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Liste der Stolpersteine in Lutherstadt Eisleben

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Die Liste der Stolpersteine in Lutherstadt Eisleben enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Lutherstadt Eisleben verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Eislebenlebten und wirkten. Zwischen 2008 und 2014 wurden insgesamt 16 Steine an sechs Adressen verlegt.

Liste der Stolpersteine

f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

Adresse Datum der Verlegung Person Bild Bild des Hauses
Freistraße 23
Julius Moses, Johanna Moses geb. Wolff und Siegfried Samuel Moses, Freistraße 2351.53115911.547172
25. Januar 2012 Julius Moses (1882–1942)

Julius Moses wurde in Eisleben geboren und arbeitete zunächst im Wollwaren-Geschäft seiner Eltern. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst weiter im elterlichen Geschäft und wechselte 1930 in ein Kaufhaus. Nach dessen „Arisierung“ wurde er spätestens im November 1938 entlassen. 1941 musste er mit seiner Familie in ein Judenhaus umziehen und Zwangsarbeit verrichten. Am 15. April 1942 mussten sie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo Julius Moses gleich nach seiner Ankunft zwei Tage später ermordet wurde.[1]

Johanna Moses geb. Wolff (1887–1942)

Johanna Moses stammte aus Woldenberg (Neumark). 1941 musste sie mit ihrer Familie in ein Judenhaus umziehen und Zwangsarbeit verrichten. Am 15. April 1942 mussten sie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo Johanna Moses gleich nach ihrer Ankunft zwei Tage später ermordet wurde.[1]

Siegfried Samuel Moses (1925–1942)

Siegfried Samuel Moses wurde in Eisleben geboren. 1941 musste er mit seiner Familie in ein Judenhaus umziehen und Zwangsarbeit verrichten. Am 15. April 1942 mussten sie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert. Bei einem Zwischenhalt in Lublin wurde Siegfried Samuel Moses von seinen Eltern getrennt und zum Arbeitseinsatz ins KZ Majdanek verbracht. Dort wurde er am 27. September 1942 ermordet.[1]

Geiststraße 6
Alfred Katzenstein und Pauline Katzenstein geb. Gutmann, Geiststraße 651.52369311.553231
8. Mai 2014 Alfred Katzenstein (1882–1942)

Alfred Katzenstein stammte aus Eisleben und arbeitete hier als Viehhändler. 1941 musste er mit seiner Frau in ein Judenhaus umziehen und Zwangsarbeit verrichten. Am 15. April 1942 mussten sie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[1]

Pauline Katzenstein geb. Gutmann (1887–1942)

Pauline Katzenstein stammte aus Niederwerrn. 1941 musste sie mit ihrem Mann in ein Judenhaus umziehen und Zwangsarbeit verrichten. Am 15. April 1942 mussten sie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Die beiden Töchter der Katzenbergs überlebten den Krieg[1]

Lutherstraße 25
Gustav Mosbach und Hedwig Mosbach geb. Block, Lutherstraße 2551.52715711.54884
10. Juni 2009 Gustav Mosbach (1877–1942)

Gustav Mosbach stammte aus Hörde. Zwischen 1898 und 1901 war er als jüdischer Religionslehrer in Castrop-Rauxel und Westerkappeln tätig, von 1902 bis 1906 in Schönebeck (Elbe). 1925 kam er nach Eisleben und wurde dort Kantor der israelitischen Gemeinde. Während der Novemberpogrome 1938 wurde seine Wohnung demoliert und Gustav Mosbach in KZ Buchenwald verschleppt. 1941 mussten er und seine Frau in ein Judenhaus umziehen. Trotz seines Alters musste Gustav Mosbach Zwangsarbeit leisten. Am 15. April 1942 musste das Ehepaar in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[2]

Hedwig Königsberger geb. Block (1880–1942)

Hedwig Mosbach wurde in Westerkappeln geboren. 1941 mussten sie und ihr Mann in ein Judenhaus umziehen. Am 15. April 1942 musste das Ehepaar in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[2]

Markt 39
Ludwig Königsberger, Jenny Königsberger geb. Eckstein und Marietta Königsberger, Markt 3951.52776211.549118
22. November 2008 Ludwig Königsberger (1891–1942)

Ludwig Königsberger stammte aus Eisleben. Er studierte Rechtswissenschaft und arbeitete nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg in seiner Heimatstadt als Rechtsanwalt und Notar. Er war lange Zeit für die Rote Hilfe Deutschlands tätig. 1933 wurde ihm die Anwalts-Lizenz entzogen. Während der Novemberpogrome 1938 wurden er und seine Familie zum Straßen kehren gezwungen. Am 15. April 1942 musste die Familie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[3]

Jenny Königsberger geb. Eckstein (1895–1942)

Jenny Königsberger stammte aus Berlin. Während der Novemberpogrome 1938 wurden sie und ihre Familie zum Straßen kehren gezwungen. Am 15. April 1942 musste die Familie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[3][4]

Marietta Königsberger (1925–1942)

Marietta Königsberger war die Tochter von Ludwig und Jenny Königsberger. Während der Novemberpogrome 1938 wurden sie und ihre Familie zum Straßen kehren gezwungen. Darüber hinaus wurden Marietta Königsberger die Haare abgeschnitten und sie mit einem Schild mit der Aufschrift „Ich bin eine Judensau“ zur Schau gestellt. Am 15. April 1942 musste die Familie in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 1. Juni 1942 wurden sie deportiert und zwei Tage später im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[3]

Markt 47
Hans Joachim Mendelsohn, Lina Mendelsohn geb. Plaut und Gerhard Mendelsohn, Markt 4751.52814711.547369
9. November 2010 Hans Joachim Mendelsohn (1896–1941)

Hans Joachim Mendelsohn wurde in Eisleben geboren und diente im Ersten Weltkrieg als Soldat. 1929 übernahm er in seiner Heimatstatt ein Zigarrengeschäft. Ab Juni 1940 musste er in Halle (Saale) Zwangsarbeit leisten. Später zog er offenbar zur Familie seiner Frau nach Frankfurt. Von dort aus wurde er am 12. November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[5]

Lina Mendelsohn geb. Plaut (1900–1941)

Lina Mendelsohn stammte aus Frankfurt am Main. Später zog sie offenbar zurück zu ihrer Familie nach Frankfurt. Von dort aus wurde sie am 12. November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[5]

Gerhard Mendelsohn (1935–1941)

Gerhard Mendelsohn wurde in Eisleben geboren 1940 zog er offenbar mit seinen Eltern zur Familie seiner Mutter nach Frankfurt. Von dort aus wurde er am 12. November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet.[5]

Rammtorstraße 49
Jacob Bratel, Martha Bratel geb. Goldstein und Gerhard Bratel, Rammtorstraße 4951.52661411.545247
26. Juli 2010 Jacob Bratel (1869–1943)

Jacob Bratel stammte aus Lemberg und führte in Eisleben das von seinem Vater gegründete Geschäft für Woll-, Weiß- und Kurzwaren fort. 1912 war er Repräsentant der israelitischen Gemeinde. Während der Novemberpogrome 1938 wurden er und seine Frau im KZ Buchenwald interniert. 1941 mussten beide in ein Judenhaus umziehen und wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Am 15. April 1942 musste das Ehepaar in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 20. September 1942 wurden sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Jacob Bratel am 19. Januar 1943 zu Tode kam.[6]

Martha Bratel geb. Goldstein (1886–1943)

Martha Bratel stammte aus Eisleben. Während der Novemberpogrome 1938 wurden sie und ihr Mann im KZ Buchenwald interniert. 1941 mussten beide in ein Judenhaus umziehen und wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Am 15. April 1942 musste das Ehepaar in ein Altersheim nach Halle (Saale) umziehen. Am 20. September 1942 wurden sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach dem Tod ihres Mannes wurde Martha Bratel am 20. Januar 1943 nach Auschwitz verlegt und dort ermordet.[6]

Gerhard Bratel (1912–1944)

Gerhard Bratel gelang in den 1930er Jahren mit seinem Bruder Hans die Flucht nach Frankreich. Dort schloss er sich der Résistance an und wurde am 19. Juli 1944 von einem deutschen Soldaten erschossen. Sein Bruder überlebte den Krieg.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste der Stolpersteine in Lutherstadt Eisleben aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.