Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Oden Salomos

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Oden Salomos (Abkürzung: OdSal) sind eine christliche Liedersammlung (Hymnen), die wahrscheinlich um 130 n. Chr. verfasst wurde. Die 42 Oden wurden ursprünglich auf Syrisch abgefasst und sind vor allem syrisch überliefert, großenteils auch koptisch, Ode 11 auf Syrisch und Griechisch. Ode 2 ist verschollen.
Die Oden Salomos sind weder mit dem Buch der Oden, einer Schrift der Septuaginta, noch mit den Psalmen Salomos identisch.

Datierung, Herkunft

Die Oden wurden zunächst um das Jahr 200 n. Chr. datiert (H. J. W. Drijvers), in jüngerer Zeit aber auf 130 n. Chr. (M. Lattke, K. Berger). "Angesichts der großen und nicht durch Zitierung vermittelten Nähe zu den Paulusbriefen und zum Corpus Johanneum ist dieses wohl der späteste Zeitpunkt."[1] Über den bzw. die Verfasser ist nichts Näheres bekannt, es dürfte sich aber um Heidenchristen gehandelt haben, die für Heidenchristen schrieben und möglicherweise aus Edessa stammten.[2]

Inhalt

Jesus ist (oft) als Sprecher der Hymnen anzunehmen und agiert dann als Übermittler der Offenbarung über Gott. Er predigt die Umkehr zum Licht. "Der Tod Jesu hat keine konstitutive Bedeutung. Ähnlich aber wie in Phil 2, 9–11 ist die Erhöhung Jesu der Anlass, daß die universale Völkerwelt an ihn glaubt und sich zu ihm bekennt (Ode 10,5)."[2] Israel spielt eine untergeordnete Rolle; die Völker sind gemäß Ode 10,6 "für immer mein Volk" geworden. Die Oden wenden sich außerdem gegen gnostische oder marcionitische Irrlehren, stehen dem Diatessaron Tatians nahe und betonen die Identität des Gläubigen mit Christus (z.B. OdSal 41).[3]

Ausgaben und Übersetzungen

Literatur

  • Hendrik J. W. Drijvers: Art. Salomo III. Sapientia Salomonis, Psalmen Salomos und Oden Salomos. In: TRE 29, Berlin 1998, S. 730–732.
  • Michael Lattke: Die Oden Salomosin ihrer Bedeutung für Neues Testament und Gnosis (OBO 25,1–3), Bd. III, Fribourg/Göttingen 1986.
  • Gie Vleugels: The Destruction of the Second Temple in the Odes of Solomon. In: Siegbert Riecker/Julius Steinberg (Hrsg.): Das heilige Herz der Tora. Festschrift für Hendrik Koorevaar, Aachen: Shaker Verlag 2011, 303–310

Weblinks

Anmerkungen

  1. Klaus Berger, Christiane Nord: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Frankfurt 2005, S. 935.
  2. 2,0 2,1 Klaus Berger, Christiane Nord: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften, S. 936.
  3. So bezeichnen sie Gott als den, „der keine Missgunst kennt“ (OdSal 3,6; 7,3; 11,6; 15,6; 17,12; 20,7; 23,4). Bei einer Spätdatierung (um 200 n. Chr.) sieht man sie als in der Tradition der antimarcionitischen Polemik stehend.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Oden Salomos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.