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Paschta

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Betonungszeichen oder Akzent Unicodeblock Hebräisch
Zeichen
֙
Unicode U+059C
Paschta (Aschkenasisch)
פַּשְׁטָא֙
Kadma (Sephardisch)
קַדְמָא֙
Paschta (italienisch)
פַּשְׁטָא֙
Fischto (Jemenitisch)
פִשְׁטָא֙

Paschta[1] ֙ (aramäisch: פַּשְׁטָא֙) ist eine Trope[2][3][4] (von griechisch τρόπος; tropos, dt.: Betonung, Melodie, Ton, Gesang und Transliteration von jiddisch טראָפּ trop) in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Betonungszeichen[5][6] Teamim (hebräisch טַעֲמֵי הַמִּקְרָא), die in der Tora und anderen Büchern erscheinen.[7][8] Der Begriff Trope wird in diesem Kontext gerne mit den entsprechenden Akzenten gleichgesetzt, da sie u.a. musikalische Motive repräsentieren.[9]

Beschreibung

In der aschkenasischen Tradition wird die Trope Paschta (פַּשְׁטָא֙) genannt. In der sephardischen Tradition wird sie Kadma (aramäisch: קַדְמָא֙) genannt. In der italienischen Tradition wird sie wie in der aschkenasischen Tradition auch Paschta (פַּשְׁטָא֙) genannt. In der jemenitischen Tradition wird sie jedoch Fischto (פִשְׁטָא֙) genannt.

Symbol

Paschta hat dasselbe Symbol wie Kadma. Beide werden allein durch die Position des Symbols unterschieden. Bei der Trope Kadma befindet sich das Betonungszeichen immer über der ersten Silbe des Wortes. Bei der Trope Paschta jedoch erscheint das Betonungszeichen über der letzten Silbe des Wortes.[1][10]

Jacobson illustriert dies an den Beispielen Deuteronomium 1,25 BHS (דָבָר֙), Deuteronomium 1,15 BHS (חֲכָמִים֙) sowie Deuteronomium 1,35 BHS (אִישׁ֙).[11]

Kombinationen

Sakef katon Munach Paschta Mahpach
oder Mercha
֔ ֣ ֙ ֤
֥

Wenn sich zwei Wörter[12] in einem Paschta-Segment befinden, gilt folgendes: Wenn sich das vorhergehende Wort auf das mit Paschta gekennzeichnete Wort bezieht, wird es mit einem konjunktiven Akzent betont. Die Vorgänger des Paschta sind somit die konjunktiven Akzente Mahpach oder Mercha:

Wenn die Akzente zwei oder mehr Silben auseinander liegen, dann wird Mahpach als Verbinder zu Paschta verwendet.[13] Jacobson illustriert dies für die Kombination bestehend aus Paschta und Mahpach an den Beispielen Exodus 12,15 BHS (שִׁבְעַ֤ת יָמִים֙), Exodus 12,6 BHS (וְהָיָ֤ה לָכֶם֙), Exodus 11,8 BHS (צֵ֤א אַתָּה֙), Exodus 12,15 BHS (הַנֶּ֤פֶשׁ הַהִוא֙).[14]

Sakef katon Munach Paschta Paschta Mahpach
֔ ֣ ֙ ֙ ֤

Wenn die Akzente zusammenliegen, wird der konjunktive Akzent Mercha als Verbinder zu Paschta verwendet.[15] Jacobson illustriert dies für die Kombination bestehend aus Paschta und Mercha an den Beispielen Genesis 32,19 BHS (מִנְחָ֥ה הִוא֙), Genesis 32,29 BHS (יֵאָמֵ֥ר עֹוד֙), Genesis 31,13 BHS (ק֥וּם צֵא֙).[16]

Nachfolger des Paschta kann allein Sakef katon (hebräisch זָקֵף קָט֔וֹן) sein. Nachfolger des Paschta kann aber auch Munach zusammen mit Sakef katon sein:[17]

Dem Paschta kann Sakef katon folgen. Jacobson illustriert dies für die Kombination bestehend aus Paschta und Sakef katon am Beispiel Genesis 12,16 BHS (וַעֲבָדִים֙ וּשְׁפָחֹ֔ת). Dem Paschta kann aber auch eine Kombination bestehend aus Munach und Sakef katon folgen. Jacobson illustriert dies für die Kombination bestehend aus Mercha, Paschta, Munach und Sakef Katon am Beispiel Genesis 37,9 BHS (וַיַּחֲלֹ֥ם עֹוד֙ חֲלֹ֣ום אַחֵ֔ר).[18]

Sakef katon Paschta Mahpach
Paschta Mahpach
֔ ֙ ֤ ֙ ֤

Wenn sich zwei Paschta in einem Segment befinden, wird das erste Paschta als Disjunktion stärker betont, d.h. nach dem ersten Paschta folgt eine größere Pause. Dies gilt für die Kombinationen bestehend aus Mahpach, Paschta, Paschta, Munach und Sakef katon oder Mahpach, Paschta, Mahpach, Paschta und Sakef katon.

Für die Kombination bestehend aus Mahpach, Paschta, Paschta, Munach und Sakef katon illustriert Jacobson dies am Beispiel Genesis 27,31 BHS (יָקֻ֤ם אָבִי֙ וְיֹאכַל֙ מִצֵּ֣יד בְּנֹ֔ו). Für die Kombination bestehend aus Mahpach, Paschta, Mahpach, Paschta und Sakef katon illustriert Jacobson dies am Beispiel Genesis 25,30 BHS (הַלְעִיטֵ֤נִי נָא֙ מִן־הָאָדֹ֤ם הָאָדֹם֙ הַזֶּ֔ה).

Literatur

Wörterbücher

  • Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch-Deutsch. Langenscheidt, Berlin 2004, OCLC 57476235
  • Gustaf Dalman: Aramäisch-Neuhebräisches Wörterbuchzu Targum, Talmud und Midrasch, Verlag von Eduard Pfeiffer, Göttingen 1938 (Reprint Georg Olms Verlag, Hildesheim 2005) OCLC 602438635
  • Marcus Jastrow: Dictionary of Targumim, Talmud and Midrashic Literature, Pardes, New York 1950 OCLC 325110

Englisch

Ivrit

  • Mordechai Breuer = מרדכי ברויאר: Ṭaʻame ha-Miḳra be-21 sefarim uve-sifre Emet = טעמי המקרא בכ"א ספרים ובספרי אמ"ת. Hotsaʼat Mikhlalah = הוצאת מכללה, Jerusalem 1982=742, OCLC 16982483.
  • Israel Yeivin = ישראל ייבין: The Biblical Masorah = המסורה למקרא. Hotsaʼat Academy of the Hebrew Language=הוצאת האקדמיה ללשון העברית, Jerusalem 2003= ה'תשס"ג (5763), OCLC 872380400.
  • Ezra Zion Melamed= עזרא ציון מלמד: Ṭaʻame ha-Miḳra be-[…]= טעמי המקרא בדברי פרשני המקרא, בתוך: מחקרים במקרא בתרגומיו ובמפרשיו. Hotsaʼat Magnes =הוצאת מאגנס, Jerusalem 2007= ה'תשמ"ד (5744).
  • Simha Kogut = שמחה קוגוט: ha-Miḳra […]= המקרא בין טעמים לפַּרְשָׁנוּת. Hotsaʼat Magnes=הוצאת מאגנס, Jerusalem 2007= ה'תשמ"ד (5744).
  • Zechariah Goren= זכריה גורן: Ta’amei ha-Miḳra ke- Parshanut [HaTorah…]= טעמי המקרא כפַּרְשָׁנוּת. Sifriyat Helal ben Ḥayim-Hakibbutz Hameuchad = הילל בן חיים-הקיבוץ המאוחד, Tel Aviv 1995.
  • Ronit Shoshani= רונית שושני: Tafkidim […] = תַּפְקִידם המְקוֹרִי של טַעֲמֵי הַמִּקְרָא. In: Moshe Bar-Asher und Haim Eleazar Cohn =משה בר-אשר וחיים אלעזר כהן (Hrsg.): masat […] = מַשְׂאַת אַהֲרֹן: מחקרים בלשון מוגשים לאהרן דותן. Verlag, Jerusalem תש"ע, S. 469–486 (online).
  • Suzanne Haïk-Vantoura = סוזן הייק ונטורה: La musique de la Bible révélée = מוזיקת התנ"ך נחשפת. OCLC 718068738 (1976).
  • Suzanne Haïk-Vantoura= סוזן הייק ונטורה: The Music of the Bible Revealed = מוזיקת התנ"ך נחשפת. OCLC 718068738 (1991 übersetzt von Dennis Weber, herausgegeben von John Wheeler).
  • Avraham Amzallag und Amnon Shiloah= אמנון שילוח, אברהם אמזלג: ha-Moreshet ha-musiḳalit shel ḳehilot Yiśraʼel = המורשת המוסיקלית בקהילות ישראל. ha-Universiṭah ha-petuḥah, Ramat-Aviv, Tel-Aviv 1985-1987, OCLC 27934702. (online)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Jacobson (2005), S. 221; Esther 172; Festival Megillot 150; Haftarah 119; High Holiday 201; Lamentations 99; Torah 53.
  2. Jascha Nemtsov: Die neue Jüdische Schule in der Musik. Band 2, Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2004, S. 72: „Der wichtigste Bestandteil dieser Musiktradition waren die Bibelkantillationen bzw. Tropen, kurze Motive, mit denen die Heilige Schrift auf rezitativische Weise vorgetragen wird“.
  3. Jascha Nemtsov: Jüdische Kunstmusik im 20. Jhdt. Band 3, Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2006, S. 203:„wenn man die Kirchentonarten hört, merkt man… alten synagogalen Motiven (Tropen)“.
  4. Jascha Nemtsov: Jüdische Musik. Band 8. Enzyklopädisches Findbuch zum Archiv der „Neuen Jüdischen Schule“, Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2008, S. 138:„synagogale Bibelrezitationen auch Kantillation genannt... ihre kurzen Motive (in ostjüdischer Tradition als Tropen bezeichnet) ...Die Tropen bildeten nicht nur die formale Substanz dieser Werke, sie prägten sie gleichzeitig spirituell im Geist der Synagogenmusik“
  5. Langenscheidt, S. 206: „טַעַם Betonung“ „טְעָמִים Betonungszeichen“ „טַעֲמֵי הַמִּקְרָא Betonungszeichen der Bibel“.
  6. טַעֲמֵי הַמִּקְרָא cantillation notes, tropes auf morfix.co.il
  7. Price, S. 6.
  8. Gunilla Iversen: Tropus. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1046–1047.
  9. Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.: „Cantillation proceeds according to the special graphic signs–tropes or accents–attached to every word in the Bible.“ in Verbindung mit einer Fußnote zu tropes: „In this work we use the term trope (Greek tropos – turn) long accepted in Jewish practice.“
  10. Jacobson (2005), S. 53: «The symbol for pashta looks like kadmah but with one important difference: Kadmah (a conjunctive) … is placed over the first letter of the stressed syllable, while pashta (a disjunctive) is placed on the extreme left end of the word…»
  11. Jacobson (2005), S. 54.
  12. Jacobson (2005), S. 54.
  13. Jacobson (2005), S. 54: If there are two or more syllables seperating the accents, the conjunctive will be mahpach.
  14. Jacobson (2005), S. 54.
  15. Jacobson (2005), S. 54: «If the accents are close to each other, the conjunctive will be merekha instead fo mahpakh. This is the fourth use of merekha that we have encountered so far.... In the merekha-pashta combination, the two acented sullybeles are vonitugouros-the merekha wortd is accented on the last syllabe, and the pashta word has no pick-up» .
  16. Jacobson (2005), S. 55.
  17. Jacobson (2005), S. 55.
  18. Jacobson (2005), S. 55.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paschta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Messina. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 305 Artikel (davon 103 in Jewiki angelegt und 202 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.