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Opéra-Comique

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Dieser Artikel behandelt das Pariser Theater; für das Londoner Theater siehe Opera Comique (London); für die Opernform siehe Opéra comique
Plakat für Massenets Oper Sapho
Die zweite Salle Favart von 1840
Die dritte Salle Favart (2008)
Das Theater heute (2012)

Die Opéra-Comique ist ein Theater in Paris. Es steht am Place Boieldieu, im 2. Arrondissement und ist auch unter dem Namen Salle Favart bekannt.

Geschichte

Die Institution, das Gebäude und das Genre der Opéra comique müssen auseinandergehalten werden: Nach Pariser Tradition bezeichnen die Theaternamen nicht Häuser, sondern Institutionen, die ihren Ort wechseln können. Der Name Opéra-Comique geht zurück auf einen Zusammenschluss zweier Truppen des Pariser Jahrmarktstheaters unter Catherine Baron und Gautier de Saint-Edme um 1714. Sie führten Opernparodien und Pantomimen auf. Von dieser Zeit an entwickelte sich das Operngenre, das man Opéra comique nennt.

Unter Charles Simon Favart konnte sich die Institution der Opéra-Comique mit der königlichen Comédie-Italienne verbinden. Seit 1780 hieß das Ensemble offiziell Opéra-Comique. Sie ist mit Unterbrechungen bis heute ein Gegengewicht zur Institution der Pariser Oper geblieben, gegen deren Monopol sie sich einst durchsetzen musste. Die Salle Favart als erstes Haus dieser Institution, das bereits am heutigen Ort stand, wurde 1783 eröffnet und hatte rund 1100 Plätze. Nicht nur die Opéra-Comique, sondern auch andere Institutionen benutzten dieses Haus in der Folgezeit als Spielstätte.

Erste Salle Favart

Nach den Revolutionswirren wurde hier um 1792 das Théâtre national de l’Opéra-Comique gegründet. 1802–1804 und 1815–1818 wurde die Salle Favart an gastierende italienische Truppen vermietet und Théâtre-Italien genannt. 1817 feierten die Opern Gioachino Rossinis ihren triumphalen Einzug. 1820–21 diente das Haus der Pariser Oper als Spielstätte. 1825–38 wurde das Haus wiederum zur Institution Théâtre-Italien, bot aber auch deutschen und englischen Operntruppen die Gelegenheit zu Gastspielen.

Aubers Fra Diavolo (1830) gehört zu den erfolgreichsten Premieren dieser Zeit.

Zweite Salle Favart

1838 brannte die erste Salle Favart ab und wurde 1840 durch ein zweites Gebäude mit etwa 1500 Plätzen ersetzt. Hier kamen Georges Bizets Oper Carmen 1875 und Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen zur Uraufführung. 1887 brannte auch dieses Haus nieder.

Die Opéra comique als Gattung wurde von Komponisten wie Adolphe Adam, Daniel-François-Esprit Auber, François-Adrien Boieldieu, Ferdinand Hérold, Victor Massé, Jules Massenet, Ambroise Thomas entwickelt. Diese Werke wurden mehrheitlich von der Institution der Opéra-Comique in der Salle Favart aufgeführt. Anderen Komponisten, die ihre Werke in weniger gehobenen Theatern aufführten, auch wenn sie im weiteren Sinn zum Genre der Opéra comique gehörten, wie Jacques Offenbach, war dieser Rahmen mehrheitlich verwehrt.

Dritte Salle Favart

Der prachtvolle heutige Bau der Opéra-Comique, die dritte Salle Favart, stammt von 1898, hier wurde Claude Debussys Pelléas et Mélisande (1902) uraufgeführt. Viele neuartige Opern wie Gustave Charpentiers Louise (1900) oder Maurice Ravels L’Heure espagnole (1911) konnten hier produziert werden.

Nach finanziellen Schwierigkeiten wurden die Opéra-Comique und das Théatre National de l'Opéra im Jahr 1936 vereinigt. In den 1970er Jahren diente das Gebäude der Ausbildung von Bühnenkünstlern und wurde schließlich zu einer Spielstätte der Opéra.

1990 erhielt die Opéra-Comique jedoch ihre Autonomie zurück. Das Haus hält bis heute an seiner Tradition als Mäzen fest und beauftragt regelmäßig die Komposition moderner Opern, die dann auch dort aufgeführt werden. 2005 erhielt die Opéra-Comique den Status eines Théâtre national.

Literatur

  • Albert de Lasalle: Les treize salles de l’Opéra, Paris: Sartorius 1875

Weblinks

 Commons: Salle Favart – Sammlung von Bildern
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Opéra-Comique aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.