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Martin Jander

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Martin Jander (geboren am 21. Januar 1955 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Historiker, Politikwissenschaftler und Journalist. Einer seiner Schwerpunkte in Forschung und Publikationen ist die Geschichte der Opposition in der DDR.

Leben

Martin Jander wuchs in Freiburg, München, West-Berlin und Heidelberg auf. Er hat zwei jüngere Brüder, Andreas und Nikolaus Jander. Sein Vater war der Chemiker Joachim Jander und seine Mutter die Romanistin Renate Jander. Einer seiner Großväter war der Gaskriegsforscher Gerhart Jander[1]. Dessen Ehefrau, Johanna (Souchon) Jander, war mit dem Mörder Rosa Luxemburgs, Hermann Souchon[2] verwandt und zeit Ihres Lebens befreundet.

Martin Jander studierte Germanistik, Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren an der Freien Universität Berlin (FU). Während dieser Zeit knüpfte er in West-Berlin Kontakte zu Oppositionellen in der DDR und verfolgte deren Aktivitäten. 1984-1986 arbeitete er als Dozent für Gesellschaftspolitik und Geschichte der Gewerkschaftsbewegung an der DGB-Bundesschule in Hattingen, von 1989 bis 1990 als Gewerkschaftssekretär in der Abteilung Bildung beim ÖTV-Hauptvorstand. 1995 promovierte er mit seiner Dissertation zum Thema Formierung und Krise der DDR-Opposition[3] am Otto-Suhr-Institut.

Von 1990 bis 1995 arbeitete er an der FU als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Gewerkschaftsforschung des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung und von 1995 bis 2000 im Forschungsverbund SED-Staat. Seit 2001 ist er als freier Autor und Journalist tätig, unterrichtet deutsche und europäische Geschichte in den Berliner Programmen der Stanford University und der New York University sowie im European Studies Program der FU. Er forscht zur Geschichte des deutschen Linksterrorismus, ein Projekt, das bis 2017 von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur gefördert wurde.

Seine journalistischen Artikel sind in der TAZ, im Tagesspiegel, in HaGalil, bei starke meinungen[4] und in der Jüdischen Allgemeine erschienen.

Veröffentlichungen

Monografien
  • Theo Pirker über "Pirker" – Ein Gespräch, Marburg 1988[5]
  • Formierung und Krise der DDR-Opposition, Berlin 1996
Reiseführer
  • Berlin (DDR). Ein politischer Stadtspaziergang, Berlin 2003[6]
  • Berlin (Ost) 1945 - 1990, Halle 2015[7]
Herausgeberschaften
  • Mit Enrico Heitzer, Anetta Kahane und Patrice Poutrus: Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR, Schwalbach 2018 (2. ergänzte Auflage 2021)
  • Mit Enrico Heitzer, Anetta Kahane und Patrice Poutrus: After Auschwitz: The difficult Legacies of the GDR, New York 2021
  • Mit Anetta Kahane: Gesichter der Antimoderne. Gefährdungen demokratischer Kultur in der Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 2020
Bildungsmaterialien
  • Vorläufige Chronologie: Verfolgung, Opposition, Dissidenz und Verweigerung in der DDR. 1945 - 1990, in: Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 23/1997, Berlin 1997
  • Mit Esther Dischereit: 1./2. Mai 1933 – Dokumentensammlung zur Ausstellung von Anna Adam: Fenster schließend geöffnet, Broschüre des DGB Berlin-Brandenburg, Berlin 2003
  • Alltag in der DDR, in: Geschichte betrifft uns 4/2005, Aachen 2005
  • Medizin ohne Ethik, in: Geschichte betrifft uns 3/2008, Aachen 2008
  • Antisemitismus: erkennen und ächten, Unterrichtseinheit für Cornelsen Teach-Web, Aktualitätendienst Ethik, Februar 2008
  • Wiedervereinigung, in: Geschichte betrifft uns 3/2009, Aachen 2009
  • Mit Susanne Bressan: Terrorismus in der Bundesrepublik, in: Geschichte betrifft uns 5/2011, Aachen 2011
  • Mit Beate Niemann: NS-Verbrecher nach 1945 – Ein Beispiel: Bruno Sattler, in: Geschichte betrifft uns 6/2012, Aachen 2012
Mitarbeit an Internet-Geschichtsportalen
  • Chronik der Wende, Rundfunk Berlin Brandenburg 1994ff (online)
  • Mensch Einstein, Rundfunk Berlin Brandenburg 2005 (online)
  • FDGB-Lexikon, Friedrich Ebert Stiftung 2009 (online)
Buchbeiträge
  • Mit Bernd Rabehl, Werner Süß, Siegward Lönnendonker, Klaus Schröder: Arbeiterbewegung, Populismus und die neuen sozialen Bewegungen, in: Rolf Ebbighausen, Friedrich Tiemann (Hrsg.): Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland? Ein Diskussionsband zum sechzigsten Geburtstag von Theo Pirker, Opladen 1984, S. 145ff
  • Mit Thomas Voß: Die besondere Rolle des politischen Selbstverständnisses bei der Herausbildung einer politischen Opposition in der DDR außerhalb der SED und ihrer Massenorganisationen in den 70er Jahren, in: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Materialien der Enquete-Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland, Neun Bände in 18 Teilbänden, Baden-Baden 1995, Band VII, 1, S. 896ff
  • Walter Janka, in: Karl Wilhelm Fricke u. a.(Hrsg.): Opposition und Widerstand in der DDR, München 2002, S. 224ff.
  • Helmut Eschwege – "Fremd unter Meinesgleichen", in: Vito Palmieri u. a. (Hrsg.): Durch den Horizont sehen – Lernen und Erinnern im interreligiösen Dialog, Berlin 2005, S. 193ff.
  • Biogramme zu Rainer Eppelmann, Johanna Kalex, Thomas Klein, Vera Lengsfeld, Wolfgang Templin und Hansjörg Weigel, in: Ilko-Sascha Kowalczuk, Tom Sello (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen, Berlin 2006
  • Differenzen im antiimperialistischen Kampf. Zu den Verbindungen des Ministeriums für Staatssicherheit mit der RAF und dem bundesdeutschen Linksterrorismus, in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus, Hamburg 2006, Band 1, S. 696ff.
  • Horst Mahler, in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus, Hamburg 2006, Band 1, S. 372ff.
  • Mit Susanne Bressan: Gudrun Ensslin, in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus, Hamburg 2006, Band 1, S. 398ff.
  • "Zieht den Trennungsstrich, jede Minute" – Die erste Generation der RAF, in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF – Entmythologisierung einer terroristischen Organisation, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 657, Bonn 2006, S. 140ff.
  • Isolation oder Isolationsfolter. Die Auseinandersetzung um die Haftbedingungen der RAF Häftlinge, in: Nicole Colin u. a. (Hrsg.): Der "Deutsche Herbst" und die RAF in Politik, Medien und Kunst, Bielefeld 2008, S. 141ff.
  • "...die Herzen unserer Genossen sind scheinbar noch härter als Stein". – Zwei ungeklärte Todesfälle: Willi Kreikemeyer und Rudolf Feistmann, in: Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): "Das hat’s bei uns nicht gegeben!" – Antisemitismus in der DDR. Das Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2010, S. 44ff.
  • Kultur der Aufrechnung, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Ein Kampf um die Deutungshoheit: Anatomie des Streits um die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam, Berlin 2013, S. 125ff.
Artikel, Vorträge, Interviews
  • Mit Rainer Maischein: Wir, die Kinder der Mörder, in: Gewerkschaft Öffentliche Dienste Transport und Verkehr (Hrsg.): Judenmord und öffentliche Verwaltung, Stuttgart o. J. (1993), S. 16ff. (online)
  • Fallschirmjäger und Nachkriegspartisan – Nachruf auf Theo Pirker, in: express 1/1996, S. 8ff (online)
  • Mit Rainer Maischein: Renationalisierung gegen westliche Demokratie, Anmerkungen zu einer Rede Bernd Rabehls vor der pflichtschlagenden Burschenschaft "Danubia", in: Express 2/1999 (online)
  • Mit Andrei S. Markovits: Die antiamerikanische Kulturrevolution einiger 68er, in: konkret 10/2001, S. 24ff (online)
  • Rudolf Schottlaender – Zivilcourage in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften, in: Horch und Guck 38/2002, S. 29ff (online)
  • Vom Leninisten zum spirituellen Kritiker der Moderne, Buchrezension zu: G. Herzberg, K. Seifert: Rudolf Bahro, Berlin 2002, in: H/Soz/Kult vom 29. November 2002 (online)
  • Wir sind die Opfer. In der Neukonzeption der Gedenkstätten in Sachsen spiegelt sich ein altes Problem – das Verhältnis der DDR-Dissidenz zur Shoah, in: jungle world vom 11. Februar 2004 (online)
  • Waagschalen-Mentalität: Kontroverse Positionen zum Gedenkstättenstreit in Sachsen und zu einem vorläufig zurückgezogenen Antrag der CDU/CSU im Bundestag, in: DASH, Dossier 11, Erinnerungskultur (Sommer 2004).(online)
  • "Die östliche Seite des Täterlandes." Ein Gespräch mit Anetta Kahane über Rassismus und Antisemitismus in der DDR, in: jungle world vom 4. August 2004 (online)
  • Mitleid mit den Deutschen, Buchrezension zu: Hubertus Knabe, Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland. Berlin 2005, in: Der Tagesspiegel vom 2. Mai 2005, S. 7.
  • Die falschen Opfer, Buchrezension zu: Florian Schmaltz: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus, Göttingen 2005, in: die tageszeitung vom 7. Januar 2006 (online)
  • Einheitsgewerkschaft ohne Dischereit? Esther Dischereit, Kulturbeauftragte des DGB Bezirks Berlin-Brandenburg, streitet vor Gericht um ihre Wiedereinstellung., in: haGalil vom 17. Oktober 2006 (online)
  • German Leftist Terrorism and Israel: Ethno-Nationalist, Religious-Fundamentalist, or Social-Revolutionary? in: Studies in Conflict & Terrorism, Volume 38, 2015 – Issue 6 (Abstract)
  • Offene Geheimnisse. Die Zeitgeschichtsschreibung in der Bundesrepublik Deutschland und der nichtstaatliche Terrorismus nach 1945, Vortrag auf der Konferenz „From Entebbe to Mogadishu: Terrorism in the 1970s and its History, Memory and Legacy“ im Januar 2017 an der Hebrew University Jerusalem (online)
  • Legenden um Entebbe, Buchrezension zu: Markus Mohr (Hrsg.), Legenden um Entebbe, Münster 2016, in: haGalil vom 23. Januar 2017 (online)
  • Herausgegriffene Einzelfälle, Buchrezension zu: Niklas Frank, dunkle seele – feiges maul, Bonn 2016, in: haGalil vom 10. Juli 2017 (online)
  • Die RAF und der Staat Israel, Vortrag für die Heinrich-Böll-Stiftung Saar am 28. September 2017 (Youtube)
  • Anetta Kahane, Konrad Weiß und die "nachholende Revolution", Vortrag für die Deutsch Israelische Gesellschaft Berlin Brandenburg am 14. Oktober 2019 (online)
  • Unvollendete Republik oder die Fortführung des Historikerstreits in der vereinigten Bundesrepublik, in: Wissen Schafft Demokratie – Schriftenreihe des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft 07/2020, Jena 2020, S. 194 - 205 (online)
  • Toleranz macht Schule, Teilnahme am Forum des Zentrums für Lehrerinnen Bildung der Universität Köln am 4. September 2020 (online)
  • Die israelfeindliche Politik der DDR, Vortrag für die Deutsch Israelische Gesellschaft Stuttgart am 8. November 2020 (online)
  • Terror gegen die Amadeu Antonio Stiftung, Artikel für haGalil.com am 14. Februar 2021 (online)

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin Jander aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.