Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Synagoge (Langenlonsheim)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Synagoge in Langenlonsheim (Landkreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz) an der Hintergasse 30 wurde 1860 erbaut, 1938 demoliert und die Ruine 1958 abgebrochen.

Geschichte

In Langenlonsheim gab es neben der evangelische und katholischen Kirchengemeinde auch eine bedeutende jüdische Gemeinde. Bereits 1685 wurden Juden in Langenlonsheim nachgewiesen. 1769 wohnten 28 Juden in Langenlonsheim. 1842 wurden 42 Einwohner jüdischen Glaubens verzeichnet. Im Jahre 1895 lebten über 70 jüdische Bürger in Langenlonsheim. Die jüdische Religionsgemeinschaft von Langenlonsheim, wurde 1895 mit der von Bretzenheim und Laubenheim zu einer Kultusgemeinschaft zusammengeschlossen. Die Synagoge der drei Gemeinden befand sich in der Synagoge in der Hintergasse 30 in Langenlonsheim.

Gebäude

Bereits 1823 gab es in Langenlonsheim eine kleine Synagoge, bereits 1840 bestand der Wunsch nach einer geräumigeren Synagoge. 1856 konnte Samuel Weiss das Grundstück in der Hintergasse 30 in Langenlonsheim erwerben. Seit 1863 ist auf dem Katasterplan die Synagoge verzeichnet. Sie hatte einen Versammlungsraum mit über 50 Sitzplätzen und weitere Räume für den jüdischen Religionsunterricht hatte. Der Saalbau war unterkellert und aus Ziegel- und Bruchsteinen gemauert war. Auf einer Grundfläche von 179 qm waren über 50 Sitzplätze gegeben. Durch große Rundbogenfenster fiel Tageslicht in den Betraum. In einer Seitenachse befand sich der Eingang.

Am 9/10. November 1938 demolierten Langenlonsheimer und auswärtige Nazis die Synagoge in der Hintergasse, dabei wurden der Almemor sowie der Aron hakodesch neben Türen, Fenstern und Sitzbänken zertrümmert; der Fußboden wurde herausgerissen. Drei Torarollen, drei Sätze silberner Toraschmuck (Toraaufsätze/Rimmonim), zwei Menorot aus Silber, ein silberner Ner Tamid, ein silberner Chanukkaleuchter sowie weitere silberne Ritualgeräte wurden gestohlen. Der demolierte Sakralbau wurde von dem in Langenlonsheim lebenden Rudolf Mayer im Auftrag der jüdischen Gemeinde Langenlonsheim für die Summe von 427,50 RM am 24. April 1940 veräußert. Rudolf Mayer („Rudel“) war kriegsversehrt aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt und Ende der 1920er Jahre Vorsitzender des Fußballvereins „Borussia“ gewesen.[1] Der Kaufvertrag wurde jedoch 1950 annulliert. 1958 wurde der noch vorhandene Bau abgebrochen. Heute steht dort ein privates Wohnhaus.

Literatur

  • Stefan Fischerbach, Ingrid Westerhoff: Synagogen Rheinland-Pfalz / Saarland. Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 230-231 (Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz mit dem Staatlichen Konservatorenamt des Saarlandes und dem Synagogue Memorial Jerusalem).
  • Friedrich Schmitt u.a.: Ortsgeschichte Langenlonsheim. Wiesbaden 1991 (hrsg. von der Ortsgemeinde Langenlonsheim), S. 357-366.
  • Karl-Wilhelm Höffler: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Langenlonsheim. In: Sachor. 1, Mainz 1991, S. 4-35.
  • Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Geschichte und Gestaltung Teil I. Eine Dokumentation der Kreisverwaltung und des Pädagogischen Zentrums Rheinland-Pfalz. Bad Kreuznach 1995, S. 261-282, 553.
  • Die jüdischen Synagogen im Landkreis Bad Kreuznach. Bad Kreuznach 1988, S. 28 (Herausgegeben von der Kreisverwaltung Bad Kreuznach).
  • Sylvia Zacharias: Synagogengemeinden 1933. Ein Wegweiser zu ihren Spuren in der Bundesrepublik Deutschland Teil I.,. Nr. 461, Berlin 1988 ((Herausgeber ist der Verein zur Pflege des jüdischen Kulturerbes in Deutschland e.V).
  • Werner Knopp: Statistische Materialien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung. Band 5 der Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz Bd. 18, Koblenz 1995.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. S. 360
49.8978611111117.8998611111111
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge (Langenlonsheim) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.