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Skaleninvarianz

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Ein Beispiel: Skaleninvarianz bzw. Selbstähnlichkeit einer Koch-Kurve

Skaleninvarianz bzw. Skalenunabhängigkeit ist ein Begriff, der in der Mathematik, Teilchenphysik und Statistischen Physik, genauer der Statistischen Mechanik verwendet wird. Der Begriff beschreibt die Eigenschaft eines Zustands, Vorgangs, Verhältnisses oder einer Situation, bei dem/der trotz Veränderung der Betrachtungsgrößen (Skalierung) die Eigenart oder Charakteristik inklusive seiner Eckwerte weitestgehend exakt gleich bleiben, so dass ein „selbstähnlicher“ Zustand gegeben ist, der meistens gewisse Universalitätseigenschaften zeigt.

Mathematik

Eine von der Variablen abhängige Funktion heißt skaleninvariant, wenn die wesentlichen Eigenschaften der Funktion sich unter einer Reskalierung nicht ändern. In der Regel versteht man darunter, dass sich nur um einen Faktor (der von abhängen kann) ändert:

Das bedeutet beispielsweise, dass wichtige Eigenschaften der Funktion – wie Nullstellen, Extrema, Wendepunkte oder Pole – nicht davon abhängen, welche Skala man verwendet. Beispiele skaleninvarianter Funktionen sind die Monome .

In Verallgemeinerung für Funktionen mehrerer Variablen heißt das: Die Funktion heißt skaleninvariant, wenn Beispiele sind homogene Polynome, die p-Normen, der Mahalanobis-Abstand und der Korrelationskoeffizient.

Auch Netze, deren Verlinkungsgrad keiner Skala folgt, bezeichnet man als skaleninvariante oder skalenfreie Netze.

Siehe auch: Fraktal

Teilchenphysik

Die räumliche Ausdehnung von Quarks in Nukleonen wird in Streuprozessen durch die sogenannte Strukturfunktion beschrieben. Aus der Invarianz dieser Strukturfunktion gegenüber dem 4er-Impulsübertrag, also Skalierung im Impulsraum, wird postuliert, dass die Quarks als Bausteine der Nukleonen keine räumliche Ausdehnung haben, also punktförmig sind (siehe Bjorken-Skalierung).

Statistische Physik

Systeme mit Phasenübergängen zweiter Art, d. h.: Übergänge mit kontinuierlichem Verlauf des Ordnungsparameters, zeigen am kritischen Punkt ein skaleninvariantes Verhalten der Eigenschaft, die durch den Ordnungsparameter beschrieben wird. Ein Beispiel ist der Übergang vom unmagnetischen (paramagnetischen) Verhalten zum ferromagnetischen Verhalten eines durch das Ising-Modell beschreibbaren Materials bei einer kritischen Temperatur. Bei genau dieser Temperatur ist die Verteilung von einheitlich magnetisierten Bereichen (Spin-Clustern) räumlich skaleninvariant, d. h., es gibt Cluster auf allen Größenskalen. Der Ordnungsparameter, in diesem Beispiel die Magnetisierung, ist bei der kritischen Temperatur noch Null, da es Cluster unterschiedlicher Magnetisierungsrichtungen gibt. Anschaulich: Unabhängig davon, wie nah man an das System herangeht, d. h., wie stark man es vergrößert, wird man immer das gleiche (magnetische) Bild sehen.

Skaleninvarianz ist ein Kennzeichen Konformer Feldtheorien, die zur Beschreibung vorwiegend zweidimensionaler Systeme in statistischer Mechanik (Skaleninvarianz am kritischen Punkt) und Quantenfeldtheorie (zum Beispiel Stringtheorie) dienen. Der Beschreibung des Verhaltens eines Systems auf verschiedenen Skalen dient die Renormierungsgruppe in der statistischen Physik und Quantenfeldtheorie.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Skaleninvarianz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.