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Martin Wenick

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Martin Wenick

Martin Wenick (geb. 1940; gest. 2020), Vorkämpfer für Juden in der Sowjetunion

Leben

tachles-Newsletter vom 15. Mai 2020:

Vorkämpfer für Juden in der Sowjetunion: Martin Wenick verstorben

Geboren in eine säkulare jüdische Familie in New Jersey, hat Martin Wenick an der elitären Brown University in Rhode Island Geschichte studiert und ein lebenslanges Interesse an Russland entwickelt. Wenick lernte die Sprache und verbrachte 1960 einen kurzen Studienaufenthalt in Moskau. Nach dem Abschluss trat er 1962 in das State Department ein. Eine 27-jährige Karriere brachte ihn 1970-74 erneut nach Moskau, wo er auf die Not der Juden in der Sowjetunion aufmerksam wurde. Das Regime erhöhte nach den Nahostkriegen von 1967 und 1973 den Druck auf die als «Zionisten» und Staatsfeinde verteufelten Juden, verwehrte diesen aber eine Ausreise.

Die Nixon-Regierung strebte damals jedoch eine Annäherung an Moskau an und ignorierte diese Problematik. Wenick setzt sich über die offizielle Linie hinweg und traf «Refusenicks», also systemkritische Juden. Von Kollegen und Zeitzeugen als warmherziger und energischer Mann geschildert, schmuggelte er dabei sogar Kontakte in seinem Dienstwagen für private Gespräche in die US-Botschaft.

Wenick trat 1989 in den Ruhestand und übernahm den Vorsitz der Hilfsorganisation «National Conference for Soviet Jewry». Drei Jahre später wurde er Geschäftsführer der traditionsreichen «Hebrew Immigrant Aid Society» (HIAS), die eine tragende Rolle bei der Ansiedlung von 140.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in den USA gespielt hat.

Bis zu seiner Pensionierung 1998 hat sich Wenick als unermüdlicher Advokat und Helfer von Flüchtlingen und Zuwanderern aus aller Herren Länder bewährt. Am 7. Mai erlag er in Washington Covid-19. Er hinterlässt seine langjährige Gattin Alice Tetelman.

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