Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Mimosengewächse

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mimosengewächse
Vachellia tortilis

Vachellia tortilis

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Mimosengewächse
Wissenschaftlicher Name
Mimosoideae
(R.Br.) DC.

Die Mimosengewächse (Mimosoideae) sind eine Unterfamilie innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die 79 bis 82 Gattungen mit etwa 3275 Pflanzenarten sind in tropischen bis subtropischen oder warm-gemäßigten Gebieten fast weltweit verbreitet. Nur 64 Arten kommen in Mitteleuropa vor.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Illustration von Albizia odoratissima.

Es handelt sich bei den Arten der Unterfamilie Mimosoideae meist um, immergrüne oder laubabwerfende, verholzende Pflanzen: Bäume und Sträucher; selten sind es ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen meist selbständig aufrecht oder seltener kletternd. Sie können helophytisch mesophytisch oder xerophytisch sein. Sie können Harz enthalten. Manchmal übernehmen die Sprossachsen die Aufgabe der Photosynthese.[1]

Bei einigen Arten tritt Heterophyllie auf. Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig angeordneten Laubblätter sind meist gut entwickelt, sitzend bis gestielt oder seltener reduziert. Die Blattspreiten der gut entwickelten Laubblätter sind einfach oder oft zweifach gefiedert. Die gefiederten Blattspreiten können viele Fiederblättchen enthalten oder manchmal auch nur zwei. Die Fiederblättchen können krautig, ledrig oder fleischig sein. Die Blattflächen können drüsig punktiert sein. Manchmal sind die Blätter zu Phyllodien oder Dornen umgewandelt. Es sind meist haltbare bis früh abfallende Nebenblätter vorhanden; sie können laubblattartig oder zu Dornen, Drüsen bis Schuppen reduziert sein.[1]

Blütenstände, Blüten und Früchte

Die Blüten stehen zu vielen in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Gekennzeichnet sind sie meist durch radiärsymmetrische, (drei- bis sechs-) meist fünfzählige Blüten, die meist zwittrig, selten eingeschlechtig sind. Die meist zahlreichen (3 bis 100) Staubblätter sind oft untereinander verwachsen und ragen oft über die Krone hinaus. Die Staubblätter können alle fertil sein oder ein Teil ist zu Staminodien umgebildet. Es ist meist nur ein Fruchtblatt vorhanden, bei wenigen Gattungen gibt es zwei bis 16 Fruchtblätter. Es werden meist Hülsenfrüchte gebildet.

Ökologie

Stickstofffixierung kommt häufig vor.[1]

Die Bestäubung erfolgt auf vielfältige Weise: Anemophilie, Entomophilie, Ornithophilie oder Chiropterophilie.[1]

Gefiederte Laubblätter und kopfige Blütenstände von Vachellia farnesiana.
Gefiederte Laubblätter und Blütenstand von Abarema cochliacarpos.
Gefiederte Laubblätter und kopfige Blütenstände des Regenbaumes (Albizia saman).
Gefiederte Laubblätter, Blütenstände und Hülsenfrüchte von Falcataria moluccana.
Gefiederte Laubblätter und Blütenstände von Paraserianthes lophantha.
Gefiederte Laubblätter und Blütenstände von Pithecellobium dulce.
Gefiederte Laubblätter und Blütenstände von Desmanthus virgatus.
Blütenstände und gefiederte Laubblätter von Mimosa verrucosa.
Blütenstand und Hülsenfrüchte von Parkia platycephala.
Laubblätter und Hülsenfrüchte von Stryphnodendron adstringens.
Knopiger und vollblühender, köpfchenförmige Blütenstände von Xylia xylocarpa.

Systematik

Die Unterfamilie der Mimosoideae wurde früher auch als selbständige Familie Mimosaceae R.Br. betrachtet.

Die Unterfamilie der Mimosoideae wird in drei Tribus gegliedert[2] und enthält 79 bis 82 Gattungen[2] mit etwa 3275 Arten:[3]

  • Tribus Acacieae Benth.[4]: Das Verbreitungsgiet der heute fünf Gattungen umfasst den Raum des Indiaschen Ozeans, das tropische Asien, die Neotropis und Australien. Sie hat lange Zeit nur die Gattung Acacia enthalten. Viele nicht in Australien heimische Arten wurden in vier Gattungen ausgegliedert.:[5][6][7][8]
    • Akazien (Acacia Mill.): Sie enthält heute etwa 948 Arten hauptsächlich in Australien, aber auch sieben auf Pazifischen Inseln, ein oder zwei in Madagaskar und zehn im tropischen Asien. Sie ist in sechs Untergattungen gegliedert: Botrycephalae, Pulchellae, Plurinerves, Phyllodinae, Juliflorae, Lycopodiifoliae, Alatae und einige in diese Untergattungen nicht eingeordete Arten.
    • Acaciella Britton & Rose (früher Acacia subg. Aculeiferum sect. Filicinae): Die etwa 15 Arten sind in der Neotropis verbreitet.
    • Mariosousa Seigler & Ebinger: Die etwa 13 Arten sind in der Neotropis verbreitet.[9]
    • Senegalia Raf. (früher Acacia subg. Aculeiferum): Sie ist pantropisch mit 203 Arten verbreitet.[10]
    • Vachellia Wight & Arn. (früher Acacia subg. Acacia): Sie ist pantropisch mit 163 Arten verbreitet[11]; beispielsweise:
  • Tribus Ingeae Benth.:[12] Sie enthält etwa 36 Gattungen:
    • Abarema Pittier: Es gibt etwa 45 Arten.
    • Albizia Durazz., Syn.: Arthrosamanea Britton & Rose, Balizia Barneby & J.W.Grimes, Besenna A.Rich.. Cathormion (Benth.) Hassk., Chloroleucon (Benth.) Britton & Rose, Macrosamanea Britton & Rose, Parasamanea Kosterm., Parenterolobium Kosterm., Pseudalbizzia Britton & Rose, Samanea (DC.) Merr., Sassa Bruce ex J.F.Gmel.. Serialbizzia (Kosterm.): Sie enthält etwa 100 bis 150 Arten.
    • Archidendron F.Muell.: Es gibt etwa 96 Arten.
    • Archidendropsis I.C.Nielsen: Die etwa fünf Arten kommen in Australasien vor.
    • Blanchetiodendron Barneby & J.W.Grimes: Sie enthält nur eine Art:
    • Calliandra Benth.: Sie enthält etwa 200 Arten, beispielsweise:
    • Cedrelinga Ducke: Sie enthält nur eine Art:
    • Cojoba Britton & Rose: Es gibt etwa 17 Arten.
    • Ebenopsis Britton & Rose: Die etwa drei Arten sind von Florida sowie Texas bis Yucatán verbreitet.
    • Enterolobium Mart.: Es gibt etwa zwölf Arten.
    • Faidherbia A.Chev.: Sie enthält nur eine Art:
      • Anabaum (Faidherbia albida (Delile) A.Chev.): Er stammt aus Afrika sowie dem Nahen Osten und ist in Indien, Pakistan sowie Ascension ein Neophyt.
    • Falcataria (I.C.Nielsen) Barneby & J.W.Grimes: Sie enthält nur eine Art:
    • Guinetia L.Rico & M.Sousa: Sie enthält nur eine Art:
    • Havardia Small: Die etwa fünf Arten kommen von Texas über Mexiko bis Mittelamerika vor.
    • Hesperalbizia Barneby & J.W.Grimes: Sie enthält nur eine Art:
    • Hydrochorea Barneby & J.W.Grimes: Die etwa drei Arten sind in Venezuela, Guyana, Surinam sowie Brasilien beheimatet.
    • Inga Mill.: Die etwa 350 Arten sind in der Neotropis, besonders im Vorgebirge der Anden verbreitet.
    • Leucochloron Barneby & J.W.Grimes: Die etwa vier Arten sind Brasilien verbreitet.
    • Lysiloma Benth.: Es gibt etwa elf Arten.
    • Painteria Britton & Rose: Von den etwa vier Arten sind drei im nördlichen bis zentralen Mexiko und eine in Sri Lanka beheimatet.
    • Pararchidendron I.C.Nielsen: Sie enthält nur eine Art:
    • Paraserianthes I.C.Nielsen: Von den drei Arten kommt eine nur in Queensland vor, die beiden anderen sind heute in den Tropen weitverbreitet.
    • Pithecellobium Mart.: Sie enthält etwa 40 bis 75 Arten, beispielsweise:
    • Pseudosamanea Harms: Sie enthält nur eine Art:
    • Serianthes Benth.: Es gibt etwa zwölf Arten.
    • Sphinga Barneby & J.W.Grimes: Die nur drei Arten sind vom nördlichen Mexiko über Mittelamerika und Kuba bis Kolumbien sowie Venezuela verbreitet.
    • Thailentadopsis Kosterm.: Die etwa drei Arten kommen in Asien vor.[14]
    • Viguieranthus Villiers: Es gibt etwa 18 Arten.
    • Wallaceodendron Koord.: Sie enthält nur eine Art:
    • Xerocladia Harv.: Sie enthält nur eine Art:
    • Zapoteca H.M.Hern.: Es gibt etwa 18 Arten.
  • Tribus Mimoseae Benth.:[15] Sie enthält etwa 42 Gattungen:

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Die Unterfamilie Mimosoideae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz.
  2. 2,0 2,1 Mimosoideae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Taxon in die Suchmaske eingeben bei International Legume Database & Information Service = ILDIS.
  4. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: Acacieae, S. 55 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 - Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010. ISBN 978-1-930723-91-7
  5. B. R. Maslin, J. T. Miller & D. S. Seigler: Overview of the generic status of Acacia (Leguminosae: Mimosoideae), In: Australian Systematic Botany, Volume 16, Issue 1, 2003, S. 1-18. doi:10.1071/SB02008
  6. R. K. Brummitt: Report of the Committee for Spermatophyta: 55. Proposal 1584 on Acacia, In: Taxon, Volume 53, Issue 3, 2004, S. 826–829.
  7. Joseph T. Miller & David Seigler: Evolutionary and taxonomic relationships of Acacia s.l. (Leguminosae: Mimosoideae). Australian Systematic Botany, Volume 25, Issue 3, 2012, S. 217. doi:10.1071/SB11042
  8. C. A. Kleinjan & J. H. Hoffmann: Advances in clarifying the phylogenetic relationships of acacias: Relevance for biological control, In: Acta Oecologica, Volume 48, 2013, S. 21–29. doi:10.1016/j.actao.2013.01.005
  9. David S. Seigler, John E. Ebinger & Joseph T. Miller: Mariosousa, a New Segregate Genus from Acacia s.l. (Fabaceae, Mimosoideae) from Central and North America, In: Novon, Volume 16, Issue 3, 2006 S. 413–420. doi:10.3417/1055-3177(2006)16[413:MANSGF]2.0.CO;2
  10. D. S. Seigler, J. E. Ebinger & J. T. Miller: The genus Senegalia (Fabaceae: Mimosoideae) from the New World, In: Phytologia, Volume 88, 2006, S.38–93.
  11. D. S. Seigler & J. E. Ebinger: New combinations in the genus Vachellia (Fabaceae: Mimosoideae) from the New World, In: Phytologia, Volume 87, 2005, S. 139–178.
  12. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: Ingeae, S. 60 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 - Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010. ISBN 978-1-930723-91-7
  13. M. de L. Rico Arce, S. Mario Sousa & S. Sara Fuentes: Guinetia: a new genus in the tribe Ingeae (Leguminosae: Mimosoideae) from Mexico, In: Kew Bulletin, Volume 54, Issue 4, 1999, S. 977–980, f. 1–2.
  14. G. P. Lewis & B. D. Schrire: Thailentadopsis Kostermans (Leguminosae: Mimosoideae: Ingeae) resurrected, In: Kew Bulletin, Volume 58, 2003, S. 491–494.
  15. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: in der Flora of China, Volume 10, 2010: Mimoseae, S. 50 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 - Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010. ISBN 978-1-930723-91-7
  16. H. M. Hernández & Ph. Guinet: Calliandropsis: A New Genus of Leguminosae: Mimosoideae from Mexico, In: Kew Bulletin, Volume 45, Issue 4, 1990, S. 609-620.

Weblinks

 Commons: Mimosengewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mimosengewächs – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mimosengewächse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.