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Niger (Fluss)

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Niger

Flusslauf des Niger mit dem Flusseinzugsgebiet (grün)

Daten
Lage Westafrika
Flusssystem NigerVorlage:Infobox Fluss/ABFLUSSWEG_fehlt
Quelle Tembakounda, Guinea
9° 39′ 0″ N, 10° 52′ 0″ W9.65-10.866666666667490
Quellhöhe 490 mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Nigerdelta, Golf von Guinea
5.31666666666676.41666666666670

5° 19′ 0″ N, 6° 25′ 0″ O5.31666666666676.41666666666670
Mündungshöhe mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 490 m
Sohlgefälle 0,12 ‰
Länge 4.184 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet ca. 2.261.000 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Linke Nebenflüsse Sokoto, Benue
Rechte Nebenflüsse Bani, Béli, Gorouol, Sirba, Tapoa, Mekrou
Durchflossene Stauseen Kainji-Stausee
Großstädte Bamako, Niamey, Port Harcourt,
Schiffbar fast ganzjährig bis Lokoja

Der Niger bei Koulikoro

Insel an einer breiten Stelle des Nigers in Mali

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Der Niger ist nach dem Nil und dem Kongo mit 4184 Kilometer Länge der drittlängste Strom in Afrika. Er fließt in einem fast 2000 km messenden Halbkreis durch fünf Staaten: nach dem Ursprung in den Bergen Guineas strömt er durch Mali, den Süden von Niger, entlang der Grenze von Benin und schließlich durchs bevölkerungsreiche Nigeria, wo er in einem über 200 km breiten Delta in den Golf von Guinea mündet.

Fast alle der 110 Millionen Menschen, die direkt am Fluss wohnen, werden vom Niger mit Wasser versorgt. Sein Einzugsgebiet umfasst weitere vier bis fünf Staaten und etwa 2,3 Millionen km². Dabei ist jedoch die Zuordnung der Wüsten-Flächen unsicher.

Flusslauf

Der Niger entspringt in den Bergen im Süden des Staates Guinea, unweit der Grenze zu Sierra Leone. Er fließt in einem Bogen nach Nordosten und bildet in Mali die Massina. Anschließend wendet er sich nach Timbuktu, wo er die Sahara streift und in Richtung Südosten weiterfließt. Er durchquert danach den Staat Niger, dessen Hauptstadt Niamey an seinen Ufern erbaut ist. Im weiteren Verlauf bildet er teilweise die Grenze zu Benin, wo im Dreiländereck der Staaten Niger, Burkina Faso und Benin der W-Nationalpark an einer W-förmigen Biegung des Flusses liegt. Von dort aus fließt er weiter nach Nigeria. Nach Verlassen des Kainji-Stausees durchfließt er den westlichen Teil Nigerias, nimmt den linken Nebenfluss Benue auf und mündet schließlich in Form eines großen Deltas in den Golf von Guinea, der Teil des Südatlantiks ist. Somit durchquert er Berge, Regenwald, Steppe, Savanne und Wüste.

An der Mündung des Nigers fließen im Jahresdurchschnitt etwa 6000 m³/s in den Atlantik. Während seine Länge neben obigem Wert in verschiedenen Nachschlagewerken auf 4184 km beziffert wird, beträgt sein Einzugsgebiet 2,262 Mio. km². Der Hauptzufluss des Niger ist der Benue.

Mungo Parks Forschungsreisen

Der untypische Flusslauf des Niger hat europäischen Forschern über zwei Jahrtausende hinweg Rätsel aufgegeben. In der Antike gingen römische Geographen davon aus, dass der Fluss nahe Timbuktu Teil des Nils sei, wogegen im 17. Jahrhundert europäische Entdecker überzeugt waren, dass der Fluss nach Westen fließen und in den Senegal münden würde. 1796 erreichte der britische Afrikaforscher Mungo Park als einer der ersten Europäer den Lauf des Nigers. Sein Reisebericht Travels in the Interior of Africa gilt noch heute als Klassiker. 1805 befuhr er in einer zweiten Expedition den Lauf des Nigers zwischen Bamako und Bussa im Nordwesten Nigerias, wo er 1806 ums Leben kam. Erst 1830 entdeckte eine Expedition der englischen Brüder Richard und John Lander den Verlauf des Niger bis zur Mündung. Die Quelle des Niger wurde von europäischen Forschern (dem Franzosen Marius Moustier und dem Schweizer Josua Zweifel) erst 1879 entdeckt.

Die Bumerang-Form des Flusses erklären heutige Geographen meist mit einer Theorie, demzufolge der Niger aus zwei alten, miteinander verbundenen Flüssen besteht. Der obere Niger von der Quelle in den Loma Mountains bis zum Nigerknie mündete ursprünglich in einen heute ausgetrockneten See, wohingegen der untere Niger in Hügeln nahe dem See entsprang und nach Süden bis zum Golf von Guinea floss. Als die Sahara 4000–1000 vor Christus austrocknete, änderten beide Flüsse ihren Verlauf und trafen sich. Diese Theorie ist heute allgemein vorherrschend, stößt jedoch auf vereinzelten Widerspruch.

Autofähre über den Niger in der Nähe von Mopti

Schiffbarkeit

Im oberen Teil ist der Niger mit kleineren Booten schiffbar, wobei aber unter anderem Flusspferde eine gewisse Gefahr darstellen. Ab Koulikoro, etwa 60 Kilometer flussabwärts von Bamako kann der Strom bis nach Lokoja, nahe der Mündung des Nebenflusses Benue in den Niger, mit größeren Booten und Schiffen und auch nur während der Hochwasserzeit zwischen Oktober und Januar befahren werden. Durch Versandung infolge voranschreitender Dünenbildung verschlechterte sich die Schiffbarkeit des Nigers am Nigerknie in den letzten Jahren.

Etymologie

Der Name des Flusses stammt vermutlich vom lateinischen oder portugiesischen Wort für schwarz (niger) als Fehldeutung des Wortes der Tuareg-Sprache ghir n-igheren (dt.: Fluss der Flüsse). Die Bezeichnung wurde schon in einer Karte des Claudius Ptolemäus für einen Fluss südlich des Atlas-Gebirges verwendet. Die westafrikanischen Staaten Niger und Nigeria sind nach dem Fluss benannt. Ihre Einwohner haben eine große Zahl verschiedener Namen für den Fluss, darunter Joliba in den Manding-Sprachen und Isa Ber in Songhai. Beide Wörter bedeuten großer Fluss. In Mündungsnähe war der Niger auch als Kworra oder Quorra bekannt, bevor erst im 19. Jahrhundert von Europäern erkannt wurde, dass der obere ins Landesinnere fließende Abschnitt weder in den Tschadsee noch in den Nil mündet, sondern nach Süden zum bereits bekannten Quorra abdreht.

Nebenflüsse

Nebenflüsse des Niger

Orte

Hydrometrie

Mittlere monatliche Wasserführung des Niger von 1952 bis 1992, gemessen an der hydrologischen Station von Malanville (in m³/s). Die Regen- und Trockenzeit ist gut erkennbar.

Die Durchflussmenge des Flusses wurde über 40 Jahre lang (1952 bis 1992) in Malanville, einer Stadt in Benin, etwa 1100 Kilometer flussaufwärts von der Mündung des Niger gemessen.[1] Die in Malanville beobachtete mittlere jährliche Durchflussmenge betrug in diesem Zeitraum 1053 m³/s.

Der Niger ist ein sehr großer Fluss, aber auch er fließt regenzeitabhängig, wie die meisten Flüsse in der Region und steht unter dem Einflusses des Niederschlagsregimes des westafrikanischen Monsunsystems. In dem Beobachtungszeitraum von 40 Jahren wurde ein minimaler Durchfluss von 18 m³/s (nahezu komplett trocken), und ein maximaler Durchfluss von 2726 m³/s beobachtet.

Niger Basin Authority

Die Niger Basin Authority (frz: Autorité du Bassin du Niger; NBA bzw. ABN) ist eine zwischenstaatliche Organisation um die Ressourcen des Nigerbeckens gemeinsam zu nutzen und zu fördern.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas, National Geographic Taschenbuch, 2010 - 5. Auflage. ISBN 3-89405-249-X

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Niger River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Niger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Niger (Fluss) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.