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Mauricio Rosenmann Taub

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Mauricio Rosenmann Taub 1980

Mauricio Rosenmann Taub (* 1932 in Santiago) ist ein chilenischer Komponist und Schriftsteller.

Er studierte Klavier und Komposition in Santiago, wo er mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, u. a. mit dem Orrego Carvallo-Preis der chilenischen Universität. Als DAAD-Stipendiat setzte er seine Studien in Stuttgart und Freiburg fort. Dann wechselte er nach Paris in die Klasse Olivier Messiaens am Konservatorium. Parallel dazu arbeitete er beim französischen Rundfunk in der «Groupe des Recherches Musicales». An der Sorbonne studierte er Musikwissenschaft und Sprachwissenschaft. Unterstützt durch den Sprachwissenschaftler André Martinet bekam er ein Stipendium der französischen Regierung. Rosenmann schloss das Studium bei Messiaen mit dem premier prix ab. Er kehrte nach Freiburg zurück und legte an der Freiburger Musikhochschule das Kompositionsexamen (Reifeprüfung für Komposition- und Musiktheorie) bei Wolfgang Fortner ab. An derselben Hochschule bekam er eine Dozentur. 1974 wurde er als Professor für das Hauptfach Musiktheorie an die Folkwang-Hochschule Essen berufen, wo er bis 1999 tätig war.

Werk

Mauricio Rosenmann Taub 2008

In den Kompositionen von Rosenmann werden besondere Verfahren der Alteration entwickelt (vgl. in Literatur das Interview in der Deutschen Welle). In den rein instrumentalen Werken «kündigt sich eine zunehmende Ausformulierung des Sichtbaren an.» (Stefan Fricke, KDG-Lexikon, 1997). Seine Arbeiten für Klavier und für Kammerensemble sind in mehreren europäischen Ländern und in Chile aufgeführt worden; die Bühnenwerke hauptsächlich in Deutschland und in der Schweiz, so Maquinación für Kammerensemble mit einer Flippermaschine als Solist (1979–1980); Frankenstein-OperAzione (1992) über Texte von Mary Shelley mit dem Andante von Mozart KV 545 als cantus und Solomisazione – Opera per una persona sola (1997).
«Für Mauricio Rosenmanns Textherstellung ist das Junktim von Schrift/Sprache und ihrer graphischen Realisation zentral.»[1] 1960 erschienen einige seiner Gedichte in einer Freiburger Zeitschrift. 1969 wurde das Buch los paraguas del no veröffentlicht. Bis 2012 folgten zwölf andere Bücher, die meisten auf spanisch, sowie verschiedene Essays. Eugen Gomringer: «Man schärft dabei Auge und Gehör und nimmt etwas wahr, das von weither kommt und weit in die Zukunft weist.»[2]. «Er verwirklicht universale Poesie.»[3] In Disparación (2006-07), Solo por ser usted (2009-10) und Modulación (2011-12) wird versucht, das musikalische Intervall und die klangliche oder graphische Ähnlichkeit bestimmter Worte in einem gewissen Zusammenhang zu sehen. Raúl Zurita, Nationalpreisträger für Literatur der Republik Chile: «Mauricio Rosenmann führt uns in jenes Lebensalter zurück, in dem Geste, Grafik und Klang noch keine separaten Ausdrucksformen bildeten. Seine Gedichte erschließen sich, noch bevor man sie liest, und sie lesen sich, bevor man irgendeinen Gedanken fassen kann, als hätten wir plötzlich das künftige Gedächtnis der Sprache vor uns, das Reservoir jener Zeichen, die das unweigerliche Missverstehen überleben, das den Worten von jeher anhängt.» (übers. Sigrid Konrad).[4] Stefan Fricke: «Das Œuvre Rosenmanns erscheint als […] gesamtkünstlerisches Labyrinth, in dem einzelne Ariadnefäden fortgesponnen werden, die fast immer zu vergangenen Gabelungen zurückführen.» (KDG, 1997).

Werkauswahl (Musik)

  • fasolauta für Flöte, Klavier, Synthesizer und Tonband (1973–1976)
  • Hija mia (Meine Tochter), «Wig-lid» von Dora Taub für Mezzosopran, Engl. Horn, Viola, Harfe und Klavier, Eva Rosenmann Taub gewidmet (Instrumentation: M. Rosenmann) [1]
  • vis-à-vis für zwei Klaviere und einen Pianisten (1977), Pfau-Verlag
  • Maquinación für Solo-Flipper und Kammerensemble, Rollen-Musik (1979–1980), ISBN M-50085-008-3
  • Frankenstein-OperAzione für Software-Solo, Darsteller, Sänger, Sprechchor, Instrumentalisten, Workstation und Tonband (1992)
  • Ground per pianoforte e basso profondo (Konzertflügel und Keyboard) (1996)
  • Scenata (szenische Sonaten) – vier szenische Sonaten für Darsteller, eine Sängerin und Kammerensemble (1994–1997)
  • Solomisazione – Opera per una persona sola (1997–2002)
  • Sirenata für zwei Flöten, Klavier, eine Sängerin/Sprecherin und Tonband (2006), Renate Greiss-Armin gewidmet. Aufnahme der Fassung für eine Flöte von Spielern des e-mex-Ensembles [2]
  • Madam Czerny für Klavier solo (2007-08), Pfau-Verlag, ISSM: M-50085-056-4
  • Pour les vingt doigts für Klavier und Celesta, zweihändig (2012–2018)

Werkauswahl (Lyrik)

Theorie und Unterricht

  • Lieder ohne Ton – Anmerkungen zu Federico Mompou, «Canción»; Ralf R. Ollertz, «Toy Tô»; Carlos Saura, «Cría Cuervos»; Frédéric Chopin, «Préludes», Saarbrücken 1995
  • Die Entstellung als Analyse- und Kompositionsverfahren, Sonderdruck aus der Zeitschrift «Musiktheorie», 14. Jahrg., Heft 4, 1999. Dieses Essay beendet das Kompositionsprojekt Entwebernung mit Studenten der Folkwang Hochschule anhand der Klaviervariationen op. 27 von Anton Webern. Aufführungen und Analysen: Essen, 1993; Dortmund, 1994 (spektakel-festival); Stuttgart, 1997 (Fachtagung Musiktheorie). Besprechung von François Förstel in der Zeitschrift ME-me (Musik Experimentell) Nr. 5, Reutlingen 1997, S. 39–41.
  • Ton- und Fingersatz im Finale der h-Moll-Sonate op. 58 von Chopin und in Ondine von Ravel. «Musiktheorie», 19. Jahrg., Heft 2, 2004
  • Irrealer Klang – irrealer Satz. Einige Bemerkungen über den Anfang von Tristan und über zwei Préludes von Chopin. «Musiktheorie», 19. Jahrg., Heft 2, 2004

Weblinks

Literatur

  • Stefan Fricke: Mauricio Rosenmann Taub, in: «Komponisten der Gegenwart», KDG, hrsg. von Hanns-Werner Heister. – München : Edition Text u. Kritik, 1992 ff.
  • ders.: Zu den Sehtextbüchern von Mauricio Rosenmann, in: «Positionen 42», Beiträge zur Neuen Musik, Februar 2000
  • Ramón Gorigoitía: Mauricio Rosenmann und seine Ästhetik der Alteration – Interview in der Deutschen Welle, 1998 [4]
  • Raúl Zurita: Modulación von Mauricio Rosenmann (8. Januar 2013, «Centro Cultural Gabriela Mistral», Santiago) – Buchvorstellung mit den Schriftstellern Felipe Cussen, Alfonso Mallo und dem Verfasser [5]
  • Felipe Cussen: Entrevista a Mauricio Rosenmann Taub: De todos los modos posibles [6]
  • Paul Guillén: Entrevista a Mauricio Rosenmann Taub [7]
  • César Díaz-Muñoz Cormatches: Paraguas para lágrimas, en La Prensa (Santiago, 12 de octubre de 1971). [8]

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mauricio Rosenmann Taub aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.