Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Serge Haroche
Serge Haroche (* 11. September 1944 in Casablanca) ist ein französischer Physiker und Nobelpreisträger, bekannt für Experimente zu den Grundlagen der Quantenmechanik.
Lebenslauf
Haroche studierte von 1963 bis 1967 Physik an der École normale supérieure und der Faculté des Sciences der Universität Paris. 1967 wurde er promoviert (Doctorat de 3e cycle) und 1971 erhielt er sein zweites Doktorat (im damaligen zweistufigen französischen System Doctorat ès sciences physiques). Sein Doktorvater war der spätere Nobelpreisträger Claude Cohen-Tannoudji. 1967 wurde er Professeur Agrégé für Physik und gleichzeitig Attaché de Recherche des CNRS; dort wurde er 1971 zum Chargé de Recherche und 1973 zum Maître de Recherche befördert. Ab 1973 war er außerdem Maître de conférence der École Polytechnique und ab 1974 Professor an der Universität Paris VI (Pierre et Marie Curie), was er bis 2001 blieb. 1991 wurde er Seniormitglied des Institut universitaire de France, was 1996 um weitere fünf Jahre verlängert wurde.
Seit 2001 ist er Professor am Collège de France und Inhaber des Lehrstuhls für Quantenphysik. Er war unter anderem Gastprofessor an der Yale University (1983 bis 1993), dem Massachusetts Institute of Technology, der Harvard University (1981), Stanford University, der staatlichen Universität in Rio de Janeiro und leitete fünf Jahre lang die Physikfakultät der École normale supérieure (ENS). Er leitet die Gruppe für Elektrodynamik einfacher Systeme am Laboratoire Kastler Brossel (LKB), das von der ENS, der Universität Paris VI und der CNRS getragen wird.
Am 9. Oktober 2012 wurde ihm zusammen mit dem Amerikaner David Wineland der Physik-Nobelpreis für die Forschung der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie zugesprochen.
Werk
Haroche ist bekannt für die Beobachtung der Dekohärenz in der Quantenmechanik durch experimentelle Beobachtungen. Dies gelang ihm mit Kollegen an der École Normale Supérieure in Paris 1996. Es kann als eine experimentelle Realisierung des Gedankenexperiments von Schrödingers Katze aufgefasst werden und zeigt die Ausbildung makroskopisch unterscheidbarer „klassischer“ Zustände aus quantenmechanischen Überlagerungszuständen.
Für seine Experimente untersuchte er Atome (bzw. ein einzelnes Atom) in kleinen Hohlräumen mit fast perfekt reflektierenden Wänden, wo die Wechselwirkung des Atoms mit nur wenigen Photonen unter kontrollierten Bedingungen beobachtet werden konnte, was die Überprüfung fundamentaler Gesetze der Quantenmechanik ermöglichte (Hohlraum-Quantenelektrodynamik, Cavity Quantum Electrodynamics)[1]
Er untersucht auch die Anwendung dieser Systeme in der Quanteninformationstheorie.
Ausgewählte Publikationen
- Exploring the Quantum - Atoms, Cavities and Photons (zusammen mit Jean-Michel Raimond) Oxford University Press, September 2006, ISBN 978-0-19-850914-1
- M. Brune, E. Hagley, J. Dreyer, X. Maître, A. Maali, C. Wunderlich, J. M. Raimond, et S. Haroche: Observing the Progressive Decoherence of the “Meter” in a Quantum Measurement. In: Phys. Rev. Lett. Band 77, 1996, S. 4887–4890.
- Haroche, Raimond Cavity Quantum Electrodynamics, Scientific American 1993
Auszeichnungen und Mitgliedschaften
- Mitglied der Ehrenlegion
- Mitglied der Académie des sciences
- 1991–2001 Mitglied des Institut universitaire de France
- Fellow der American Physical Society
- 1971 Prix Aimé Cotton der Société française de physique
- 1983 Prix Jean Ricard der Société française de physique
- 1988 Einstein Prize für Laserwissenschaften
- 1991 Gay-Lussac-Humboldt-Preis
- 1992 Humboldt-Forschungspreis
- 1993 Michelson Medal des Franklin Institute
- 2001 Prix Tomassoni der Universität Rom
- 2007 Charles Hard Townes Award by the OSA
- 2009 Gold-Medaille des CNRS
- 2010 Herbert-Walther-Preis
- 2012 Nobelpreis für Physik
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2012 an David Wineland und Serge Haroche (englisch)
- Seine Forschungsgruppe am Institut Kastler Brossel
- Serge Haroche, médaille d'or CNRS et héritier des prix Nobel français
- Biographie, Auswahl Publikationen bei CIRS
- Haroche Fifty Years of Atomic, Molecular and Optical Physics in Physical Review Letters, Phys. Rev. Letters 2008
- Literatur von und über Serge Haroche bei SUDOC (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Haroche, Serge |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 11. September 1944 |
GEBURTSORT | Casablanca |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Serge Haroche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |