Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Miete (Haufwerk)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eine Zuckerrübenmiete, unabgedeckt
Große Eisenerzmieten in Dampier, West-Australien
Unregelmäßige Haufwerke aus Kohle, Illawara Coke Company, New South Wales, Australien

Eine Miete (von lat. mēta „Kegel“ [1]; regional Reib) bezeichnet eine bestimmte Lagerform von Schüttgütern.

Eigenschaften

Mieten lassen sich kontrolliert aufschütten und bilden stabile Haufwerke (Haufen). Über die einfache Form lässt sich über Volumen und Dichte das Gewicht der Miete leicht abschätzen. Unregelmäßige Haufwerke neigen zu Instabilitäten (Hangrutschungen) und besitzen keine einfachen geometrischen Formen, was eine Abschätzung von Volumen und Gewicht erschwert.

Anwendungsbereiche

Im Bergwerks- und Hüttenwesen werden große Mengen von Erz oder Kohle häufig in Form von Mieten gelagert; eine ähnliche Lagerungsform in größerem Umfang ist die Halde.

In der Abfallwirtschaft werden Kompostabfälle zu Mieten aufgeschüttet, um eine optimale Kompostierung zu gewährleisten.[2]

Im Erdbau wird der abgetragene Oberboden in Mieten gelagert. Die Höhe bzw. die Breite der Mieten ist begrenzt, sodass der Oberboden nicht zu stark verdichtet wird und die darin enthaltenen Bodenlebenwesen nicht verenden. Im Bayerisch-Schwäbischen Raum wird diese Form der Oberbodenlagerung auch als Schlaue (von mhd. slouwe (f.) „Spur, Fährte“, später Verwendung für dicke Heureihen vor dem Aufladen) bezeichnet.

Gartenbau und Landwirtschaft

Im Gartenbau werden Mieten zur Winterlagerung von Obst und Gemüse, beispielsweise von Wurzelgemüse wie Möhren, Kartoffeln, Kohlköpfen, aber auch Äpfeln verwendet. Häufig sind dies doppelwandige Holzkisten, in denen die Früchte zusammen mit Sand, Torf oder Stroh vor Licht und Kälte geschützt gelagert werden. Die Früchte bleiben so über Monate hinweg haltbar. Voraussetzung ist, dass nur einwandfreie Exemplare (ohne Faulstellen) eingemietet werden: Eine angefaulte Frucht kann den gesamten eingemieteten Bestand verderben. In der Regel werden die Früchte nicht oder nur grob von anhaftender Erde gereinigt, da diese Erdkruste die Oberflächen unter anderem unempfindlicher gegen Schimmelpilze macht.

In der Landwirtschaft werden insbesondere Zuckerrüben direkt nach der Ernte erst in langen Reihen am Ackerrand, den sogenannten Rübenmieten aufgehäuft. Die Rüben werden je nach Witterung oft mit Stroh, seltener mit Erde oder Planen abgedeckt, damit kein Frost in sie ziehen kann. Werden die Rüben dann in der Zuckerfabrik benötigt, werden sie zur Weiterverarbeitung mit einem Rübenreinigungslader aufgenommen und anschließend mit LKW oder Traktoren und Anhängern vom Feld gebracht.

Für die Feldlagerung von Trockenfutter wurden Diemen errichtet.

Unterirdisch angelegte Erdmieten nennt man Vorratsgrube.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Miete – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. M. Stowasser, M. Petschenig, F. Skutsch, R. Pichl, H. Reitterer, E. Sattmann, J. Semmler, K. Smolak, W. Winkler: Der Kleine Stowasser: Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch. Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, Wien, 2. Auflage 1987, ISBN 3-209-00225-8
  2. Kranert, M.; Cord-Landwehr, K.: Einführung in die Abfallwirtschaft. 4. aktual. u. erw. Aufl., Teubner Verlag, Wiesbaden u. a., 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Miete (Haufwerk) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.