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Maschhad
Maschhad | ||
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Der Imam-Reza-Schrein in Maschhad | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Iran | |
Provinz: | Razavi-Chorasan | |
Koordinaten: | 36° 18′ N, 59° 36′ O36.297559.606388888889995Koordinaten: 36° 18′ N, 59° 36′ O | |
Höhe: | 995 m | |
Einwohner: | 2.567.243[1] (2012) | |
Zeitzone: | UTC+3:30 | |
Webseite: | www.Mashhad.ir | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Mohammad Pejman |
Maschhad (eingedeutscht Meschhed oder Masched, an englischer Aussprache angelehnt auch Mashad persisch مشهد /mæʃˈhæd/) ist die Hauptstadt des iranischen Bundesstaates Razavi-Chorasan und die zweitgrößte Stadt Irans. Sie liegt 850 km östlich von Teheran auf einer Höhe von rund 985 m am Fluss Kaschaf.
Maschhad gilt als eine der sieben heiligen Stätten des schiitischen Islams, weil dort die heilige Gouharschad-Moschee liegt. Die Stadt ist ein politisches und religiöses Zentrum; jährlich besuchen sie mehr als 100.000 schiitische Pilger. Die besondere religiöse Bedeutung Maschhads für den Iran ergibt sich aus der Tatsache, dass der hier beerdigte (achte) Imam Reza der einzige der zwölf schiitischen Imame ist, dessen Grabmal sich auf iranischem Boden befindet.
Die Stadt ist durch die Eisenbahn mit Teheran verbunden und besitzt einen Flughafen. Sie liegt in einer landwirtschaftlich geprägten Region. Hauptprodukte sind Wolle und die daraus hergestellten Teppiche. In der Stadt gibt es auch eine Universität.
Geschichte
Die Stadt wurde um das Jahr 823 gegründet. Der Name (arabisch „Ort des Märtyrers“) entstand, weil dort das Grabmal des achten schiitischen Imams Ali ibn Musā ar-Rezā liegt, der dort der schiitischen Überlieferung zufolge auf Geheiß des Kalifen al-Ma'mun vergiftet wurde. Davor war die Stadt ein eher unbedeutendes Dorf mit dem Namen Sanābād, das sich nach dem Tod des Imams zu einer wichtigen Wallfahrtsstätte entwickelte. Ein Heiligtum zu Ehren des Imams wurde errichtet, das heute eine der reichhaltigsten Sammlungen von Kunst- und Kulturgütern des Iran beherbergt. Verschiedene theologische Schulen des schiitischen Islam nahmen von hier ihren Ausgang.
Neben ihrer religiösen Bedeutung als Heiligtum des schiitischen Islam kam der Stadt in der Vergangenheit auch große politische Bedeutung zu, als der persische Herrscher Nadir Schah, der von 1736 bis 1747 regierte, die Stadt zu seiner Hauptstadt machte.
Obwohl hauptsächlich von Moslems bewohnt, gab es in der Vergangenheit einige religiöse Minderheiten in Maschhad, hauptsächlich Juden, die im Jahr 1839 gewaltsam zum Islam bekehrt wurden. Sie wurden bekannt als Dschadid al-Islam („Neulinge im Islam“). Äußerlich passten sie sich der islamischen Lebensweise an, bewahrten jedoch häufig heimlich ihren Glauben und ihre Traditionen.
Die Stadt profitierte durch ihre Lage an der Seidenstraße. So war sie ein Handelspunkt auf dem Weg zwischen West und Ost. Die Verkehrsanbindung durch die Seidenstraße half der Stadtentwicklung wie auch für Pilger attraktiv zu werden.
Für die politische Atmosphäre Maschhads waren in der jüngeren Vergangenheit insbesondere die Massendemonstrationen im Mai 1992 kennzeichnend. Sie erfolgten aus dem Widerstand gegen den Abriss von informell errichteten Baracken. Ein Bombenattentat auf den Imam-Reza-Schrein erfolgte am 20. Juni 1994, bei dem 26 Personen getötet wurden. Dafür verantwortlich zeichnete die Volksmudschahedin Iran (MKO) unter der Führung von Mehdi Nahvi, die damit an den Jahrestag ihrer Gründung am 20. Juni 1981 erinnern wollte.
1998 und 2003 kam es zu Studentenunruhen nach gleichen Vorgängen in Teheran.
Für das Jahr 2017 hat die ISESCO Maschhad zur Hauptstadt der Islamischen Kultur der asiatischen Region ernannt.
Bevölkerung
Maschhad hat über 2,5 Millionen Einwohner mit hauptsächlich iranischer, arabischer und afghanischer Herkunft, sowie eine große kurdische Minderheit.
Verkehr
Bahnstrecken der Iranischen Eisenbahn verbinden Maschhad mit Teheran (Bahnstrecke Garmsar–Maschhad), Turkmenistan und Bandar Abbas (Nord-Süd-Bahn).
Dem Luftverkehr dient der Flughafen Maschhad International. Die internationalen Flugverbindungen bestehen vornehmlich in Nachbarländer und auf Grund der Rolle als Pilgerziele in islamische Länder.
Im Nahverkehr der Stadt gibt es seit einigen Jahren eine Stadtbahn, die derzeit über zwei Linien verfügt und auch den Flughafen der Stadt anbindet.[2]
Klimatabelle
Maschhad | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Maschhad
Quelle: weather.ir; wetterkontor.de
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Hochschulen
- Firdausi-Universität Maschhad
- Maschad-Universität der Medizinwissenschaften
- Islamische Azad-Universität Maschhad
- Comprehensive University of Applied and Practical Sciences, Khorasan
- Imam-Reza-Universität
- Sadschad-Institut der Höheren Bildung
Söhne und Töchter der Stadt
- Reza Abbasi (1570–1635), Miniaturmaler und Kalligraph
- Mohammed Ali Abtahi (* 1958), persischer Geistlicher und Politiker
- Nasir ad-Din at-Tusi (1201–1274), Theologe, Philosoph, Mathematiker, Astronom, Arzt
- Mehdi Akhavan-Sales (1928–1990), Lyriker
- Ghazaleh Alizadeh (* 1947–1996), Dichterin und Schriftstellerin
- Anousheh Ansari (* 1966), US-amerikanische Unternehmerin und Multimillionärin
- Ali as-Sistani (* 1930), schiitischer Geistlicher im Irak
- Chodadad Azizi (* 1971), Fußballspieler
- Mohammad-Resa Schadscharian (* 1940), größter lebender Vertreter der traditionellen persischen Musik
- Mohammad-Taqi Bahar (1884–1951), Dichter und Gelehrter
- Ali Chamene’i (* 1939), religiöser Führer Irans (Oberster Rechtsgelehrter)
- Esmā’il Cho’i (* 1938), Philosoph und Schriftsteller
- Reza Enayati (* 1976), Fußballspieler
- Firdausi (um 940–1020), Verfasser des Heldenepos Schāhnāme, einem grundlegenden Bestandteil der persischen Kultur
- Reza Ghoochannejhad (* 1987), Fußballspieler
- Abbās Hakim (* 1934), Hochschullehrer, Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker
- Kourosh Khani (* 1989), Autorennfahrer
- Nemat Mirzazadeh (* 1936), Dichter (Pseudonym: M. Āsarm)
- Alireza Nikbakht Vahedi (* 1980), Fußballspieler
- Rafi Pitts (* 1967), britisch-iranischer Filmregisseur
- Hossein Sabet (* 1950), Teppichhändler, Verleger und Hotelier
- Ali Schariati (1933–1970), Soziologe und Publizist, geboren im Vorort Mazinan
Sport
Abu Moslem Mashhad ist der einzige Fußballverein in Maschhad, der in der höchsten iranischen Liga (IPL) spielt.
Städtepartnerschaften
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt Maschhad (persisch)
- Stadtbahn von Maschhad (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ [ (Link nicht mehr abrufbar)]
- ↑ HaRakevet 112 (März 2016), 112:07 Other Middle East Railways, A. Iran (viii) Mashhad Airport Metro Link Opens, S. 18.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maschhad aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |