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Sara Frenkel

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Sara Frenkel (* 1922 in Lublin, Polen; geboren als Sara Bass) ist eine jüdische Polin und ehemalige Zwangsarbeiterin in Deutschland, die sich bis heute für das Gedenken an damals umgekommene Kinder von Zwangsarbeiterinnen einsetzt.

Leben

Sara Bass wurde 1922 in Lublin geboren.[1] Während des Zweiten Weltkriegs floh sie mit ihrer Schwester Lea vor der deutschen Wehrmacht Richtung Westen. 1943 bis 1945 arbeitete sie im Volkswagenwerk im heutigen Wolfsburg. Sie benutzte gefälschte Personalpapiere, die auf einen polnisch klingenden Namen ausgestellt waren, um ihre jüdische Abstammung zu verbergen. Sie war in der „Ausländerkinder-Pflegestätte“ des VW-Werkes im Schachtweg als Krankenschwester angestellt, wo die neugeborenen Kinder der Zwangsarbeiterinnen untergebracht waren. Die hygienischen Bedingungen waren schlecht; rund 35 Kinder starben. Im Juni 1944 wurden die Kinder nach Rühen in das dortige Kinderlager gebracht. Bass weigerte sich wegen der ebenso katastrophalen Zustände, dort zu arbeiten, besuchte aber trotz des langen Fußmarsches regelmäßig das etwa einjährige Kind Sofia Gladica. Fast alle Kinder starben, auch Sofia.[1]

Kurz nach Kriegsende heiratete sie Manfred Frenkel. 1946 kam ein Sohn zur Welt.[2] 1947 gründete das Ehepaar ein Juweliergeschäft in Braunschweig, 1949 emigrierten sie nach Israel. 1959 zogen sie nach Belgien.[3] Sara Frenkel besuchte in den 1980er Jahren Wolfsburg und Rühen und setzte sich mit ihrem Mann für die würdevolle Gestaltung der Kindergrabstätte auf dem Rühener Friedhof ein. Auf ihre Initiative wurde dort 1988 ein Gedenkstein für die Kinder aufgestellt. 2005 wurde in einem Sammelband ein Interview über ihr Leben von 1943 bis 1945 veröffentlicht.

2010 wurde im Wolfsburger Zentrum der Sara-Frenkel-Platz mit einem Denkmal für die Wolfsburger Zwangsarbeiter in Anwesenheit Frenkels eingeweiht. 2012 wurde ein Stichweg in der Nordstadt ebenfalls in Anwesenheit Frenkels Sofia-Gladica-Weg genannt.[1]

Sara Frenkel lebt im belgischen Antwerpen.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 2010: Benennung eines Wolfsburger Innenstadtplatzes nach Sara Frenkel

Werke

  • Moshe Shen, Julie Nicholson, Sara Frenkel, Sally Perel: Überleben in Angst: Vier Juden berichten über ihre Zeit im Volkswagen-Werk in den Jahren 1943 bis 1945. Heel, Königswinter 2005, ISBN 978-3935112215.

Literatur

  • Werner Smolka: Sara Frenkel. Eigenverlag, Wolfsburg 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sara Frenkel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.