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Lillebjørn Nilsen

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Lillebjørn Nilsen, 2015

Bjørn „Lillebjørn“ Falk Nilsen (* 21. Dezember 1950 in Oslo; † 27. Januar 2024) war ein prominenter norwegischer Liedermacher und Volkssänger. Er spielte unter anderem Hardangerfiedel und Gitarre. Nilsen wurde auch als „Die Stimme von Oslo“ bezeichnet, da er seit den 1970ern mehrere bekannte Lieder über die Stadt geschrieben hat.

Leben

Lillebjørn Nilsen, 1982

Nilsen wuchs in Oslo auf. Dort besuchte er den Musikzweig der Hartvig-Nissen-Schule. Erste Bekanntheit erlange er ab 1966 als Mitglied des Duos The Young Norwegians, das er gemeinsam mit Bjørn Morisse bildete.[1] In dieser Zeit erhielt Nilsen den Namen Lille-Bjørn (deutsch Kleiner Bjørn), da Morisse der Größere der beiden war. Später entfiel der Bindestrich und er begann unter dem Namen Lillebjørn Nilsen aufzutreten.[2] Dem Duo trat später Steinar Ofsdal bei und es wurden von der Gruppe bis zur Auflösung im Jahr 1968 zwei Alben veröffentlicht. Nilsen begann anschließend als Solokünstler aufzutreten. Zudem war er als Schauspieler am Film Himmel og helvete beteiligt. Während er in The Young Norwegians noch englischsprachige Lieder sang, wechselte er als Solokünstler ins Norwegische. Im Jahr 1971 kam sein Debütsoloalbum Tilbake heraus. Mit diesem Album konnte er sich als sozial und politisch engagierte Liedermacher in der norwegischen Musikwelt positionieren und er erreichte den ersten Platz der norwegischen Albumcharts. Inspiriert war er dabei von Amerikanern wie Pete Seeger und Bob Dylan.[3][1]

Auch mit seinen folgenden Alben und Liedern konnte sich Nilsen wiederholt in den norwegischen Musikcharts platzieren. Als Single in die Musikcharts stieg 1973 das Lied Barn av regnbuen (deutsch Kinder des Regenbogens) sowie 1974 das Lied Haba Haba ein. Bei ersterem handelte es sich um eine norwegische Übersetzung von Pete Seegers Song My Rainbow Race. Viele von Nilsens Lieder entwickelten sich in Norwegen zudem zu populären Klassikern.[3][4] Für sein Album Portrett konnte Nilsen beim Musikpreis Spellemannprisen für das Musikjahr 1973 in der Kategorie „Årets Viseplatte“ gewinnen. Seine zweite Solo-Auszeichnung erhielt er beim Spellemannprisen 1982 in der Kategorie „Årets Vise“ für das Album Original Nilsen. Insgesamt wurde er beim Spellemannprisen zwischen 1973 und 1988 fünf Mal als Solokünstler nominiert.[5] 1987 erhielt er den Fritt-Ord-Preis.[6]

Neben seiner Solokarriere kooperierte er weiterhin mit anderen Künstlern. So arbeitete er wiederholt mit Steinar Ofsdal zusammen und er wurde Teil der Gruppen Ballade! und Gitarkameratene. Die Supergruppe Ballade! war eine Zusammenarbeit mit Birgitte Grimstad, Åse Kleveland und Lars Klevstrand, die von Ende der 1970er-Jahre bis 1980 andauerte. Die Gruppe veröffentlichte zwei Alben, von denen Nilsen Haupt-Songwriter war.[1] Beim Spellemannprisen 1980 gewann Ballade! mit dem Werk Ekstranummer in der Kategorie „Viser“.[7] Als Mitglied des Projekts På stengrunn war er daran beteiligt, Gedichte von Rudolf Nilsen – einem Dichter der Arbeiterbewegung – in Lieder umzuwandeln.[1] Beim Spellemannprisen 1974 war er als Teil von Lillebjørn med venner für das Werk Og Fia hadde sko in der Kinder-Album-Kategorie nominiert.[8] Die Supergruppe Gitarkameratene bestand von 1988 bis 1994 aus Nilsen, Øystein Sunde, Halvdan Sivertsen und Jan Eggum.[1] Sie gewann beim Spellemannprisen 1990 in der Kategorie „Visesang“ und wurde zudem mit dem Årets Spellemann ausgezeichnet, einem Preis für Personen und Gruppen, die sich in einem Musikjahr besonders hervorgetan haben.[9] Nilsen trat in seiner Karriere auch wiederholt außerhalb von Norwegen auf. Seine Tourneen führten in unter anderem in andere skandinavische Länder sowie in die USA.[1]

Im Jahr 2010 erhielt Nilsen den norwegischen Gammlengprisen für seine musikalische Lebensleistung. Am 26. April 2012 sangen über 40.000 Norweger das Lied im Rahmen einer Protestdemonstration gegen Anders Behring Breivik, der als Angeklagter im Prozess wegen der von ihm verübten Anschläge angegeben hatte, Nilsen für ein „sehr gutes Beispiel eines Marxisten“ und das Lied für „Gehirnwäsche“ zu halten.[10] Im Juni 2022 wurde er mit dem norwegischen Verdienstorden Sankt-Olav-Orden in der Ordensklasse Ritter 1. Klasse ausgezeichnet.[11] Beim Spellemannprisen 2022 wurde er mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Nilsen veröffentlichte über die Zeit hinweg mehrere Bücher, unter anderem Kinderbücher und Gitarrenbücher.[3][2]

Auszeichnungen

Spellemannprisen[5]
  • 1973: „Årets Viseplate“ (für Portrett)
  • 1979: Nominierung in der Kategorie „Viseplate“ (für Oslo 3)
  • 1982: „Årets Vise“ (für Original Nilsen)
  • 1985: Nominierung in der Kategorie „Visesang“ (für Hilsen Nilsen)
  • 1988: Nominierung in der Kategorie „Visesang“ (für Sanger)
  • 2022: „Ehrenpreis des Jahres“
Weitere

Diskografie

Alben

Jahr Titel Charts[13][14] Anmerkungen
NorwegenNorwegen NO
1971 Tilbake 20
(1 Wo.)
1973 Portrett 1
(26 Wo.)
1974 Og Fia hadde sko 9
(11 Wo.)
1975 Byen med det store hjertet 13
(4 Wo.)
1978 Ballade 5
(16 Wo.)
mit Lars Klevstrand, Birgitte Grimstad & Åse Kleveland
1979 Oslo 3 27
(9 Wo.)
1982 Original Nilsen 4
(29 Wo.)
Spellemannprisen mit Hot Club de Norvège
1985 Hilsen Nilsen 14
(2 Wo.)
1993 Nære Nilsen 11
(4 Wo.)
1996 40 spor: Nilsens 40 beste 2
(20 Wo.)

Weitere Alben

  • Haba Haba (1974)
  • Hei fara! Norske folkeviser (1974)
  • Oslo (1978)
  • Live at Sioux Falls (USA 1980)
  • Ballade! Ekstranummer (1980)
  • Tekst og musikk: Lillebjørn Nilsen (1986)
  • Sanger (1988)
  • Haba Haba (1995)
  • Byen med det store hjertet (Wiederveröffentlichung 2003)
  • Tilbake (Wiederveröffentlichung 2003)
  • Portrett (Wiederveröffentlichung 2003)

Singles

Jahr Titel
Album
Charts[13] Anmerkungen
NorwegenNorwegen NO
1973 Barn av regnbuen
Portrett
1
(21 Wo.)
1974 Haba, Haba
Og Fia hadde sko
6
(6 Wo.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Lillebjørn Nilsen. In: Norsk biografisk leksikon. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  2. 2,0 2,1 Nilsen, Lillebjørn. In: ballade.no. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  3. 3,0 3,1 3,2 Lillebjørn Nilsen. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  4. Anders R. Christensen: Lillebjørn Nilsen fikk stå på scenen med Pete Seeger. In: Aftenposten. 28. Januar 2014, abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk bokmål).
  5. 5,0 5,1 Arkiv: Lillebjørn Nilsen. In: spellemann.no. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  6. 6,0 6,1 The Fritt Ord Tribute 1987: Lillebjørn Nilsen. In: frittord.no. Abgerufen am 10. Juni 2022 (english).
  7. Arkiv: Ballade. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  8. Arkiv: Lillebjørn med venner. In: spellemann.no. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  9. Arkiv: Gitarkameratene. In: spellemann.no. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  10. Zehntausende Norweger singen gegen Breivik. Frankfurter Rundschau. Abgerufen am 4. April 2016.
  11. 11,0 11,1 Tildelinger av ordener og medaljer. In: Kongehuset. Abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  12. Marianne Lind og Lillebjørn Nilsen får St. Hallvard-medaljen. (PDF) In: Oslo Kommune. 4. April 2017, abgerufen am 10. Juni 2022 (norsk).
  13. 13,0 13,1 Chartquellen: NO
  14. Auszeichnungen für Musikverkäufe: NO
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lillebjørn Nilsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.