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Nachum Levy

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Reb Nachum Levy (geb. 1813 in Polen; gest. 1865 / 12. Cheschwan 5626 in Jerusalem), Raw von Schadik und später in Jerusalem, war ein orthodoxer Rabbiner.

Leben

Reb Nachum, der unter dem Namen "Reb Nachum Schediker" bekannt war, war das Oberhaupt der bekannten rabbinischen "Baharan"-Familie in Jeruschalajim. Der Name "Baharan", der von seinen Nachkommen später als Familienname übernommen wurde, wird aus den Anfangsbuchstaben von "Ben Haraw Rabbi Nachum" zusammengesetzt. Bekannt wurde er, nachdem er im Jahr 5603 nach Erez Jisrael kam.

Reb Nachum kam in Polen zur Welt. Sein Vater war Reb Awraham Weissfisch, der fünf Kinder hatte, von denen jedes ein Zaddik und gross in Tora und G'ttesfurcht war. Raw Nachum lernte ebenso wie seine Brüder bei Reb Schlomo Salman Lifschitz, dem Verfasser des "Chemdas Schlomo" und Raw von Warschau. Zusammen mit seinen zwei Brüdern, Reb Ascher Lemel und Reb Jakow Leib, wanderte er von Polen nach Erez Jisrael aus. Sein Bruder Reb Jakow Leib schreibt, was sie dazu bewegte, nach Erez Jisrael auszuwandern:

"Ich kam zusammen mit meinen zwei Brüdern zum Hesped, den der Maggid Raw Mosche Riwlin in der Stadt Warschau nach dem grossen Erdbeben hielt, das in der Stadt Zfat so viele Menschenleben forderte. Reb Mosche begann seine Drascha mit seiner starken und dröhnenden Stimme ... Sein Hesped dauerte fünf Stunden. Er sprach sich feurig dafür aus, den Jischuw in Jeruschalajim zu stärken, und über die Pflicht, sich an der Hilfe für den Jischuw zu beteiligen."

"Man kann sich nicht vorstellen, welch grossen Eindruck Reb Mosche in der ganzen Gemeinde hinterlassen hat. Nach der Drascha wurde ein Verein zur Hilfe des Jischuws in den heiligen Städten organisiert. Ich war zusammen mit meinen Brüdern auch Teil des Vereins. Wir hielten uns auch zusammen mit Reb Mosche Riwlin beim gleichen Gastgeber auf und so sprach er auch dort noch viel über die Meinung des Wilnaer Gaon über die Mitzwa von Jischuw Erez Jisrael. Er offenbarte uns gleichzeitig viele versteckte Andeutungen, die sich auf unsere Namen und auf die Mitzwat Jischuw Erez Jisrael bezogen. In jenem Moment beschlossen wir drei, nach Erez Jisrael zu reisen und uns in Jeruschalajim niederzulassen."

Sie kamen im Jahr 5603 (1842) nach Jeruschalajim. Reb Nachum, der das Rabbanut in der Stadt Schadik zu diesem Zweck zurückliess, vertiefte sich nun während Tag und Nacht ins Toralernen und hatte kaum etwas zu essen. Er unterrichtete auch viele Talmidim. Zu seinen Talmidim gehörten Reb Jakow Sapir und Raw Sewulun Charlap. Raw Charlap war später Dajan des Bet Din Hagadol in Jeruschalajim und der Vater des Gadols, Reb Jakow Mosche Charlap.

Reb Jakow Sapir beschreibt seinen grossen Lehrer mit folgenden Worten: "Er konnte mit 600 000 Jehudim gleichgestellt werden ... Er konnte auch seine Finger in die Luft strecken und sagen: 'Es ist offenbar vor dir, Herr der Welt, dass ich von dieser Welt nicht einmal mit meinem kleinsten Finger einen Genuss genommen habe!' Seine Tora war wie eine Quelle, die nie versiegt. Seine Grösse in Chassidut und seine Abgesondertheit kann ich nicht mit Worten beschreiben."

Er stand auch dem Kollel Polin und dem Kollel Warschau vor.

Reb Nachum erreichte die Krone der Tora durch unbeschreibliche Mühe. Sein Schlaf dauerte nicht lange, um Mitternacht war er jeweils schon wieder am Lernen. Sein Mund beschäftigte sich ständig mit dem Toralernen. Er ging keine vier Ellen ohne Tora und Tefillin. Um sich zu läutern, fastete er viel, oft während allen Tagen der Woche.

Nach seinem Tod erschien ein Teil seiner Teschuwot als Sefer "Awnei Kodesch". Er unterhielt sich viel mit Reb Mosche Jehuda Leib, dem Verfasser des "Sajit Ra'anan", über halachische Aspekte. Als er sich auch in den verborgenen Teilen der Tora vervollständigen wollte, wurde er durch Raw Jehuda Kohen, den grossen sefardischen Mekubal, in die Torat Hakabbala eingeführt.

Im Jahr 5625 (1865) brach die Cholera aus, die mehr als tausend jüdische Menschenleben in Jeruschalajim forderte. Anfangs 5626 wurde sein guter Freund, Raw Naftali Zwi Parusch, niftar und Reb Nachman hielt einen Hesped über ihn. Nicht lange danach erkrankte auch er an der tödlichen Krankheit und wurde nur drei Tage später, im jungen Alter von zweiundfünfzig Jahren, niftar. Unmittelbar vor seinem Tod versicherte er den ihm Nahestehenden, dass er das letzte Korban dieser Pest sein würde – und so war es auch.

Er hinterliess zwei Söhne, die beide gross in Tora und Jirat Schamajim waren: Reb Schlomo Salman Bahar'n und Reb David Baharan, der aus der zweiten Ehe, mit der Tochter von Reb Mosche Riwlin, entsprang.

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 11. Oktober 2013, Seite 10-11.

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.