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Makedonische Bulgaren

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Dieser Artikel beschreibt die modernen bulgarischen Makedonier, nicht zu verwechseln mit den antiken Makedonen, den griechischen Makedoniern, der Mazedonischen Minderheit in Bulgarien oder der Bevölkerung Nordmazedoniens
Bulgarische Flüchtlingskolonne aus Makedonien (1914)

Als Makedonische Bulgaren[1] oder Mazedonische Bulgaren[2] (bulgarisch Македонски българи, oft auch nur Македонци/Makedonzi, deutsch Makedonier genannt) werden in Bulgarien im engeren Sinne die bulgarischen Flüchtlinge aus der Landschaft Makedoniens (→ Vilayet Manastır und Vilâyet Saloniki) im heutigen Norden Griechenlands (→ Griechisches Makedonien) und dem heutigen Nordmazedonien bezeichnet.[3][4]

Im weiteren Sinne bezeichnen sich in Bulgarien auch die bulgarischen Bewohner des heutigen bulgarischen Teils der Landschaft Makedonien als bulgarische Makedonier und bilden eine der sprachlichen Gruppen des Landes. Im historischen Kontext als makedonische Bulgaren wurden also die zahlreichen Mitglieder des Bulgarischen Exarchats und der bulgarischen Unierten Kirche in Mazedonien im frühen 20. Jahrhundert beschrieben.[5]

Mehrere Flüchtlingswellen (nach dem Ilinden-Preobraschenie-Aufstand (1903), nach den Verträgen von Sèvres und Neuilly-sur-Seine (1919), Lausanne (1922) sowie nach den Balkankriegen (1912–1913) und den Weltkriegen) dezimierten ihre Anzahl in den nichtbulgarischen Gebieten Makedoniens. Serbische Schätzungen für das Jahr 1913 für das Gebiet Vardar-Mazedonien gehen von einer Anzahl von 90.000, damals rund 10 % der Gesamtbevölkerung aus.[6] In der Periode nach dem Ersten Weltkrieg lebten über 100.000 als Flüchtlinge in Bulgarien.[7] Zusammen mit den bulgarischen Flüchtlingen aus Thrakien (→ Thrakische Bulgaren) stellen sie ein Viertel bis ein Drittel der heutigen bulgarischen Bevölkerung des Staates Bulgarien dar.[8] Weitere Flüchtlinge wanderten in die USA und Australien aus.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl.: Stefan Troebst: Das makedonische Jahrhundert. 2007 München, R. Oldenbourg Verlag; ISBN 978-3-486-58050-1, S. 153 und S. 442;
    Daniel Ziemann: Vom Wandervolk zur Grossmacht: die Entstehung Bulgariens im frühen Mittelalter (7.-9. Jahrhundert) in Band 43 von Kölner historische Abhandlungen, Böhlau Verlag Köln Weimar, 2007, S. 340;
    Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg: Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan in Band 97 von Südosteuropäische Arbeiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1996, S. 230;
    Hans-Dieter Döpmann: Kirche in Bulgarien von den Anfängen bis zur Gegenwart, Biblion Verlag, 2006, S. 56;
    Johannes Vollmer: Dass wir in Bosnien zur Welt gehören: für ein multikulturelles Zusammenleben, Verlag Benziger, 1995, S. 132
  2. Vgl.: Mehmet Hacısalihoğlu: Die Jungtürken und die Mazedonische Frage (1890–1918) in Band 116 von Südosteuropäische Arbeiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2003, u. a. S. 232;
    Friedrich Heyer: Die Orientalische Frage im kirchlichen Lebenskreis in Band 19 von Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa,
    Otto Harrassowitz Verlag, 1991, S. 278;
    Constantin D. Stanischeff [Konstantin Stanisev]: Die mazedonischen Bulgaren, Süddeutsche Monatshefte 26 (1929), H. 10, S. 721–723
  3. Stephan Thernstrom: Harvard Encyclopedia of American Ethnic Groups. 2 Auflage. Belknap Press of Harvard University, Cambridge 1980, ISBN 0-674-37512-2, S. 691 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  4. Ulrich Ammon, Peter H. Nelde, Klaus J. Mattheier: Minderheiten und Sprachkontakt. In: Sociolinguistica. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1990, ISSN 0933-1883, S. 143, OCLC 17864624 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  5. Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg: Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan. R. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56173-1, ISSN 0933-6850, S. 228 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  6. Wolf Dietrich Behschnitt: Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830–1914. Analyse und Typologie der nationalen Ideologie. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1980, ISBN 3-486-49831-2, S. 39.
  7. Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2004, ISBN 3-205-77193-1, S. 297.
  8. Ulrich Büchsenschütz: Nationalismus und Demokratie in Bulgarien seit 1989 in Egbert Jahn (Hrsg.): Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa. Band 2: Nationalismus in den Nationalstaaten, Verlag Nomos, 2009, ISBN 978-3-8329-3921-2, S. 573
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Makedonische Bulgaren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.