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Tilburg

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt eine niederländische Gemeinde. Zu weiteren Bedeutungen siehe Tilburg (Begriffsklärung).
Gemeinde Tilburg
Flagge der Gemeinde Tilburg
Flagge
Wappen der Gemeinde Tilburg
Wappen
Provinz Nordbrabant Nordbrabant
Bürgermeister Theo Weterings (VVD)
Sitz der Gemeinde Tilburg
Fläche
 – Land
 – Wasser
118,88 km²
117,40 km²
1,48 km²
CBS-Code 0855
Einwohner 210.252 (1. Jan. 2014[1])
Bevölkerungsdichte 1769 Einwohner/km²
Koordinaten 51° 34′ N, 5° 4′ O51.575.07Koordinaten: 51° 34′ N, 5° 4′ O
Höhe 14 m NAP
Bedeutender Verkehrsweg A58 E312 A65 N65 N260 N261 N269 N630 N632
Vorwahl 013
Postleitzahlen 5011–5049
Website tilburg.nl
Lage von Tilburg in den Niederlanden

Tilburg (Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i) ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Noord-Brabant. Die Gemeinde umfasst die Stadt Tilburg und die Dörfer Udenhout, Berkel-Enschot und Biezenmortel. Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt etwa 119 km². Die Einwohnerzahl des schnell wachsenden Orts lag am 1. Januar 2014 bei 210.252.

Lage und Kultur

Tilburg liegt in der Mitte der Provinz, zwischen Breda im Westen und ’s-Hertogenbosch und Eindhoven im Osten. Von diesen Städten führen Auto- und Eisenbahnen sowie Kanäle für die Binnenschifffahrt nach Tilburg.

Tilburg hat eine vielseitige Industrie, unter anderem Chemie, Foto- und Bürobedarf (Fuji), Druckereien und einen großen Schlachthof. Im Dienstleistungsbereich sind der Hauptsitz einer Bank und zweier großer Versicherungsgesellschaften (Interpolis, CZ Groep) zu nennen. Dazu gibt es noch viele kleinere Unternehmen aller Art.

Tilburg hat eine Universität, eine wichtige Musik- und mehrere andere Fachhochschulen.

Geschichte

Tilburg entstand spätestens im 11. Jahrhundert aus etwa acht kleinen Dörfern, im Brabanter Dialekt „herdgangen“ genannt. Die alten Dorfkerne sind noch in den Namen von Stadtvierteln wiederzuerkennen, wie de Heuvel, ‘t Heike, Korvel, Veldhoven, Broekhoven, Oerle, Hasselt und ‘t Goirke. Erst 1809 erhielt Tilburg durch königlichen Beschluss Stadtrechte. Im Jahr 1997 erweiterte sich das Gemeindegebiet der Stadt um die vormalig selbständigen Gemeinden Berkel-Enschot und Udenhout. Seit dem 1. Januar 2021 ist das Dorf Biezenmortel ebenso Teil der Gemeinde Tilburg.

Um 1600 fing man an, die Wolle der vielen Schafe in der weiten Umgebung zentral in Manufakturen, nach 1850 in Fabriken zu verarbeiten. Im frühen 20. Jahrhundert gab es in Tilburg zahlreiche Wolle- und Textilfabriken, neben Enschede und Hengelo war die Stadt einer der bedeutendsten Standorte in den Niederlanden. Für den Produktionsvorgang in der Textilindustrie wurde von etwa 1600 bis 1840 menschlicher Urin benötigt. Die Tilburger Arbeiter mussten den Harn dazu in Tonkrügen aufbewahren und mit zur Arbeit nehmen. Das brachte den Tilburgern den Spottnamen „Kruikenzeikers“ (Krugpisser) ein.

Der niederländische König Wilhelm II. schätzte Tilburg sehr. Er machte es sogar vorübergehend zur Residenz, indem er 1847 hier einen Palast erbauen ließ. Das weiße Gebäude ist heute Teil des Rathauskomplexes. Ihm zu Ehren wurde der lokale Fußballverein 1897 in Willem II umbenannt; seine Spielstätte heißt seit 2009 Koning Willem II Stadion.

Im 20. Jahrhundert ersetzten andere Industriebetriebe die Zigarren- und Textilindustrie. In den 1980er Jahren überstieg die Arbeitslosigkeit sogar 20 %. Der Strukturwandel führte dann aber zum jetzt immer noch dauernden Wachstum der Stadt. Dies ging einher mit einer Veränderung in der Stadtverwaltung, als „Tilburger Modell“ in Fachkreisen bekannt: eine Verwaltung wie einen Betrieb zu führen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1993 hat Tilburg drei Hochhäuser entlang der Bahnlinie westlich und östlich des Hauptbahnhofes gebaut, die im niederländischen Maßstab als Wolkenkratzer angesehen werden: zum einen die Hauptverwaltung der Versicherung Interpolis und der „Westpoint“-Wohnturm (143 m hoch, kurzzeitig war er das höchste Hochhaus der Niederlande), zum anderen ergänzte 2006 der Wohnturm „De Stadsheer“ das Stadtbild.

Seit den 1960er Jahren profilierte sich die Stadt als „Herz von Brabant“. Mit den Reformen in der Verwaltung änderte sich der Slogan zu „Tilburg, moderne Industriestadt“. Inzwischen besteht der Slogan schlicht aus einem unifarbenen Quadrat mit einem weißen „T“ in der Mitte.

Tesla Motors – der weltgrößte Automobilkonzern, der ausschließlich Elektroautos baut – hat in Tilburg ein Werk für den europäischen Markt errichtet, in dem die in den USA vorproduzierten Teile montiert werden.[2]

Ein beliebter Kräuterlikör ist der in Tilburg hergestellte Schrobbelèr.

Sport

Die Tilburg Trappers sind ein Eishockey-Verein, der seit der Saison 2015/16 in der deutschen Oberliga-Nord spielt.

Sehenswürdigkeiten

  • Niederländisches Textilmuseum (Nederlands Textielmuseum) mit vielen erhaltenen Maschinen, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
  • Museum für Schreibwaren, Schreibmaschinen und Büroeinrichtung Scryption
  • De Pont Museum voor Hedendaagse Kunst
  • Safaripark Beekse Bergen, wenige Kilometer südöstlich in der Nachbargemeinde Hilvarenbeek
  • Freizeitpark Efteling nördlich der Stadt
  • 013, benannt nach der Telefonvorwahl von Tilburg, ein in den ganzen Niederlanden bekanntes Zentrum für Musik. Viele bekannte Bands und Artisten treten hier gerne auf.
  • Trappistenabtei Unsere Liebe Frau von Koningshoeven, deren Mönche u. a. eine Brauerei (La Trappe) betreiben.
  • Ehemaliges Wohnhaus der Familie Weil. Die von dem Architekten Ad Grimmon gebaute Villa wird in Tilburg auch „t Witte Huis“ genannt und gilt als „das reinste Beispiel für neue Sachlichkeit“ in der Stadt. Seit 2002 ist die Villa ein Nationaldenkmal.[3] Max Weil, der Besitzer der Villa, leitete die niederländische Niederlassung der Firma Adler & Oppenheimer; er und seine Frau flohen 1941 in die USA.

Galerie

Veranstaltungen

  • Das internationale Festival Incubate (vor 2009 ZXZW) findet jedes Jahr im September statt.
  • Jedes Jahr im Juli findet in Tilburg etwa zehn Tage lang die größte Kirmes der Niederlande statt.
  • Im September finden im Stadtzentrum die Tilburg Ten Miles statt, ein Straßenlauf mit internationaler Beteiligung über zehn englische Meilen.
  • Im April findet im o. g. „013“ sowie im benachbarten „Het Patronaat“ jährlich das Roadburn Festival statt.
  • Seit 2019 findet am jeweils letzten August-Wochenende bzw. ersten Wochenende des Septembers der zuvor in Breda beheimatete Tag der Rothaarigen statt.

Städtepartnerschaften

Tilburg listet sieben Partnerstädte auf:[4]

Stadt Land Art
Changzhou China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China wirtschaftlich
Emfuleni SudafrikaSüdafrika Südafrika politisch
Lublin PolenPolen Polen politisch, seit 1996
Matagalpa NicaraguaNicaragua Nicaragua politisch, seit 1988[5]
Minamiashigara JapanJapan Japan wirtschaftlich, seit 1989[6]
Same TansaniaTansania Tansania politisch
Subotica SerbienSerbien Serbien unbelegt

Söhne und Töchter der Stadt

Aus Tilburg stammen auch die Bands Krezip, Textures und VOF de Kunst.

Literatur

  • Rob van Putten, Petra Robben, Pieter Siebers: Historische atlas van Tilburg. De transformatie van een textielstad. Vantilt, Nijmegen 2019, ISBN 978-94-6004-422-9.

Weblinks

 Commons: Tilburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 12.04.2014Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande
  2. Tesla Motors: About Tesla. Abgerufen am 22. September 2016.
  3. Die Villa Weil in Tilburg
  4. Raadsvoorstel – Gemeente Tilburg. (PDF) Abgerufen am 22. Oktober 2015.
  5. Tilburg-Matagalpa (niederländisch). Abgerufen am 4. März 2015.
  6. 平成24年10月〜12月 – 南足柄市. Abgerufen am 22. November 2015.

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden der Provinz Nordbrabant

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tilburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.