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Milo Moiré

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Milo Moiré

Milo Moiré (geboren 1983)[1] ist das Pseudonym einer Schweizer Performancekünstlerin aus Luzern.[2] Ihr Kunstkonzept beruht unter anderem auf der Präsentation ihres nackten Körpers im Umfeld internationaler bekannter Kunstausstellungen und -messen. Damit erzielt die Künstlerin mit dem Stilmittel der Provokation bei einem bestimmten Publikum eine meist verstörende, irritierende Wirkung und grosse Aufmerksamkeit in den Medien. Ihr Künstlername Moiré leitet sich von dem sogenannten Moiré-Effekt ab, der durch die Überlagerung verschiedener gerasterter Bilder entsteht. Sie schreibt, dass ihr Kunstkonzept aus der Absicht bestehe, „kulturell eng gerasterte Muster kollidieren [zu lassen], um eine neue Struktur zu gewinnen“.[3]

Beruflicher Werdegang

Milo Moiré hat nach eigenen Angaben spanisch-slowakische Wurzeln. Ursprünglich wollte sie Malerin werden, inspiriert durch Werke von Francis Bacon, HR Giger, Frida Kahlo, Käthe Kollwitz, Maria Lassnig und Edvard Munch. In ihrer Jugend spielte sie Tennis. Sie besuchte nach der Sekundarschule das Lehrerseminar in Luzern, das sie 2001 abschloss. Sie arbeitete beim Chamer Modelagenten Charly Werder als Modell und wurde zur Miss Bodensee international gewählt.[2]

Später studierte sie Psychologie an der Universität Bern und erwarb 2011 den Master-Abschluss. 2007 brachte ein Radiointerview mit der jugoslawischen Performancekünstlerin Marina Abramović sie dazu, eigene Konzepte zur Performancekunst zu entwickeln. Dabei beschäftigte sie sich auch mit pornografischen Inhalten der modernen Kunst, wie sie bei den Lost-Girls-Comics von Alan Moore zu finden sind und bei Arbeiten von Paul McCarthy, Valie Export und Carolee Schneemann. Sie lebt mit ihrem Lebenspartner, dem Fotografen P. H. Hergarten alias Peter Palm in Düsseldorf. Zwischen 2005 und 2014 erschien eine Serie von Aktaufnahmen, die Palm von Moiré schuf.[4]

Performances (Auswahl)

  • The Script System: Performance in der Düsseldorfer U-Bahn 2013 und 2014 vor der Messe Art Basel, wo ihr der Zutritt verwehrt wird. Kleidung erscheint nur in Form von Wörtern wie Bra, Slip oder Shirt, die auf ihrem Körper geschrieben sind.
  • PlopEgg series: eine Reihe von Performances, in der Moiré mit Farbe gefüllte Eier aus ihrer Vagina herauspresst, die auf den Boden fallen und beim Zerbrechen Bilder erzeugen, 2014 vor der Messe Art Cologne in Köln
  • Das nackte Leben – wie wenig Abstraktion verträgt die Kunst?, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster 2015: Moiré geht nackt mit einem Baby auf dem Arm durch die Ausstellung und betrachtet die Werke alter Meister, auf denen nackte Frauen und Kleinkinder gezeigt werden.
  • Nackt-Selfies: Während 2015 in Basel die Kunstmesse Art 2015 stattfand, lud die unbekleidete Künstlerin auf dem Barfüsserplatz Passanten ein, sich mit ihr zusammen ablichten zu lassen oder Selfies mit ihr zu fotografieren.[5] Während diese Performance in Basel ungestört stattfand, wurde sie in Paris in polizeilichen Gewahrsam genommen.[6] Das 15. Frankreichfest in Düsseldorf erwählte Milo Moiré, um am 12. Juli 2015 auf dem dortigen Burgplatz erneut ein „Nackt-Selfie“ abzulichten. Als Hintergrund ihrer Aufnahme nutzte sie die anlässlich des Festes aufgestellte 15 Meter große Nachbildung des Eiffelturms.[7]
  • Als Reaktion auf die Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16 demonstrierte die Künstlerin am 8. Januar 2016 auf der Kölner Domplatte nur mit Schuhen bekleidet für die Respektierung der Freiheit von Frauen und hielt dabei ein Schild in die Höhe mit der Aufschrift: Respektiert uns. Wir sind kein Freiwild selbst wenn wir nackt sind!!![8]

Rezeption in den Medien (Auswahl)

Interviews mit Milo Moiré:

Kritische Rezensionen:

Weitere Medienberichte finden sich auf ihrer Internetseite.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lena Rittmeyer: «Manche empfinden schon eine Brustwarze als pornografisch». In: Basler Zeitung. 2014-06-23 (bazonline.ch).
  2. 2,0 2,1 Michèle Binswanger: Ihr Körper ist ihr Pinsel. In: Tages-Anzeiger, 29. Januar 2016, S. 12. Online-Version des Artikels.
  3. Statement auf ihrer Internetseite. milomoire.com, abgerufen am 5. Juni 2015.
  4. Internetseite mit Angaben zu ihrer Biografie
  5. „Es ist nicht meine Aufgabe, Kunst zu machen, die allen gefällt“. Nackt-Künstlerin Milo Moiré im grossen Interview der Schweizer Illustrierte, 17. Juni 2015
  6. Tages-Anzeiger: Schweizer Nackt-Künstlerin vor Eiffelturm verhaftet abgerufen am 6. Juli 2015
  7. Künstlerin macht „Nackt-Selfie“ am Burgplatz. Artikel vom 12. Juli 2015 im Portal rp-online.de, abgerufen am 12. Juli 2015
  8. Artikel in der Kölner Rundschau vom 9. Januar 2016
  9. Sammlung von Medienberichten auf der Internetseite der Künstlerin
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Milo Moiré aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.