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Privatbibliothek

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Teil der Privatbibliothek von Theodor Heuss im Arbeitszimmer seines Wohnhauses in Stuttgart
Goethes Bibliothek in seinem Wohnhaus am Frauenplan in Weimar

Als Privatbibliothek bezeichnet man eine in Privateigentum befindliche Bibliothek, die von einer Privatperson zusammengetragen wurde. Private Unternehmensbibliotheken oder die Bibliotheken privater Schulen bezeichnet man üblicherweise nicht als Privatbibliotheken.

Merkmale, Sonderfälle und Beispiele

Unter Umständen können Privatbibliotheken mit Erlaubnis des Besitzers auch öffentlich zugänglich sein. Ein Sonderfall sind die Adelsbibliotheken im Privateigentum von Adelsfamilien. Mitunter bestehen gesetzliche Rechtsansprüche, diese benutzen zu dürfen (fast ausschließlich nach dem Fideikommissrecht).

Die bekanntesten Privatbibliotheken sind die Bibliotheken namhafter Gelehrter und Bibliophiler (Büchersammler). Wenn sie nicht verkauft werden oder im Besitz der Erben bleiben, gehen Privatbibliotheken oft als Schenkung oder nach dem Tod des Inhabers als Bibliotheksnachlass in den Bibliotheksbestand von Bibliotheken der öffentlichen Hand über. Dort werden sie teilweise als Sonderbestand zusammen gehalten.[1]

Beispiele für bekannte Privatbibliotheken sind die Bibliotheca Bodmeriana des Schweizer Bibliophilen Martin Bodmer, die Bibliothek Otto Schäfer des deutschen Industriellen Otto Schäfer in Schweinfurt, die Bibliothek Adolf Brehm in Bad Arolsen sowie die Bibliothek des Schweizer Architekturhistorikers Werner Oechslin in Einsiedeln, alle vier als Stiftungen eingerichtet. Die Bibliotheca Tiliana des Unternehmers und Jagdwissenschaftlers Kurt Lindner wurde dagegen nach Lindners Tod in alle Winde zerstreut. Lindners Bibliothek enthielt rund 12.000 Bücher und Handschriften aus mehreren Jahrhunderten, die alle mit der Jagd in Verbindung standen, und war damit eine der weltweit umfangreichsten Bibliotheken zu diesem Themenkomplex.

Ein weiteres Beispiel ist die Privatbibliothek des herausragenden deutschen Dichters und Staatsmannes Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), die sich mit 5.424 Titeln in ca. 7.000 Bänden immer noch in seinem Wohnhaus am Frauenplan in Weimar befindet. Als zeitgenössische Privatbibliothek zählen die rd. 50.000 Bücher des italienischen Schriftstellers und Semiotikers Umberto Eco (*1932), die sich zusammen an seinem Hauptwohnsitz und verschiedenen Nebenwohnsitzen befinden.[2]

Einzelnachweise

  1. Beispiele: http://www.zbmed.de/sondersammlungen.html
  2. Umberto Eco, Jean-Claude Carrière: Die große Zukunft des Buches. Gespräche mit Jean-Philippe de Tonnac. Hanser, München 2010, ISBN 978-3-446-23577-9, S. 277.

Literatur

  • Jürgen Busche, Christine Eichel (Hrsg.)/ Thomas Kierok [u.a.] (Fotos): Von Bücherlust und Leseglück  −  Kluge Köpfe und ihre Bibliotheken. Knesebeck Verlag, München 2008, ISBN 978-3-89660-558-0. (mit einem Gespräch Frauen lesen anders mit Elke Heidenreich,)
  • Eugenio Canone (Hrsg.): Bibliothecae selectae da Cusano a Leopardi, a cura di Eugenio Canone. Olschki, Florenz 1993 (Lessico Intellettuale Europeo, 58).
  • Dominique Dupuich (Texte), Roland Beaufre (Fotos): Wie wir mit Büchern wohnen. Brandstätter, Wien/ München 2010, ISBN 978-3-85033-414-3.
  • Umberto Eco, Jean-Claude Carrière: Die große Zukunft des Buches  –  Gespräche mit Jean-Philippe de Tonnac. Hanser, München 2010, (übersetzt von Barbara Kleiner), ISBN 978-3-446-23577-9.
  • Estelle Ellis, Caroline Seebohm, Christopher Simon Sykes: Mit Büchern leben. Buchliebhaber und ihre Bibliotheken. Gerstenberg, Hildesheim 1996 (zuletzt 2008), ISBN 978-3-8369-2983-7.
  • Gernot U. Gabel, Wolfgang Schmitz: Kölner Sammler und ihre Bücherkollektionen in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Universitäts- und Stadtbibliothek, Köln 2003, ISBN 3-931596-25-7.
  • Leslie Geddes-Brown: Räume für Menschen, die Bücher lieben. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010, ISBN 978-3-421-03817-3.
  • Gerhard Loh: Verzeichnis der Kataloge von Buchauktionen und Privatbibliotheken aus dem deutschsprachigen Raum. Selbstverlag, Leipzig ab 1995 (bis 2008 fünf Bände erschienen)
  • Susanne von Meiss (Texte), Reto Guntli (Fotos): Bücherwelten – Von Menschen und Bibliotheken. 2. Auflage. Gerstenberg, Hildesheim 1999, ISBN 3-8067-2855-0.
  • Alan Powers: Wohnen mit Büchern. Augustus, München 2000, ISBN 3-8043-0784-1.
  • Reinhard Wittmann (Hrsg.): Bücherkataloge als buchgeschichtliche Quellen in der frühen Neuzeit. Otto Harrassowitz in Kommission, Wiesbaden (1985) (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens, Bd. 10).

Weblinks

Wiktionary: Privatbibliothek – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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