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Synagoge (Gelnhausen)

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Synagoge Gelnhausen

Die Synagoge Gelnhausen ist die ehemalige Synagoge von Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.

Geografische Lage

Die ehemalige Synagoge liegt in der Brentanostraße 8-10, im Kern der Altstadt von Gelnhausen, nur wenige Schritte südwestlich des Untermarktes.

Geschichte

Gedenkinschrift für jüdische Gemeinden im Tal der Gemeinden in Yad Vashem, unter anderem auch für die in Gelnhausen

Seit dem 13. Jahrhundert ist die Anwesenheit von Juden in Gelnhausen belegt, eine erste Synagoge wird 1348 erwähnt. 1349 kommt es in Gelnhausen zu einem Pestpogrom, bei dem alle Juden verbrannt wurden. 1352 bestand aber wieder eine „Judenschule“ und 1356 eine Judengasse. 1576 wurden die Juden erneut vertrieben. 1599 leben wieder Juden in der Stadt und errichteten 1601 auf den Resten der mittelalterlichen Synagoge einen Neubau. Dieser wurde jedoch – wie die gesamte Stadt – im Dreißigjährigen Krieg zerstört und erst in den 1650er Jahren repariert. 1736 wurde die Synagoge barock renoviert. Auch im Klassizismus wurde die Ausstattung des Gebäudes noch einmal teilweise dem Zeitgeschmach angepasst. Die Synagoge entging den Zerstörungen während der Novemberpogrome 1938, da sie zuvor bereits von der inzwischen aufgelösten jüdischen Gemeinde in Privatbesitz verkauft worden war. Selbst der barocke Toraschrein hat sich erhalten. Das vor der Synagoge noch erhaltene Schulhaus mit Rabbiner-Wohnung und Mikwe wurde dagegen 1976 zugunsten eines Parkplatzes abgerissen.[1] Gut erhalten ist der wenige hundert Meter südöstlich gelegene Jüdische Friedhof Gelnhausen.

Im Jahr 1981 kaufte die Stadt das Gebäude und begann 1983 mit umfangreichen Sanierungsarbeiten. Seit deren Abschluss im Jahr 1986 ist die ehemalige Synagoge ein Ort kultureller Begegnung in Gelnhausen. Vor allem kleine Musikkonzerte und Ausstellungen finden dort statt.[2] Die ehemalige Synagoge ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Gebäude

Die Synagoge ist ein schlichter, traufständiger Bau. Die Hauptfassade wird durch 6 Stichbogenfenster gegliedert. Hier befindet sich auch asymmetrisch eingefügt der Eingang. Im Innern ist vor allem der barocke Toraschrein bemerkenswert.

Literatur

  • Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang – Untergang – Neubeginn. Band I. Herausgegeben vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Societäts-Verlag, Frankfurt 1971, S. 240–246.
  • Waltraud Friedrich: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Kulturdenkmäler in Hessen, Main-Kinzig-Kreis II,2. Wiesbaden 2011. ISBN 978-3-8062-2469-6, S. 505f.
  • Geschichtsverein Gelnhausen: Ehemalige Synagoge Gelnhausen, Festschrift 1986.
  • Hessische Landeszentrale für politische Bildung: Erinnern und Gedenken in Hessen, Wiesbaden 1999, S. 23.

Weblinks

 Commons: Synagoge (Gelnhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich.
  2. Vorausschauend an Christen verkauft in: FAZ vom 24. September 2011, Seite 67
50.2009029.192342
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge (Gelnhausen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Schmelzle. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 51 Artikel (davon 1 in Jewiki angelegt und 50 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.