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Roger Cicero
Roger Marcel Cicero Ciceu [roˈʒeː ˈtsitsəro] (* 6. Juli 1970 in Berlin; † 24. März 2016 in Hamburg) war ein deutscher Pop- und Jazzmusiker.
Leben
Roger Cicero war der Sohn des 1997 verstorbenen Jazzpianisten Eugen Cicero und der Tänzerin Lili Cziczeo.[1][2] Als elfjähriger Junge trat er im Vorprogramm von Helen Vita auf. Mit 16 hatte er mit dem RIAS-Tanzorchester unter Leitung von Horst Jankowski seinen ersten Fernsehauftritt. Im Alter von 18 wurde er am Hohner-Konservatorium in Trossingen aufgenommen und in den Fächern Klavier, Gitarre und Gesang ausgebildet. Von 1989 bis 1992 trat Roger Cicero mit dem Horst-Jankowski-Trio, dem Eugen-Cicero-Trio (Gruppe seines Vaters) sowie mit dem Bundesjugendjazzorchester unter Leitung von Peter Herbolzheimer auf.
Von 1991 bis 1996 studierte er Jazzgesang an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten in Hilversum. In der Folgezeit wurde er Gastsänger bei den Gruppen Jazzkantine und Soulounge, mit denen er 2003 beim Montreux Jazz Festival teilnahm. 2003 gründete er das Roger-Cicero-Quartett. Danach trat er mit einer elfköpfigen Bigband auf. Stilistisch bediente er sich bei der Swingmusik der 1940er und 1950er Jahre und kombinierte sie mit deutschen Texten. 2006 war er am Album Good Morning Midnight der Jazz-Pianistin Julia Hülsmann beteiligt und mit Männersachen erschien im Mai 2006 sein erstes Soloalbum. Neben 13 Kompositionen, die überwiegend von seinen Produzenten Matthias Haß und Frank Ramond stammen, gab es auch eine Fremdkomposition. Schieß mich doch zum Mond war die deutsche Version des Frank-Sinatra-Klassikers Fly Me to the Moon. Die ausgekoppelte Single Zieh die Schuh aus, die auf ironische Weise den Geschlechterkampf behandelt, platzierte sich im Juli 2006 auf Rang 71 der deutschen Charts, das Album Männersachen im August des gleichen Jahres auf Platz 3. Bis Anfang 2009 verkaufte sich Männersachen über eine Million Mal.[3]
Am 8. März 2007 gewann er bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2007 mit dem Song Frauen regier’n die Welt. Die Komposition stammte von Matthias Haß in der Zusammenarbeit mit Frank Ramond, der den Text schrieb.[4] Mit dem Titel vertrat er Deutschland beim Eurovision Song Contest 2007 am 12. Mai in Helsinki. Im Finale belegte er den 19. von 24 Plätzen mit insgesamt 49 Punkten. Vom Frauenmagazin Emma wurde er für den Song mit dem Negativpreis „Pascha des Monats“ bedacht.[5][6] Diese Auszeichnung wurde 2009 im Lied Spontis zeugen Banker verarbeitet.[7] Neben Juli, Shakira, Yusuf Islam und Silbermond trat Roger Cicero beim deutschen Live-Earth-Konzert am 7. Juli 2007 in Hamburg auf.
2008 erhielt Cicero seine erste Filmrolle. Im Film Hilde, der während der Berlinale 2009[8] uraufgeführt wurde, spielte er an der Seite von Heike Makatsch den Musiker Ricci Blum. Im Mai 2008 kam sein Sohn zur Welt.[9] Am 3. April 2009 erschien Roger Ciceros drittes Album Artgerecht, die Single daraus mit dem Titel Nicht artgerecht am 20. März 2009.[3] Im Dezember 2009 synchronisierte er die Figur Prinz Naveen in der deutschen Fassung des Disney-Films Küss den Frosch. Ab November 2010 moderierte er mit Mirjam Weichselbraun drei Ausgaben der Sat.1-Show Die Hit-Giganten. 2012 veröffentlichte er die Single Für nichts auf dieser Welt, den offiziellen DFB-Fansong zur Fußball-Europameisterschaft 2012.
Im Herbst 2012 nahm er am Albumprojekt Giraffenaffen teil, auf dem mehrere deutsche Künstler, darunter Ulla Meinecke, Götz Alsmann, Flo Mega, Das Gezeichnete Ich, Lena Meyer-Landrut, Roman Lob, Thomas D und Max Mutzke zugunsten des Kinderhilfswerks Die Arche Kinderlieder im modernen Soundgewand neu aufgenommen haben.[10] Cicero schrieb auch das Titellied zu diesem Projekt. Im Oktober 2013 wirkte Cicero (neben Lena Meyer-Landrut, Annett Louisan, Stefan Kaminski und Heinz Rudolf Kunze) als Sprecher in den beiden Giraffenaffenhörspielen Wir sind da und Die Schatzsuche von Cally Stronk und Steffen Herzberg mit. 2014 nahm er an der von VOX ausgestrahlten Fernsehreihe Sing meinen Song – Das Tauschkonzert von Xavier Naidoo teil.
Sein am 2. Oktober 2015 erschienenes Album The Roger Cicero Jazz Experience nahm er nicht wie sonst durch seine Bigband begleitet auf, sondern in Quartett-Besetzung. Heraus kam ein Jazz-Album „zwischen Bebop und Bar“.[11] Dieses siebte Album von Cicero enthielt seine Lieblingssongs von Pop-Musikern wie Nick Drake, Paul Simon oder James Taylor, die von der Band teilweise stark verändert wurden, um als Jazzstücke gespielt zu werden.[12]
Roger Cicero starb am 24. März 2016 in Hamburg nach einem Ischämischen Schlaganfall im Alter von 45 Jahren.[13][14][15]
Gesellschaftliches Engagement
Roger Cicero engagierte sich für die Kinderhilfsorganisation Save the Children, vor allem für die Projekte der Organisation in Rumänien, der Heimat seines Vaters Eugen Cicero. Zugunsten der Organisation versteigerte er im April 2008 sein Auto bei eBay.
Beim Konzert zu Ehren des Dalai Lama im August 2009 in Frankfurt gehörte er zu den teilnehmenden Künstlern und äußerte, sich dem Buddhismus verbunden zu fühlen.[16]
Für die Tierschutzorganisation PETA engagierte er sich gegen das Tragen von Pelzen.[17]
Diskografie
Filmografie
- 2009: Hilde
- 2009: Küss den Frosch (deutsche Synchronstimme des Prinz Naveen)
- 2012: Durch die Nacht mit … Roger Cicero und Robert Davi (Arte Dokumentarfilm)
Gastauftritte
- 2013: Sesamstraße präsentiert Promisongs: Ernie & Bert und Roger Cicero
- 2014: Sing meinen Song – Das Tauschkonzert
- 2015: Großstadtrevier – Hals über Kopf
Auszeichnungen
- ECHO Pop
- 2007: für „Künstler Rock/Pop National“[18]
- 2015: für „Partner des Jahres“ (Sing meinen Song – Das Tauschkonzert)
- Goldene Stimmgabel
- 2007: für „Jazz Solist“
- Deutscher Fernsehpreis
- 2014: für „Beste Unterhaltung Show“ (Sing meinen Song – Das Tauschkonzert)
- Sonstige Erfolge
- 2007: Gewinner der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2007
- 2007: Krawattenmann des Jahres 2007
- 2008: Fred-Jay-Preis
- 2008: Hörerlebnispreis HELIX
Literarische Werke
- 2010: Weggefährten. Meine Songs fürs Leben. Rowohlt, Reinbek 2010, ISBN 978-3-499-62652-4.
Weblinks
- Literatur von und über Roger Cicero im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Roger Cicero in der Internet Movie Database (englisch)
- [ Roger Cicero] bei filmportal.de
- Offizielle Webseite (benötigt Adobe Flash)
- Roger Cicero bei Discogs (englisch)
- My Father's Name Trailer bei Vimeo
- Interview mit Roger Cicero bei Planet Interview
- Peter-Philipp Schmitt: „Alles Roger in Helsinki!“ In: FAZ vom 10. Mai 2007
- Roger Cicero bei Discogs (englisch)
Belege
- ↑ Roger Cicero GQ Starportrait gq-magazin.de
- ↑ F.A.Z., Nr. 4 / Seite Z6 vom 5. Januar 2008
- ↑ 3,0 3,1 Information im hr3-Hörfunk
- ↑ Frauen regier’n die Welt
- ↑ „Pascha des Monats“ für Roger Cicero. In: Emma
- ↑ Roger Cicero ist „Pascha des Monats“. (Memento vom 21. Mai 2007 im Internet Archive) In: Netzeitung
- ↑ http://www.golyr.de/roger-cicero/songtext-spontis-zeugen-banker-690215.html
- ↑ "Hilde"-Weltpremiere stürmisch gefeiert
- ↑ Baby Louis ist da. Focus Online, 3. Mai 2008, abgerufen am 29. März 2016.
- ↑ Homepage Ulla Meinecke
- ↑ „Lupenreiner Jazz“, SWR1 vom 30. September 2015
- ↑ "Wir haben erst die Tour, dann das Album gemacht", Rezension im Deutschlandfunk vom 6. Oktober 2015, abgerufen 8. Oktober 2015
- ↑ Jazzmusiker: Roger Cicero ist tot. Spiegel Online, 29. März 2016, abgerufen am 29. März 2016.
- ↑ Roger Cicero ist tot: Der Sänger starb an einem Hirninfarkt, dpa, t-online.de, 29. März 2016; abgerufen am 29. März 2016
- ↑ Abschied von einem Vollblutsänger. In: inforadio.de. 29. März 2016, abgerufen am 29. März 2016.
- ↑ Roger Cicero: Konzert für den Dalai Lama.
- ↑ peta.de (2013): Musiker zeigt schockierende Realität der Pelzproduktion in begleitendem Spot
- ↑ echopop.de (Memento vom 26. August 2010 im Internet Archive)
1956: Walter Andreas Schwarz; Freddy Quinn | 1957–1958: Margot Hielscher | 1959: Alice und Ellen Kessler | 1960: Wyn Hoop | 1961: Lale Andersen | 1962: Conny Froboess | 1963: Heidi Brühl | 1964: Nora Nova | 1965: Ulla Wiesner | 1966: Margot Eskens | 1967: Inge Brück | 1968: Wencke Myhre | 1969: Siw Malmkvist | 1970–1971: Katja Ebstein | 1972: Mary Roos | 1973: Gitte | 1974: Cindy & Bert | 1975: Joy Fleming | 1976: The Les Humphries Singers | 1977: Silver Convention | 1978: Ireen Sheer | 1979: Dschinghis Khan | 1980: Katja Ebstein | 1981: Lena Valaitis | 1982: Nicole | 1983: Hoffmann & Hoffmann | 1984: Mary Roos | 1985: Wind | 1986: Ingrid Peters | 1987: Wind | 1988: Maxi & Chris Garden | 1989: Nino de Angelo | 1990: Chris Kempers & Daniel Kovac | 1991: Atlantis 2000 | 1992: Wind | 1993: Münchener Freiheit | 1994: Mekado | 1995: Stone & Stone | 1997: Bianca Shomburg | 1998: Guildo Horn | 1999: Sürpriz | 2000: Stefan Raab | 2001: Michelle | 2002: Corinna May | 2003: Lou | 2004: Max Mutzke | 2005: Gracia | 2006: Texas Lightning | 2007: Roger Cicero | 2008: No Angels | 2009: Alex Swings Oscar Sings! | 2010–2011: Lena | 2012: Roman Lob | 2013: Cascada
Personendaten | |
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NAME | Cicero, Roger |
ALTERNATIVNAMEN | Cicero Ciceu, Roger Marcel (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pop- und Jazzmusiker |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1970 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 24. März 2016 |
STERBEORT | Hamburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Roger Cicero aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |