erkelenz (2), in Gangelt (1), in Geilenkirchen (1), in Heinsberg (3) und in Wassenberg (1).[9] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.

Literatur

  • Heimatkalender des Kreises Heinsberg
  • Museumsschriften des Kreises Heinsberg
  • Schriftenreihe des Kreises Heinsberg
  • Bibliographie Grenzland 1981 - 1999, hrsg. Arbeitsgemeinschaft Grenzland Kreis Heinsberg – Limburg
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945. (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde LXIX), Droste Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 324 u.a.
  • Harry Seipolt: „… stammt aus asozialer und erbkranker Sippe“. Zwangssterilisation und NS-Euthanasie im Kreis Heinsberg 1933–1945. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg. Jg. 1992, S. 112–124.
  • Harry Seipolt: Reichsausschußkinder im Kreis Heinsberg 1939 – 1945. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg. Jg. 1993, S. 123–135.

Medien

Der lokale Zeitungsmarkt teilt das Kreisgebiet nach wie vor in seine beiden Vorgängerkreisen auf: Während im südlichen Teil, dem ehemaligen Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg eher die Geilenkirchener Zeitung und die Heinsberger Zeitung (als Lokalausgaben der Aachener Zeitung) sowie die Heinsberger Nachrichten (als Lokalausgabe der Aachener Nachrichten) gelesen werden, so ist im nördlichen ehemaligen Kreis Erkelenz die Rheinische Post verbreiteter.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtet aus dem für die Region zuständigen WDR-Lokalstudio Aachen sowohl in der Sendung „Lokalzeit“ des WDR-Fernsehens als auch im Regionalteil seines zweiten Hörfunkprogramms WDR 2 über aktuelle Geschehnisse.

HS-TV Regionalfernsehen für den Kreis Heinsberg mit Sitz in Erkelenz ist ein Unternehmen für Internetfernsehen und öffentliches Fernsehen an publikumswirksamen Standorten. Es berichtet in einer 14-täglichen Magazinsendung an über 70 Terminalstandorten im gesamten Kreisgebiet sowie tagesaktuell auf seiner Internetpräsenz unter www.HS-TV.de über regionale Themen. Eine öffentliche Ausstrahlung über den Rundfunk findet nicht statt. Ende 2011 hat HS-TV seinen Sendebetrieb im Internet eingestellt.

Welle West, der lokale Rundfunksender für den Kreis Heinsberg, hat am 15. Mai 2007 nach 15 Jahren seinen Sendebetrieb eingestellt.

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Kreis Heinsberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Statistik des Kreises Heinsberg – Quellen und Volltexte
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