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Universität Rostock

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Universität Rostock
Motto Traditio et Innovatio
(Tradition und Innovation)
Gründung 13. Februar 1419
Trägerschaft staatlich
Ort Rostock
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Staat Deutschland
Rektor Wolfgang Schareck
Studenten 15.312 (WS 2011/12)[1]
Mitarbeiter 6.335 (2008, inkl. Uniklinikum)[2]
davon Professoren 301 (2009)[3]
Jahresetat 132,904 Mio
Netzwerke Netzwerk Mittelgroße Universitäten
Website uni-rostock.de
Hauptgebäude der Universität Rostock (Koord.54.08813312.133373Koordinaten: 54° 5′ 17″ N, 12° 8′ 0″ O)

Die Universität Rostock ist die drittälteste Hochschule Deutschlands und die älteste Universität im Ostseeraum. Im Wintersemester 2011/12 sind 15.312 Studenten immatrikuliert und 301 Professorenstellen vorhanden. Die Mehrheit der 70 Studiengänge in zehn Fakultäten wird mit Master- und Bachelorabschlüssen angeboten. Die Universität Rostock gilt auf Grund ihres umfänglichen Studienangebots als Volluniversität.

Geschichte

Entstehung

Die Universität Rostock wurde 1419 von den Herzögen Johann IV. und Albrecht V. von Mecklenburg und dem Rat der Hansestadt Rostock als erste Universität im Norden des Heiligen Deutschen Reiches und dem gesamten Ostseeraum gegründet. Der eindeutige Initiator der Gründung ist durch fehlende Quellen wissenschaftlich umstritten. Das Ersuchen wurde im Jahre 1418 ausgearbeitet und unter Mitwirkung des Schweriner Bischofs Heinrich II. von Nauen verschickt. Ein solches Ersuchen konnte zur damaligen Zeit nur von Landesfürsten, Königen oder Kaisern an den Papst gerichtet werden. Papst Martin V. stellte - nach Prüfung des Wahrheitsgehalts der Angaben im Antrag - am 13. Februar 1419 eine päpstlichen Bulle aus, mit der er die Gründung zuließ. Die feierliche Eröffnung der Universitas Rostochiensis war am 12. November 1419. Anfangs bestand die Hochschule aus einer juristischen und einer medizinischen Fakultät sowie der Facultas artium (heute die philosophische Fakultät). Wegen häretischer Strömungen im Reich blieb die Universität aber bis 1433 ohne die übliche theologische Fakultät.

Frühe Neuzeit

Cornelius bin ich genant, allen Studenten wolbekant, Kupferstichblatt aus dem Speculum Cornelianum von 1608/1618

Im 15. Jahrhundert war die Universität Rostock mit 400 bis 500 Studenten besonders aus Holland, Skandinavien und dem Baltikum eine der größten Universitäten in Deutschland. Infolge politischer Wirren musste die Universität auf kirchlichen Druck und unter der Vorgabe eines Interdikts durch das Basler Konzil im Jahre 1437 nach Greifswald umziehen. Dieser Auszug dauerte bis 1443 an, obwohl bereits 1440 das Interdikt aufgehoben worden war. 1487 bis 1488 (nach anderen Aussagen bis 1492) befand sich der Sitz der Universität aufgrund eines weiteren Auszugs in der Hansestadt Lübeck.

Einige Zeit später als die Stadt Rostock wurde die Universität 1542 protestantisch. 1760 wurde sie in eine rätliche Universität in Rostock und eine fürstliche Universität in Bützow geteilt und 1789 wiedervereinigt. Humanismus und Luthertum waren bestimmend für die Universität, die infolge des Dreißigjährigen Krieges zu einer Hochschule für Landeskinder verkümmerte.

Beim Universitätsjubiläum im Jahre 1600 wurde die Theaterkomödie Cornelius Relegatus (lat. „der von der Universität verwiesene Cornelius”), auch „der verbummelte Cornelius“, von Albert Wichgreve (um 1575-1619) uraufgeführt, die auf satirische Weise die unrühmliche Laufbahn eines gescheiterten Studenten des 16. Jahrhunderts schildert und für lange Zeit die Ansichten der Öffentlichkeit vom Leben eines Bummelstudenten prägte. Gleichzeitig ist das Stück ein Dokument der akademischen Sitten und Gebräuche des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Das Stück erzielte einen enormen Publikumserfolg mit außergewöhnlicher Langzeitwirkung.

Rostocker Studenten 1737, Abbildung in einem Stammbuch

Eine der wichtigsten Einrichtungen für die Studenten und Mitarbeiter ist die bereits 1569 gegründete Universitätsbibliothek, die aus drei Bereichsbibliotheken, 10 Fachbibliotheken, dem Universitätsarchiv, der Kustodie und dem Patent- und Normenzentrum besteht. Sie hat heute einen Bestand von rund 2,2 Mio. Bänden. Sie besitzt außerdem einen umfangreichen Altbestand, der auch ca. 2.800 Handschriften und Autographen, 650 Inkunabeln und 14 Nachlässe enthält.

Die Universität Rinteln, die Universität Rostock und die Universität Wittenberg („Leucorea“) waren führende gutachterliche Universitäten während der Hexenprozesse. Die Spruchpraxis an den allgemeinen deutschen juristischen Fakultäten war recht unterschiedlich. Die juristischen Fakultäten der Universitäten Helmstedt („Academia Julia“) und Rinteln galten als „hardliner“ in Sachen Hexenverfolgung.

19. Jahrhundert

Nachdem die Universität 1827 durch Vertrag von der Stadt auf das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin übergegangen war, wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch einen großzügigen Ausbau wieder der Anschluss an die anderen deutschen Universitäten erreicht. Das Hauptgebäude wurde 1866 bis 1870 vom Schweriner Hofbaurat Hermann Willebrand im Stil der Neorenaissance entworfen.

Die erste akademische Einrichtung, die sich in Deutschland mit Germanistik befasste, ist das 1858 in Rostock gegründete „Deutsch-Philologische Seminar“ (heute Institut für Germanistik).

20. Jahrhundert

Die Universität blieb jedoch zahlenmäßig eine kleine Hochschule mit 1700 Studenten im Jahre 1930.

Ehrenpromotionsurkunde 1919
Michaeliskloster, heute Teil der Universitätsbibliothek Rostock (Sondersammlungen und Fachbibliothek Geschichte)

Anlässlich der Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock am 12. November 1919 erhielten Albert Einstein und Max Planck die Ehrendoktorwürde. Die Universität ehrte die "gewaltige Arbeit seines Geistes, durch die er die Begriffe von Raum und Zeit, von Schwerkraft und Materie von Grund aus erneuert hat" und ernannte ihn "ehrenhalber zum Doktor der Medizin". Da das Physikalische Institut das Kontingent an Ehrenpromotionen zur Fünfhundertjahrfeier bereits ausgeschöpft hatte, erfolgte die Ehrung durch die Medizinische Fakultät. Die einzige in Deutschland an Einstein verliehene Ehrendoktorwürde wurde ihm auch während der NS-Zeit nicht aberkannt.[4]

Durch die nationalsozialistische Herrschaft ab 1933 verloren mehrere Gelehrte ihre Stellung: David Katz, Hans Moral u.a.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Universität am 24. Februar 1946 wiedereröffnet. Bis Juli 1963 hatte die Hochschule auch eine Arbeiter-und-Bauern-FakultätErnst Thälmann“. Die juristische Fakultät bestand nur von 1946 bis 1951. 1950 wurde eine landwirtschaftliche Fakultät eröffnet, 1951 ein Fachbereich für Schiffbau, der ab 1963 Technische Fakultät hieß. Damit erweiterte sie als erste klassische Universität in Deutschland ihr Profil um eine technische Fakultät. 1952 wurde eine Fakultät für Luftfahrtwesen gegründet, die jedoch ein Jahr später nach Dresden verlegt wurde. 1963 kam noch eine Ingenieurökonomische Fakultät hinzu. Für das ab 1951 obligatorische marxistisch-leninistische Grundlagenstudium der Studenten aller Fachrichtungen, später auch der wissenschaftlichen Mitarbeiter, gab es ein "Gesellschaftswissenschaftliches Institut", das 1960 in Institut für Marxismus-Leninismus umbenannt und 1969 zur "Sektion für Marxismus-Leninismus" umstrukturiert wurde.

1976 wurde die Universität Rostock „Universitas Rostochiensis“ in „Wilhelm-Pieck-Universität“ umbenannt. 1990 wurde die Rückbenennung vorgenommen.

Im Jahre 1970 wurde das älteste deutsche Studentenkabarett ROhrSTOCK in Rostock gegründet, das bis heute existiert.

Seit 1992 werden an der Universität Rostock auch aufbauende Fernstudiengänge angeboten. Diese werden zusammen mit der Umgestaltung im Rahmen des Bologna-Prozesses im Zentrum für Qualitätssicherung organisiert. Zur Verbesserung von Lehre und Forschung ist die Universität am Verbund Norddeutscher Universitäten beteiligt.

Die Universität heute

Uni-Bibliothek (Koord.54.07527312.10386)
Mensa (Koord.54.07569512.104752)

Forschung

Seit der Gründung einer Interdisziplinären Fakultät im Oktober 2007 will sich die Universität Rostock zukünftig in Forschung und Lehre vier interdisziplinären Profillinien zuwenden:

  • Die Profillinie Science and Technology of Life, Light and Matter verbindet Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Medizin; neue Materialien und deren Interaktion mit Licht spielen dabei eine bedeutende Rolle.
  • Maritime Systems setzt sich insbesondere mit Küstensystemen auseinander, die land- und wasserseitig im Mittelpunkt des Interesses stehen. Aspekte der Agrar- und Umweltwissenschaften sowie der Natur- und Ingenieurwissenschaften werden darin einfließen.
  • Aging Science and Humanities beschäftigt sich mit den Themen der älter werdenden Gesellschaft; dabei werden soziale und medizinische Aspekte sowie biologische Ursachen untersucht.
  • Wissen - Kultur - Transformation beschäftigt sich mit Medien und Repräsentationen sowie Transformationen von Wissen, mit Wissen in interkulturellen Kontexten und mit dem Verhältnis von Wissen und Macht.

Die Interdisziplinäre Fakultät ist zentrale Schnittstelle für die Wissenschaftler aller anderen neun Fakultäten. An ihr sind die Profillinien in sogenannten „Departments“ organisiert sind und können von den verschiedenen fachlichen Zweigen gemeinsam untersucht und bearbeitet werden.

Beitrag zur Krebsforschung

Einen wichtigen Impuls auf dem Weg zum Forschungsstandort hat die Universität 2010 durch eine beachtliche Projektförderung der Deutschen Krebshilfe erhalten. Mit 470.000 Euro unterstützt die Organisation ein Projekt, in dem Forscher die Wirkungsweise der pflanzlichen Estrogene auf Brustkrebs-Zellen näher untersuchen. Im Fokus der Wissenschaftler um Professor Dr. Volker Briese von der Uni-Frauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt steht dabei eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt: der Lein, auch Flachs genannt. Die Rostocker Forscher stellen lignanhaltige Extrakte aus der Wurzel des Leins her und untersuchen ihre Wirkungsweise auf Brustkrebszellen. Krebshilfe-Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven erklärte: „Ziel der von uns geförderten Forschungsprojekte ist es, innovative Strategien in der Prävention und Therapie von Tumorerkrankungen zu entwickeln.“

2012 hat die Universität die Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe durch Teilnahme am Forschungsprojekt KOKON (Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie) mit dem Ziel intensiviert, die Wirksamkeit von Alternativmedizin bei der Krebsbekämpfung zu erkunden. Die von der Ärztin Mildred Scheel gegründete Organisation hat für das erste umfangreiche Vorhaben dieser Art 2,5 Millionen Euro aus Spendengeldern der Bürger bereitgestellt.[5] Mit im Forschungs-Team sind: Universitätsmedizin Rostock, Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Klinikum Nürnberg, Charité Berlin, Universitätsklinik Frankfurt/Main und die Klinik für Tumorbiologie Freiburg. In Rostock wird das Projekt von Dr. Hans Lampe, Arzt für Onkologie koordiniert. Er kooperiert zudem für den Schwerpunkt der Chinesischen Medizin mit zwei chinesischen Universitäten. Das drei Jahre dauernde Forschungsprojekt kommt dem Wunsch vieler Krebspatienten entgegen, sich auch mit unkonventionellen Heilmethoden auseinanderzusetzen. Ziel der Initiatoren ist es, eine nutzerfreundliche Plattform für Patienten, Pflegekräfte und Ärzte zu schaffen, um gesammelte Informationen über die Möglichkeiten der Alternativmedizin weiterzugeben.[6].

Studiengänge

Derzeit gibt es an der Rostocker Universität 70 Studienrichtungen. Die Studiengänge Human- und Zahnmedizin, Rechtswissenschaften sowie Lehramt schließen mit dem Staatsexamen ab. Anwärter des Lehramtes können zwischen 20 Unterrichtsfächern für vier verschiedene Schultypen wählen. Die Mehrheit der weiteren Studiengänge wird bereits mit Master- und Bachelorabschlüssen angeboten. Kontinuierlich sind neue Umstellungen in Planung: Zum Wintersemester 2007/08 wurde u. a. der Bachelorstudiengang Mathematik eingeführt, ab 2008 soll der entsprechende Masterstudiengang folgen. An einigen Fakultäten, beispielsweise der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät oder der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, sind bereits alle Studiengänge umgestellt. Im Bereich der auf eine internationale Klientel ausgerichteten Studiengänge gibt es derzeit einen englischsprachigen Master-Studiengang an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik: Computational Engineering.

Daneben bietet die Universität Rostock drei Fernstudiengänge mit Masterabschluss an: Umweltschutz, Umwelt und Bildung sowie Medien und Bildung.

Die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät verfügt mit ihrem Studiengang Agrarökologie über den ersten deutschen Studiengang, welcher auf die Gestaltung, Nutzung und Entwicklung des ländlichen Raumes als Ganzes orientiert ist.

An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ist der Studiengang zur Atmosphärenphysik und physikalischer Ozeanographie ein bundesweites Unikat.

Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät besitzt mit einem Studienangebot in Demographie ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal: nur in Rostock kann man einen Diplom- oder Masterabschluss in diesem Fach erlangen.[7]

Weiterbildung

Seit 1991 bietet die Universität Rostock für Berufstätige Weiterbildungsangebote auf Hochschulniveau an. Interessierte können aus einem breiten Angebot praxisnaher Weiterbildung wählen: von drei berufsbegleitenden Masterstudiengängen bis hin zu über 43 mehrmonatigen Weiterbildungskursen mit Zertifikatsabschluss.[8]

Berufsbegleitende Masterstudiengänge:

  • Umweltschutz (M.Sc.) – 4 Semester, berufsbegleitend, akkreditiert bis 2011
  • Umwelt & Bildung (M.A.) – 4 Semester, berufsbegleitend, akkreditiert bis 2011
  • Medien & Bildung (M.A.) – 4 Semester, berufsbegleitend, akkreditiert bis 2011
  • Technische Kommunikation (M.A.) – 5 Semester, berufsbegleitend

Zertifikatskurse aus folgenden Wissensbereichen:

  • Marketing & Management
  • Kommunikation
  • Medienbildung
  • Umweltbildung
  • Umweltschutz

Mediengestütztes Juniorstudium

Die Universität Rostock bietet für Schüler der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit an, ein Frühstudium (Juniorstudium) in unterschiedlichsten Fächern zu absolvieren. Während klassische Ansätze zum Juniorstudium häufig zeitlich mit dem Schulunterricht kollidieren, wird für das Angebot der Universität Rostock ein Blended Learning Konzept (E-Learning) genutzt.

Die Rolle für die lokale Wirtschaft

2006 wurden über 700 Wissenschaftlerstellen aus Drittmitteln für Forschungsprojekte oder Graduiertenkollegs finanziert. Daneben gingen bisher mehrere hundert Unternehmensgründungen aus den Fakultäten hervor. In den vergangenen Jahren wurden etwa 90 Erfindungsmeldungen und 19 internationale Patentanmeldungen eingereicht. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften unterstützen in Forschung und Lehre besonders kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Tourismus und Logistik. Die bundesweit einmaligen ökologisch ausgerichteten Agrar- und Umweltwissenschaften fokussieren auf Produktivität und Entwicklungsfähigkeit des ländlichen Raums. Im Jahr 2009 kamen 59,3 % der Studierenden der Uni Rostock aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.[9]

Weitere Angebote

Die 1569 gegründete Universitätsbibliothek Rostock ist die älteste Hochschulbibliothek Norddeutschlands und die größte Bibliothek Mecklenburg-Vorpommerns (bei einem Bestand von über 2 Millionen Publikationen). 2007 wurde die Mensa bundesweit erneut als zweitbeste ausgezeichnete. Die Hauptmensa wurde 1999 neu errichtet. 2003 gewann sie den Mensawettbewerb der Zeitschrift UNICUM[10], 2006 wurde sie zum zweiten Mal bundesweit Zweiter[11], 2012 erneut beste Mensa Deutschlands. Der mit 150 Kursen vertretene Hochschulsport wurde 2006 in einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung deutschlandweit in der Spitzengruppe bewertet. Das 4 mal jährlich erscheinende Studentenmagazin heuler wurde 2012 von der Pro Campus-Presse, eine Initiative vom Verlag Rommerskirchen, aus 32 Einreichungen neben dem Ottfried zum Besten Studierendenzeitungen Deutschlands gewählt.[12]. Im Jahr 2011 schafften sie es schon auf den dritten Platz.

Die Universität verfügt über das Forschungsmagazin Traditio et Innovatio, das zweimal im Jahr erscheint und im Jahr 2012 im 17. Jahrgang erscheint [13] Aktuelle Ausgaben sind auch online im Volltext zugänglich.

Fakultäten und Einrichtungen

Verzierung des Hauptgebäudes der Universität Rostock
Der sogenannte „Etui-Atlas der Erde“ von 1831. Der angeblich kleinste Atlas der Welt befindet sich im Besitz der Universität Rostock

Heute bieten die zehn Fakultäten der Universität Rostock Mitarbeitern und Studenten ein breites Fächerspektrum und ermöglichen den Wissenschaftlern gleichzeitig den Zugang zu vielen Forschungsthemen:

  • Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
  • Fakultät für Informatik und Elektrotechnik
  • Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
  • Juristische Fakultät
  • Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Universitätsmedizin
  • Philosophische Fakultät
  • Theologische Fakultät
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Interdisziplinäre Fakultät

Zentrale Organisationseinheiten:

Zentrale Einrichtungen:

  • Zentrum für Qualitätssicherung in Studium und Weiterbildung (ZQS)
  • Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB)

Darüber hinaus haben sich in und um Rostock zahlreiche Forschungsinstitute angesiedelt, unter anderem:

Partner-Universitäten

Die Universität Rostock kooperiert derzeit mit 52 Hochschulen in 25 Ländern. Ein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit ist der Ostseeraum mit den skandinavischen Ländern, Russland, Polen und den baltischen Staaten. Im Rahmen des Erasmus-Programms kooperiert die Universität Rostock mit 175 Hochschulen in den 27 EU-Ländern, Norwegen, Liechtenstein, Island und der Türkei. Die Kooperation mit Partnereinrichtungen im Ausland erfolgt sowohl auf der Basis gemeinsamer Forschungsvorhaben, als auch auf dem Gebiet der Lehre. So sind nicht nur der Studentenaustausch, Gastlehrtätigkeit, die gemeinsame Betreuung von Diplomanden und Doktoranden, von Projektarbeiten und Praktika Bestandteil der Partnerschaften, sondern auch die Diskussion konzeptioneller und organisatorischer Fragen der Studienreform im Rahmen des Bologna-Prozesses sowie der fachliche Austausch bei der Lehrplangestaltung und in Vorbereitung der Einführung neuer und zukünftig auch gemeinsamer Studiengänge.

Bekannte Persönlichkeiten

Fritz Reuter, Schriftsteller, Ehrendoktor, Jura-Studium an der Universität Rostock ab 1831
Heinrich Schliemann, Archäologe, Promotion in Rostock zum Dr. phil. 1869
Erich Kästner, Schriftsteller, Germanistik-Studium in Rostock 1921
Joachim Gauck, Deutscher Bundespräsident, Ehrendoktor, Theologiestudium in Rostock bis 1965
  • Konrad Gesselen (1409-1459), Astronom, Mathematiker, Pfarrer, lehrte in Rostock und Thorn
  • Ulrich von Hutten (1488-1523), Humanist, verfasste 1509 in Rostock sein erstes bedeutendes Werk (Zwei Bücher Klagelieder gegen Vater und Sohn Lötz)
  • Levinus Battus (1545-1591), Mediziner
  • David Chyträus (1530-1600), Theologe, Bildungspolitiker und Historiker, ab 1561 Professor der Theologie
  • Tycho Brahe (1546-1601), Astronom und Astrologe, studierte in Rostock
  • Wilhelm Kettler (1574-1640), Herzog von Kurland und Semgallen, studierte 1590 in Rostock
  • Axel Oxenstierna (1583-1654), Schwedischer Kanzler, studierte 1599 in Rostock
  • Joachim Jungius (1587-1657), Mathematiker, Physiker und Philosoph, Professor für Mathematik in Rostock von 1624 bis 1628
  • Johann Christopher Jauch (1669-1725), Superintendent zu Lüneburg, Dichter barocker Gedichte und Liedtexte
  • Oluf Gerhard Tychsen (1734-1815), Orientalist, Mitbegründer der arabischen Paläographie, ab 1789 Oberbibliothekar
  • Samuel Gottlieb Vogel (1750-1837) Arzt, Professor für Medizin in Rostock seit 1789, Initiator des ersten deutschen Seebades in Heiligendamm
  • Franz Christian Lorenz Karsten (1751-1829), Ökonom und Agrarwissenschaftler
  • Heinrich Friedrich Link (1767-1850), Naturwissenschaftler, Professor der Chemie, Zoologie und Botanik von 1792 bis 1811
  • Leopold von Plessen (1769-1837), Diplomat, Minister, Geheimeraths- und Regierungspräsident (1836) Mecklenburg-Schwerins,[14] bedeutender Vertreter der Mindermächtigen auf dem Wiener Kongress, Verleihung der jur. Ehrendoktorwürde der Universität Rostock anlässlich der 400-Jahr Feier 1819
  • Johann Heinrich von Thünen (1783-1850), Wirtschaftswissenschaftler und Sozialreformer, Verleihung der phil. Ehrendoktorwürde der Universität Rostock 1830[15]
  • Ferdinand Kämmerer (1784–1841) Jurist, ab 1816 ordentlicher Professor
  • Carl Friedrich von Both (1789-1875), Jurist und von 1836 bis 1870 Vizekanzler der Universität Rostock
  • Fritz Reuter (1810-1874), niederdeutscher Schriftsteller, Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Rostock 1863, Aufnahme des Jura-Studiums an der Universität Rostock 1831
  • John Brinckman (1814-1870), niederdeutscher Schriftsteller, Jura-Studium an der Universität Rostock 1834 bis 1838
  • Heinrich Schliemann (1822-1890), Archäologe, Promotion in Rostock zum Dr. phil. 1869; Namenspatron des Heinrich-Schliemann-Instituts für Altertumswissenschaften in der Philosophischen Fakultät
  • August Zillmer (1831-1893) Versicherungsmathematiker, promovierte an der Universität Rostock
  • Rudolf Berlin (1833-97), Mediziner, Professor für Augenheilkunde, Dekan und Rektor
  • Hermann Roesler (1834-1894) Ökonom und Jurist, 1861-1878 Professor für Staatswissenschaft, anschließend Berater der japanischen Regierung bei der Reform des Rechtssystems nach europäischen Vorbildern
  • Adolf von Wilbrandt (1837-1911), deutscher Schriftsteller und Direktor des Wiener Burgtheaters (1881-1887).
  • Wilhelm Kahl (1849–1932), Rechtswissenschaftler, Präsident des Deutschen Juristentages, Ehrenvorsitzender der Deutschen Volkspartei
  • Albrecht Kossel (1853-1927), Mediziner und Physiologe, promovierte 1878 an der Universität Rostock, späterer Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin (1910)
  • Oscar Langendorff (1853-1908), Physiologe, ordentlicher Professor und Direktor des Physiologischen Instituts von 1892 bis 1908
  • Eugen Geinitz (1854-1925), Geologe und Mineraloge, Professor für Mineralogie und Geologie und Direktor des Mineralogisch-geologischen Institutes
  • Richard Wossidlo (1859-1939), Ethnologe, Studium der Klassischen Philologie an der Universität Rostock
  • Rudolf Steiner (1861-1925), Begründer der Anthroposophie, Promotion zum Dr. phil. in Rostock 1891
  • Felix Genzmer (1878-1959), Jurist und Skandinavist, Übersetzer der Lieder-Edda, ordentlicher Professor für Öffentliches Recht von 1920 bis 1922
  • Gustav Mie (1868-1957), Physiker, Physik-Studium an der Universität Rostock 1886 bis 1889
  • Moritz Schlick (1882-1936), Philosoph, Habilitation 1911, Dozententätigkeit von 1911 bis 1921, später Initiator des Wiener Kreises; Moritz-Schlick-Forschungsstelle am Institut für Philosophie in der Philosophischen Fakultät
  • Viktor Schilling (1883-1960), Arzt, Mitbegründer der Hämatologie, Klinikleiter des Universitätsklinikums
  • David Katz (1884-1953), Psychologe, 1919-1933 erst ao., dann o. Professor, wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt; gemeinsam mit seiner Frau Namenspatron des Instituts für Pädagogische Psychologie Rosa und David Katz in der Philosophischen Fakultät
  • Hans Moral (1885-1933), ab 1920 erst außerordentlicher, dann ordentlicher Professor der Zahnmedizin von internationaler Bedeutung, nahm sich nach der Entlassung auf Grund seiner jüdischen Abstammung das Leben; Gedenktafel im Foyer des Hauptgebäudes
  • Karl von Frisch (1886–1982), Zoologe, späterer Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin (1973), ord. Professor für Zoologie von 1921 bis 1923
  • Arnold Zweig (1887-1968), Schriftsteller, Germanistik-Studium 1912 bis 1913
  • Otto Stern (1888-1969), Physiker, Professor für Experimentalphysik von 1921 bis 1923, Nobelpreis für Physik 1943
  • Ernst-Heinrich Brill (1892–1945), Mediziner, von 1933 bis 1945 Hochschullehrer und 1936/37 Rektor der Universität Rostock.
  • Erich Kästner (1899-1974), Schriftsteller, Germanistik-Studium an der Universität Rostock 1921
  • Kurt von Fritz (1900–1985), klassischer Philologe, Professor für Gräzistik von 1933 bis 1935
  • Walter Hallstein (1901-1982), Politiker und Jurist, Professor für Privat- und Gesellschaftsrecht von 1930 bis 1941, später Staatssekretär im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt sowie Präsident der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
  • Pascual Jordan (1902-1980), Physiker, Mitbegründer der Quantenmechanik, außerordentlicher, später ordentlicher Professor für Physik von 1929 bis 1944
  • Eugen Gerstenmaier (1906-1986), ev. Theologe und Politiker, Mitglied des Kreisauer Kreises, später Präsident des Deutschen Bundestages, Promotion an der Theologischen Fakultät 1935
  • Fritz Mertsch (1906-1971), Statistiker, studierte und promovierte zum Dr. rer. pol.
  • Peter von Siemens (1911-1986) deutscher Industrieller und Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG, studierte Volkswirtschaftslehre
  • Ernst Augustin (*1927), Schriftsteller, Medizin-Studium an der Universität Rostock 1947 bis 1950
  • Arno Esch (1928-1951), Student der Rechtswissenschaft, aktives Mitglied der LDP, als erklärter Gegner des Kommunismus zum Tode verurteilt; Gedenktafel im Foyer des Hauptgebäudes
  • Walter Kempowski (1929-2007), Schriftsteller, Honorarprofessor für Neuere Literatur- und Kulturgeschichte (nach 2003)
  • Heino Falcke (*1929), ev. Theologe, als Propst von Erfurt profilierter kritischer Kirchenvertreter in der DDR; Promotion und Habilitation an der Theologischen Fakultät
  • Hans Apel (*1932-2011), Politiker, ehem. Bundesminister der Finanzen, später der Verteidigung, seit 1993 Honorarprofessor für Finanzpolitik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
  • Uwe Johnson (1934-1984), Schriftsteller, Germanistik-Studium an der Universität Rostock 1952 bis 1954
  • Joachim Gauck (*1940), Deutscher Bundespräsident, ehem. Pfarrer, ehem. Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, Theologiestudium in Rostock bis 1965, Ehrendoktor der Theologischen Fakultät
  • Rainer Ortleb (*1944), Informatiker und Politiker, 1984 Dozent, ab 1989 Professor für Informationsverarbeitungssysteme, 1991-1994 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft
Siehe auch: Kategorie:Hochschullehrer (Rostock)

Siehe auch

Literatur (Auswahl)

1. Matrikel-Edition

  • Ernst Schäfer; Adolph Hofmeister [Hrsg.]: Die Matrikel der Universität Rostock 1419-1789. 7 Bde. Rostock 1889-1922.

2. Schriftenreihen

  • Neues Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, für gute Freunde. Quellen und Erläuterungen zur Geschichte des gelehrten Lebens in Rostock, hrsg. v. Wolfgang Eric Wagner.
    • Band 1: Observantia lectionum in universitate Rostochiensi (1520). Das älteste gedruckte Vorlesungsprogramm der Universität Rostock, bearb. v. Robert Ackermann, Hellmut Braun, Christian Ende, Anna-Sophia Fischer, Stefan Hynek, Marcel Knie und Wolfgang Eric Wagner, Hamburg 2011.
  • Kersten Krüger [Hrsg.]: Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte. Rostock 2007ff.
  • Beiträge zur Geschichte der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Rostock 1981ff.

3. Monographien, Festschriften

  • Matthias Asche: Von der reichen hansischen Bürgeruniversität zur armen mecklenburgischen Landeshochschule. Das regionale und soziale Besucherprofil der Universitäten Rostock und Bützow in der Frühen Neuzeit (1500-1800). In: Contubernium. Bd. 70. 2. Auflage. Stuttgart 2010. ISBN 978-3-515-09264-7
  • Vom Collegium zum Campus. Orte Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. 2. Auflage. Rostock 2010. ISBN 978-3-934116-62-7
  • Angela Hartwig; Ernst Münch [Hrsg.]: Die Universität Rostock. Geschichte der "Leuchte des Nordens" in Bildern. Rostock 2008. ISBN 978-3-86680-394-7
  • Marko Pluns: Die Universität Rostock 1418-1563. Eine Hochschule im Spannungsfeld zwischen Stadt, Landesherren und wendischen Hansestädten. Rostock 2006.
  • Martin Handschuck: Auf dem Weg zur sozialistischen Hochschule. Die Universität Rostock in den Jahren 1945 bis 1955. Bremen 2003. ISBN 3-86108-363-9
  • Stephanie Irrgang: Peregrinatio Academica. Wanderung und Karrieren von Gelehrten der Universität Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15.Jahrhundert. Stuttgart 2002.
  • Universität und Stadt. Wissenschaftliche Tagung anläßlich des 575. Jubiläums der Eröffnung der Universität Rostock, veranstaltet von der Universität Rostock. Rostock 1995.
  • Mögen viele Lehrmeinungen um die eine Wahrheit ringen. 575 Jahre Universität Rostock. Rostock 1994.
  • Bernhard Wandt: Die Universität der Hansestadt Rostock. Gründung und Entwicklung 1419-1827. Rostock 1994.
  • Elisabeth Schnitzler: Die Gründung der Universität Rostock 1419. In: Mitteldeutsche Forschungen. Band 73. Köln 1974.
  • Geschichte der Universität Rostock 1419-1969 (Festschrift zur Fünfhundertfünfzig-Jahr-Feier). 2 Bde. Rostock 1969.
  • Thomas Ammer: Universität zwischen Demokratie und Diktatur: Ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der Universität Rostock. Köln 1969.
  • Paul Kretschmann: Universität Rostock. Köln-Wien 1969.
  • Gustav Herbig; Hermann Reincke-Bloch: Die Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock 1419-1919. Rostock 1920.
  • Otto Krabbe: Die Universität Rostock im 15. und 16. Jh. Rostock 1854 [Nachdruck: Aalen 1970].

4. Aufsätze

Sämtliche Aufsätze zu diesem Thema sind in der Landesbibliographie MV nachgewiesen.

Weblinks

 Commons: Universität Rostock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Universitätsgeschichte – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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