Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

USS Liberty (AGTR-5)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
USS Liberty
USS Liberty (AGTR-5) underway in Chesapeake Bay on 29 July 1967 (K-39927).jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Vorlage:USA-SK
Schiffstyp Aufklärungsschiff
Klasse Typ Victory
Bauwerft Oregon Shipbuilding Corporation, Portland
Indienststellung 1 April 1964
Verbleib 1973 auf Abbruch verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
139 m (Lüa)
Breite 18,9 m
Tiefgang max. 7 m
Verdrängung 7.725 tn.l.
 
Besatzung 358 Mann
Maschine
Maschine Dampfturbine
Maschinen-
leistung
8.500 PS (6.252 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
21 kn (39 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung
Einschusslöcher an der USS Liberty, Aufnahme vom 16. Juni 1967

Die USS Liberty war formal ein Aufklärungsschiff der United States Navy, das jedoch tatsächlich unter dem Kommando des international operierenden US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) stand. Es diente der elektronischen Kampfführung und der militärischen Aufklärung. Die zu ihrer Zeit hochmoderne Liberty glich äußerlich weitgehend einem Frachtschiff, wies jedoch mehrere sichtbare Radarkuppeln und sonstige Antennen auf.

Aufgabe

Das Schiff wurde am 1. April 1964 in Dienst gestellt.

Aufgabe der im Mittelmeer stationierten Liberty war die passive Überwachung, also vor allem die Aufzeichnung aller EM-Emissionen, wie Funksprüche und Radarsignale, zur späteren Auswertung.

1973 wurde es auf Abbruch verkauft.

Der Liberty-Zwischenfall 1967

Besonderes Aufsehen erregte ein Angriff auf das Schiff durch israelische Bomber und Schnellboote während des Sechstagekrieges, dessen Hintergründe nie geklärt wurden. Die offiziellen Erklärungen von amerikanischer und israelischer Seite, die von einem Irrtum sprechen, sind jedoch bereits unmittelbar nach dem Vorfall und bis heute vielfach bezweifelt worden, man geht überwiegend davon aus, dass Israel klar war, dass es sich um ein amerikanisches Schiff handelte.[1][2][3] Zu den möglichen Motiven der Israelis gibt unterschiedliche Annahmen, etwa dass amerikanische Abhöraktionen verhindert werden sollten[4] oder arabische Staaten verantwortlich gemacht werden sollten, um so den USA einen Vorwand für den Kriegseintritt zu bieten.[5]

Am 8. Juni 1967 wurde das Spionageschiff unter William McGonagle in internationalen Gewässern 14 Meilen vor der Küste Israels angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge (u. a. Super Mystère und Mirage III) beschossen und bombardierten es, bis hin zur Verwendung von 1.000-Pfund-Bomben und Napalm. Außerdem kam es zur Beschießung der Liberty durch israelische Torpedoboote. Insgesamt wurden dabei 34 US-Navy-Angehörige getötet und 172 verletzt. Schwer beschädigt wurde sie in den Hafen von Valetta auf Malta gebracht. Obwohl es in beiden Ländern mehrfache Untersuchungen gab, die den Vorgang als Verkettung unglücklicher Umstände darstellen, nähren die Zeugenaussagen, Umstände und Hintergründe des Angriffs bis heute Zweifel an diesen Darstellungen.

Sicher ist, dass die USA wenige Tage vor dem Zwischenfall mitgeteilt hatten, sie hätten kein einziges Schiff in dieser Region des Mittelmeers stationiert (was zu diesem Zeitpunkt auch stimmte). Beide Seiten bestätigten Aussagen über acht israelische Anti-U-Boot-Flugzeuge, die einige Stunden zuvor die Liberty insgesamt zwölfmal überflogen, wonach diese auf den Karten der Luftüberwachung Israels mit einem grünen Magneten als neutrales Schiff markiert wurde. Diese Markierung wurde allerdings nach sechs Stunden wieder entfernt, da die Liberty vom israelischen Radar verschwunden war; man nahm an, dass sie aufs offene Meer hinausgefahren sei, um sich dort mit der 6. Flotte der USA zu treffen.

1987 wurde der Vorfall endgültig diplomatisch beigelegt, wobei Israel 13 Millionen US-Dollar Entschädigung an die Opfer und ihre Hinterbliebenen zahlte.

Die überlebenden ehemaligen Besatzungsmitglieder der Liberty bestehen jedoch darauf, dass eine Verwechslung unmöglich gewesen sei; der Angriff auf das Schiff sei bewusst erfolgt, und es handele sich um ein Kriegsverbrechen. Laut einem Bericht der Financial Times vom 12. Januar 2004 erklärte ein ehemaliges Mitglied des US-Marine-Untersuchungsgerichts unter Eid, dass der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson und Verteidigungsminister Robert McNamara eine Geheimhaltung des Vorfalls angeordnet hätten.

Am 2. Oktober 2007 veröffentlichte das angesehene Blatt Chicago Tribune einen Artikel des Pulitzer-Preisträgers John Crewdson, der auf vor kurzem freigegebenen Dokumenten des amerikanischen Außenministeriums sowie neuerlichen Zeugenbefragungen beruht. Die neuen Dokumente, insbesondere Zeugenaussagen zu Funksprüchen der israelischen Piloten, stützen die Aussagen der Überlebenden, dass es sich um einen gezielten Angriff gehandelt hatte.[6]

Auszeichnungen

Der kommandierende Offizier William McGonagle wurde mit der Medal of Honor, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung der US-Streitkräfte geehrt. Lieutenant Commander Philip Armstrong und Quartermaster Third Class Francis Brown erhielten die höchste Auszeichnung der US-Marine, das Navy Cross.

Weiters wurden 11 Silver Stars, 20 Bronze Stars, 9 Navy Commendation Medals und 204 Purple Hearts verliehen. Das Schiff selbst erhielt die Presidential Unit Citation.

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: USS Liberty) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel USS Liberty (AGTR-5) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.