Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Nominalphrase

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Nominalphrase (Abk. NP) oder Nominalgruppe ist eine Phrase (eine abgeschlossene syntaktische Einheit), deren Kern oder "Kopf" ein Nomen (Substantiv) oder ein Stellvertreter eines Substantivs (Pronomen) ist. In dem Satz „Der alte Baum wurde vom Blitz getroffen.“ ist „der alte Baum“ eine solche Nominalphrase, mit dem Nomen "Baum" als seinem Kopf. Der Begriff Nominalphrase ist in der Linguistik spätestens seit Noam Chomsky (1957) und damit seit den Anfängen der generativen Grammatik geläufig. In späteren Theorieversionen wurde erwogen, dass der Artikel ein syntaktischer Kopf sein könnte; in dieser Variante würde das Beispiel „der alte Baum“ als Determinansphrase analysiert und Nominalphrase wäre nur der Teil ohne den Artikel: "alte Baum".

Innerhalb der Nominalphrase (bzw. Determinansphrase) herrscht im Deutschen grammatische Übereinstimmung (Kongruenz), zwischen Artikel, Adjektiv und Nomen in den Merkmalen Kasus, Numerus und Genus.

Zusammensetzung einer Nominalphrase

Eine Nominalphrase besteht im Kern (Fachwort: Kopf, englisch head) aus einem Nomen, z.B. Baum.
Dieser Kern kann erweitert werden um:

  • Adjektivattribute: alter Baum
  • weitere Nominalphrasen, v.a. Genitivattribute: der Baum der Erkenntnis
  • Präpositionalphrasen: der Baum auf dem Feld
  • Sätze: z.B. Relativsätze: der Baum, der gestern umgefallen ist.
  • sowie schließlich, je nach Analyse, ggf. auch das Determinativ, also etwa ein Artikel: der Baum

In jedem dieser Fälle erhält man eine grammatisch korrekte Nominalphrase, die durch Verbindung mit einem Prädikat (z.B. ...gefällt mir) Teil eines Satzes werden kann.

Manchmal kann das Substantiv, das eigentlich Kopf einer Nominalphrase ist, auch fehlen (Ellipse), wie beispielsweise in: „der auf dem Feld“.

Funktionen der Nominalphrasen im Satz

Nominal/Determinans-Phrasen sind typischerweise, so auch im Deutschen, die Träger von Kasus-Merkmalen. Entsprechend kommen die Phrasen in verschiedenen syntaktischen Funktionen vor:

  • Als Subjekt des Satzes in „[Der Baum] ist groß.“,
  • als Objekt des Satzes in „Ich sehe [den Baum]“,
  • als Attribut zu einer anderen Nominalphrase in „die Blätter [des Baumes]“ oder
  • als Adverbial, wie in „Wir warteten [den ganzen Abend].“ (mit dem Akkusativ als Adverbialkasus).

Eine Sonderform stellt außerdem die Vokativphrase dar, die zum Anruf und zur Anrede einer Person dient und nicht in den Satz integriert ist. Vokativphrasen erscheinen stets ohne Determinativ.

[Lieber Bruder,] hilf mir!
NICHT: *Lieber Bruder hilft mir.

Literatur

  • Noam Chomsky: Syntactic Structures. Mouton, The Hague 1957.

Siehe auch

Phrasenlänge

Weblinks

Wiktionary: Nominalgruppe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Nominalphrase – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nominalphrase aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.