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Nelken

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Nelken (Begriffsklärung) aufgeführt.
Nelken
Dianthus japonicus

Dianthus japonicus

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Caryophylleae
Gattung: Nelken
Wissenschaftlicher Name
Dianthus
L.

Die Nelken (Dianthus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die 320 bis 600 Arten kommen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel vor.

Beschreibung

Illustration der Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)

Bei Nelken-Arten handelt es sich meist um ausdauernde, selten ein- (Dianthus armeria) oder zweijährige krautige Pflanzen. Manchmal bilden die Pflanzen Polster. Es werden kräftige Pfahlwurzeln und manchmal dünne oder kräftige Rhizome gebildet. Die aufrechten bis aufsteigend, einfachen oder verzweigten Stängel sind rund oder kantig. Typisch für alle Nelkengewächse ist die dichasiale Verzweigung. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach. Blattstiele sind vorhanden oder fehlen. Die schmale, parallel- oder meist einnervige Blattspreite ist lineal, lanzettlich bis eiförmig.

Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in endständigen, zymösen oder kopfigen Blütenständen zusammen. Die grünen bis trockenen Hochblätter sind paarweise vorhanden oder sie fehlen. Am Grunde der Blüten stehen ein bis drei Paare grüne bis trockene Deckblätter, die zu breiten Schuppen reduziert sein können.

Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig mit doppelten Perianth. Die Blüten mancher Arten duften. Die fünf grünen bis rötlichen Kelchblätter sind an ihrer Basis röhrig verwachsen Die Kelchröhre endet in fünf Kelchzähnen mit je drei bis acht Nerven; die Kelchzähne sind kürzer als die Kelchröhre. Die meist trockenen Ränder der Kelchzähne sind rot bis weiß. Die fünf genagelten Blütenkronblätter sind gewöhnlich gezähnt, gekerbt oder zerschlitzt. Die Farben der Kronblätter reichen von weiß über rosa und rot bis purpurfarben; manchmal sind sie gefleckt oder sie sind innen dunkler. Bei dieser Gattung ist nie eine Nebenkrone vorhanden; das unterscheidet sie von anderen verwandten Gattungen (Silene). Es sind zwei Kreise mit je fünf fertilen Staubblättern vorhanden; sie sind mit den Kronblättern zu einem „Karpophor“ verwachsen. An der Basis der Staubfäden sind Nektarien vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen mit vielen Samenanlagen. Die zwei freien, dünnen Stempel weisen eine Länge von 0,7 bis 6 mm auf. Die Narben sind papillös.

Fruchtstand von Dianthus caryophyllus

Die Blütenformel lautet:

Die im Kelch aufrecht stehende, gestielte Kapselfrucht ist eiförmig bis zylindrisch und das „Karpophor“ ist noch vorhanden. Die Kapselfrucht öffnet sich an der Spitze mit vier Zähnen oder kurzen Klappen und enthält 40 bis über 100 Samen. Die schwärzlich-braun Samen besitzen keine Flügel oder Anhängsel.

Verbreitung

Nelken-Arten kommen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel vor. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst hauptsächlich Eurasien (vom Balkan bis Zentralasien). Besonders viele Arten kommen im Mittelmeergebiet vor. Es gibt wenige südafrikanischen Arten. In China gibt es 14 Arten, eine davon nur dort. Zwei Arten kommen nur in Taiwan vor.[1] Von den sechs Arten in Nordamerika vorkommenden ist nur Dianthus repens dort ursprünglich beheimatet. In vielen Teilen der Welt sind einige Arten Neophyten.[2]

Systematik

Die Gattung Dianthus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 409 aufgestellt.[3] Die Blütenpracht und den Duft der Nelken hat Linné im botanischen Gattungsnamen Dianthus festgehalten, d. h. Zeus-Blume (altgriechisch Διός Diós für „Gott“, „Zeus“ und ἄνθος anthos für „Blume“, „Blüte“).[2] Synonyme für Dianthus L. sind: Caryophyllus Mill., Tunica Ludw.[3]

Die Gattung Dianthus gehört zur Tribus Caryophylleae in der Unterfamilie Caryophylloideae innerhalb der Familie der Caryophyllaceae.[3]

Chinesische Nelke (Dianthus chinensis)
Pfingst-Nelke (Dianthus gratianopolitanus)
Habitus und Blütenstände von Dianthus hyssopifolius subsp. gallicus
Habitus und Blütenstände der Montpellier-Nelke
(Dianthus monspessulanus subsp. monspessulanus)
Hainburger Feder-Nelke (Dianthus lumnitzeri)
Feder-Nelke (Dianthus plumarius)
Busch-Nelke (Dianthus segueri subsp. glaber)
Späte Feder-Nelke (Dianthus serotinus)
Stein-Nelke (Dianthus sylvestris)

Es gibt etwa 320[2] bis 600[1] Nelken-Arten (Dianthus) (Auswahl):[4][3]

Gartennelke (Dianthus caryophyllus) als Topfpflanzen im Gewächshaus mit Tröpfchenbewässerung

Nutzung

Einige Arten und besonders Hybriden werden als Zierpflanzen verwendet, vor allem die Garten- oder Landnelke (kurz „Nelke“ genannt), die Bart-, Feder-, Karthäuser- und die Heide-Nelke sowie die Chinesische Nelke (wissenschaftliche Namen siehe Systematik). Es gibt über 27.000 registrierte Nelken-Sorten.

Von einigen Arten wurden die medizinischen Wirkungen untersucht.[5]

Sonstiges

Die Gewürznelke gehört trotz ihrer Namensgebung botanisch nicht zur Gattung Nelken (Dianthus).

Kulturelle Bedeutung

Siehe auch: Landnelke#Symbolik

Weiße Nelken waren ab dem 15. Jahrhundert ein Zeichen der Ehe und der Liebe. Die rote Landnelke ist weltweit ein Symbol für den Sozialismus. Rote Nelken waren während der der französischen Revolution ein Widerstandssymbol der Adeligen, die mit der Guillotine hingerichtet wurden. Dieses Symbol wurde 1889 auf dem internationalen Sozialistenkongress in Paris durch die Anhänger der Arbeiterbewegung aufgegriffen, indem sie die rote Nelke im Knopfloch zu ihrem Erkennungssymbol machten. In Deutschland, vor allem in der DDR, war die rote Nelke ein Erkennungszeichen, das etwa zu feierlichen Anlässen am Revers getragen wurden. Aus diesem Grund war es im Westen Deutschlands in eher konservativ geprägten Familien nicht gern gesehen, wenn ein zukünftiger Schwiegersohn den Eltern seiner Freundin einen Strauß roter Nelken mitbrachte.

Die Nelke ist darüber hinaus auch ein Symbol der Freundschaft und des Körperreizes.[6]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 Lu Dequan, Nicholas J. Turland: Dianthus. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/1930723059 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Richard K. Rabeler, Ronald L. Hartman: Dianthus. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195222113 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Dianthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 4,12 4,13 4,14 4,15 4,16 4,17 4,18 4,19 4,20 4,21 4,22 4,23 4,24 4,25 4,26 4,27 4,28 4,29 4,30 4,31 4,32 4,33 4,34 4,35 4,36 4,37 4,38 4,39 4,40 4,41 4,42 Karol Marhold: Caryophyllaceae. Dianthus. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. 2011.
  5. Einträge zu Dianthus bei Plants For A Future. Abgerufen am 4. Januar 2014.
  6. Allgemeine deutsche Garten-Zeitung. Band 5, Friedrich Pustet, Passau 1827, S. 117.

Weblinks

 Commons: Nelken (Dianthus) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nelken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.