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Thorold Dickinson

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Thorold Dickinson (geb. 16. November 1903 in Bristol; gest. 14. April 1984 in Woolton Hill, Grafschaft Hampshire) war ein britischer Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen.

Leben

Dickinson hatte bereits zu seinen Studienzeiten in Oxford organisatorisches Talent entwickelt und Stücke an der Studentenbühne zur Aufführung gebracht. Bis er mit dem in Afrika spielenden Krimi The High Command 1936 seinen ersten, allein inszenierten Spielfilm drehen konnte, erlernte Dickinson das Handwerk von der Pike auf. Er arbeitete als Regieassistent, Drehbuchautor und Cutter. Von 1930 bis 1936 war er lediglich zweiter Regisseur unter Anleitung erfahrenerer Kollegen wie beispielsweise Maurice Elvey. Mit dem stimmungsvollen und mit Adolf Wohlbrück und Diana Wynyard hochkarätig besetzten Thriller Gaslicht landete er 1940 den ersten großen Erfolg. Dickinson erhielt daraufhin das Angebot, im Kriegsjahr 1940 eine Biographie über den jüdisch-britischen Politiker Sir Benjamin Disraeli zu drehen. Der Premierminister mit John Gielgud in der Titelrolle war nicht nur eine respektable Regieleistung, sondern setzte gegenüber dem Antisemitismus des Kriegsgegners Deutschland ganz bewusst ein deutliches Zeichen. Gleich im Anschluss daran drehte Dickinson den Propagandafilm Die nächsten Angehörigen (Next of Kin).

Nach einer längeren Pause setzte Thorold Dickinson gleich nach Kriegsende seine Regie-Tätigkeit fort. Das erste Projekt war erneut eine in Afrika angesiedelte Geschichte, das Melodram Zwei Welten. Mit der Puschkin-Verfilmung Pique Dame gelang ihm sein gelungenstes Spätwerk, mit dem Dickinson ein weiteres Mal sein Gefühl für Atmosphäre und Schauspielerführung unter Beweis stellte. 1954 ging Thorold Dickinson nach Israel und stellte einen patriotischen Spielfilm über eine Episode aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges gegen die arabischen Angreifer (1948) unter dem Titel Höhe 24 antwortet nicht her.

Zwischen seinen prätentiösen, oftmals engagierten Spielfilmprojekten realisierte Dickinson immer wieder Dokumentationen, die einen gänzlich anderen Inszenierungsstil aufwiesen. 1955 gab er die Spielfilm-Regie auf und wurde im Jahr darauf an die Spitze des Presse- und Informationsbüros der UNO berufen. Bis zur Aufgabe dieses Amts im Jahre 1960 beaufsichtigte Thorold Dickinson zwei informative Dokumentationen für diese Weltorganisation. Einer von ihnen, Overture, brachte ihm 1959 eine Oscarnominierung ein.

Dickinson hielt auch diverse Funktionärsposten inne. 1952/53 saß er der British Film Academy vor, von 1958 bis 1966 fungierte er als Präsident der International Federation of Film Societies. 1967 begann er mit einer Lehrtätigkeit (Filmtheorie) an der Londoner Universität. Im selben Jahr war er Jurypräsident bei der Berlinale.

Filmografie

  • 1930: School for Scandal
  • 1932: Shikari
  • 1932: The First Mrs. Fraser
  • 1933: Loyalties
  • 1934: Java Head
  • 1936: Calling the Tune
  • 1936: The High Command
  • 1938: Spanish ABC (Dokumentarkurzfilm)
  • 1939: The Arsenal Stadium Mystery
  • 1940: Gaslicht (Gaslight)
  • 1940: Yesterday is Over Your Shoulder (Dokumentarkurzfilm)
  • 1940: Der Premierminister (The Prime Minister)
  • 1941: Die nächsten Angehörigen (Next of Kin) (auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1946: Zwei Welten (Men of Two Worlds) (auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1948: Pique Dame (The Queen of Spades)
  • 1951: Die Verblendeten (Secret People) (auch Drehbuchmitarbeit)
  • 1954: Höhe 24 antwortet nicht (Hill 24 Doesn’t Answer) (auch Coproduktion)
  • 1958: Overture (Kurzdokumentarfilm für die UNO)
  • 1959: Power Among Men (Kurzdokumentarfilm für die UNO)

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thorold Dickinson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.