Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Robert C. Merton

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Robert Carhart Merton

Robert Carhart Merton (* 31. Juli 1944 in New York) erhielt 1997 gemeinsam mit Myron S. Scholes den Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel. In der Begründung hieß es: „Für ihre Ausarbeitung einer mathematischen Formel zur Bestimmung von Optionswerten an der Börse“.

Leben

Robert C. Merton ist der Sohn von Robert K. Merton. Seine Mutter Suzanne Carhart entstammte einer traditionsreichen Methodisten-/Quäkerfamilie aus New Jersey.

Schon als Kind interessierte er sich für Mathematik und Finanzen. Er studierte an der School of Engineering and Applied Science der Columbia University. Nach seinem Abschluss in angewandter Mathematik ging er 1966 an das California Institute of Technology um eine Doktorarbeit zu schreiben, entschloss sich 1967 aber, ein Studium der Betriebswirtschaft am Massachusetts Institute of Technology zu beginnen. Hier wurde er stark beeindruckt von Paul Samuelson, dessen Assistent er wurde. Nach der Promotion 1970 lehrte er Ökonomie an der MIT Sloan School of Management bis 1988, als er an die Harvard University berufen wurde.

An der Sloan School lernte er Myron Scholes und Fischer Black kennen. Aus ihrer Zusammenarbeit entstanden grundlegende Arbeiten über die Bewertung von Aktienoptionen. Die Methode ist heute als Black-Scholes-Modell bekannt. Der Name Merton-Black-Scholes-Methode wäre gerechter, hat sich aber nicht durchgesetzt. Alle drei wurden jedoch im Rahmen der Nobelpreisverleihung gewürdigt. Fischer Black war bereits verstorben, sonst wäre er Mit-Preisträger geworden.

1986 war Merton Präsident der American Finance Association. 1993 wurde er in die National Academy of Sciences berufen.

Merton wendete die von ihm gefundenen Finanzierungsmodelle unter anderem als Mitgründer von Long-Term Capital Management (LTCM) an. Dieser 1994 gegründete Fond entwickelte und vermarktete innovative Finanzprodukte. Bis zum Jahr 1998 hatte LTCM nach einer veröffentlichten Schätzung Kontrakte im Gesamtwert von einer Billion Dollar abgeschlossen, bei denen es u. a. um Derivate, Swaps und andere komplexe Finanzierungsinstrumente ging. Aufgrund der sich verschlechternden makroökonomischen Bedingungen in den Emerging Markets gerieten die Geschäfte von LTCM zunehmend unter Druck. Es wurde durch die Fehlspekulationen eine Kettenreaktion befürchtet, die zu einem Zusammenbruch von internationalen Finanzmärkten führen könnte. In einer bis dahin weltweit einmaligen Situation erklärten sich führende Finanzinstitute bereit, durch die Zuführung von neuem Kapital LTCM vor dem Zusammenbruch zu retten.

2002 griff er in die Debatte um die Verbuchung von Aktienoptionen für Mitarbeiter ein. Die Vergabe von Aktienoptionen war in den Jahren davor ein beliebtes Mittel, um Mitarbeiter an Internet-Startupfirmen zu binden. Es ist allgemein üblich, diese Optionen nicht als „Ausgaben“ zu verbuchen. Diese Praxis wird von einigen Ökonomen mitverantwortlich dafür gemacht, dass es um das Jahr 2000 herum zu einer Aufblähung von Aktienkursen mit anschließendem Zerplatzen der Spekulationsblase kam. Merton sprach sich dafür aus, vergebene Aktienoptionen als Ausgaben zu verbuchen.

Werke

  • Robert Merton, Zvi Bodie: Finance, New Jersey: Prentice-Hall (1998)
  • R. Merton, D. Crane, K. Froot, S. Mason, A. Perold, Z. Bodie, E. Sirri, and P. Tufano: The Global Financial System: A Functional Perspective, Boston: Harvard Business School Press (1995)

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert C. Merton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.