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Polarnacht

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Die Polarnacht ist in den Polargebieten ein Zeitraum um die Wintersonnenwende, in dem der Himmel mehrere Tage bis Monate dunkel bleibt. Die Polarnacht ist das Gegenteil des Polartages mit seiner Mitternachtssonne.

Stimmungsbild gegen Ende der Polarnacht in Spitzbergen (78,5° Breite): Mittags steht der Mond über den Hügeln

Definition

Zwischen den Polen und den Polarkreisen steigt die Sonne während mindestens eines Tages nicht vollständig über den Horizont. Das Finnische kennt hierfür den speziellen Begriff „Kaamos“. Jedoch wird es auch am dunkelsten Tag des Jahres (Wintersonnenwende) nicht überall jenseits des Polarkreises völlig dunkel. Das liegt u. a. daran, dass wegen der Refraktion (Lichtbrechung in der Erdatmosphäre) die Sonne in Horizontnähe deutlich höher zu stehen scheint als sie in Wirklichkeit ist; sie kann damit also trotz „theoretischer“ Polarnacht scheinbar vollständig aufgehen. Umgekehrtes gilt auch für Orte, die nicht im Gebiet zwischen Polarkreis und Pol liegen: Wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre (siehe astronomische Refraktion) kommt es nicht genau auf dem Polarkreis, sondern erst etwas polnäher (ab etwa ± 67,16° Breite) zu der Erscheinung, dass die Sonne an einem Tag im Jahr nicht aufgeht.

Ab diesem Breitengrad schafft es nur noch die halbe Sonnenscheibe über den Horizont, ab etwa ± 67,41° nicht einmal mehr der obere Sonnenrand. Zu diesem Zeitpunkt ist es allerdings hell dämmrig wie kurz vor Sonnenauf- oder -untergang, denn die Sonne befindet sich nur knapp unter dem Horizont. Je näher man dem Pol kommt, umso tiefer unterhalb des Horizonts befindet sich die Sonne. Ab etwa 73,2° Breite ist es ständig zu dunkel zum Zeitunglesen, weil nicht einmal mehr die bürgerliche Dämmerung erreicht wird. Ab etwa 79,2° Breite sind ständig die hellsten Sterne zu sehen, ab 85,2° gelangt ständig kein Dämmerschein der Sonne mehr auf die Erde.

Am geografischen Nordpol und Südpol dauert die Polarnacht fast ein halbes Jahr, an den Polarkreisen genau einen Tag (wobei die Sonne aber noch teilweise über den Horizont steigt, nur der untere Rand nicht). Je näher man dem Nord- oder Südpol kommt, desto länger dauert die Polarnacht. Die Polarnacht entsteht durch die Neigung der Erdachse um etwa 23,4°.

Ursache

Die Mitte der Polarnacht in der südl., des Polartages in der nördl. Polarzone

Da die Erde um die Sonne kreist und die Erdachse von dieser Bahnbewegung unabhängig ihre Neigung von 23,4° beibehält, sind die Pole im jeweiligen Sommer der Sonne zugewandt und im Winter von ihr abgewandt. Daher steht die Sonne an den geografischen Polen für etwa ein halbes Jahr unter dem Horizont. In diesem Zeitraum kann es zur Bildung von polaren Stratosphärenwolken in 22 bis 29 km Höhe kommen, diese bilden sich erst bei Temperaturen unter −88,3 °C.

Weblinks

 Commons: Polarnacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Polarnacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Polarnacht aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.