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Maroons

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Die Artikel Maroons und Cimarrón#Negro cimarrón überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. Fährtenleser (Diskussion) 10:05, 8. Jan. 2016 (CET)

Die Maroons (auch Marron, abgeleitet vom spanischen Cimarrón) sind von Plantagen geflohene Sklaven aus Subsahara-Afrika und ihre Nachfahren in Westindien, Mittel-, Süd- und Nordamerika.

Maroons auf Jamaika

Auf Jamaika vermischten sich die Maroons mit den indigenen Völkern, den Arawaks und Miskitos. Die von den Sklavenhändlern für die Zuckerrohr-Plantagen verfrachteten Afrikaner kamen vor allem aus dem heutigen Ghana und der Elfenbeinküste. Diese Sklaven sprachen überwiegend Akan, wie die Fante und Aschanti. Durch ihre gemeinsame Sprache konnten sie Kommunikationslinien zur Vorbereitung der Flucht von den Plantagen unterhalten und Allianzen bilden.

  • Anfang des 18. Jahrhunderts – Vereinigung verschiedener Maroon-Gruppen und Verhandlung mit den Briten
  • 1730 - 1739Erster Maroon-Krieg: Dieser bildete den Höhepunkt des bereits seit 1655 bestehenden Konflikts mit der englischen Kolonialmacht. Er endete 1739 mit einem Friedensvertrag, der den Maroons weitgehende Autonomierechte zugestand. Zu den Anführern der Maroons gehörten Granny Nanny und ihr Bruder Cudjoe. Durch ihre geschickten Guerilla-Taktiken und Führungsqualitäten konnten sich die Maroons gegenüber den britischen Militärs behaupten und zwangen sie letztlich zu einem Friedensvertrag. Die Jamaikaner machten sie in Liedern und Legenden unsterblich. Sie ist die einzige Frau auf der Liste der Nationalhelden von Jamaika. Außerdem ist die Maroon-Ansiedlung Nanny Town nordöstlich von Kingston in den Blue Mountains nach ihr benannt und ihr Abbild ist auf dem 500-Jamaika-Dollar-Schein verewigt.
  • 1760 – Aufstand der Coromantee, genannt Tacky’s Rebellion: Eine Gruppe Maroons unter der Führung von Tacky, der vor seiner Verschleppung aus Afrika Stammeshäuptling gewesen war, drang in der Nacht vor Ostermontag in den Hafen von Port Maria ein und erbeutete Musketen, Schießpulver und Kugeln. Als der Tag anbrach, hatten sich schon Hunderte angeschlossen. Sie zogen ins Landesinnere, zerstörten mehrere Plantagen und töteten deren Besitzer. Die Engländer schickten zwei komplette Kompanien hinter ihnen her, und am Ende wurde Tacky von hinten erschossen.
  • 1795Zweiter Maroon-Krieg: Zwei Maroons aus Trelawny Town wurden für einen (angeblichen) Diebstahl bestraft und in Montego Bay (angeblich) stark gedemütigt. Daraufhin wurde der Ruf nach Rache an den Leuten von Montego Bay laut. Der neue Gouverneur von Jamaika, der Earl of Balcarres, nahm die Sache ernst, rief das Kriegsrecht aus und entsandte ein Sonderkommando nach Trelawny Town, um die Nachschubbasis der Rebellen zu zerstören. Bei ihrer Ankunft war das gesamte Dorf jedoch schon dem Erdboden gleichgemacht. Auf dem Rückweg geriet das Sonderkommando in einen Hinterhalt und wurde vollkommen vernichtet.

Dies war der Auftakt zum Zweiten Maroon-Krieg. Er sollte noch fünf Monate dauern, während derer 300 Maroons aus den Bergen einer Übermacht von etwa 1500 ausgesuchten europäischen Soldaten und 3000 Milizionären standhielten. Der Earl of Balcarres musste schließlich einsehen, dass er den Maroons so einfach nicht beikommen konnte, und importierte einhundert Bluthunde aus Kuba. Als diese Neuigkeit bei den Maroons ankam, brach fast eine Panik aus. Sie hatten zwar bewiesen, dass sie im Cockpit Country einer Übermacht standhalten konnten, gegen diese furchterregenden Tiere jedoch, die sie auch im Busch aufspüren konnten, gab es keine Chance. Noch vor dem Eintreffen der Tiere bemühten sich die Maroons um Frieden.

Bis zum heutigen Tag sind die Maroons auf Jamaika autonom und haben ihre ursprüngliche Kultur bewahrt. Der Ort Accompong in den Bergen von St. Elizabeth, im Südwesten der Insel, kennt noch eine lebendige Gemeinschaft von ungefähr 600 Personen. Jedes Jahr, am 6. Januar, wird hier ein großes Festival zum Gedenken an den Tag der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit den Briten organisiert. Außerdem werden für Touristen Führungen durch den Ort angeboten. Insgesamt existieren noch etwa 7.000 Maroons in Jamaika. Sie leben hauptsächlich im Cockpit Country, einer schwer zugänglichen Karstlandschaft im Landesinneren.

Maroons in Kolumbien

Im Dorf Palenque de San Basilio bei Cartagena leben noch heute Maroons mit einer bantu-spanischen Kreolsprache, dem Palenquero.

Maroons in Brasilien

Marrons in Suriname

Dorf der Maroons am Suriname (1955)

Die Maroons von Suriname (Schreibweise in der ehemaligen niederländischen Kolonie: Marrons) sind Nachkommen von geflohenen Sklaven. Sie stammen ursprünglich überwiegend aus den heutigen Ländern Ghana, Benin, Togo und Angola.

Sie lebten und leben nach wie vor Seite an Seite mit den indigenen Einwohnern des Landes. Im Landesinneren bilden sie verschiedene Gemeinschaften und sind stammesmäßig organisiert. Die beiden größten Gruppen sind die:

Bei der letzten Volkszählung im Jahre 2012 gaben 117.567 Personen (21,7 % der Bevölkerung) an, zu einer dieser Gruppen zu gehören.

Maroons in Sierra Leone

Die ersten etwa 550 Maroons siedelten Ende des 18. Jahrhunderts als befreite Sklaven an die Küste von Sierra Leone über. Sie fanden ein Zuhause vor allem in der Maroon Town, einem heutigen Stadtteil der Hauptstadt Freetown. Besonders bekannt ist die St. John’s Maroon, eine nach ihnen benannte Kirche.[1]

Maroons in den Vereinigten Staaten

Virginia

Fugitive Slaves in the Dismal Swamp, Virginia, von David Edward Cronin, 1888

Im Marschland Great Dismal Swamp von Virginia und North Carolina siedelten die Great Dismal Swamp Maroons unter schwierigen Verhältnissen.

Florida

Gracia Real de Santa Teresa de Mose (Fort Mose), nördlich von St. Augustine, Florida, wurde 1738 von entflohenen Sklaven aus Carolina in damals spanischem Gebiet gegründet. Es wurde Teil der spanischen Befestigungsanlagen in Florida. Die Kultur der Bewohner war eine Mischung aus spanischen und afrikanischen Elementen.

Die Seminolen waren ein Stamm, der aus entkommenen Sklaven und den Überresten der lokalen indianischen Bevölkerung bestand.

Siehe auch

Literatur

  • E.K. Agorsah: Archaeology of Maroon heritage in Jamaica, Archaeology of Jamaica 2, 1990, 14–19.
  • Chris de Beet: De eerste Boni-oorlog, 1765-1778, Utrecht, Centrum voor Caraïbische Studies, Instituut voor Culturele Antropologie, Rijksuniversiteit 1984.
  • K. Deagan/D. MacMahon: Fort Mose: colonial America's black fortress of freedom, Gainesville, University Press 1995.
  • Sylviane A. Diouf: Slavery's Exiles: The Story of the American Maroons, New York, University Press 2016.
  • J. Landers: Gracia Real de Santa Teresa de Mose: a free black town in Spanish colonial Florida, American Historical Review 95, 1990, 9–30.
  • C.E. Orser Jr.: The archaeology of the African diaspora, Annual Review of Anthropology 27, 1998, 63–82.
  • E.J. Reitz: Zooarchaeological analysis of a free African community: Gracia Real de Santa Teresa de Mose, Historical Archaeology 28/1, 1994, 23–40.

Weblinks

 Commons: Maroon culture in Suriname – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maroons aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.